Hallo Udo,
die Empfehlungen von Mario kann ich so wiederholen. Als Airbrush reichen auch schon günstige Pistolen für den Anfang aus. Das Spritzbild ist, wenn man sie richtig nutzt nicht wesentlich schlechter bei groben Arbeiten wie Schiffsrümpfen. Lediglich die Pflege ist meist etwas zeitaufwändiger, da die Düsen nicht gesteckt sind (wie bei Harder & Steenbeck) sondern geschraubt und man dafür immer mit einem Werkzeug hantieren muss. Dichtungen sind da auch nur aus Gummi und damit häufiger zu ersetzen. Schließlich ist noch die Nadel eine Schwachstelle bei günstigen Pistolen, da diese nicht so ordentlich poliert sind wie bei hochpreisigen und damit schwieriger zu reinigen.
Beim Kompressor solltest du darauf achten, dass er einen Lufttank und einen Wasserabscheider hat. Der Lufttank gewährleistet einen gleichmäßigen Luftstrom, sodass die Luft aus der Airbrush-Pistole nicht pulsiert was in einem ungleichmäßigen Spritzbild resultieren würde. Den Wasserabscheider brauchst du, damit in den Luftstrom kein Wasser gerät, was dann bei der Airbrush ein "Spucken" der Farbe zur Folge hätte. Einen entsprechenden Kompressor gibt es so ab ca. 100€.
Bezüglich der Farben nutze ich hauptsächlich Vallejo Model Air. Alternativ nutze ich noch Farben von AK Interactive und selten von Mig (je nach dem welchen Farbton ich brauche und welcher Hersteller ihn anbietet). Dies sind alles Acryl-Farben in kleinen 17ml-Tropf-Fläschen. Acrylfarben haben den Vorteil, dass sie Wasser als Lösungsmittel nutzen und damit nicht so gesundheitsschädlich wie bspw. Enamel- oder Lacquer-Farben sind. Tamiya geht einen etwas anderen Weg und bietet Farben auf Acrylharz-Basis an. Sie sind sehr beliebt, da sie sich sehr gut spritzen lassen sollen, ich mag allerdings diese kleinen Farbtöpfe nicht so und bevorzuge die Tropf-Flaschen der anderen Hersteller.
ZU beachten bei Acrylfarben ist, dass die Farbpigmente größer sind als bei Lösungsmittelhaltigen Farben und dass die Farben sehr schnell trocknen. Dadurch kann es schneller vorkommen, dass die Airbrush während des Sprühvorgangs verstopft und man muss während der Arbeit öfter die Düse reinigen. Es braucht anfangs etwas Übung bis man den Dreh ein bisschen raus hat. Man sollte sich also erstmal ein zwei günstige Modell kaufen um das Sprühen zu üben, Üben auf Papier finde ich nicht so gut, weil es sich als Untergrund komplett anders verhält als Plastik. Kaufen kannst du die Farben alle bei den üblichen großen Modellbauhändlern im Internet (Modellbau-König, Der Sockelshop, modellbau-universe).
Ansonsten wünsch ich dir gutes Gelingen