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Sonntag, 3. März 2019, 10:54

Prince in Trouble (Airfix)

Erinnert sich noch jemand? Im Sommer 2015 hatte ich ein Modell der Prince von Airfix, das ich zusammen mit einem Schwung anderer Bastelopfer als Ersatzteilspender erworben hatte, aus Jux streng nach Bauanleitung gebaut, zusammen mit meinem imaginären Jugendfreund Uli.
So sah das Modell vorher aus:



Und so, wie es die Bauanleitung aus dem Jahr 1968 verlangte.



Seitdem steht das Modell bei mir nicht unbedingt an prominenter Stelle, der kleine Spaß hatte seine Attraktion relativ bald eingebüßt.
Nun bin ich ja in der Zwischenzeit zu diesen naturalistischen Wasserlinienmodellen übergelaufen; und da kam mir die Idee, mit dem OOB-Modell etwas Spektakuläreres anzustellen. Markus (showrodder) hat mir dann geholfen, Vorbilder für einen ganz speziellen Umbau zu finden. Der folgende Ausschnitt stammt aus einem Gemälde, das die Seeschlacht bei Scheveningen ((na, wer kann das richtig aussprechen?) aus dem Jahr 1653 zeigt.



Das Schiff, ein englischer Zweidecker, sinkt und wird von der Mannschaft verlassen, wenngleich erstaunlicherweise einige Matrosen sich noch in der Takelage befinden. Welche Geschichte steht dahinter? Es war nicht unmöglich, geschah aber nicht allzu häufig, dass Holzschiffe durch den Beschuss zum Sinken gebracht wurden. Treffer unter der Wasserlinie waren schwierig anzubringen und konnten von der Besatzung auch geflickt werden. Hier scheint mir folgendes passiert zu sein: Das Schiff ist durch den Verlust eines Teiles seiner Takelage manövrierunfähig geworden, und der von seitlich vorn eintreffende (starke!) Wind hat es auf die Steuerbordseite gedrückt, wodurch die geöffneten Stückpforten der unteren Batterie sehr schnell Wasser eingedrungen ist. Eine ähnliche Lage, in der die Vasa und vielleicht auch die Mary Rose verloren gegangen sind.
Wie wäre es nun, habe ich mir gedacht, meine Humbrol-Glamour-Prince in eine derart heikle Lage zu bringen? Gedacht – getan.
Zuerst eine wichtige vor Überlegung: Wenn ich das Modell in Anlehnung an das Vorbild dermaßen weit über den Bug eintauchen lasse, verliere ich bei einem Wasserlinienmodell die Befestigungspunkte für die vorderen Wanten. Dann müssten Bugsprit und Fockmast weitestgehend verloren sein. Das kann man machen, es erschien mir aber optisch nicht so attraktiv. Also war der tiefste Einsinkpunkt die vordere Steuerbordrüste. Auf meinem Modellhalter, der dafür glänzend geeignet ist, habe ich das Modell so lange ausjustiert, bis mir die richtige Position erreicht schien, dann habe ich mit einem Höhenreißer einige Punkte der neuen (tragischen) Wasserlinie markiert. Anschließend habe ich diese Punkte mit einem Klebeband verbunden.





Dann erfolgte der Schnitt mit der Trennscheibe. Mittlerweile weiß ich, dass ich dabei höllisch aufpassen muss. Es können einem nämlich kleine Stücke heißen Plastiks ins Gesicht fliegen. Also nur mit Schutzbrille arbeiten!



Der Schnitt erwies sich als recht gelungen. Die Feinarbeit leistete ein Schmirgelpapier, das ich auf eine Holzplatte befestigt hatte.



Die letzten Bilder zeigen den Ist-Zustand des Modells. Glücklicherweise hatte ich bei meinem OOB-Bau an Klebstoff gespart, so das sich unter anderem Heck und Galion wieder zerlegen ließen. Mal sehen, wie es weitergeht. Insbesondere die so dramatisch back stehenden Segel dürften eine echte Herausforderung für die Laminatschneiderei sein!







