Hallo zusammen,
Ende letzten Jahres fing ich konkret damit an mich mit dem Holzmodellbau zu beschäftigen. Meine Überlegungen starteten mit einem Scratchbau der Black Pearl nach Plänen, die ich im Internet fand und gingen dann zu einem Planbau einer arabischen Dhau nach Plänen von Mondfeld. Meine Gedanken hierzu waren schon ziemlich konkret, hatte ich mir schon die Pläne gekauft sowie angefangen die Spantenrisse auf Milimeterpapier zu übertragen und die Dicke der Beplankung abzunehmen. Je weiter ich mich damit beschäftigte, desto mehr Fragen warfen sich mir auf, dessen Lösung ich partout nicht finden konnte. Somit habe ich dieses Vorhaben vorerst pausiert und werde es zu gegebener Zeit mit hoffentlich mehr Erfahrung und auch Fähigkeiten weiter verfolgen.
So brachte mich Anfang diesen Jahres ein Modellbaukollege auf die Bausätze der Halve Maen. Dieses Schiff wird von zwei Firmen in unterschiedlicher Ausführung angeboten: Corel und Billing Boats. Die Formen der Billing Boats gefallen mir besser, so dass ich mich letztlich für diesen Baukasten entschieden habe. Den bisherigen Stand werde ich euch nach und nach liefern, damit nicht gleich alles auf einmal kommt.
Kurz ein bisschen Geschichte / Hintergrund zur Halve Maen: Die Halve Maen wurde 1608 in Amsterdam gebaut und es handelt sich um eine dreimastige Jagt. Sie gehörte der niederländischen Vereinigten Ostindischen Companie (VOC). 1609 fuhr sie unter Kapitän Henry Hudson gen Westen und sollte dort eine Passage in den Pazifik finden. Hudson konnte diese leider nicht finden und kehrte in die Niederlande zurück. Vor seiner Rückkehr segelte Hudson an der nordamerikanischen Küste entlang und auch ein Stück auf einem Fluss, der nach ihm benannt wurde: der Hudson River. 1611 segelte die Halve Maen nach Ostindien, wo sie nach einem Gefecht im Jahre 1618 verloren ging.
Es brauchte ein bisschen bis ich den Bausatz bei einem Händler fand. Als ich den Bausatz endlich bekam, konnte ich es natürlich kaum erwarten damit anzufangen. Nach einem ersten Check des Bausatzes musste ich feststellen, dass die Kielplatte völlig verwunden war. Diese habe ich in heißem Wasser gewässert und mehrmals unter mehreren Hantelscheiben gepresst und trocknen lassen. Jedes Mal folgte das gleiche Ergebnis: Die Teile waren schön plan, verzogen sich allerdings nach wenigen Tagen direkt wieder. Nach einem Monat gab ich schließlich die Teile auf und übertrug diese auf eine Sperrholzplatte. Das hatte zum einen den Vorteil, dass die Teile endlich gerade waren, zum anderen konnte ich die Platte nach oben hin verlängern bis unter Deckniveau, sah doch der Bausatz nur einen ca. 2 cm hohes Teil vor. Hierdurch haben die Spanten natürlich direkt viel mehr Halt. Außerdem hatte ich mir vorgenommen Kiel, Steven sowie Galion mit Echtholzteilen herzustellen. Nach und nach setzte ich die Spanten ein, verleimte diese.
Als nächstes folgte dann die Erstbeplankung und ich lernte, dass das gar nicht so einfach ist. Ich hatte ziemlich mit Treppen zu kämpfen. Der Bausatz sah eine einfache Beplankung vor, die spätestens hier natürlich ausgeschieden war, denn ein völlig voll gespachtelter Rumpf ist natürlich nicht sonderlich ansehnlich. Außerdem war das beigelegte Abachiholz nicht das, was ich mir für Außenhaut vorstellte. So bestellte ich einiges an Holz nach, dazu aber zu gegebenem Zeitpunkt mehr. Hier nun erstmal die Fotos des teilerstbeplankten Rumpfes.
Als nächstes folgten die Decks, die ich beplanken und einsetzen musste, bevor ich den Rumpf weiter nach oben beplanken konnte. Hierfür nutzte ich zusätzlich bestellte Holzleisten, Tanganjika in 1x5mm. Die Dübelung stellte ich mittels der Wachsmethode dar, die Johann in seinem Bericht zur „La Créole“ zeigt und beschrieben hat. Ich probierte zusätzlich ein Leibholz herzustellen, nutzte hierfür eine Birnbaumleiste. Wenn einmal das Schanzkleid beplankt , sowie die Relingstützen eingesetzt sind, ist der Überstand nicht mehr so weit und einen Wassergang möchte ich auch noch aufleimen. Hier das Kampanjedeck, mit den Ausschnitten für den Ruderstand sowie den Besanmast.
Analog stellte ich alle anderen Decks her. Die Bausatzspanten sahen leider keine Deckswölbung vor, die ich nachträglich aus Sperrholz sägte und auf die Bausatzspanten leimte, bevor ich die Decks einsetzte. Ich setzte ein Deck nach dem anderen ein und beplankte den Rumpf weiter nach oben.
Schließlich schnitt ich das Schanzkleid in die vom Plan vorgegebene Form.
Soweit erstmal für heute, das nächste Update folgt dann die Tage.
Ich bitte um Nachsicht, wenn das alles noch nicht 100%ig sauber ist, aber ich lerne und übe noch. Dennoch meldet euch bitte, wenn ihr irgendwo grobe Schnitzer oder herannahende Probleme seht, die ich jetzt schon abwenden könnte.
Entschuldigt auch bitte die Bilder, da ich das meiste einfach so nebenbei geschossen habe, hatte ich anfangs gar nicht geplant einen BB zu starten. Ab dem aktuellen Stand werden sie besser werden.
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag,
Dany