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Beiträge: 3 597

Realname: Hans Juergen

Wohnort: Bitburg

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301

Donnerstag, 27. Dezember 2018, 14:55

interessante und instruktive Übung :ok:
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HMY Britannia 1893

302

Freitag, 28. Dezember 2018, 09:48

Das nächste Foto zeigt die wohlbekannte Schablone, mit der die Webleinen in Position gebracht werden. Man sieht sie hier in ihrer Basisversion, die ich noch zu optimieren gedenke. Davon später mehr



Ist jemandem etwas aufgefallen? Nein? Die Webleinen bestehen nicht wie üblich aus 0,1 mm Morope Garn, sondern aus 0,15 mm Kupferdraht. Der ist ein bisschen heikler in der Handhabung als das Garn, letztlich aber ist es kein großes Problem, ihn um die Schablone zu wickeln.



Und warum der Kupferdraht? Ganz einfach – weil man ihn nach dem Ankleben an den Wanten sanft in die gewünschte Richtung, also nach unten, drücken kann, ohne damit die gesamte Architektur der Wanten zu stören. Er bleibt auch in jeder Position, in der man ihn haben möchte. Damit bietet er die Chance, Webleinen zu faken, die der Schwerkraft gehorchen.



Hier ist das gesamte Ensemble bereits mit Humbrol Nr. 63 grundiert. Das Urteil über diese Maßnahme überlasse ich vorerst euch.



Es gab allerdings auch Fehler zu beklagen, aus denen ich weiter lernen darf. Ich hatte die Ausrichtung der Webleinen an der Wasserlinie orientiert. Einmal darauf gepfiffen, ob das „richtig“ oder „falsch“ ist – es sieht nicht gut aus. Ich werde mich demnächst an den Rüsten bzw. am Deck orientieren.



Auf dem nächsten Bild sieht man, dass ich den unteren Bereich der Wanten mit dunkler Ölfarbe überzogen habe. Ich weiß nicht so recht, was ich vom Ergebnis halten soll. Als Alternative habe ich den oberen Bereich mit dem Grau überzogen, dass ich für die Decks nehme. Mal sehen, wie das mit der Ölfarbe reagiert.



Für die Steuerbordseite werde ich versuchen, die Schablone zu optimieren. Es ist immer noch heikel, dass die Wanten auf der Schablone aufliegen. Schnell ist es da passiert, dass eins der gefühlt 8 Millionen Klebstofftröpfchen seinen Job übererfüllt und die Wante an die Schablone klebt. Außerdem besteht immer die Gefahr, dass eine Wante sich unter dem Andruck der Webleinen verkrümmt und nicht mehr ganz gerade ist, wenn man sie von der Schablone befreit. Und schließlich ist es eine blöde Arbeit, jedes Tröpfchen einzeln anzubringen. Mir schwebt eine Schablone vor, die das ganze Ensemble freistehen lässt, sodass man es mit Klebstoff überziehen kann. Der Übungsludwig wird also noch einiges zu erdulden haben!

Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

Beiträge: 1 060

Realname: Christian

Wohnort: Hallbergmoos

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303

Freitag, 28. Dezember 2018, 10:51

Servus Schmidt
Deine webleinen sehen hervorragend aus den Rest bekommst du auch so hin wie du es dir vorstellst da bin ich mir sicher und du wirst ich noch die Methode finden die dir am besten zusagt.
mag Christian
Der Nachbar hört AC/DC ob er will oder nicht :cracy:

304

Freitag, 28. Dezember 2018, 11:24

Ja, der Kupferdrahtfake sieht echt gut aus.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

305

Freitag, 28. Dezember 2018, 16:03

Moin,

in der Tat, eine sehr interesante Methode mit dem Kupferdraht. Da werde ich mal weiter gespannt sein.

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

306

Samstag, 29. Dezember 2018, 14:16

Das ist eine überarbeitete Version der Webleinen-Schablone. Der Bereich, in dem die Wanten verlaufen, ist jetzt ausgeschnitten, sodass die Taue nicht aufliegen. Der Zweck ist, sie sollen nicht mehr zwischen Schablone und Webleinen verkrümmt werden. Außerdem besteht nicht mehr die Gefahr eines Anklebens an der Schablone; man kann also mit dem Kleber etwas weniger vorsichtig agieren. Die Zahlen am Rand dienen als Orientierungshilfe: „Aha, bei Nummer 16,24 und 32 muss ich noch einmal nachleimen."



