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841

Sonntag, 12. September 2021, 22:13

So, jetzt bin ich wieder im Ländle ... Urlaub vorbei.

Nachdem Du so unendlich viel weiter gekommen warst bist Du jetzt gedanklich wieder an demselben Punkt bzw Punkten an denen ich ungefähr zum selben Zeitpunkt ( vor zwei Jahren ) auch meinen eher experimentellen Bau ruhen ließ ... aber eher aus Zeitmangel.
Ich wollte damals einfach wissen ob das überhaupt geht ist ... nennen wir es eine Machbarkeitsstudie.

Meine Überlegungen waren, wie ich aus den, meines Erachtens zu schmalen, Seitentaschen eine dreidimensional vertretbare Variante mit ausreichend Tiefe machen konnte. Die bestehenden Türmchen einfach mit einer Kopie zu verdoppeln würde zu tief werden und mit den vorhandenen Seitentaschenkörpern keinesfalls funktionieren.
Bei den vorderen Türmchen am Bug geht das sogar ... am Heck aber undenkbar.

Graphiken van de Veldes anderer Schiffe mit vergleichbaren Seitentaschen zeigen aber eindeutig, daß diese frei stehenden Türmchen und damit auch Seitentaschen sehr wohl ganz schön voluminös waren. Hier ein Ausschnitt mit der Seitentasche der Eendragt ...



Mein Weg führte über die historisch extrem ähnliche Vasa. Die beiden könnten Schwesterschiffe sein .
Hier wiederum war besonders das praktisch identisch große Vasa-Modell von Revell interessant weil es vollplastische, freistehende Türmchen mit ausreichend tiefen Seitentaschen als Teilespender zur Verfügung stellt und immer wieder zu akzeptablen Preisen verfügbar ist.
Die Seitentaschen beider Modelle sind sowohl in Länge, Höhe und Winkel praktisch identisch ... exakte historische Pläne gibts bekanntlich sowieso nicht.
Den Umbau empfand ich zu diesem Zeitpunkt als ganz schön zeitraubend ... vielleicht weil ich aus Zeitmangel einfach nicht die erforderliche Ruhe fand.

Von innen klebte ich ein passend zurechtgeschnittenes Stück Plastiksheet auf um ein Verziehen zu verhindern und um die Menge an einzubringender Spachtelmasse zu begrenzen.



Dann wurde die vorhandene Seitentasche mit scharfem Cutter nahe der Bordwand abgetrennt ... diverse Kollateralschäden sind dabei unvermeidlich.
Das Loch, genauer gesagt die Löcherer, füllte ich mit Magic Sculp. Keine Ahnung ob das eine gute Idee war .. weil es mir schwer fiel die doch recht harte Spachtelmasse später im Sinne einer fortgesetzten Bordwand und Verteuning zu bearbeiten. Vielleicht auch ein Mangel an dafür geeigneten Werkzeugen.

( Auf der anderen Hälfte des Kits, im Bild oben, probierte ich einfach die Verftiefungen mit Magic Sculp zu füllen und wollte diese später von außen abfräsen. )



Recht bald war klar, daß die Entfernung der bausatzseitigen Türmchen und Seitentaschen eine Neuformung der Verteuning sowie neue Ornamente der Fleur de Lis erfordern würde ... heute weiß ich Dank Deiner Abformungskünste wie das zu machen ist. Der Bordwand selbst tut die neugewonnene Dreidimensionalität aber gut.



Die entsprechenden Seitentaschen-Teile aus dem Vasa-Kit rauszuschneiden ist dann ein weiteres Stück Arbeit ... aber eher übersichtlich. Das Revell-Plastik ist auch einen Tick weicher als das von Airfix. Durch die erkennbar breiteren Seitentaschen bekommt auch die St.Louis ein erkennbar "holländischeres" Heck ... ich finde das sehr akzeptabel weil sie ja auch dort gebaut wurde. Die Türmchen plante ich als eine Mischung aus Airfix- und Revell-Teilen, die ja schon als frei stehende Bauteile vorhanden sind.



Die neue Seitentasche ist ist hier nur probeweise grob aufgelegt, gehört einen Tick weiter vor und ist noch nicht bearbeitet.