Schmidt (Helau)
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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Dienstag, 5. März 2019, 16:14

Nachdem die neue Wasserlinie feststand, konnte ich den Versuch unternehmen, das Modell weiter zu zerlegen. Diesmal profitierte ich nicht so sehr von der Klebstoffsparerei des Vorbesitzers, und es bedurfte allerhand Tricks, um die Decks und Schoten ohne besondere Kollateralschäden zu entfernen.



Freilich sah das Ergebnis dann erst einmal deprimierend aus.



Aber eine Fangopackung mit Dowanol-Zusatz entfernte fast den gesamten Anstrich. Nur da, wo Klebstoff über der Farbe lag, war auch das Dowanol machtlos. Jedes Mal, wenn ich das Zeug anwende, muss ich denken, dass eine Flasche davon ein paar Jahre meiner Kindheit deutlich verbessert hätte! Die Decks sind bereits voneinander getrennt, damit man sie besser gravieren kann.



Beim ersten Prinz hatte ich nach allerlei Hin und Her komplette Zusatzdecks eingezogen, um darauf vollständige Geschütze zu platzieren. Aber da war ich noch klein und doof.



Mittlerweile weiß ich ja, dass man außer dem Rohr höchstens noch die Front der Lafette sieht. Jetzt ergab es sich, dass sich die alten Bordwand-Aufdoppelungs-Us mit den Lafetten Attrappen des Ludwig zu einem nahezu perfekten Multifunktions-Teil zusammenbauen lassen. So sieht das aus:



Und auf dieser Stellprobe hier fingiert es bereits die verdickte Bordwand und die Lafette.



Schmidt
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Dienstag, 5. März 2019, 22:51

Hallo Schmidt,

das scheint ja noch richtig spannend zu werden. Bin auf jeden Fall an Bord, um den Untergang mitzuerleben :D .
Im Bau: Le Glorieux 1:150 von Heller
Fertig: HMS Beagle 1:96, Gorch Fock 1:253, HMS Victory 1:225, Cutty Sark 1:350
Nach dem Modell ist vor dem Modell: USS Constitution 1:96 von Revell, in Warteposition.


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Mittwoch, 6. März 2019, 19:26

Was Deine Princen immer alles mitmachen müssen :roll: ... steckt da eventuell eine tiefverwurzelte emotionale Negativbesetzung aus Jugendtagen dahinter, als Du das Modell das erste mal gebaut hast? :grins: Aber wieder mal ein sehr spannendes Projekt, das ich verfolgen werde. Seltsamerweise habe ich die Seeschlacht von Scheveningen mal gegoogelt: Das Gemälde scheint demnach inhaltlich falsch zu sein- die Engländer verloren -trotz unklarem Schlachtausgang- nicht ein Schiff, die Holländer derer gleich zwölfe. Ein früher Fall von Fakenews?? :idee:

Schöne Grüße an den Prinzensch(-l-)ächter! 8|

Chris :ahoi:
p.s.: Für solche Projekte würde sich fast schon die Anschaffung eines großen Tellerschleifers anbieten, damit kannst Du deine Prinzen nach Herzenslust in allen möglichen Darstellungsvarianten"untenrum freimachen"... vorausgesetzt sie schmelzen Dir nicht weg.
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



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Donnerstag, 7. März 2019, 06:44

Ein früher Fall von Fakenews??