Die Nahaufnahme zeigt noch einmal besser den Abstand zwischen Wanten und Schablone.



Es gibt aber immer noch Verbesserungsbedarf. Die Wanten tendieren in der Mitte zwischen Rumpf und Mars leider dazu, sich nicht so eng an die Webleinen zu drücken, wie das für eine sichere Verklebung nötig ist. Hier sollte ich noch Stege einleimen, die den Abstand der Wanten von der Schablone konstant halten.

Wer jetzt sagt: Hoppla, die Vorbereitung einer solchen Schablone kostet doch mehr Zeit als das Knüpfen der Webleinen!, dem antworte ich:
1. Man braucht sowieso eine Schablone, um den Abstand der Webleinen konstant zu halten.
2. Ich finde nach wie vor die Knoten in diesem Maßstab meistens zu dick. Und wer guckt sich seine Modelle am meisten an? Richtig, der Erbauer.
3. Die Verarbeitung von Kupferdraht und damit ein Durchhängen der Webleinen ist nur mit einer solchen Schablone möglich.
4. Was man einmal richtig gemacht hat, das geht beim nächsten Mal schneller.

Schmidt
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Beiträge: 1 082

Realname: Björn

Wohnort: Da, wo Gude als Begrüßung reicht.

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307

Samstag, 29. Dezember 2018, 20:24

Hallo Schmidt,

kreativ wie immer... Wie kommst Du nur immer auf solche Ideen?
Ich find auch, dass das richtig gut aussieht.

"Baust" Du die Schablone auch in Excel oder hast Du da andere Möglichkeiten ausgetüftelt?

Beste Grüße,
Björn
Im Bau: Royal Louis; Fletcher-Klasse (Platinum Edition); Jeep Willys

Fertig: Lamborghini Countach (Abo); La Montanes; Astrolabe; Bounty; Lanz-Bulldog D8506 (Abo); Bismarck (Platinum Edition)

308

Sonntag, 30. Dezember 2018, 15:32

Die Schablone war mal eine Word-Datei aus lauter Unterstreichungen, die ich dann in einem Bildbearbeitungsprogramm auf das richtige Maß gebracht habe. Die Ausdrucke auf Normalpapier klebe ich auf 1 mm Karton. Dann muss die Schablone an die jeweilige Rumpfposition angepasst werden. Beim Ludwig stört zum Beispiel die Fronttoilette. Sehr wichtig sind die Einschnitte mit den kleinen Vs; die erleichtern das Durchziehen und Befestigen des Kupferdrahts. Der Ausschnitt in der Mitte wird zur Stabilisierung der ganzen Schablone wieder mit Karton hinterklebt und anschließend mit zwei Stegen versehen, die die Wanten an die Webleinen drücken.

Die Herstellung des Übungsludwigs war, wenn ich das selbst sagen darf, das Schlaueste, was ich (im Modellbau) je unternommen habe. Komplizierte Elemente der Takelage üben zu können, ohne immer Angst ums große Ganze zu haben, ist eine großartige Sache!

Ich habe mit ein paar Farben für die Wanten experimentiert. Das Foto unten zeigt (nun ja) ein mit etwas Rot versetztes Schwarz, das mir allerdings eher wie Rost vorkommt. Ich glaube, ich bleibe bei reinem Schwarz, man irritiert ansonsten eine Sehgewohnheit; auch wenn die Taue im Original nicht immer ganz schwarz waren.



Hier habe ich schon mal die abgesenkte Spiere improvisiert. Ein Tau läuft von der Unterseite des Marses herunter, dann durch den Fuß der Spiere, wieder nach oben zu anderen Seite und dann hinunter. Knapp oberhalb des Fußes wird die Spiere mit einem Tau am Mast gesichert.
Soweit klar. Die Position der Taue am Mars muss noch geändert werden, weil die Taue sonst die Fockrah stören. Aber jetzt beginnen die Fragen: Wohin geht das Tau? Es muss doch sicher um eine Winsch gelegt werden, immerhin trägt es den halben Mast. Und welchen Weg wird es nehmen? Und ist noch irgendwo ein Flaschenzug dazwischen. Landström gibt darüber keinen Aufschluss. Hat jemand Tipps?



