Das Wettringer Modellbauforum

Ich habe mal gedacht, ich hole meinen aktuellen Projekt mal nach als Baubericht. Dieser entsteht im Rahmen von einem Wettbewerb zu Pazifikkrieg auf dem russischem Karopka.ru Forum. Ich werde die einzelnen Schritte zusammenfassen.

Kurze Vorgeschichte:
1st Lt. Harry Brown war in der Nacht von 6. auf 7. Dezember 1941 mit einigen weiteren Piloten in einer Party, und war grad dabei, sich ins Bett zu bringen, als die ersten japanischen Flieger über seinen Haus geflogen sind. Schnell reagiert, sprang er in seinen Cabrio zusammen mit Lt. Johnny Dains, und fuhren zu dem kleinen Haleiwa-Flugfeld, wo es immer einige P-36 und P-40 zu Ausbildungszwecken - Luftschiessen gab. Auf dem Weg haben die noch Lt. Bob Rogers eingesammelt, und mussten einen Zero-Tiefflugangriff ausweichen. Lt. Dains fiel noch an gleichem Tag, als sein Flugzeug von eigener Flak abgeschossen wurde.

Als die 3 Piloten ankamen, haben die festgestellt, dass die beiden P-40 von Taylor und Welsh schon belegt waren. Es gab aber noch einige P-36. Brown startete dann in einer davon. Sein Fluganzug bestand aus Tuxedo-Hosen, Pyjama-Jacke, Pantoffeln, Flughelm und Brille. Sein Flugelmann war 2nd Lt. Mike Moore von der 46th PS. Als er schon in der Luft war, hat er festgestellt, dass nur eine .30 cal MG funktionierte - die andere, .50er, war abgeschaltet, damit man beim Luftschiessen-Training die Schleppziele nicht zu schnell kaputt macht. Trotzdem griff er eine Formation aus mehreren B5N2 Kates von Soryu an. Die Kate von PO1c Takeshi Atsumi ging dann in Flammen auf. Brown hat diese aber nur als "Probable" gemeldet, da er den absturz nicht sah. Allerdings war es ein Abschuss - dieses Kate wurde 2002 im Meer zwischen Kauai und Niihau Inseln gefunden. Danach hat er einen weiteren Kate abgeschossen.

Bis zum Kriegsende war sein Abschusskonto auf 7 gewachsen, er flog P-40 und P-38 über Australia und Neuguinea. Den Krieg hat er überlebt.

Es wird der Bausatz von Mark.1 verwendet, mit den Aetzteilen von Marabu. Die Passgenauigkeit und Detailgrad des Bausatzes ist ganz ok, auch wenn es Short-run ist. Der Flieger war in Olivgruen ohne irgendwelche Markierungen oder so etwas gehalten, nur Sterne, US Army auf den Tragflächen unten, und 2 15P auf der Heckflosse.

Kurz zu dem Bausatz.
Wie schon geschrieben, ist dieser echt nicht schlecht. Man muss ja beachten, dass der Flieger ganze 5 cm lang dann ist. Die Gravuren sind deutlich, in 1-2 Stellen muss man mit dem Scriber nachhelfen., Form ist korrekt. Es sind 2 identische Spritzlinge drin, die Abziehbilder sind für 4 Flugzeuge da. Klarsichtteile sind auch klar und relativ dünn.

Vorerst war Cockpit dran. Es sind vor allem die PE-Teile von Marabu, aber auch ein bissl Eigenbau aus Plastikstab/Platte dabei. Bemalt wurde alles weitestgehend mit Lifecolor-Farben, obwohl ab und zu auch Revell, Gunze, Humbrol und Vallejo zur Einsatz kommen.



Danach habe ich alles zusammengeklebt, und mit Mr. Surfacer verspachtelt.


Dann verschliffen und die Gravuren wiederhergestellt.


Zu diesem Zeitpunkt habe ich die Resinteile (Seiten- und Höhenleitwerk) von Sun Details besorgt. Bei den Tiefenruder gibt es ein Problem - es gibt 3 verschiedene Plansaetze für P-36, und jeder davon ist da anders. Der "polnische" Plan war eindeutig die Grundlage zu dem Bausatz, und auch für die Sun Details. Auch wenn ich eher den Werksplaenen glaube, habe ich auf ein Komplettumbau verzichtet.

Und weiter geht's! Vorerst die Steuerflaechen aus Resin montieren - mit Industrie-Sekundenkleber. Die Steuerelemente im Cockpit wurden entsprechend angepasst, dass die zur Stellung passen.



Bemalt wurde mit UA 33 Dark Gull Grey unten, und US05 Olive Drab 41 oben. Nichen sind in Zink Chromate.



Danach die Fahrwerksbeine zusammengebaut. Den Heckrad habe ich kaputtgemacht beim Einbau, und musste einen neuen selber herstellen, aus 2mm Plastikstab. Diesmal mit Metallstütze.