Womöglich ja. Die Marinemalerei der damaligen Zeit war durchwegs Auftragsarbeit, und in den allermeisten Fällen beruhten die Abbildungen auf den Aussagen derer, die an der Schlacht teilgenommen und ein großes Interesse an einer „tendenziösen“ Darstellung hatten. Man muss sich also immer fragen, auf welcher Seite der Maler stand. Im Falle der Van de Veldes gibt es sogar den Umstand, dass Maler die Seiten wechselten. Sie gingen von Holland nach England, weil dort die Auftragslage besser war. Das Bild, aus dem mein Avatar ein Ausschnitt ist, stammt aus der englischen Zeit der Maler. Es zeigt den Prinzen in einer Mittelstellung und einer Art Gloriole, obwohl die Rolle des Schiffes in der Schlacht alles andere als rühmlich war. Es verlor fast die gesamte Takelage und konnte nur mit letzter Not gerettet werden. Die Darstellung des versinkenden englischen Schiffes in dem von mir verlinkten Bild stammt von einem holländischen Maler, der sicher nur holländische Informanten und Auftraggeber hatte.
Ich glaube, wir tun uns heute schon etwas schwer, uns vorzustellen, wie damals die „Nachrichtenlage“ war. Praktisch alles beruhte auf den Aussagen von Augenzeugen, dabei war das Geschehen einer Seeschlacht, insbesondere die sogenannten Mêlée, also das ungeordnete Durcheinander der Schiffe, sicher äußerst schwer zu übersehen, zudem von dickem Pulverdampf eingehüllt. Da gab es dann womöglich so viele Schlachtversionen wie Beteiligte.
Schmidt
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Donnerstag, 7. März 2019, 09:04

Tellerschleifer? Darüber habe ich auch schon einmal nachgedacht und es wieder verworfen. Erstens besteht tatsächlich Schmelzgefahr und zweitens ist der Rumpf für einen so massiven mechanischen Eingriff wahrscheinlich viel zu instabil.
Unten der Heckspiegel und die Seitengalerien nach dem üblichen Bad in Dowanol.





Schmidt
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7

Donnerstag, 7. März 2019, 11:20

Hallo Schmidt

ich finde deine Themen immer total klasse weil ich selbst nur standmodelle, bzw ein Standmodel baue.

EIn Schiff in einer Situation ist immer eine Bemerkenswerte Leistung. Erst recht so seltene Situationen. Ich finde es stark das du dir um jedes Detail so viele Gedanken machst. Und was bisher dabei rausgekommen ist setzt stets Maßstäbe.

Bitte baue noch viele viele Modelle! Würde ich mir gerne mal live ansehen.

8

Donnerstag, 7. März 2019, 16:08

Moin Schmidt

schönes Thema . Klasse Idee. Schaue gerne zu aber im Ruderboot in sicherer Entfernung ^^

Heiko
Eine kleine Weisheit fürs Leben

--Pople niemals in der Nase wenn Du über Kopfsteinpflaster fährst --

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Freitag, 8. März 2019, 12:10

Hallo Schmid

Ich finde die Idee Klasse. :ok: Nur Vorsichtig sein, sonst kommen die Schiffsrechtler und verklagen Dich. :abhau: Von einer Bearbeitung am Tellerschleifer rate ich ab, das ist dann mehr Schmelzen als Schleifen.


LG
Sergio
In der Werft : Revenge 1577
Fertig : Avalon

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Freitag, 8. März 2019, 14:53

Moin,
hier mein Cent.

Tellerschleifer ist OK! Hab damit die Wasserlinie von Plastik wie Holzmodellen bearbeitet.
Grobe Schleifscheibe, geringe Drahzahl und kurzes dranhalten, dann gehts durchaus. Wenn das Plaste ein wenig geschmolzen sein sollte bildet sich ein Grat der nach (schnellem erkalten) ohne Probleme abzubrechen ist.

11

Montag, 11. März 2019, 10:31

Ich würde ja niemals so weit gehen zu behaupten, man könne aus [Fäkalien] Brotaufstrich machen. Aber ein schwer versautes Plastikdeck kann man durch Abschliff und Gravur von seiner gesamten Vergangenheit befreien.









Es ist schon erstaunlich, miterleben zu dürfen, wie Basteln sich anfühlt, wenn es gar kein Basteln mehr ist, also nicht das beständige Tasten nach Lösungen und Verfahren, die man vorher noch nicht kannte (Definition eines französischen Philosophen: Bricolage. Zum googeln). Da ich monatelang am ersten Prinz gewerkelt habe, kann ich jetzt alle Ergebnisse in kürzester Zeit auf den zweiten übertragen. Hier habe ich die Rüsten abgenommen und mit neuen, besser passenden Löchern für die Taljen versehen. Sie sind außerdem besser an die Bordwand angepasst und haben eine kleine, praktisch unsichtbare aber sehr wirkungsvolle Unterstützung bekommen.