Ich weiß nicht ob diese Bilder mit dem Thema umzugehen eher abschreckend sind ... wahrscheinlich ja ... vielleicht erleichtern sie ja die Entscheidung eine ähnliche Lösung zu finden ... oder es einfach zu lassen wie es ist.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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842

Montag, 13. September 2021, 08:28

Markus, schön, dass du wieder im Lande bist. :five:
Ich habe dich schon schmerzlich vermisst, nicht nur in deiner Funktion als mein Generalrecherchemeister.
Und ich staune! Warum hast du damals mit deinen Parallelversuchen hinter dem Berg gehalten? Um mich nicht auf schwierige Pfade oder gar auf Holzwege zu führen? Tatsächlich ist der Taschenumbau oder gar Taschentausch eine heikle Sache, erst recht im jetzigen Stadium meines Projektes. Aber wie sagt der norddeutsche Mensch: Wat mut, dat mut.
Gehen wir es durch: Ich denke, mit deiner Grundvoraussetzung hast du recht: Für mehr Türmchen braucht es auch mehr Tasche. Nur die bestehenden Türme heraus zu schneiden und zu verdoppeln würde mit Sicherheit die gesamte Architektur überlasten. Andererseits darf man wohl nicht übersehen, dass die Türme, ungeachtet der zeitgenössischen Darstellungen, nicht vollkommen frei gestanden haben können. Oder irre ich mich da? Ich denke jedenfalls, es muss doch einen seitlichen Zugang gegeben haben. In deiner schematischen Darstellung am Beginn meines Bauberichtes hast du eine solche auch vorgesehen. Mein erster Versuch wäre daher, nur die Türmchen weg zu schneiden, aber nicht zu verdoppeln, sondern komplett neue zu bauen, nicht nur als Sechsecke, sondern „rundlicher“ und mit schmaleren Fenstern, unterbrochen wiederum von Figuren, und diese Türmchen, seitlich unten abgeschrägt, wieder an alter Stelle zu platzieren.
Andererseits ist eine Kompletttransplantation von Vasa zu Louis auch sehr reizvoll. Das Revell-Teil, gut 40 Jahre jünger als das von Airfix, ist wesentlich detaillierter, weist zum Beispiel mehr Schmuck und mehr horizontale Dachplanken auf. Andererseits gibt es auch Unterschiede zu dem Hondius-Stich, die man nicht so leicht vernachlässigen kann. Hondius zeichnet ein zweistöckiges „Seitenteil“ der Tasche, im oberen Bereich mit schmalen senkrechten Lüftungen, im unteren Bereich geschlossen aber verziert – wenngleich das eine Interpretation ist. Die Vasa, die überzeugender Weise als sie selbst vorliegt, besitzt aber nur den vom Batavia-Nachbar bekannten Horizontalschlitz neben dem Klo, der keinen besonderen Schmuck trägt. Da hätten dann die holländischen Schiffsbauleute in Stockholm einen Rückschritt gegenüber ihren Kollegen getan, die in Holland für den Export gearbeitet hatten. Die Frage ist nun, gibt es die Möglichkeit, die Revell Tasche dem Hondius ein wenig mehr (oder ein wenig sehr) anzupassen, ohne ganz und gar die Dimensionen zu sprengen?
Ich denke, ich werde gleichzeitig zwei Wege bestreiten. Erstens: Versuch des Turmneubaus bei Beibehaltung der Tasche. Zweitens: Abguss der gesamten Revell Tasche und Versuch einer Umgestaltung. So mache ich erst mal am Modell nicht mehr kaputt als unbedingt nötig, halte mir aber weitere Möglichkeiten offen. Wobei ich gleich sagen muss, dass die Variante mit der entschieden holländischeren Vasa-Tasche ziemlich reizvoll ist, nicht zuletzt weil deine Stellprobe schon sehr überzeugend wirkt.
Ich denke, was wir jetzt bräuchten, wären möglichst viele verlässliche Darstellungen der freistehenden Türmchen holländischer Bauart, um gegebenenfalls gewisse historische Interpolation vornehmen zu können (winkte er mit dem Zaunpfahl).
Allen eine angenehme Woche mit hoffentlich weiter sinkenden Inzidenzzahlen.
Schmidt
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843

Freitag, 17. September 2021, 10:50

Vorgestern nach langem Suchen eine dritte Saint Louis aus der Bucht gefischt, sicherheitshalber, um Abgüsse nicht von den gebauten Modellen abnehmen zu müssen. Aber pfui!, was ist das Teil begehrt. Nicht mal im bastelfreien Sommer kriegt man es für kleines Geld.
Schmidt
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Freitag, 17. September 2021, 11:46

