Hallo Markus,
lese schon eine Weile still mit, so einen kleinen Leckerbissen kann ich mir nicht entgehen lassen... ein historisch sehr interessantes Flugzeug. Wenn noch Bedarf an Literatur besteht, ich empfehle:
- Blohm & Voss Bv 155, Flugzeug Classic Spezial, Deutsche Kolbenmotor-Militärflugzeuge 1939-1945 – Projekte, Bomber, Transporter, 10/2012, S. 52
- Blohm & Voss Bv 155, Flugzeug Classic, 07/2015, S. 42 (Cockpit im Detail, 4 Farbfotos von der eingelagerten Bv 155 V2 und 4 s/w-Fotos vom Bv155 V1-Cockpit, 3 Zeichnungen von der Inneneinrichtung des Cockpits inkl. Benennung der Instrumente, Hebel, Schalter usw.)
- Der Griff nach extremer Höhe, Flugzeug Classic, 05/2013, S. 36
Die Bewandnis der großen Kästen unter den Tragflächen wurde ja schon geklärt (Kühler). Der Lader Hirth TKL 15 war übrigens nicht, wie man vermuten könnte, unten im "Känguruhbauch" angebracht, sondern mittig im Runpf.
Und noch ein Kleinigkeit, wenn ich darf:
Alu lässt sich nicht weich löten, die Materialien verbinden sich nicht.
Einspruch, Euer Ehren. Ein weit verbreitetes Vorurteil. Es stimmt, dass sich Alu nicht
so einfach weichlöten lässt, aber es geht. In einer alten Modellbauzeitung meines Vaters, so aus dem Ende der 50er / Anfang der 60er Jahre ("Modellbau und Basteln", kennt die noch jemand?) stand mal sinngemäß folgendes:
Alu lässt sich deshalb schwer weichlöten, weil es an der Atmosphäre schnell eine Oxidschicht bildet, die zwar ein Rosten wie bei Eisen verhindert, aber eben auch einen haltbaren Kontakt zwischen dem Alu und dem Lötzinn. Daher riet ein weiser (alter?) Modellbauer, mit einem Lötkolben Kolophonium auf die Lötstelle tropfen zu lassen, feine Eisenspäne drüber zu streuen und einen Beschwörungstanz aufzuführen. Nein, im Ernst, Lötzinn mit der Lötspitze aufzunehmen und mit der Lötspitze über die Lötstelle zu reiben. Die Eisenspäne sollen die Aluoxidschicht zerkratzen und das Kolophonium Luftabschluss sicherstellen. Wenn dann das flüssige Lötzinn Kontakt mit dem reinen Alu bekommt, geht's! Ich habe vor Ewigkeiten mal selbst ausprobiert - man braucht Geduld, aber es funktioniert tatsächlich!
Was ich aber gerne zugebe: für Deinen Zweck, Markus, ist diese Methode sicher nicht besonders geeignet. Übrigens hätte ich für den Auslass einfach ein Stück passendes Plastikrohr genommen und die Wandstärke am hinteren, später sichtbaren Ende runtergedremelt, wie es Bernd bei den Turbinen seiner B-36 gezeigt hat.
Dann weiterhin gutes Gelingen, Du bist auf einem sehr guten Weg. Freue mich schon auf die weiteren Bauabschnitte!