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751

Donnerstag, 1. Oktober 2020, 20:01

Mahlzeit!

Ein möglichst ebener und solider Boden ist zum Transport von Huftieren unabdingbar, allein schon wegen der Unfallgefahr. Darüber hinaus ist es sowieso schon schwer genug, so ein Vieh gegen alle seine Instinkte auf einen schwankenden Kahn zu bekommen, wenn es dann noch stolpert, dürfte die Kooperationsbereitschaft erschöpft sein...
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

752

Samstag, 3. Oktober 2020, 12:23

Gestern sind mehrere Pferde, eine N-Kuhherde sowie eine N-Schafherde mitsamt Schäfer hier eingetroffen.
War es das, was mich veranlasst hat, die kleine Fähre noch einmal zu bauen? Ach je, ihr kennt das ja: der böse Feind des Guten – das Bessere. Und der allerschlimmste Feind: die Vorstellung vom Besseren. Ich hatte eigentlich vorgehabt, dieses kleine Fahrzeug mit möglichst wenig Aufwand zu bauen, da es für die Fotos sowieso nur als Silhouette (Brett mit Tieren und Menschen) erscheint. Aber es hat mich doch der Perfektionismus gepackt. Außerdem ist das eigentlich ganz niedlich, zu erfahren, wie schnell irgendetwas geht, wenn man immerhin weiß, wie es nicht klappt.









Die neue Ausführung hat mehr Spanten und simuliert ein Nebeneinander von U-förmigen Spanten und Einlegebohlen. Eine Halterung für das sehr groß dimensionierte Ruder ist ebenfalls vorhanden. Eine leichte Außenbiegung der Bordwand wird wieder durch ein heißes Wasserbad nach der Abformung geleistet werden.






Hier eine Gegenüberstellung. Ganz schlecht war die erste Ausführung nicht. Als Grundfarben hatte ich diesmal Humbrol Nummer 110 verwendet und die Decksfläche vor dem Öldraken leicht und unregelmäßig angeschliffen. Kein schlechter Effekt, ich werde ihn mir für spätere Verholzungen merken.



Schmidt wünscht schönen Feiertag
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

753

Samstag, 3. Oktober 2020, 12:33

Schafe & Pferde, hier gehts jetzt ja in eine neue Richtung, cool! :)
Vor einem Jahr hatte ich ernsthaft überlegt auszusteigen und Schäfer zu werden. Määh statt Mehr usw.

754

Samstag, 3. Oktober 2020, 13:41

... endlich wieder Zeit für weitere Gedanken ...

Dem Argument mit Heu kann man uneingeschränkt zustimmen ... auch auf dem Feld wird es nach dem Mähen und vor der Verladung schon mal naß ... wenn der Himmel das so will ... muß halt wieder getrocknet werden.

Auch Stroh wird gerne mal in den Stall gestreut um darauf trocken zu liegen ... oder auf matschige Stellen um diese wieder begehbar zu machen ... warum nicht auch im Rumpf ...
Auf dem Prahm könnte ich es mir mit der selben Funktion vorstellen wie auch im Stall ... um feste und flüssige Hinterlassenschaften der tierischen Ladung ohne allzu großen Aufwand rausschaufeln zu können ...

Zur Darstellung von Stroh oder Heu könnte man durchaus einen alten Borstenpinsel beschneiden ... sogar die Farbe paßt in etwa ...

----------------

Einen doppelten Boden sehe ich auch nicht ... aber ich stimme gerne den letzten paar Postings zu ... vor allem den Zwischenbrettern.
Was ich mir vorstellen könnte ist zusätzlich auf den Spanten das eine oder andere Brett um darauf liegende Lasten besser zu verteilen ...
Das könnte ich mir insbesondere bei Wagen vorstellen oder auch bei Kanonen (wie in den Bilder dargestellt ).
Vielleicht wurden diese Bretter dann auch gerne genutzt um sich ins Trockene oben drauf zu stellen.

Die auf den Bordwänden aufliegend Querbalken des schmaleren Prahms um die Last der Kanone zu verteilen sprechen eine deutliche Sprache, daß man nicht ohne Hilfsmittel oder weitere Bohlen größere Punktlasten, wie Wagen, verladen konnte ohne diese Lasten wieder zu verteilen ... zu groß die Angst vor einem punktuellen Durchbruch.



