... endlich wieder Zeit für weitere Gedanken ...
Dem Argument mit Heu kann man uneingeschränkt zustimmen ... auch auf dem Feld wird es nach dem Mähen und vor der Verladung schon mal naß ... wenn der Himmel das so will ... muß halt wieder getrocknet werden.
Auch Stroh wird gerne mal in den Stall gestreut um darauf trocken zu liegen ... oder auf matschige Stellen um diese wieder begehbar zu machen ... warum nicht auch im Rumpf ...
Auf dem Prahm könnte ich es mir mit der selben Funktion vorstellen wie auch im Stall ... um feste und flüssige Hinterlassenschaften der tierischen Ladung ohne allzu großen Aufwand rausschaufeln zu können ...
Zur Darstellung von Stroh oder Heu könnte man durchaus einen alten Borstenpinsel beschneiden ... sogar die Farbe paßt in etwa ...
----------------
Einen doppelten Boden sehe ich auch nicht ... aber ich stimme gerne den letzten paar Postings zu ... vor allem den Zwischenbrettern.
Was ich mir vorstellen könnte ist zusätzlich auf den Spanten das eine oder andere Brett um darauf liegende Lasten besser zu verteilen ...
Das könnte ich mir insbesondere bei Wagen vorstellen oder auch bei Kanonen (wie in den Bilder dargestellt ).
Vielleicht wurden diese Bretter dann auch gerne genutzt um sich ins Trockene oben drauf zu stellen.
Die auf den Bordwänden aufliegend Querbalken des schmaleren Prahms um die Last der Kanone zu verteilen sprechen eine deutliche Sprache, daß man nicht ohne Hilfsmittel oder weitere Bohlen größere Punktlasten, wie Wagen, verladen konnte ohne diese Lasten wieder zu verteilen ... zu groß die Angst vor einem punktuellen Durchbruch.
Gerade auf dem Bild mit dem Fährboot stehen die Pferde und Menschen rechterhand sichtbar tief ... wohingegen links der mit Menschen beladene Wagen erhöht steht ... das könnte auf eine im linken Teil längs gelegte weitere Bohlenlage hindeuten, die die Last wiederum auf die vielen Querbohlen gleichmäßig verteilt. Für einen Wagen reichen da durchaus zwei Bohlen aus.
Wagen plus Menschen ... vielleicht 1600kg ... 400 Kilo pro Rad klingt jetzt nicht nach viel .. aber wenn der Kahn mit naturgemäß häufig feuchtem Holz schon mal in die Jahre gekommen war könnts kritisch werden.
Diese Schiffe haben ja schon rund 2000 Jahre Tradition ... schon die alten Römer bauten sie bis zu der beeindruckenden Größe von 35-40 Meter und 5-6m Breite ... natürlich auch viele kleiner .. aber das ist schon mal eine Nummer, die auch heute noch beeindruckt.
http://comenius20032004prahm.blogspot.co…-romischer.html
Beachte auch hier dazu aus der Unterwasserarchäologe die Seiten 103ff ... aber auch die davor sind interessant.
http://www.deguwa.org/documents/Skyllis_2001_2_Weerd.pdf
Hier noch ein Blick aus der Archäologie Kreefeld eines römischen Prahms
Hier ist auch die Konstruktion mit dem Längsbrett entlang der Bordwand interessant ... auch das gibts so heute noch.
So läßt sich der Mast gut befestigen und bei Bedarf sogar in seiner Position ändern ...
vielleicht sogar bei Bedarf erst nach Beladung aufstellen wenn eine längere Last auch in den anderen Prahmteil gefahren wurde .
Eine enorm flexible, vielseitige Konstruktion.