Ja, Schnäppchen macht man da nicht mehr
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845

Freitag, 17. September 2021, 12:28

Manchmal denke ich, was mein Sammelgebiet betrifft, die Bucht ist leergefischt, und die letzten Barsche muss man mit Gold aufwiegen. Dazu kommt, dass Amerika wegen astronomischer Portokosten und GB wegen Kleinstaaterei und Zoll ausfallen.
Vive la France?
Schmidt
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846

Freitag, 17. September 2021, 20:54

Wohl gesprochen ... aber auch unsere EU gehört hinsichtlich der Steuern und Abgaben von privaten Kleinimporten zu dieser preistreibenden Gruppenkleinstaaterei.

Tja, so gehts wenn die letzte Auflage stramme zwei Jahrzehnte auf dem Buckel hat ... die Fische werden älter und seltener ... es war, glaube ich, so rund ums Jahr 2000 ... da kann man nur noch auf die eine oder andere, meist altersbedingte, Sammlungsauflösung warten ... oder auf eine derzeit wenig wahrscheinliche Wiederauflage.

Gar soo wenige Barsche sind es noch nicht mal ... ein paar spezialisierte Fischer ... regionale Eigenheiten sowie starke Gebotsaktivitäten kommen dazu.
Während der letzten Wochen gab es immerhin sechs St. Louis-Verkäufe in der Bucht.
Davon 5 im Ausland ... die fünf im Ausland kosteten alle zusammen ( ! ) knapp über 120€ ... der eine Kit in Deutschland alleine 86€ ! ! !

Wie definiert sich international gesehen der Wert ? ... und wie wahrscheinlich ist ein Verkauf aus D ins Ausland ?

Die Preise für die St. Louis waren auf der Insel und sonstigem Ausland eigentlich also gar nicht mal schlecht ... nicht britische Schiffe sind dort wohl nicht soo begehrt .
AIRFIX hat derzeit nur noch Segler im Programm, die sich im Rahmen brexitscher Vergangenheitsglorifizierung gut an den Mann bringen lassen ... oder die, wie die Wasa, auch international ein nach wie vor großes Käuferpotenzial haben. Ein französisches Schiff holländischer Bauart hat da auf der Insel einen schweren Stand ...

In Frankreich selbst ist derzeit aber ziemlich tabula rasa hinsichtlich der St. Louis. Vive la France hilft da nicht ... vielleicht noch Belgien oder Holland.
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Markus

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847

Freitag, 17. September 2021, 21:59

Ja, ich fürchte, ich habe einige Ludwigs ziehen lassen. Aber da wusste ich auch noch nicht, dass ich noch einen brauchte. Sachen sind immer dann am teuersten, wenn man sie dringend nötig hat.
Vergiss aber bitte bei deiner Rechnung nicht die Nebenkosten. Ein Kit aus GB für 40 Pfund, kommt hier gerne mit 80 Euro an.
Schmidt
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848

Samstag, 18. September 2021, 03:16

Etwas differenzierter betrachtet lagen die 5 Louis der letzten 2 Monate aus dem EU bzw Nicht-EU-Bereich wie folgt:

Die Louis aus Frankreich bei 22€ + 13€ => 35€ .... okay aber auch schon über 50% Transportkosten !

Die drei Louis aus GB lagen weit entfernt von den 40 Pfund .. hatten einen Durchschnittspreis von 24-26 Euro (wurden explizit in Eurobeträgen angezeigt ) mit durchschnittlichen 12-16 € Versandkosten.
Gesamt ca. 38-40€, was zu ca 7-8€ Einfuhrumsatzsteuer führt ... zzgl 6 € Postverzollungsgebühr. Gesamt rund jeweils bei 51-54€. Da ist noch Luft zu den 80€. Gott sei Dank !
Dennoch kein Grund sich zu freuen, denn die rund 25% Aufschlag für de facto gar nichts gabs vor ein paar Monaten vor dem Brexit noch gar nicht ... alles nur Steuern und Abgaben ... Leistung dabei gleich Null ... vielen Dank für NICHTS !

Die aus USA lag mit 30€ + 34€ Versand + 13€ Steuer + 6€ Post ... 83€ gesamt ...

