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  • »Círdan« ist der Autor dieses Themas

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1

Freitag, 29. November 2019, 22:08

Golden Hind 1:75, nach einem Bausatz von Igra

Hallo zusammen,


bisher war ich hier im Forum nur sporadisch aktiv. Vor etwa 35 Jahren oder etwas mehr habe ich ein Holzmodell der Golden Hind begonnen, den begonnenen Rumpf dann aber liegenlassen. Etwa 10 Jahre später hat mich der Virus wieder infiziert und ich habe immerhin den Rumpf so weit fertiggestellt. Seither habe ich nichts mehr gebaut, auch wenn ich immer mal wieder einen Anlauf dazu unternommen habe. Ich habe definitiv vor, in nicht allzuferner Zeit wieder ein Modell in Angriff zu nehmen (vielleicht wird sich im Laufe des kommenden Jahres in dieser Hinsicht was tun). Ich denke, daß es auf jeden Fall ein Bausatzmodell sein wird. Bis dahin befasse ich mich, sofern es meine Zeit erlaubt, mit historischer Recherche zu diesem und jenem Thema.

Aber ich würde gerne das 23 Jahre alte, unfertige Modell hier mal vorstellen und ein paar Anmerkungen zum Bau beifügen, sozusagen als kürzestmögliche Form eines (nachträglich verfaßten) Bauberichtes. Ich bin auch alles andere als ein Spezialist auf dem Gebiet der Schiffskonstruktion und – ausrüstung. Das Modell habe ich zum Teil nach der Bauanleitung, aber auch unter Zuhilfenahme der Bücher von Mondfeld und Orazio Curti gebaut. Damals gab es noch keine Möglichkeit, sich im Internet auszutauschen und zu anderen Modellbauern hatte ich damals keinen Kontakt.

Zum Bausatz: es handelt sich um einen Bausatz der Golden Hind der tschechischen Firma Igra. Er war damals (1983) ziemlich billig zu haben, was auch an der nach heutigem Standard sehr bescheidenen Qualität liegt. Die Tatsache, daß ich ihn mir von meinem ebenso bescheidenen Taschengeld leisten konnte (ich war damals 15) spricht für sich. Der RevellBausatz der Mayflower, den ich 4 Jahre zuvor zu Weihnachten geschenkt bekam, war teurer. Auch die alten Mamoli Baukästen müßte man
qualitativ weit höher einstufen.

Der Rumpf wurde in Schichtblock-Bauweise angefertigt. Das Material dazu lag bei und man mußte den Klotz nach beiliegenden Spantschablonen (Hauptspant und 2 Richtspanten) mit diversen abtragenden Werkzeugen wie Hobel, Raspeln,Feilen, Sandpapier bearbeiten. Eine Beplankung war nicht vorgesehen. Vielmehr verlangte die Bauanleitung, den Verlauf der Planken mit einem Messer oder Skalpell einzuritzen. Das Ergebnis meiner Bemühung, dieser Anweisung zu folgen, war schlichtweg schauerlich. Aber im Buch von Orazio Curti war auch für Blockmodelle ein Verfahren zur Beplankung angegeben und so besorgte ich mir beim Schreiner dünnen Furnierabfall, schnitt daraus mit Bastelmesser und Lineal die Planken und leimte sie dann auf den nackten Holzrumpf. Der Verlauf der Planken am Bug ist mit Sicherheit falsch, aber damals wußte ich es nicht besser.

Das Material für Masten, Stengen und Rahen war ziemlich untauglich und so bestellte ich im Modellbaugeschäft besseres und dazu gleich Blöcke, Jungfern, Kanonen, und auch die Heckverzierung. Sie ist von Mamoli und hat erstaunlicherweise gepaßt obwohl der Maßstab des Igra Modells 1/75 und der des Mamoli Modells 1/50 ist. Die Rüstbretter wurden nur mit Epoxydharzkleber (ohne Nagelung) angeklebt.

Für die Bemalung habe ich Revell Farben verwendet.

Der Übergang zur Takelage, der sich nun anzubahmen begann, war eine zu große Hürde für mich und so blieb das Modell bis heute liegen.

Im Forum segelschiffsmodellbau.com habe ich es im Sommer auch schon mal vorgestellt, da sind die Bilder in größerer Auflösung zu sehen.




Ein paar Bilder des Modells:






Der Igra Bausatz:






Von den Plastikteilen habe ich nur das Beiboot verwendet, das ich wie den Rumpf mit dünnen Furnierleisten beklebt habe. Es bietet allerdings ein dementsprechend grobes Erscheinungsbild. Die Sperrholzplatten waren mit den Teilen bedruckt, die mit der Laubsäge ausgesägt werden mußten.


Mein nächstes Modell werde ich auf jeden Fall als Echtzeit-Baubericht einstellen. Ich denke, ich werde mich an einem Plastik-oder Kartonmodell versuchen.


Falls die Rubrik Bauberichte nicht der richtige Ort für diesen Beitrag sein sollte, dann kann er von einem Administrator gerne verschoben werden. Allerdings hielt ich die Galerie nicht für den passenden Ort für ein unfertiges Modell.


Schöne Grüße,


Hartmut

2

Samstag, 30. November 2019, 12:30

Moin Moin,

Meine habe ich auch vor ca 35 Jahren einmal begonnen.
Vor gut 2 1/2 Jahren habe ich sie einmal beplankt.
Und seit dem steht sie wieder im Regal und wartet. Der Plan hängt noch an der Wand.
Vielleicht bekomme ich wieder Lust daran zu basteln wenn ich dir zusehe.


3

Sonntag, 1. Dezember 2019, 11:06

Moin Hartmut

Ich hab den Bausatz auch schon seit Jahren liegen und mich einfach nicht rangetraut .Die Bauweise vom Rumpf hat mich bis jetzt abgeschreckt. Klasse was du daraus gemacht hast :respekt: :respekt: :thumbsup:

Heiko

Eine kleine Weisheit fürs Leben

--Pople niemals in der Nase wenn Du über Kopfsteinpflaster fährst --

4

Sonntag, 1. Dezember 2019, 12:39

Ich finde Dein Modell sieht weitaus besser aus als es dein einleitender Text vermuten läßt !
Da hast du dein Licht sehr unter den Scheffel gestellt !
Eine rudimentäre Takelage würde dem Ganzen gut tun. Segel brauchts m. E. nicht.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

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5

Mittwoch, 4. Dezember 2019, 21:51

Hallo showrodder und Hamburger Jung,
vielen Dank für Euer Lob. Die Technik des Herausarbeitens der Rumpfform aus einem Block finde ich gar nicht so übel. Manche Museumsmodelle wurden so gebaut, z.B. C. Nepean Longridges Cutty Sark im Science Museum. Ein wenig Takelage würde dem Gesamteindruck sicher guttun. Aber wie es bei einem über 20 Jahre alten Modell eben so ist: vieles würde man nicht mehr so machen, wie man es gemacht hat, und dann wird die Hemmschwelle, daran weiterzubauen, größer.

Hallo Rainer, Dein Rumpf sieht sehr vielversprechend aus, und da Du ihn in einem recht frühen Baustadium liegengelassen hast, lohnt sich eine Wiederaufnahme des Baus mit Sicherheit. Es sieht alles sehr schön und sauber aus.

Grüße, Hartmut

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