Gerade auf dem Bild mit dem Fährboot stehen die Pferde und Menschen rechterhand sichtbar tief ... wohingegen links der mit Menschen beladene Wagen erhöht steht ... das könnte auf eine im linken Teil längs gelegte weitere Bohlenlage hindeuten, die die Last wiederum auf die vielen Querbohlen gleichmäßig verteilt. Für einen Wagen reichen da durchaus zwei Bohlen aus.

Wagen plus Menschen ... vielleicht 1600kg ... 400 Kilo pro Rad klingt jetzt nicht nach viel .. aber wenn der Kahn mit naturgemäß häufig feuchtem Holz schon mal in die Jahre gekommen war könnts kritisch werden.

Diese Schiffe haben ja schon rund 2000 Jahre Tradition ... schon die alten Römer bauten sie bis zu der beeindruckenden Größe von 35-40 Meter und 5-6m Breite ... natürlich auch viele kleiner .. aber das ist schon mal eine Nummer, die auch heute noch beeindruckt.
http://comenius20032004prahm.blogspot.co…-romischer.html

Beachte auch hier dazu aus der Unterwasserarchäologe die Seiten 103ff ... aber auch die davor sind interessant.
http://www.deguwa.org/documents/Skyllis_2001_2_Weerd.pdf

Hier noch ein Blick aus der Archäologie Kreefeld eines römischen Prahms


Hier ist auch die Konstruktion mit dem Längsbrett entlang der Bordwand interessant ... auch das gibts so heute noch.
So läßt sich der Mast gut befestigen und bei Bedarf sogar in seiner Position ändern ...
vielleicht sogar bei Bedarf erst nach Beladung aufstellen wenn eine längere Last auch in den anderen Prahmteil gefahren wurde .
Eine enorm flexible, vielseitige Konstruktion.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

755

Dienstag, 6. Oktober 2020, 10:50

Bei Modulor in Berlin, meiner zuletzt einzigen Bezugsquelle, ist das Resin G 26, gewissermaßen mein Leib- und Magenresin, momentan nicht mehr lieferbar. Kennt jemand zufällig eine andere Bezugsquelle? Ohne das Zeug komme ich übel auf Entzug.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

756

Dienstag, 6. Oktober 2020, 11:39

Fa Hohnen, der Kontakt ist in deiner Mail. Wahrscheinlich ist ein anderer Gebietsvertreter zuständig.

Lieber Gruß, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

757

Freitag, 9. Oktober 2020, 10:23

Chemie war schon in der Schule mein schlechtestes Fach. Die gegenseitige Abneigung hat sich seitdem eher noch verstärkt. Während ich mich um mein geliebtes Biresin G 26 bemühe, habe ich, um nicht ganz untätig sein zu müssen, ein Resin von Trollfactory bestellt. Preis ähnlich. Mischungsverhältnis ebenfalls gut kontrollierbare 1:1. Ebenfalls rasche Lieferung. Soweit die guten Nachrichten. Ansonsten macht dieses Zeug, was es will. So beschließt es zum Beispiel selbstständig, nicht, wie angegeben 9 Minuten zum abwinken zu brauchen, sondern mal eben 9 Stunden. Und auch dann bleiben die Gussteile nach dem Ausformen noch eine Zeit lang halbhart! Sehr komisch. Starke Lufteinschlüsse, die ich offenbar nicht kontrollieren kann. Man kann die Gussteile nicht schleifen, weil sie außen zwar glatt, innen aber schweizerkäsig sind. Und auch sehr lustig: man kann die Teile zwar im halbharten Zustand verformen, was ich häufig mache, um schwierigere, in mehreren Ebenen gebogene Teile herstellen zu können – aber beim endgültigen Aushärten ziehen sie sich in ihre ursprüngliche Form zurück. Ätschibätsch.
Ich habe jetzt in den sehr sauren Apfel gebissen und bei Modulor das schneller abbindende Resin G27 bestellt. Das bindet allerdings so schnell ab, dass man bei größeren Teilen einen Wettlauf gegen die Uhr bestreiten muss, den man auch gerne mal verliert.
Allerdings gibt es weiß Gott sehr viel schlimmere Probleme momentan auf diesem Planeten!
Als ich den Huker und die Kaag baute, sprach ich von Beistellschiffen für Ludwig, Prinz und andere. Mit der Fähre bin ich jetzt bei Beistellschiffen für die Beistellschiffe angekommen. Es geht aber noch kleiner. Aus einem großen Beiboot des Phoenix habe ich mit Polystyrol und Magic Sculp das unten gezeigte Urmodell gebaut/modelliert. Man sieht diesen Typus häufig auf holländischen Gemälden der Zeit. Es ist eine Art Ministaatenyacht, die es in verschiedenen Größen gab. Kein begehbarer Raum unter Deck und keine geschlossene Kabine, nur am Heck ein seitlicher Schutz für die Passagiere, der je nach Brieftasche des Besitzers auch hübsch bemalt oder am Heck sogar mit Figuren verziert war. Besegelt wie üblich mit einem Sprietsegel und einer Fock. Ich hoffe, ich habe die Silhouette einigermaßen hingekriegt. Mein halber Daumen dient als Größenvergleich. Im Maßstab 1:150 ist der Rumpf etwa 10 Meter lang.