Schmidt wünscht schon mal guten Rutsch!
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309

Montag, 31. Dezember 2018, 01:23

Top-Tackle-Scuttles :-)

https://www.segelschiffsmodellbau.com/t5….html#msg109904

Oder jede andere Öffnung. Und dann Umlenkrolle auf das Spill.

Gingen die Unterrahfalls zu dieser Zeit nicht sowieso noch auf einen Knecht unter der Back? Fehlt da nicht die Öffnung dazu? Die könnte man dann auch für deine Zwecke nehmen.

XXXDan
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

310

Montag, 31. Dezember 2018, 12:17

Danke. So kann, muss und wird es funktionieren. Ein weiterer Beweis dafür, wie sinnvoll (zumindest für Takelamateure wie mich) es war, den Übungsludwig zu bauen. Öffnungen ins Deck zu schneiden bei bereits befestigten Wanten hätte wahrscheinlich die schlimmsten Kollateralschäden verursacht.

Das nächste Foto zeigt die provisorische Halterung der Stenge am Eselshaupt. Das wird einmal ein ein Teil aus Messing oder Kunststoff übernehmen. Zu erkennen ist, dass die Rille im Eselshaupt etwas tiefer und taufreundlicher, also vorne runder gestaltet werden sollte.



In diesem Probebauzustand bereits das Marssegel anzubringen, mag verfrüht erscheinen. Ich will mir aber einen Eindruck von der Gesamtsituation verschaffen. Schließlich braucht das Segel seinen Platz, und so wie im Original muss es auch im Modell die Taue verdrängen, nicht andersherum! Taue können immer nachgeben oder locker gelassen werden, aber das festgemachte Segel kann nicht woanders als genau dort sein.
Anfangs war ich so naiv, das geborgene Segel auf die übliche Methode (Tempo in Leim/Wasser) an die bereits montierte Rah anzubringen und dort in Form zu biegen und zu binden. Damit erlitt ich Schiffbruch. Ich habe dann nur den Teil unmittelbar unter der Rah angebracht und die „Hörnchen" separat geformt und mit weiteren Stückchen Tempo „anmodelliert“.





Der Test zeigte: das geht; auch wenn ich mir mit Form und Verlauf der Hörnchen durchaus noch mehr Mühe geben kann. Am richtigen Ludwig werde ich etwas anders vorgehen, indem ich die Rah vor der Montage am Mast mit dem angeschlagenen Segelteil versehe, sie dann erst montiere und die Hörnchen entsprechend anforme.

Eine weitere Überlegung drängte sich auf. Soll ich eigentlich die Bramstengen an ihrem Platz lassen? Das Abnehmen der Bramstengen war eine immer wieder praktizierte Arbeit auf solchen Schiffen. Historische Gemälde zeigen die Schiffe sehr oft in diesem Zustand. Würde der Kapitän nicht erst die Bramstengen wegnehmen lassen, bevor er die Marsstengen absenken lässt? Und – sieht das nicht auch irgendwie besser aus?

Schmidt, der noch einmal guten Rutsch wünscht.
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311

Montag, 31. Dezember 2018, 17:15

Tolle Fortschritte! Ich bin sehr gespannt, wie das alles am Ende am "richtigen" Ludwig aussieht!

312

Montag, 31. Dezember 2018, 20:08

Schau Dir doch mal dieses Video an ... da sind eine Menge interessante Details dabei ... man entdeckt diese aber erst Stück für Stück.
Auch, daß diese enorme Kraft um Teile des Masts zu heben nur über das Spill/ Kapstan aufgebracht werden konnte ist hier sichtbar ... nur über Umlenkrollen denkbar ... über Öffnungen im Deck oder auch geöffnete Grätings ... was so eben der Winkel des Taus hergibt.
Bei der Saint Louis sollte das eigentlich über die vorhandenen, wenigstens teilweise geöffneten, Grätings möglich sein.

https://m.youtube.com/watch?v=G2xot7IRnQY

Sehr interessant finde ich den folgenden Bericht über die Geschwindigkeit, in der das angeblich zu Napoleonischer Zeit, vollbracht werden konnte.