Natürlich stellt das alles nur eine Momentaufnahme mit einem erkennbaren Schwerpunkt für den eigentlichen Kitpreis dar, den Sammler bereit sind zu zahlen, der in den jeweiligen Heimatländern bei 22-30€ gar nicht so unterschiedlich ist ...
Das entspricht zum Beispiel in GB durchaus dem derzeitigen UVP von Airfix von knapp über 30 Pfund für die Schiffskits, der aber in GB bereits die kostenlose Lieferung beinhaltet !

Beim Rest unserer Preisabsurditäten sind wir wieder im tiefsten Mittelalter angelangt alles und jedes mit möglichst hohen Abgaben und Steuern zu überziehen ... der weitaus größte Teil der enthaltenen (Energie)kosten besteht ja ausschließlich aus Steuern, Steuern und nochmals Steuern ... lediglich die Schlagbäume sind ein wenig unsichtbarer geworden.
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849

Samstag, 18. September 2021, 08:59

Okay, ich habs verstanden, ich bin ein Opfer meiner Gier geworden. Allerdings auch meiner Abkehr von Bestellungen aus dem Ausland. Ich habe inzwischen das Gefühl, die Kontrolle über die Kosten bei solchen Bestellungen zu verlieren.
Themenwechsel
https://www.youtube.com/watch?v=ATHWnYwfTJY
Sollte man mal reinschauen, wenn man sich für diese Art von Modellen so interessiert wie ich. Insgesamt mittlerweile 6 Folgen auf Youtube, in denen ein Harry Houdini (!!) in sehr sehr sehr kleinen Schritten erklärt, wie er den Rumpf eines Ludwigs zusammensetzt und bemalt. Was dabei herauskommt, ist m.E. nicht die creme de la creme des Segelschiffsmodellbaus (Geschmackssache!!), aber Houdini präsentiert ein paar Bemalungstechniken und -materialien, die ich noch nicht kannte und die vielleicht nicht ganz uninteressant sind. Ich rate allerdings davon ab, sich eines der halbstündigen Videos zur Gänze anzusehen. Sie enthalten m.E. zu 90 Prozent Redundanz für den Fachmann. Für den absoluten Anfänger sind sie besser geeignet.
Noch ein Wort zu Youtube als neuem Medium für Bauberichte aus unserem Interessengebiet. Ich besitze keineswegs den Überblick über das Angebot, kann nur sagen, dass es sich durchaus lohnen kann, einmal via Suchbegriffen durch das Angebot zu gehen. Man sollte nur Acht geben, beim Anschauen von eher mittelmäßigen Bauberichten nicht allzu viel Lebenszeit zu verlieren.
Schmidt
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850

Samstag, 25. September 2021, 09:55

Zurück aus dem Urlaub, werde ich mal versuchen, in dieses U-Boot Forum ein paar barocke Elemente einzuschmuggeln. :)
Als Ergebnis erneuter Versenkung in die Quellen anlässlich der Debatte um das Aussehen der Couronne hatte ich im Urlaub, fern meiner Werkstatt, in einem brutal dezisionistischen beschlossen, die kleinen Türme auf den Galerien des Ludwigs freizustellen. Wie auch immer. Koste es, was es wolle. Marcus hatte dazu die ausschlaggebende Vorlage gegeben. Wieder zu Hause, durfte ich mir dann gestern vor Ort alle Probleme ansehen, die ein solches Ansinnen aufwerfen würde. Bzw. wird, denn ich habe bereits begonnen.
Ein erster Versuch ging dahin, tatsächlich eine Seitentasche aus der Vasa von Airfix an den Ludwig anzugleichen. Die Vasa-Tasche steht etwa elf Millimeter vom Rumpf ab und bietet daher den Platz für die Türme, den die angequetschte Tasche am Ludwig eben nicht bietet. Um nicht an einem der beiden fertigen Rümpfe experimentieren zu müssen, habe ich an einem Bordwand-Abguss, den ich weiland angefertigt hatte, um Farbkombinationen zu testen, die bereits etwas zugerichtete Vasa-Tasche angelegt. Man sieht die grundsätzliche Ähnlichkeit ebenso wie die Unterschiede. Die Tasche einfach so zu übernehmen, ist vollkommen ausgeschlossen.



Also habe ich die Tasche abgegossen und bearbeitet. Hier ist sie bereits mit den für den Ludwig hergestellten Lüftungsluken versehen.