Schmidt
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758

Donnerstag, 15. Oktober 2020, 19:38

Ich habe endlich das Gemälde wiedergefunden, das das von mir im letzten Beitrag beschriebene Fahrzeug (die Ministatenjacht) sehr gut zeigt, von der Seite, also fast wie auf einem Plan. Mir stellen sich dazu 2 Fragen:
1. Wie lang ist das Fahrzeug? Ich habe die hinter dem Mast stehende Figur kopiert und unterhalb des Rumpfes als eine Art Maßband verwendet. Zu Napoleons Zeit war der durchschnittliche französische Rekrut 1,68 Meter groß. Wenn ich von 1,65 Metern ausgehe, komme ich auf eine Länge des Decks von 10,7 Metern. Teilt ihr meine Ansicht?
2. Was hat es mit dem Segel an der schmalen Rahe auf sich, die in weniger als halber Höhe des Mastes auf dem Vorstag liegt? Ist das eine Breitfock, die gerade gefiert wird? Müsste sie dann nicht zwischen Mast und Focksegel platziert sein?







Vielen Dank für Kommentare!
Schmidt
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759

Freitag, 16. Oktober 2020, 10:45





Trotz, oder vielleicht wegen der problematischen Qualität des Resins hatte ich auf einmal 5 Exemplare der Fähre, die zwar alle nicht hundertprozentig gelungen waren (großer Ärger meinerseits), sich dann aber doch mit geringem Aufwand ausbessern ließen. Sie sind bereits gestrichen und warten jetzt auf die übliche Oberflächenbehandlung mit Schmirgelpapier, Ölfarbe etc.
Kaum waren sie fertig, kam übrigens endlich das neue Resin.
Schmidt
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760

Freitag, 16. Oktober 2020, 12:13

Zitat

2. Was hat es mit dem Segel an der
schmalen Rahe auf sich, die in weniger als halber Höhe des Mastes auf
dem Vorstag liegt? Ist das eine Breitfock, die gerade gefiert wird?
Müsste sie dann nicht zwischen Mast und Focksegel platziert sein?

Hi Burkhard! :wink:

Ich stimme Dir zu- ich halte das Segel auch für eine Breitfock. Allerdings für eine "fliegend gefahrene", ohne Rack aber mit Fall. Warum sie dort auf dem Vorstag rumhängt- keine Ahnung. Vielleicht hat sie der Wind eher zufällig auf das Stag gelegt, vielleicht wurde diese Technik auch beim Abfieren und Bergen des Segels aus praktischen Gründen bewusst genutzt?
Schöne Grüße
Chris
p.s.: die ermittelten ca. 11m Länge halte ich für relistisch. :ok:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



761

Sonntag, 18. Oktober 2020, 14:06

Danke!
Dann werde ich mal versuchen, das nachzubauen. Wird bei einem so kleinen Gefährt nicht ganz einfach sein, ist aber ein reizvolles Motiv. Und eine neue Herausforderung für die Laminatsegel!
Während die Fähren aufs Öl warten, habe ich begonnen, Passagiere und Fracht farblich zu gestalten. Die 3 Kühe sind nach typischen Fellmustern des „Holsteiner Rinds“ bemalt!






Schmidt
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762

Dienstag, 20. Oktober 2020, 13:42

Bei den ersten 3 Fähren fehlen am Rumpf nur noch die Seitenschwerter, jedenfalls bei denen, die noch mit einer Takelage versehen werden.(Nicht allzu hoher Mast, ein Sprietsegel, eine Fock.)







