Das nächste Foto zeigt die wohlbekannte Schablone, mit der die Webleinen in Position gebracht werden. Man sieht sie hier in ihrer Basisversion, die ich noch zu optimieren gedenke. Davon später mehr
Ist jemandem etwas aufgefallen? Nein? Die Webleinen bestehen nicht wie üblich aus 0,1 mm Morope Garn, sondern aus 0,15 mm Kupferdraht. Der ist ein bisschen heikler in der Handhabung als das Garn, letztlich aber ist es kein großes Problem, ihn um die Schablone zu wickeln.
Und warum der Kupferdraht? Ganz einfach – weil man ihn nach dem Ankleben an den Wanten sanft in die gewünschte Richtung, also nach unten, drücken kann, ohne damit die gesamte Architektur der Wanten zu stören. Er bleibt auch in jeder Position, in der man ihn haben möchte. Damit bietet er die Chance, Webleinen zu faken, die der Schwerkraft gehorchen.
Hier ist das gesamte Ensemble bereits mit Humbrol Nr. 63 grundiert. Das Urteil über diese Maßnahme überlasse ich vorerst euch.
Es gab allerdings auch Fehler zu beklagen, aus denen ich weiter lernen darf. Ich hatte die Ausrichtung der Webleinen an der Wasserlinie orientiert. Einmal darauf gepfiffen, ob das „richtig“ oder „falsch“ ist – es sieht nicht gut aus. Ich werde mich demnächst an den Rüsten bzw. am Deck orientieren.
Auf dem nächsten Bild sieht man, dass ich den unteren Bereich der Wanten mit dunkler Ölfarbe überzogen habe. Ich weiß nicht so recht, was ich vom Ergebnis halten soll. Als Alternative habe ich den oberen Bereich mit dem Grau überzogen, dass ich für die Decks nehme. Mal sehen, wie das mit der Ölfarbe reagiert.
Für die Steuerbordseite werde ich versuchen, die Schablone zu optimieren. Es ist immer noch heikel, dass die Wanten auf der Schablone aufliegen. Schnell ist es da passiert, dass eins der gefühlt 8 Millionen Klebstofftröpfchen seinen Job übererfüllt und die Wante an die Schablone klebt. Außerdem besteht immer die Gefahr, dass eine Wante sich unter dem Andruck der Webleinen verkrümmt und nicht mehr ganz gerade ist, wenn man sie von der Schablone befreit. Und schließlich ist es eine blöde Arbeit, jedes Tröpfchen einzeln anzubringen. Mir schwebt eine Schablone vor, die das ganze Ensemble freistehen lässt, sodass man es mit Klebstoff überziehen kann. Der Übungsludwig wird also noch einiges zu erdulden haben!
Schmidt