Ich hätte noch weitermachen können, aber ihr kennt das vielleicht: als Bastler hat man manchmal das Gefühl, sich in einer Sackgasse zu befinden, auch wenn man deren Ende noch nicht klar vor Augen hat. Was ich an diesem Zeitpunkt vor allen Dingen befürchtete, war, dass ich mit zu vielen ganz anderen Teilen einen Stilbruch begehen würde, der womöglich schwerer wiegen würde als die optische Aufwertung durch eine eher am Original orientierte Seitentasche.

Also raus aus der Sackgasse und zurück in den Mainstream. D.h., ich habe mich wieder mit der Bausatz-Tasche befasst. Die habe ich auf der Ober- und Unterseite so weit aufgefüttert, dass sie ebenfalls ca. elf Millimeter vom Rumpf absteht. Nun war – in einem gewissen Maße – Platz, um die Türme auf der Rückseite mit Kopien ihrer spiegelverkehrten Partner vom Backbordrumpf ins Dreidimensionale zu überführen. Wer denkt, das habe auf Anhieb gepasst, der irrt. Natürlich wurde in den sechziger Jahren ein Urmodell von Hand und vor Ort gebaut und nicht im Computer Zeichenprogramm. Da muss jetzt vieles aufeinander zu geschliffen werden. Außerdem muss das Figurenarrangement, das unter der Vergrößerung der Tasche gelitten hat, teilweise neu aufgebaut werden. Die folgenden Bilder sprechen, so denke ich, für sich.













Barock-Schmidt
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851

Samstag, 25. September 2021, 10:17

Bravo!

Was hat die Verbreiterung für Auswirkungen auf Heck im Besonderen die Schlingerleisten?

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

852

Samstag, 25. September 2021, 10:49

Damit sprichst du natürlich ein heikles Thema an. Es wird darauf ankommen, den entstandenen Spalt zwischen Bordwand und Tasche „harmonisch“ zu füllen. Es handelt sich aber nur um wenige Millimeter, und ich bin ganz optimistisch, dass ich das hinkriege. Eine andere Frage ist, ob nicht in diesem Bereich die Ornamentierung verändert bzw. aufgefüllt werden muss. Da wird voraussichtlich noch viel Magic Sculp die Ems runterfließen.
Schmidt
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853

Samstag, 25. September 2021, 20:23

So langsam entsteht unter Deinen Fingern ein Kathedrale zur See . Bist gut aufgestellt , sieht harmonisch aus. :D
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Sonntag, 26. September 2021, 15:24

Ein Kollateralschaden. Beim Hantieren mit dem teilweise nur zusammengesteckten Ludwig II ist das Frontschott herausgefallen, auf dass ich es, ohne das zu merken, mit meinem Drehstuhl schreddern durfte. Ersatz konnte schnell beschafft werden. Noch habe ich meine Formen so verwahrt, dass ich finde, was ich suche. Wie lange das noch der Fall sein wird, weiß ich allerdings nicht.



Der Rohkörper der neuen Seitentasche. Die Leerstellen sind mit MS aufgefüllt, bedürfen aber noch des "letzten Schliffs".



Ich hatte anfangs vorgehabt, die Figuren zwischen den Fenstern der Türme selbst zu modellieren. Inzwischen traue ich mir das zu. Aber da sie alle einigermaßen gleich sein sollten, habe ich mich doch dazu entschlossen, sie wieder aus der Bordwand zu kopieren, auch im Sinne einer Corporate Identity.



Hier stehen sie schon an ihren Plätzen. Lediglich die Ornamente auf den Turmdächern sind frei modelliert. Das darf jetzt trocknen für die nächste Runde. Man sieht, so hoffe ich, inwieweit die Türmchen jetzt frei stehen. Die teilweise abgeschabte Bordwand gehört zu einem Ludwig-Klon, von dem später noch die Rede sein wird. Die Entfernung einer Seitentasche von einem der fertigen Rümpfe steht noch aus... :roll:



Schmidt
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855

Dienstag, 28. September 2021, 07:44

Achtung! Das folgende Bild ist nichts für empfindsame Modellbauer mit schwachen Nerven!
Im Hintergrund übrigens das Deckelbild des Heller-Ludwigs, das an die erste Interpretation durch Björn Landström „angelehnt“ ist.