Bei der Größe der Ruder habe ich mich an den Abbildungen orientiert, vielleicht sind sie mir ein bisschen zu groß geraten, aber das ließe sich notfalls noch korrigieren. Jedenfalls kann so ein Gefährt ein überdimensioniertes Ruder gut brauchen, bei der enormen Abdrift, die es ob seiner geringen Wasserverdrängung wohl haben wird. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass die großen Ruder zum „Wriggen" benutzt wurden, sei es beim Manövrieren oder beim Anlegen an ein größeres Schiff, sei es, um kürzere Entfernungen auf diese Art und Weise zurückzulegen. Leider gibt es sehr wenig Videoaufnahmen von holländischen Fähren aus dem siebzehnten Jahrhundert.
Schmidt
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763

Dienstag, 20. Oktober 2020, 15:27

Moin,

Fantastische Arbeit!
Einzig ein wenig Individualität fehlt mir. Abgesehen von den Deckshäuschen sind die Fähren identisch. Ich kann mir gut vorstellen, das solche Lastpräme bei allen möglichen Gelegenheiten schnell zusammen gezimmert waren. Lass vielleicht bei dem ein oder anderen die kleine Reeling weg, oder baue sie ein wenig anders, und schon entstehen EInzelstücke. Auch die Verstrebungen am Ruder bieten gute Gelegenheit für Unterscheidungen ...
Bei der Rudergröße bin ich aber ganz bei dir. Je größer umso besser. Solche "Kisten" steuern sich unglaublich schlecht.

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
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764

Dienstag, 20. Oktober 2020, 17:18

Ja, die sehen wirklich aus, als kämen sie aus dem selben 3-D Drucker. Ich nehme das billigend in Kauf. Ich habe diese Gefährte auf Kiel gelegt (wobei sie gar keinen Kiel haben), weil ich sie auf den Gemälden so pittoresk fand und mir wünschte, sie auch in meine Dioramen integrieren zu können. Sie sehen im Gegensatz zu den anderen Fahrzeugen praktisch überhaupt nicht nach Schiff aus, sondern eher wie spärlich besegelte gigantische Obstkisten. Ihre Wirkung erzielen sie nicht durch Rumpfform oder Takelage, sondern im wesentlichen durch ihre „Passagiere". Die bringen dann auch ganz andere Farben und Formen in einen Bereich der Bilder, in dem ansonsten nur die eher langweiligen unteren Bereiche der Bordwände zu sehen sind. Gewissermaßen verfrachten sie ein Stück Land aufs Wasser: Menschen bäuerlicher Herkunft, aber auch hochwohlgeborene Honoratioren, Pferde, Kühe, Schafe, ganze Fuhrwerke, Heu und Stroh, Geschütze und Fahnen. All dies soll zusammen mit der bescheidenen Besegelung die jeweils ganz verschiedenen Silhouetten meiner Fähren ausmachen und mir dadurch die Möglichkeit geben, je nach Konstellation im Diorama verschiedene Akzente zu setzen. Momentan bin ich unter anderem dabei, eine günstig gebraucht gekaufte Kuhherde von Braun-Bunt auf Schwarz-Bunt umzulackieren. Das gefleckte Fell der Tiere ist auf der eben erwähnten Höhe der unteren Bordwände großer Schiffe eine besonders interessante optische Note. Es werden also im Großen und Ganzen mehr gemalte als gebaute Gefährte sein.
Schmidt
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765

Dienstag, 20. Oktober 2020, 19:47

Die sehr schön gewordenen Gefährte lassen in Verbindung mit Deiner inspirierenden Beschreibung ein wirklich belebtes Bild erwarten.
In großer Vorfreude harre ich der schönen Dinge die da kommen.
Bitte nicht zu lange warten lassen ... :ok:

766

Mittwoch, 21. Oktober 2020, 06:56

Mein lieber Schmidt,

wenn ich deine Worte so lese entsteht ein Bild vor dem geistigen Auge. Ein Bild bei dem es egal ist, ob alle Präme gleich aussehen...
Ich schließe mich Johann an, nicht zu lange warten lassen...

