Hallo Schiffsbauer,
nachdem ich immer wieder gelesen habe, daß das schlagen von Seilen Spaß machen soll, mußte ich mir ja auch so etwas bauen.
Im Schnelldurchlauf, beschreibe ich mal die Planung, den Bau und den ersten Test.
Eine detalierte Baubeschreibung spare ich mir mal, hat doch jeder der so etwas vor hat, andere Bauteile in seinem Sammelsurium ( Zahnräder, Motor etc.).
Angeregt durch eine Maschine von Franz Amonn, spukte das Projekt schon etwas länger im Kopf.
Franz Amonn hat seine Reepbahn in den Flur gehängt und kann so etwa 6 Meter Seil an einem Stück schlagen. Unser Flur ist dafür etwas zu eng, deshalb entschloß ich mich in die Waagerechte zu bauen.
Außerdem sollte die Reeperbahn umrüstbar sein und auch 4 Kardeele schlagen können z.B. für den Wantenschlag.
Als erstes mal eine Skizze, um zu sehen ob ich mit den Maßen hinkomme...
...in der Mitte das "Sonnenrad" und die Drei bzw. Vier Zahnräder. Fertig ist das Planetengetriebe.
Und das ganze im Aufbau:
Von Vorne...
...und von der Seite mit dem Getriebemotor.
Entweder für drei Kardeele...
oder umrüstbar auf vier Kardeele.
Eine Plexiglasplatte und Filzanlaufscheiben verhindern das sich die Zahnradeinheiten später herausziehen.
Das ganze nochmal von oben.
Die "Vierte" Einheit mal ausgebaut, mit einer provisorischen Aufnahme für die Nähgarnspulen.
Nicht zu vergessen , DIE BAHN
3,5 Meter lang, in der Mitte teilbar.
Eigendlich fehlen nur noch zwei kleine Wagen für den Ersten Versuch.
Der Hintere braucht einen Wirbel um den Drall auszugleichen. Ferner muß er sich bremsen lassen um während des schlagens das Seil auf Spannung zu halten.
Links sieht man den Wagen mit der "Fred Feuerstein Bremse". (Rechts ausgebaut)
Ein Rundholz mit einem Gummifuß, beschwert mit Angelblei. So läßt sich die Bremswirkung durch unterschiedliche Bleie einstellen.
Der zweite Wagen bekommt den Läufer. Ohne den geht es es nicht. In meinem Fall brauche ich zwei Einsätze. Einen für Vier und einen für Drei Kardeele.
Um die Winkel des Läufers zu ermitteln wählte ich die Position wo später mal der Endabschalter montiert wird. D.h. bis in die Endstellung liegen die Kardeele an dem Läufer gleichmäßig an.
In der Theorie 300mm vor dem Getriebekasten.
Der Läufer für Vier Kardeele.
Die Tests können beginnen.
Nachdem ich das Nähgarn mit einem Draht durch das Röhrchen der Zahnradeinheiten gezogen habe...
...und am ...
...Wirbel des hinteren Wagen verknotet ist. Schiebe ich den zweiten Wagen mit dem Läufer dicht an den Hinteren.
Das Garn muß am Ausgang der Zahnradeinheiten...
... festgeklemmt werden damit sich der Drall aufbauen kann.
Jetzt gebe ich 12 Volt auf den Motor und mit 316 U/min baut sich gemächlich ein Drall in den Kardeelen auf.
Irgendwann ist dann der Drall im Seil so groß das der Wagen mit dem Läufer zügig...
...Richtung Getriebekasten läuft.
Fast über´s Ziel hinausgeschossen
Und hier der Stolz der ersten Versuchs-Takel-Garne:
Links mit Drei Nähgarnen pro Kardeele, Mitte mit Zwei und Rechts mit Einem.
Die ganze Bahn steht hinter der Werkbank, da stört sie nicht weiter.
Sobald ich Zeit habe geht es an die Verbesserungen.
Die Tests haben gezeigt das es sicher noch schneller geht. Ein neuer Motor mit mehr Drehzahl ist bestellt. Außerdem wird die Nähgarnaufnahme auf die kleinen Nähmaschinengarnrollen umgebaut. Damit sind dann bis zu 12 Garne pro Kardeele möglich. Und am hinteren Schlitten kommt eine Aufnahme für eine Garnrolle, so das man Endlos Seil schlagen kann.
Bis die Tage,
Grüße
Mike