" ... It is recorded in their logs that a good ship with a willing crew could unrig, lower, then raise and rerig all three topmasts in 15 to 20 minutes. They would challenge other ships to a race. Just for fun ... "

Leider benennt er nicht die Quellen / Logbücher mit den originalen Berichten um das zu verifizieren.
Klingt aus heutiger Sicht fast erschreckend schnell ... aber auch nicht unmöglich.

https://www.quora.com/How-difficult-is-i…-on-a-Tall-Ship

In folgenden Buch ist auf Seite 199 / Topmast der Vorgang für die Topmasten beschrieben ... mit Umlenkung und Bewegung durch das Kapstan.
Ist zwar von 1794, dürfte sich aber in den grundlegenden Vorgängen nicht wirklich sehr unterscheiden.

https://maritime.org/doc/steel/part7.htm#pg199

Einen guten Rutsch Euch allen !
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

313

Dienstag, 1. Januar 2019, 13:19

Allen ein frohes neues Jahr und viel Glück bei allen Projekten!

Markus, vielen Dank für das Video. Die ersten wichtigen Informationen, die ich ihm entnehme, sind die:
1. Die Wanten der abgesenkten Marsstenge hängen doch sehr entspannt seitlich über den Mars. Dafür sind sie offenbar flexibel genug, und das kommt einem Modellnachbau SEHR entgegen.
2. Oben auf dem Mars herrscht ein absolutes Durcheinander von Tauen. Es dürfte völlig ausgeschlossen sein, das nachzubilden, indem man alle Taue zuerst korrekt führt und dann durch das Absenken der Marsstenge zusammengeknuddelt. Ich denke, hier ist ein nicht allzu geringes Maß an „künstlerischer“ Improvisation gefordert.

Dem Festtag entsprechend widme ich mich jetzt aber erstmal weiteren traurigen, aber auch förderlichen Ergebnissen der Arbeit am Übungsludwig.



Das sind die Faketaljen. Ich finde, sie machen ihren Job ganz gut und haben Charakter. Aber!



Bei ihrer Größe hatte ich mich an den Vorgaben des Bausatzes orientiert, und das war ein bisschen gedankenlos. Die Teile sind einfach zu groß, sowohl zu hoch als auch zu voluminös. Die Proportionen stimmen nicht. Wenn man einen Beweis dafür haben will, dann schaue man sich Landströms Interpretation des alten Stiches an:



Da muss ich also noch mal ganz von vorne ran. Es lebe der Übungsludwig!

Das Ankersegel habe ich ein bisschen aufgehübscht und eingefärbt. Gemessen daran, dass es der erste Versuch war und der auch nicht mit der allergrößten Sorgfalt durchgeführt wurde, finde ich das Ergebnis ermutigend.



Das folgende ist mehr eine Erinnerung an bekannte Techniken. Ein angetrocknetes Tempo/Leimwasser-Segel hat seine Rah arg verbogen.



Da das Leimwasser aber keine starke Verbindung zwischen Tempo und Plastik herstellt, kann das Segel abgenommen und können beide Teile wieder begradigt werden.



Schmidt
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314

Mittwoch, 2. Januar 2019, 14:06

Nach der Niederlage mit den Faketaljen hieß es, rasch wieder rauf aufs Pferd.

Ich habe mich einer anderen Baustelle gewidmet. Ich möchte die beiden großen Untersegel in dem Zustand zeigen, in dem sie sich befinden, wenn die Geitaue und insbesondere die Liekgordings angezogen, die Segel aber noch nicht vollständig beschlagen sind. Ich habe das letztes Jahr auf der Halve Maen in Holland beobachten dürfen.



Dazu habe ich zunächst mal eine Vorrichtung improvisiert, an der ich die Rah und verschiedene Taue so befestigen kann, dass ich zwei Hände frei habe, um das nasse, klebrige Segel anzubringen. Natürlich konnte das Teil noch nicht ganz überzeugen, und ich spiele mit dem Gedanken, eine spezielle Apparatur zu bauen. Davon gegebenenfalls später mehr.