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
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767

Donnerstag, 22. Oktober 2020, 10:04

Ich tue mein Möglichstes. Nach dem großen Aufwand, den ich für diese kleinen Schiffchen getrieben habe, möchte ich ja selbst endlich mal sehen, ob sich die Realität mit meiner Fantasie messen kann.
Während ich Kuhherden umfärbe, winzige Leiterwagen und noch viel winzigere Schafe bemale, was sich besser im Verborgenen abspielt, gibt es aber auch vorzeigbare Fortschritte. Unten ein Foto der Ministaatenjacht im momentanen Zustand. Oben die erste Version, entstanden aus dem großen Beiboot des Phoenix mithilfe von Spachtelmasse und Polystyrol, unten die Bearbeitung eines Abgusses.






Dieses Verfahren von Formenbau und Weiterbau mit Abgüssen hat den Vorteil, dass man immer wieder mit homogenen Bauteilen arbeiten kann. Gespachtelte Stellen und angeklebte Elemente bilden keine heiklen Zonen mehr, alles ist fest miteinander verbunden.
Schmidt
PS Ich habe den Cent vergessen. Zur Orientierung: Die Barkhölzer sind 0,8 mm breit.
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768

Sonntag, 25. Oktober 2020, 12:55

Ich bin jetzt dabei, die „Passagiere“ der Fähren zu „modularen Einheiten“ zusammenzustellen, die ich dann auf den Fahrzeugen mehr oder weniger frei arrangieren kann, bis mir das Ensemble die richtige Anmutung zu haben scheint.
Hier zunächst eine kleine und eine größere Kuhherde. (Ich entschuldige mich für den ungepflegten Zeigefingernagel, aber mein Cent war verloren!)









Eine Schafherde mit Aufpasser.






3 Artilleriegeschütze. Lafette Eigenbau, Räder aus einem Preiser-Modell kopiert.







Die besagten Preiser Modelle von Pferdewagen, von Hause aus recht filigran, auf die gewohnte Art und Weise farblich nachgearbeitet.





Ein Haufen Heu oder Stroh, mit einer Plane abgedeckt, links das Urmodell aus Magic Skulp, rechts farblich behandelt. Der Haufen ist an der Stirnwand des Deckshauses aufgeschichtet.







Und schließlich meine ersten Versuche mit geborgenen Sprietsegeln. Sie orientieren sich an den zeitgenössischen Darstellungen. Offenbar gab es verbreitet die Möglichkeit, das Unterliek des Segels zum Mast zu holen, um Wind aus dem Segel zu nehmen.





Schmidt
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769

Montag, 26. Oktober 2020, 06:29

Moin,

tolle Details :ok: Einzig der Heuhaufen überzeugt mich nicht...
Die Segel sind dafür, wieder einmal, der absolute Kracher. Faszinierend zu sehen was du mit Laminatsegeln so zaubern kannst :respekt:

Ingo
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770

Montag, 26. Oktober 2020, 20:57

Winzig :ok:
Im Bau: Le Glorieux 1:150 von Heller
Fertig: HMS Beagle 1:96, Gorch Fock 1:253, HMS Victory 1:225, Cutty Sark 1:350
Nach dem Modell ist vor dem Modell: USS Constitution 1:96 von Revell, in Warteposition.


771

Mittwoch, 28. Oktober 2020, 15:56

Das „Heu“ ist in einem anderen Forum – zu Recht! – als zu wenig heuartig bemängelt worden. Hier eine verbesserte Version, bei deren Herstellung Rückstände aus meinem Bartschneider zur Anwendung kamen.





Und hier 6 Masten mit Sprietsegeln in verschiedenen Positionen. Geborgen und beschlagen bei stehendem Spriet, aus dem Wind genommen mit horizontal gestelltem Spriet, teilweise aufgegeit und schließlich am Wind, gegen den Spriet gedrückt. Dabei sind nur die Versionen 5 und 6 (rechts außen) aus Laminat, die anderen 4 ließen sich tatsächlich aus eingeweichtem Tempotuch herstellen. Endlich einmal konnte ich die Reißfestigkeit selbst bei Durchfeuchtung testen, für die das Produkt immer so gelobt wird. :smilie:






Schmidt
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772

Mittwoch, 28. Oktober 2020, 20:29

Das „Heu“ ist in einem anderen Forum – zu Recht! – als zu wenig heuartig bemängelt worden. Hier eine verbesserte Version, bei deren Herstellung Rückstände aus meinem Bartschneider zur Anwendung kamen.