Da hieß es jetzt rasch, die schrecklichen Löcher zu schließen. Geschehen mit Abgüssen der Bordwand, die noch sauber eingepasst, bemalt und mit den Lilien bestückt werden müssen.



Eine weitere der vielen Stellproben, deren es bedarf, um die Tasche möglichst so sauber anzupassen, dass sie separat lackiert und geölt werden kann, um so das Modell nicht noch weiter zu belasten.



Schmidt
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856

Dienstag, 28. September 2021, 08:24

Robuste Vorgehensweise, aber wenn's zum Ziel führt, durchaus legitim.
Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass das Modell sich wieder zum Hinkucker entwickelt.
Einfach erstaunlich wie Du das machst und immer weiter verfeinerst.

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857

Dienstag, 28. September 2021, 16:22

Was für eine Scratch Orgie , mutig- mutig. Die Lilien hinter den Erkern erscheinen mir allerdings nicht unbedingt nötig, die würden ja total verdeckt.
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858

Mittwoch, 29. September 2021, 12:46

Danke für den Respons. Was die Lilien hinter den Türmen angeht, wird sicher ein Versuch zeigen, wie nötig sie sind. Sehr erpicht bin ich auf diese Fitzelei natürlich nicht.
Und weiter. Ein Knubbel Knetsilikon sorgt dafür, dass die schon aufwendig in Form geschliffene Seitentasche einmal probehalber fest am Rumpf anliegt. Ob nun diese Konstruktion der des Hecks bei dem historischen Saint Louis entspricht, wird mir wohl kein Mensch auf dieser Welt sagen können, da es keine Belege gibt.



Eine andere Frage ist, ob man das, mit einiger Kenntnis historischer Schiffshecks im Kopf, auch schön findet? Meines Erachtens ist die Nische zwischen Turm und Heck eher unschön. Man sieht schon, wie sich bei längerer Liegezeit des Schiffes dort Tauben (oder Möwen) einnisten.
Das folgende Bild ist eine Detailvergrößerung aus einem Gemälde des niederländischen Malers Bonaventura Peeters aus dem Jahr 1636. In einem 1982 in der DDR erschienenen Buch über Segelkriegsschiffe von Ulrich Israel und Jürgen Gebauer wird dieses Gemälde wiedergegeben. Die Legende dazu lautet (auszugsweise: „links im Bild möglicherweise die "La Couronne" von 1636." (S. 26) Das nicht sehr großformatige Gemälde war den Autoren damals zugänglich, denn es hing (und hängt heute noch) im Schloss Oranienburg. Über die Frage, ob es sich dabei tatsächlich um eine Abbildung der ominösen Couronne handelt, über die wir noch viel weniger wissen als über den Ludwig, will ich hier nicht streiten. Wichtig ist für mich nur, dass Peeters, der ausgezeichnete Kenntnis des zeitgenössischen Schiffsbaus besaß, hier das Heck eines Zweideckers malt, bei dem die hintere Fensterreihe ohne Unterbrechung in die Fenster des freistehenden Turmes auf der Seitentasche übergeht.



Das erscheint mir doch wesentlich eleganter, und also habe ich es auch einmal versucht. Hier noch ganz provisorisch und ohne Dachkonstruktion, bzw.-ornamentierung.





offen für Kritik und Anregungen: Schmidt
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859

Mittwoch, 29. September 2021, 13:35

Moin Schmidt,

jetzt melde ich mich auch mal zu Wort, wobei ich deinen neuen Umbau von Anfang an, nur lesend, begleite. Die Idee als solche ist genial, ein typischer Schmidt, dafür gibt es schon mal den obligatorischen :ok:

Die von dir angesprochene Nische sehe ich wie du als eher unschön, deine angedachte Lösung sieht deutlich besser aus. Meiner persönlichen Meinung nach passt bei dir das Verhältnis Höhe - Breite aber irgendwie nicht. Es sieht einfach, zumindest für mein Empfinden, nicht stimmig aus. Ich habe mir erlaubt hier mal einen Screenshot von deinem letzten Post zu modifizieren:


Nicht das ich unterstelle, du willst diese vermeintliche Couronne nachbauen, aber durch das extrem schlanke und hohe Heck des Ludwigs passt das Verhältnis irgendwie nicht zu meinem "Stimmig-Bild" :nixweis:

Eine für mich stimmigere Lösung wäre, die neuen Seitentaschen ein wenig in die Höhe zu strecken:


Für dich als Grußmeister des Abguss sicherlich eine Kleinigkeit. Dann könnte man aus den Lüftungsschlitzen richtige Fenster machen und diese, mit dem achteren Turm als Eckpfeiler, in den Heckspiegel übergehen lassen. Das Lösen des dann allerdings entstehenden Platzproblems "Rüstbrett - vorderer Turm" überlasse ich dann wieder dir...