So soll das einmal aussehen. Es ist aber sehr die Frage, ob die Gordings tatsächlich die Bauschungsarbeit am nassen Temposegel leisten können oder ob ich das mit einzelnen Fäden simulieren muss, um dann später die Gordings in diese Rillen einzulegen. So in etwa soll das am Ende aussehen



Erfreuliches auch von einer anderen Baustelle. Es geht um die herabhängenden Wanten der Marsstenge. Ich habe zunächst ein entsprechendes Wantenpaar auf dem guten alten Webrahmen der Firma Heller hergestellt, es dann von unten durch den kleinen Mars geführt und (höchst provisorisch) befestigt. Die unteren Enden der Wanten habe ich durch Löcher im Mars geführt und anschließend, die wie alle Öffnungen dieses Teils erst gebohrt und gefeilt werden mussten. Dann habe ich die Wanten in Form gedrückt. Da sie durch Klebstoff und Farbe höchst realistisch versteift, aber auch nicht unbeweglich sind, ließen sie sich ganz gut in eine Position drängen, in der man sowohl die Wirkung der Schwerkraft als auch die Steifigkeit des Tauwerks erahnen kann. Finde ich jedenfalls.





Schmidt
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Beiträge: 3 597

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315

Mittwoch, 2. Januar 2019, 14:24

Sieht ansprechend aus, fragt sich nur wie es zusammen mit der ganzen Wuhling wirken wird :huh:
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316

Mittwoch, 2. Januar 2019, 18:04

Wahrscheinlich nicht viel aufgeräumter als beim Original – obwohl ich das ein oder andere Tau sicher weglassen werde.
Schmidt
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317

Donnerstag, 3. Januar 2019, 11:26

Zitat

Da sie durch Klebstoff und Farbe höchst realistisch versteift, aber auch
nicht unbeweglich sind, ließen sie sich ganz gut in eine Position
drängen, in der man sowohl die Wirkung der Schwerkraft als auch die
Steifigkeit des Tauwerks erahnen kann. Finde ich jedenfalls.

Ja aber hallo!! :thumbsup: Das sieht echt schon sehr realistisch aus! Hast Du prima soweit hinbekommen, Du scheinst also auf dem richtigen Weg zu sein! :ok:

Schöne Grüße
Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



318

Donnerstag, 3. Januar 2019, 12:30

Danke! Dein Lob freut mich sehr.

Und jetzt freue ich mich, euch den Borginator vorstellen zu dürfen. Nachdem ich nun Dutzende Male diese gelinde Sauerei mit den patschig nassen Leimsegeln durchexerziert habe, durften alle meine schlechten Erfahrungen in besagtes Gerät einfließen. So sieht er aus, der Gute.



Die Rah wird mit ihren Fallen an einem Mast festgebunden und gleichzeitig an den Nocken so fixiert, dass sie sich nicht mehr bewegen kann. Damit ist die zweite Hand für die folgende Prozedur freigestellt! (Es gibt einen Fortschritt der Menschheit. Das ist hiermit bewiesen.)
Noch bevor das Leimsegel unter die Rah platziert wird, werden im richtigen Abstand die provisorischen Befestigungstaue angebracht. Hier ist bereits das Arrangements vorbereitet, das ich im letzten Beitrag beschrieben habe: ein von den Liekgordings hochgezogenes Focksegel soll entstehen.



Und jetzt muss das alles nur noch so funktionieren, wie ich mir das vorgestellt habe, während ich im Neujahrskonzert saß. :lol:

Schmidt
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319

Donnerstag, 3. Januar 2019, 12:54

Genaugenommen wäre es dann ein Gordinator...

Zitat

während ich im Neujahrskonzert saß. :lol:
Bei der Anzahl der Spruten tippe ich mal auf ein klassisches Gitarrenkonzert... ;)

Chris :ahoi:
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320

Donnerstag, 3. Januar 2019, 13:06

Man(n) muß sich nur zu helfen wissen :D :ok:
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321

Donnerstag, 3. Januar 2019, 15:17

Servus Schmidt!