Keiner kann sagen, dass du nicht ALLES gegeben hättest ;-)

XXXDAn
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773

Samstag, 31. Oktober 2020, 13:46

Respekt ...... voller Körpereinsatz :D :D
Fertig:RC U-Boot der Gato Klasse 1/72 - Sea Tiger
Fertig:RC: DH 2 Airco von MICROACES 1/24 mit Flugvideo
Fertig:RC:
HMY Britannia 1893

774

Samstag, 31. Oktober 2020, 15:16

Sowas erzähle ich euch nie wieder!
Hier präsentiere ich, ca. 6 Wochen nach Kiellegung, die erste fertige Fähre. Sieht jetzt doch fast wie ein Segelschiff aus. Der Cent liefert vielleicht die Entschuldigung dafür, dass die Takelage von Rudi Mentär gestaltet wurde. Ein paar Verfeinerungen sind aber vielleicht noch möglich. Und dann geht es an Passagiere und Ladung. Eben sind die neuen Feuerwehrmänner von Preiser sowie rastende Wanderer von Merten eingetroffen. Dazu später mehr.




Schmidt
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775

Samstag, 31. Oktober 2020, 16:36

Rudi Mentär
:abhau: :abhau: :abhau:

Die Fähre: Einfach schön :love: :love:

Ein begeisterter Ingo
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776

Samstag, 31. Oktober 2020, 17:45

Der Takler Rudi Mentär hat das ganz gut hinbekommen ... :D

Klasse Modell, sehr schön geworden !

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777

Sonntag, 1. November 2020, 18:58

Rudi Mentär

Ja nee, is klar... :lol: :lol: :lol:

Dann hat der gute Rudi aber sauber gearbeitet. Ein tolles Modell, deine Fähre.

Und wenn Du noch´n bisschen Heu brauchst. geb gern Bescheid :D

Beste Grüße,
Björn
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778

Montag, 2. November 2020, 22:04

Klasse Arbeit :ok: ..... aber wo hast du nur dieses riesige Centstück her ? :D
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Donnerstag, 5. November 2020, 12:04

Mit großer Freude darf ich meine erste fertige Fähre (niederl. Veerboot) präsentieren. Die Aufbauten und die tierischen Passagiere sind, wie zuvor beschrieben, „modular“, indem sie zu Gruppen auf durchsichtiger Kunststofffolie befestigt sind und daher frei arrangiert werden können. Es fehlen noch Kleinigkeiten wie Taubündel, Laken, Heugarben etc., die man auf den einschlägigen Gemälden erkennen kann. Diese Gemälde erwecken immer den Eindruck, es sei auf den Fähren, nun, sagen wir mal: ein bisschen schlampig zugegangen.






Das Problem sind (wie immer) die Menschen. Unter den einigermaßen preiswerten unbemalten Figuren von Preiser etc. finden sich nur sehr wenige sitzende Figuren in entspannten Positionen. Diese Figürchen sind ja auch geschaffen worden, um eng gedrängt auf Bahnhofsbänken oder in Zügen zu sitzen. Von Preiser und Merten gibt es nun 2 Sets „rastende Wanderer“, die Personen zeigen, die in entspannten und natürlichen Haltungen auf dem Boden sitzen. Leider gibt es diese Figuren nach meinem Kenntnisstand nur bemalt, was bedeutet, dass sie A) sehr teuer sind (ca. 2 Euro pro Figur!) und B) derart bemalt und bekleidet sind, als kämen sie gerade aus einem Freizeitbekleidungsshop des Jahres 2020.







Ich werde also nicht nur ihre Bekleidung umfärben, sondern auch mit winzigen Mengen Magic Sculp die übliche Erscheinung von Menschen des siebzehnten Jahrhunderts nachahmen müssen.
Nicht!! Meine!! Lieblingsbeschäftigung!!
Das letzte Foto zeigt noch einmal, wie wichtig für mich die menschliche Besatzung der Fähren ist, da sie bei seitlichem Blick die Silhouette der Fahrzeuge entscheidend prägt.






Schmidt
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780

Donnerstag, 5. November 2020, 13:12

Hallo Schmidt, sehr schön anzusehen. Die Figuren sehen sehr gut aus bin gespannt wie sie nach dem umarbeiten aussehen werden.

Lieben Gruß Frank

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