Über die verschiedenen Manipulationen am Heck, die ich vorgenommen habe, nachdem die Farbarbeiten am Rumpf eigentlich abgeschlossen waren, habe ich ja schon ziemlich ausführlich berichtet. Im Zuge dieser Arbeiten ist mir dann immer unangenehmer aufgestoßen, dass die Reling des Modells weit hinter dem Detaillierungsgrad der anderen Rumpfsegmente zurückbleibt. Markus hatte das zu Beginn dieses Bauberichtes bei der Vorstellung der drei Bausätze auch schon angemerkt; ich habe es allerdings verdrängt.
Hier der zeitgenössische Stich, der eine viel filigraner aufgebaute Reling zeigt.
Selbst der alte Pyro-Bausatz ist da näher am Original. Also habe ich die Airfix-Reling entfernt.
Von den Pyro-Teilen habe ich Relingsegmente abgegossen und daraus Urmodelle gebaut. Ein Problem war von Anfang an, dass ich nicht ein Element für alle Bereiche verwenden konnte, weil die Reling nach hinten steiler wird und sich damit der Winkel zwischen Stützen und Handlauf ändert. Ich gehe jetzt nicht mehr intensiv auf die Herstellung dieser Teile ein, sondern zeige das Ergebnis zuerst im unbemalten und dann im grundierten Zustand. Die Nixen mit den Lilienhäuptern mussten natürlich vom Original kopiert und eingebaut werden.
Resultat für mich: Schönheits-OP gelungen, Patient nicht schöner als vorher. Ein paar Minuten lang war ich zufrieden, die Herstellung der neuen Teile war ziemlich problemlos verlaufen, aber – sie passten nicht. Zu grob und nicht überall in der Fluchtlinie. Das findet auch der Preiserianer.
Also auf ein Neues. Und jetzt als Selbstbau. Ich habe mich noch weiter am Original orientiert. Die Detaillierung der Stützen erfolgte nach einigen Versuchen mit einem kleinen Dremel, der allerdings bei jedem größeren Ausrutscher eine Stütze verunstaltet hätte. Das Verfahren war das erprobte, bei dem ich das Teil gleich als Urmodell auf einer Platte aufbaue. Dergestalt sind die Elemente fixiert und lassen sich gut nacharbeiten, bevor sie abgeformt werden.
Dennoch bedurfte es etwa eines Dutzends von Formen, bis ich alle Teile für eine komplett neue Reling zusammen hatte. Die Nixen sind wieder eingebaut, sitzen aber im Vergleich zur Reling etwas tiefer. Sie haben auch keine Lilienköpfe mehr, das ist ein Irrtum der Konstrukteure des Bausatzes. Sie haben normale Menschenköpfe, die Lilien werden ihnen später als „Kopfschmuck“ aufgesetzt. Die Teile sind lackiert, aber noch nicht gedrakt.
Da sich die Höhe der Reling auf dem letzten Deck etwas erhöht hatte, musste auch der obere Abschluss des Heckspiegels angepasst werden. Ich habe mit vorhandenem Material improvisiert. Das war seit dem Beseitigen der barocken Säulen der dritte oder vierte Umbau dieses Teils. Die ungedrakten Bereiche zeigen den Umfang des Umbaus.
Vielleicht kann ich heute noch mit der farblichen Anpassung beginnen.
Schmidt