Ingo
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860

Mittwoch, 29. September 2021, 13:58

das Gemälde zeigt ein deutlich gedrungeneres Achterschiff. Ich glaube nicht daß eine Erhöhung der Seitetasche das kompnsieren wird. Dazu müßte der ganze Rumpf verbreitert und gestaucht werden.
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861

Mittwoch, 29. September 2021, 15:12

Danke für euer Engagement!
Die Pseudo-Couronne habe ich nur gezeigt, um einen solchen Fensterumlauf „historisch“ zu dokumentieren. Meine persönliche Vermutung ist, dass Peeters hier ein Schiff gemalt hat, das er nie gesehen hat und über das er so wenig Informationen besaß wie wir heute. Ich denke, dass das durchschnittliche holländische Schiff mit Baujahr 1626 in der Heckpartie schmaler war als das durchschnittliche des Jahres 1638. Geht man die Gemälde der Vroom, Backhuysen, Peeters und dann (später) die der Van de Veldes durch, bestätigt sich meines Erachtens dieser Eindruck. Völlig freistehende Türme auf den Seitengalerien waren meines Erachtens bei den Holländern eher die Ausnahme, meistens lagen sie etwas weiter mittig auf der Galerie an der Bordwand an. Siehe zum Beispiel die sieben Provinzen. Peeters betont dieses Element in seinem Gemälde, möglicherweise weil er den besonders herausragenden Status der Couronne als in den Niederlanden gebautes französisches Flaggschiff betonen wollte. Übrigens zeigt auch das zweite Schiff auf dem Gemälde dieses Element, in der Darstellung wiederum besonders betont. Und dabei handelt es sich ganz sicher nicht, wie Israel/Gebauer schreiben, "um eine Galiot mit Jagdgeschützen" (ebd), sondern möglicherweise um den zehn Jahre älteren Frankreich-Export "Saint Louis". Und schon bei dem sind, wenn man dem Kupferstecher Hondius vertraut, die freistehenden Türme ein herausragendes Gestaltungselement. Auch Landström hat sich dem bei seinen Rekonstruktionen der Saint Louis angeschlossen.
Eine Vergrößerung der Seitentaschen nach oben wäre durchaus wünschenswert, weil damit realisiert werden könnte, was Hondius und Landström zeigen, nämlich eine doppelte Lüftungsreihe an den Seitentaschen. (Fenster gab es dann nicht.) Aber das würde mir die Architektur des gesamten Heckbereichs so vollkommen durcheinanderbringen, dass ich bei aller Affinität zur Abrissbirne davor doch final zurückschrecke.

Hier der gesamte Peeters, der hoffentlich nach 382 Jahren rechtefrei ist:



Schmidt
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862

Mittwoch, 29. September 2021, 15:19

Moin,

komplett kompensieren sicherlich nicht, aber eine Erhöhung würde es für mein Auge ein wenig stimmiger erscheinen lassen und ...

Eine Vergrößerung der Seitentaschen nach oben wäre durchaus wünschenswert, weil damit realisiert werden könnte, was Hondius und Landström zeigen, nämlich eine doppelte Lüftungsreihe an den Seitentaschen.
... als kleine Motivationshilfe hab ich das mal "Quick & Dirty" zusammengebaut:


Für mein Empfinden hat das durchaus Charme :D

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863

Donnerstag, 30. September 2021, 11:41

Weiss nicht so recht, erinnert mich irgendwie an die Black pearl mit der gigantischen Orgel im Heck :nixweis:
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864

Freitag, 1. Oktober 2021, 11:43

Ich hab mir die ganze Konstruktion jetzt ein paar Tage lang angeschaut und zwei Nächte drüber geschlafen – und das Resultat ist: es gefällt mir alles nicht! Irgendwie ist das immer noch zu sehr Bauhaus und zu wenig Barock. Ich fürchte, ich werde doch die Abrissbirne rausholen und noch einmal radikaler an die Sache herangehen müssen. Womöglich habe ich mich ja auch schlicht und ergreifend übernommen. Inzwischen gibt es mindestens ein Dutzend Kollateralschäden von der an mehreren Stellen ausgeflickten Bordwand bis hin zu einer mittendurch gebrochenen Galionsfigur. Vielleicht kriege ich das überhaupt nicht mehr hin.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
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865