Alle Bestandteile von Rumpf und Deck sind inzwischen farblich überarbeitet worden, unter anderem mussten ja die Seitenkanten der geöffneten Stückpforten nachlackiert werden.



Ein besonderes Vergnügen ist es immer wieder, den Heckspiegel des Prinzen zu bemalen. Ich wage es, dieses Teil zum schönsten in der gesamten Geschichte des Segelschiffs-Plastikmodellbaus zu erklären. Beseitigt sind bereits die großen Eckfiguren im unteren Bereich. Dort wird ebenfalls nach dem Vorbild des ersten Prinzen ein harmonischer Anschluss zwischen Heckspiegel und Seitengalerie hergestellt werden. Untergehen: ja. Aber schick!



Die Armierung des Havaristen wird weitestgehend vom Heller-Phoenix bezogen. Hier trocknen unter anderem dessen Geschützrohre, nachdem sie zusammengebaut und lackiert sind.



Schmidt
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12

Donnerstag, 21. März 2019, 09:32

Hier einmal probeweise zusammengesteckt: die farblich überarbeiteten Teile des Rumpfes. Einige Partien sind mehrfach gestrichen und bedürfen jetzt zur Vorbereitung der Behandlung mit Ölfarbe einer längeren Trockenzeit.





Schmidt
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Sonntag, 31. März 2019, 14:12

Heute konnten der Heckspiegel und die Seitentaschen befestigt werden. Das ist immer wieder eine schöne Aufeinander-zu-schleif-Arbeit. Der Heckspiegel ist mit Plastikklebstoff angeklebt, die Seitentaschen mit dickflüssigem Sekundenkleber.



Der misslungene Übergang zwischen Seitentaschen und Heckspiegel ist bereits weggeschliffen. Anders als beim ersten Modell, wo ich Abgüsse verwendet habe, möchte ich hier versuchen, den Übergang frei zu modellieren.



Schmidt
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Realname: Johann

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14

Sonntag, 31. März 2019, 18:41

Es bleibt spannend!

15

Mittwoch, 3. April 2019, 08:18

Die neuen Übergänge zwischen Seitentasche und Heckspiegel sind diesmal ebenso wie das Ornament unter der Seitentasche frei mit Magic Sculp geformt.





Schmidt
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Mittwoch, 3. April 2019, 08:27

Topp!!!

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

17

Mittwoch, 3. April 2019, 21:31

Respekt, absolut sauber!!

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

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Samstag, 27. April 2019, 13:28

Solche Nebenher-Projekte haben den Vorteil, dass sie viel Zeit zum Trocknen von Farbe und Klebeverbindungen haben. Nachdem jetzt die neu gravierten und lackierten Decks des Prinzen mit Ölfarbe behandelt und gut durchgetrocknet waren, konnte ich Rumpf und Decks zusammenkleben. Da das Modell bereits zweimal zerlegt worden war, schnappten die Teile nun wirklich nicht einfach so ineinander, im Gegenteil, die argstrapazierten Verbindungsstellen aufwendig behandelt werden. Ich habe die Teile schließlich mit Gummis und geknebelten Schnüren in die richtige Position gebracht und anschließend von unten her mit Magic Sculp verklebt. Das funktioniert tatsächlich und hat den Vorteil, dass man die Teile noch lange richten und arretieren kann, bevor sie dann in der richtigen Position zusammenhaften.





Anschließend konnte ich daran gehen, die Teile für die sehr üppig gestalteten Schotts auf Deck farblich zu behandeln und dabei zugleich einzupassen. Hier zunächst das noch völlig unproblematische Frontschott, zur Hälfte ölbehandelt. Ich liebe diese Technik!



Schmidt
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19

Samstag, 27. April 2019, 15:30

Mahlzeit!