Mit einiger Verspätung: Deine Wanten sind erstklassig! :respekt:


Grüße aus Wien


Hofi

322

Donnerstag, 3. Januar 2019, 15:44

Danke!
Gordinator ist gar nicht schlecht, aber der Apparat dient ja auch der Herstellung von Segeln, die nicht über Gordings geborgen sind. Außerdem ist die umgangssprachliche Nähe von Gordinator zu Koordinator vielleicht etwas zu groß, je nach Dialektregion in der Republik.
Schmidt
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323

Donnerstag, 3. Januar 2019, 20:14

Die folgenden Bilder sagen, so denke ich, mehr als Worte es vermöchten.







Schmidt
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324

Donnerstag, 3. Januar 2019, 22:13

Sieht genial aus, da sehr realistich vom Faltenwurf! 8o

Chris :ahoi:
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325

Freitag, 4. Januar 2019, 15:35

Die Herstellung des ersten Segels am Borginator hat unter anderem dies gezeigt: Verbesserungspotenzial!

Ich präsentiere deshalb eine überarbeitete Version, der ich nun doch den Titel Gordinator geben möchte. Der Gordinator hat dem Borginator veränderte horizontale Leisten voraus, mit genormten Vorrichtungen, in die die Taue eingehängt werden können, bevor sie um das Segel geschlungen werden. Parallel dazu gibt es unterhalb und hinter der Rah ebensolche Leisten, in denen die Taue vor und nach Umschlingen des Segels ohne Knoten und Schlaufe befestigt und aus denen sie leicht wieder gelöst werden werden können. Das alles natürlich, um ein Durcheinander und ein Verkleben der Taue zu verhindern.

Die Blinderah steht schon mal Probe.



Hier wird der nasse Lappen in die äußeren Schlingen gehängt.



Und nicht sehr viel später sieht das so aus:



Noch in diesem Zustand kann man mit einem Zahnstocher den Faltenwurf des Segels leicht korrigieren.

Schmidt
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326

Freitag, 4. Januar 2019, 15:48

Hallo Schmidt,

ein gutes Neues noch.
Ich muss den Ludwig versehentlich ab-aboniert haben.
Mir sind die letzten Posts hier entgangen. Kaum hat man ein paar Tage nicht reingeschaut werden hier Kunststücke präsentliert.
Das gereffte Segel sieht klasse aus!
:ok:

Grüße, Marcus

327

Freitag, 4. Januar 2019, 17:14

Hallo Schmidt,

eine tolle Vorstellung, die Du hier lieferst :ok: :ok:

zu Deinen Überlegungen hinsichtlich der Verklebung der Wanten ist mir eine Idee gekommen, die evtl. hilfreich sein könnte:

Du könntest statt einer Aussparung für die Wanten das Verkleben derselben mit der Schablone verhindern, wenn Du diese entweder

mit Dauerbackfolie oder mit einer dieser dünnen, leicht rauhen Klarsichthüllen überziehst. Auf dem Zeug klebt so gut wie nix, und Du

hast einen "Gegendruck", der das Verformen der Wanten beim Überspannen mit den Webleinen verhindert.....



Gruss Andreas
Gern hangl´d i am Grosstoppnant, wann i mit meiner Wamp´n kannt :D

Gruss Andreas

328

Samstag, 5. Januar 2019, 12:04

Andreas, mit solchen Materialien als Überzug der Schablone habe ich vor einiger Zeit schon experimentiert. Im Prinzip stimmt, was du sagst. Dennoch muss man sehr vorsichtig sein bei der Anbringung der 5 Millionen Klebstoff-Tröpfchen. Gerne läuft einmal einer auf der Folie aus, und auch wenn die dann nicht anklebt, hat man störende Klebstoffhäute an den Wanten hängen, die sich nur sehr schwer wieder entfernen lassen und eigentlich nie ohne Kollateralschäden. Wenn hinter den Wanten ein bisschen Luft ist, verteilt sich der Klebstoff wesentlich besser und man kriegt nicht so schnell das große Zittern in den Fingern.
Schmidt
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329

Samstag, 5. Januar 2019, 12:21

Meine Schablonen sind beidseitig mit transparentem Paketband beklebt.
Zum Einen für Stabilität, zum Anderen um ankleben zu vermeiden. Es funktioniert.
Allerdings kann der Kleber in die Knoten einziehen. Bei den Kupferdrahtwebeleinen wird das nicht der Fall sein.
Grüße, Marcus

330

Samstag, 5. Januar 2019, 13:00

Absolut richtig!
Schmidt
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