Freitag, 1. Oktober 2021, 12:52

Womöglich habe ich mich ja auch schlicht und ergreifend übernommen.
Und wenn es (imm schlimmsten Fall) wirklich so wäre, dann ist das auf jeden Fall auch eine sehr wichtige Erkenntnis ... Das Kennenlernen der eigenen Grenzen!
(Die kennen leider viel zu wenige)

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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866

Freitag, 1. Oktober 2021, 18:09

Noch stemme ich mich dagegen, jenseits meiner bastlerischen Grenzen ins Nirwana zu fallen.
Zunächst einmal habe ich aus den vier Fenstern im Heck fünf gemacht. Das entspricht meines Erachtens mehr den Dimensionen des Schiffes und den Gepflogenheiten der Epoche.



Dann ging es an die Konstruktion eines komplett neuen Turmes für die Seitengalerie. Er hat zwar nur ein Fenster mehr als sein Vorgänger, ist aber im ganzen schmaler, sodass auch die Fenster schmaler sind. Er besteht aus Elementen der Fensterreihe des Hecks, die dafür zugeschnitten, gebogen und geschliffen und auf einen siebeneckigen Träger aufgesetzt wurden.



Hier bereits mit einer Bodenplatte aus Magic Sculp, die aber noch wesentlich verkleinert werden soll. Sie dient dazu, die Schrägstellung des Turmes ohne Verlust an der Unterseite der Fenster zu ermöglichen.



Bislang weiß ich noch nicht, wie das Ganze im fertigen Zustand aussehen wird. Bis zur ersten Stellprobe muss noch viel geformt und gegossen werden. Man drücke mir die Daumen.
Schmidt
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867

Samstag, 2. Oktober 2021, 14:01

egal wie es ausgeht, Deine Beharrllichkeit ist beachtlich :ok:
Fertig:RC U-Boot der Gato Klasse 1/72 - Sea Tiger
Fertig:RC: DH 2 Airco von MICROACES 1/24 mit Flugvideo
Fertig:RC:
HMY Britannia 1893

868

Sonntag, 3. Oktober 2021, 16:16

Ja, ich wollte, ich könnte mir öfter einreden, dass der Weg das Ziel ist....
Ich würde mir auch gerne einreden können, dass ich nach dem tiefen Tal, das ich bei der Umgestaltung des Ludwig-Hecks durchschritten habe, auf dem Weg nach oben bin. Aber das wäre wahrlich nur ein Versatzstück aus einer Sonntagsrede. Dennoch versuche ich jetzt mal, positiv zu sein. Ich habe die Anzahl der Fenster im Heckspiegel von fünf auf vier reduziert, was mir beinahe uneingeschränkt als sinnvoll und gelungen erscheint. Die durch den Abriss der Türme entstandenen Lücken im oberen Heckbereich sind geschlossen. Ich hoffe, die Übergänge mit goldenen Lilien noch ein bisschen tarnen zu können. Die gerahmten Ls und Lilien sind ergänzt, ebenso ein paar Raahölzer.
Was die Architektur der neuen Seitengalerien angeht, habe ich mich endlich von dem größenwahnsinnigen Vorsatz verabschiedet, die ganze Galerie als ein einziges Teil herzustellen. Stattdessen habe ich mich an den alten Satz "divide et impera" erinnert und die Galerie in ihre Bestandteile aufgeteilt. Auf den Fotos sieht man das Unterteil, das noch vergleichsweise einfach herzustellen war, da es nur verbreitet werden sowie mit funktionierenden Lüftungsschlitzen ausgestattet werden musste. Es klebt jetzt provisorisch an der Bordwand, und ich habe ENDLICH beide Hände frei, um weitere Stellproben mit Türmen und Dächern durchzuführen.





Schmidt
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869

Sonntag, 3. Oktober 2021, 19:12

sieht passend aus , weiter so :ok:
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870

Sonntag, 3. Oktober 2021, 20:25

Nicht aufgeben, das wird und es wird toll!

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