Magic Sculp als besonders dicker Zweikomponentenkleber, das merke ich mir..
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

20

Samstag, 27. April 2019, 15:51

Gut ist, wenn man die betreffenden Flächen vorher aufrauht und das Magic Sculp ganz leicht anfeuchtet. Das verbessert die Haftung, die allerdings auch ohne solche Unterstützung erstaunlich gut ist. Ich habe früher solche Verbindungen von Weißmetallteilen mit Stabilit Express auf eine ähnliche Art und Weise hergestellt. Die Haftung von Stabilit Express auf Polystyrol ist allerdings nicht so gut wie die von Magic Sculp.
Schmidt
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Samstag, 27. April 2019, 21:26

Stabilit und Uhu Plus verwende ich gerne, problematisch ist aber eben, dass es mit Polystyrol keine Verbindung im Sinne von verschweißen eingeht. Werde das also beim nächsten Rumpfbau mal testen, danke für den Tipp.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

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Sonntag, 12. Mai 2019, 12:58

Neues vom bedrängten Prinzen.
Die Verbindung der Decks mit der Bordwand ist jetzt, wenn es erlaubt ist, diesen etwas problematischen Ausdruck zu verwenden: bombenfest. Ich konnte also beginnen, die Ensembles aus Schotts und Treppen zusammenzusetzen. Man kann das tatsächlich machen und dabei die kleinen Teile sicher miteinander verbinden, sodass das Teil als Ganzes farblich behandelt und dann an seinem Platz gesetzt werden kann. Natürlich sollte der Aufbau am späteren Bestimmungsort vollzogen werden. Hier und da ein bisschen schleifen, dann lassen die kompletten Teile sich auch wieder herausnehmen. Der Vorteil ist sehr groß. Man braucht dann später weniger Klebestellen am Rumpf, und die Gefahr, irgendetwas zu versauen, sinkt um ein erfreuliches Maß.
Schließlich habe ich dem wegtauchenden Prinzen nach der schon beschriebenen Methode „Toilettenpapier und Weißleim auf Styropor“ ein kleines Aufbewahrungs-Wasserbett gebaut





Man beachte die Vorarbeiten für das später noch dramatischer darzustellende Eindringen des Wassers durch die geöffneten Stückpforten.



Schmidt
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Sonntag, 12. Mai 2019, 17:05

Die Dramatik der Szenerie geht mir jedesmal echt nahe! Ich hab als Kind schon bei "Meuterei auf der Bounty" mehr geheult, als das Schiff verbrannt wurde :heul: ;) ...
Schöne Grüße
Chris :ahoi:
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Dienstag, 14. Mai 2019, 10:40

Nur Mut! Nicht jedes Schiff, das eine große Portion Wasser schluckt, muss auch gleich untergehen wie die Vasa. Wenn die Besatzung es schafft, die Stückpforten wieder zu schließen und den Kahn vor den Wind zu legen, haben auch die Pumpen die Möglichkeit, ihn wieder einen Stock höher aus dem Wasser zu kriegen. Mein Plan sieht ja vor, das Schiff in einer Situation zu zeigen, in der es durch den Verlust der Vormarsstenge und ein Backschlagen der Segel in eine starke Schieflage geraten ist. Das muss noch nicht den Untergang bedeuten. Anfangs wollte ich tatsächlich eine Untergangsszene nachstellen, aber dann wären die Rüsten der Unterwanten des Fockmastes unter die Wasseroberfläche geraten und ich hätte den Fockmast ebenso wie den Bugspriet ganz verloren geben müssen, weil ich bei einem Wasserlinienmodell keine Befestigungspunkte mehr gehabt hätte. Das wollte ich nun auch nicht, daher jetzt diese „mildere“ Variante.
Schmidt
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25

Dienstag, 14. Mai 2019, 11:59

Dazu mal eine Leihenfrage von mir:

Ich dachte, wenn erst mal Wasser in die offen Stückpforten reinläuft ist der Kahn ratz fatz voll Wasser und säuft entsprechend schnell ab. Zumal dann jeder cm mehr Tiefgang dazu führt das mehr Stückpforten unter Wasser sind und noch mehr Wasser reinläuft. Und irgendwelche Schotten gab es da ja auch nicht die verhindern das sich das Wasser im ganzen Schiff verteilt.