Die Propeller musste ich umbemalen. Ich habe da 2 Fotos gefunden, wo die 5 der 6 Piloten, die ueber Pearl Harbor erfolgreich waren, abgebildet sind. Da Taylor und Welch P-40 flogen, und P-36 von Rasmussen eine Alufarbene war, ist es höchstwahrscheinlich die P-36 von entweder Brown oder Sanders (kann aber auch eine andere sein...).


Es kamen die Abziehbilder drauf, nachdem eine Schicht von Emsal Glanz (Future-Equivalent) drauf kam. Die Auspuffrohre wurden auch umgebaut. Es gab 3 arten davon auf P-36. Dünne Rohre, seltsam gebogene Rohre, und Rohre mit Fairing drauf. Im Bausatz sind die beiden letzten dabei, sind aber leider nicht sehr gut gelungen. Dazu waren die wenigen Fotos von P-36As der 15PG alle mit dünnen Rohren bestückt. Also aufbohren, und Messingrohr 0.6mm/0.4mm rein.




Danach kamen Filter, Waschen, und Oelpunkte als Behandlung.

Danach habe ich schon eine Vitrine ausgesucht, diese ist von Fa. Platz aus Japan, und ist innen 83x103 mm gross. Das reicht komplett.



Den Sockel habe ich mit meinem 3D Drucker hergestellt, und dann mit Furnier beklebt. Vorne kommt noch ein Messingschild dazu, dem ich online bestellt habe.





Die Palme ist aus Zahnstocher, Draht, Holzspachtel, und Haaren meiner Tochter erstellt worden.



Bei der Probe habe ich den 1/144 Ford Fordor 1942 benutzt, der aber hier nicht passt. Ich habe mir den gleichen von Shapeways bestellt, und werde diesen zu einer 1941 Ford Convertible umbauen. Also Hardtop absägen, Heck und Kühlergrill umformen... Genaues Fabrikat von Browns' Auto ist mir unbekannt, aber bei Tora Tora Tora haben die ja genau so einen 1941' Ford genutzt.


Den Piloten habe ich aus einer Spur N aus China-Billig-Herstellung umgebaut. Die Postion wurde etwas geändert, Fallschirm aus Holzsplittern und 1:700 Schiffsreling gebastelt.

Danach habe ich mir einen Geländeteppich von Model Scene besorgt. Dieser ist als "Spurneutral" angegeben, und passt eigentlich ganz gut sowie zu einem 1/144 Flieger als auch zu einem 1/35 Fahrzeug. Mit etwas Nachbearbeitung und Aufwertung kriegt man sehr schönes Gelände. Es kann problemlos zugeschnitten werden, und auch auf unebene Fläche gelegt werden, da es flexibel ist.



Den Gras musste ich passend zu Hawaii in Dezember nachfärben, das erfolgte mit Pinsel und mehreren Grüntönen.
So sah meine Stellprobe von gestern aus.






Es kommen noch die Busche um die Palme und auch auf anderen Seite von Leitwerk. Ich habe mehrere Busche bestellt, es kamen aber noch keine an. Daher habe ich mir einen billigen China-Modellbahnbaum genommen (Draht mit grünem Plastikschaum drauf), ein Paar Aste abgeschnitten, mit mehreren Grüntönen abgetont, und beflockt. Bei einem kam der Flock von Noch zu Einsatz, bei dem anderen "Italienische Kräuter" von meiner Frau aus der Küche.

Gestern kamen die Fahrzeuge und Figuren aus dem 3D Druck von Shapeways, die ich in meinen 1/144 Dios verwenden will. Dabei hat Shapeways einen Rekord gesetzt, nur 5 Tage von Bestellen bis ausliefern! Obwohl ich keine Zusatzoptionen wie express bestellt habe, und beim Bestellen war ca. 21 Okt. als Versanddatum angegeben.

Hier ist eine kurze Übersicht:


Chrysler Imperial Bj. 1931



Dodge D15 - von Dodge fuer Canada gebaut, ist aber von aussen baugleich mit Dodge 2.5t LKWs die fuer USA gebaut wurden



Ford V3000 Early - eigentlich Ford DE, sieht aber fast identisch mit den 1940 Ford 2.5t LKWs aus den USA



Ford Fordor 1942



GMC Tanklaster



Zis-5 Tanklaster = Baugleich mit Autocar Dispatch SA LKW



Willis MB - der "richtige" Bausatz



Figurensets 103 und 104 von Panzer vs. Tanks
103:




104:

Und gleich ging der Umbau von Ford Fordor 42 in einen 1941 Ford Super Deluxe Convertible Coupe. Lt. Brown hat ja einen Cabrio gefahren, und so gross ist die Auswahl ja nicht in 1/144. Zum Glueck haben die beiden identische Grundform. Fordor war die Militärvariante von 1942 Super Deluxe, vereinfacht, und militarisiert.
Folgendes muss gemacht werden:
1942 hatte rechteckigere Kühlergrill-Einlässe, die eine markante Kante hatten. Bei 1941 Modellen waren die runder, und auf der Haube gab es noch einen "Deko" Gitter. Weitestgehend gemacht.
Bei Cabrio musste die Rückbank dichter nach vorne. - gemacht
Cabrio hatte nur 2 Türe, also alte Nahte verspachtelt, Griffe weggeschliffen. Neue Türe muss man noch eingravieren.
Seitlich von der Rückbank waren dicke gepolsterte Wände. Diese habe ich mit Furnierresten nachgebaut.
Modell hat etwas Inneneinrichtung, aber zu wenig für offene Darstellung - Instrumententafel, Schott hinter den Pedalen, Pedalen, Lenkstange sind schon eingebaut oder kommen bald.
Innendetails der Türe müssen noch gemacht werden.
Es gab einen Schlitz unten an Karosserie-Fahrwerk Grenze. Diese ist mit Holz gefüllt.
Heck hinter Rückbank muss komplett mit Spachtel gefüllt werden, und danach verschliffen werden.

Zum Glück war der Fahrzeug in großen Zahlen gebaut, und ist oft samt sehr guten Fotos auf Retro-Händlerseiten zu finden.
https://www.allcollectorcars.com/for-sal…tible-/2252150/
https://www.barrett-jackson.com/Events/E…VERTIBLE-138890
https://bringatrailer.com/listing/1941-ford-super-deluxe-2/
https://www.hemmings.com/classifieds/car…ed/2260831.html

Farbtechnisch habe ich mich für Bordeaux-Rot mit Beige-Inneneinrichtung entschieden, wie hier:
https://www.volocars.com/vehicles/14264/…nvertible-coupe

Zitat von »Markus_Vondy«

Moin,

alles sehr interessant. Vor allem das mit Shapeways interessiert mich. Haben die da schon vorgefertigte Daten oder hast dir das bei Thingiverse o.ä. gezogen oder hast du das vielleicht sogar selber modelliert? Darf man fragen, was sowas kostet oder redet man da besser nicht drüber?

Der Flieger ist dir, vorallem wenn man den Maßstab bedenkt, wirklich mehr als gut gelungen!

Danke!
Bei Shapeways kann jeder einen Shop aufmachen - ich habe ja auch meinen dort, es sind aber nicht meine Designs. Man kann aber auch eigene Modelle drucken. Wenn man verkauft - man lädt ein 3D Modell hoch, stellt den Preis (Druckpreis + X, X definiert jeder Verkäufer für sich, bei mir sind es meist so um 10-15%), Beschreibung, usw. und wenn es verkauft wird, gibt's die Provision zum auszahlen Bei eigenem Modell für sich - nur die Druckkosten. Die Preise bei Shapeways sind nicht so günstig, aber es geht gerade noch so. Diese Designs sind alle von anderen Anbietern -
Figuren sind von Panzer vs Tanks (mittlerweile verkauft der Kollege auch aus dem eigenem 3D Drucker seine Teile, ueber Facebook, was am Ende 2mal guenstiger kommt...)
Zis, Dodge und Ford V3000 von Giorgio's Models
Ford Fordor und GMC von Steven's
Jeep von Dameya
Chrysler von Desktop scale models and soldiers
Aber wenn man da einfach nur einkauft, ist es dann egal, von wem die Modelle sind. Einfach zusammensuchen, in Warenkorb, bestellen - fertig. Normalerweise dauert es 2-3 Wochen, bis es kommt, aber diesmal wie gesagt - 5 Tage.

Ich hatte zuletzt zu viel zu tun hauptberuflich, und hatte keine Kraft zum Bau. Jetzt geht es aber weiter. Der Heck wurde geformt, Innenleben um Lenkrad, Türgriffe und Armlehnen, neuen Fensterrahmen aus 0.5 Messing und 0.2 Nickelsilberdraht, Innenspiegel, Sonnenblenden, außen um neue Dekoleiste auf Motorhaube und Kennzeichen (Hawaii 1941 = Grau mit roten Nummern) ergänzt. Cabrio-verdeck wurde unter einem Schutz-verdeck gelagert, dieser ist aus CA-Papier erstellt. Verglasung aus Tesa mit Future/CA/Transparentteilkleberbehandlung.

Auf den Bildern trocknet noch die Future vor dem Washing. Mittlerweile ist aber Washing sowie Ölfarbenbehandlung gemacht, nur ist der Fahrzeug zu klebrig zum behandeln

Den Wagen habe ich jetzt fertiggestellt. Die Basis bekam einige Pflanzen aus Zeug von MBRModel aus Polen - es sind mMn die besten Pflanzen, die für 1:72 und kleiner passen, deutlich besser sogar als Silhouette oder MiniNatur. Und kosten nur die Hälfte
Der Flieger und der Wagen sind noch nicht angeklebt. Vorerst muss noch die Antenne drauf, diese will ich aus 0.1 Nickelsilberdraht machen. Auto wird natürlich am Boden stehen und nicht aufm Gras aufliegen.
Danach kommt noch der Pilot, 2-3 Techniker, und etwas Krams wie Kisten oder Treppe.

So, FEDDICH!

Die Antennen sind da, aus 0.1 mm Nickelsilberdraht. Figuren auch. Letzte korrekturen gemacht.