Liege ich damit jetzt falsch? Hatten die Segler so große Auftriebsreserven?

Gruß Knut

26

Dienstag, 14. Mai 2019, 14:41

Moin Schmidt :wink: ,
ich habe da auch so meine (berechtigten) Zweifel, erlich gesagt. Wenn ein Schiff sich bereits soweit über dem Bug dem "finalen senkrechten Anlegemanöver" entgegen neigt, gehe ich davon aus, dass sich im Bereich des Vorschiffes einige größere Lecks bzw. größerflächig aufgebrochene Rumpfwand befinden müssten. Da die Schose bereits ziemlich fortgeschritten zu sein scheint, dürfte es schwierig werden, diese Leckagen noch mit Holz und Segeltuchbesatz in den Griff zu bekommen (dafür müsste die Rettungscrew vermutlich bereits unter Wasser in einem dunklen Rumpf arbeiten). Sollte ihnen das dennoch gelingen, müssten die Pforten verschlossen und die Unmengen an Wasser erst rausgepumpt werden, was ewig dauern dürfte. Halte mich für fatalistisch: Aber das wird nix mehr... :S ;( ;)
Schöne Grüße
Chris :ahoi:

p.s.: aber interessanter Diskussionsansatz. was denken denn die anderen so?
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27

Dienstag, 14. Mai 2019, 15:18

Ihr seht das meines Erachtens etwas zu pessimistisch. Nach meinem Drehbuch findet der Wassereinbruch nur oberhalb der Wasserlinie durch die Stückpforten statt. Das eigentliche Problem des Schiffes ist, dass es bei starkem Wind und nach Verlust eines Teils der Takelage starke Schlagseite hat. Wenn es der Mannschaft gelingt, das Schiff wieder aufzurichten, ist auch der Wassereinbruch gestoppt. Nun kann man einwenden, dass ja auch die Vasa ausschließlich durch Wassereinbruch durch die unteren Stückpforten gesunken ist, aber hier lag ja nun nachgewiesenermaßen ein eklatanter Baufehler vor. Das Schiff wäre womöglich auch im Hafen liegend einfach umgekippt, also gekentert, und dann vollgelaufen. Dazu kommt, dass solche Schiffe schon einiges an Wassereinbruch vertragen konnten. Die 20 Jack Aubrey Romane, die ich jeweils mindestens dreimal gelesen habe, lassen immer wieder Unmengen von Wasser in Jacks Schiffe, und fast immer pumpen die Leute es wieder hinaus.
Andererseits will ich ja auch gar nicht behaupten, alles sei gar nicht so schlimm. Wenn die Mannschaft nur Panik schiebt und das Schiff weiter von den back gestellten Segeln am Großmast und am Besan nach Steuerbord drücken lässt, können durchaus üble Dinge passieren. Es wird also im wesentlichen darum gehen, wie sinnvoll ich die Besatzung agieren lasse.
Schmidt
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Dienstag, 14. Mai 2019, 17:21

Dein unbeirrbarer Optimismus macht mich Schmunzeln! ;) Hier sehen wir mal ein kurzer filmischer Beitrag , in dem Schmidt (genannt "seine Majestät") -diesmal mit anderen Worten- ungefähr sinngemäß das zum Ausdruck bringt, was er im vorherigen Beitrag zum Thema so gemeint hat... :abhau:

Schöne Grüße
Chris :ahoi:
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29

Dienstag, 14. Mai 2019, 20:26

Hallo Schmidt,

für mich wird das eines Deiner besten Dioramen.

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Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

30

Montag, 3. Februar 2020, 11:25

Auch hier soll sich wieder etwas bewegen. Leider habe ich zwischenzeitlich einsehen müssen, dass meine Bordwandaufdoppelung wohl ein bisschen zu breit ausgefallen waren. Ich habe dann mal neue Urmodelle und eine neue Form gebaut. Demnächst werden die Teile eingebaut, wobei ich allerdings tatsächlich auf die Schwierigkeiten stoßen werde, die Dirk beschrieben hat. Aber wozu sind Schwierigkeiten da? – Genau.



Schmidt
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