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91

Samstag, 28. November 2020, 17:17

Hallo zusammen,

eine Baustelle fertig: Der Fockmast hat sein gesamtes stehendes Gut.
Die Wanten waren wieder eine elende Friemelei - Sauberer bekomme ich die einfach nicht hin. Dafür haben Stag und Pardunen richtig Spaß gemacht.






Mir gefällt das, wie es sich in verschiedene Taue aufdröselt. ​​​​Ich hab mich auch schon gefragt, warum das so ist? Die anderen Stage greifen ja alle an einem Punkt an. Meine Vermutung ist, dass sich die Kraft auf verschiedene Punkte verteilt und somit den Bugspriet nicht nach oben zieht. Vielleicht hat ja einer eine Erklärung.

Die Pardunen sind zum einen mit einem Haken an einem Ring eingehakt und zum anderen an einer Klampe belegt. Ring und Klampe habe ich vor fast 2 Jahren da angebracht - jetzt kommen sie endlich zum Einsatz :P


Und zum Abschluss eine Gesamtansicht vom aktuellen Stand:


​​​​Das Spielchen nochmal am Großmast (schon wieder / das letzte Mal Wanten!) und dann sollte das stehende Gut komplett sein.

Gruß
Daniel :wink:
im Bau: Mayflower

92

Sonntag, 29. November 2020, 12:13

Moin Daniel,

deine Stage sehen wunderbar aus und die Webleinen? Was gibt es da auszusetzen? In dem Maßstab ist das doch top :ok: :ok:

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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93

Sonntag, 29. November 2020, 15:56

Mir gefällt das, wie es sich in verschiedene Taue aufdröselt. ​​​​Ich hab mich auch schon gefragt, warum das so ist? Die anderen Stage greifen ja alle an einem Punkt an. Meine Vermutung ist, dass sich die Kraft auf verschiedene Punkte verteilt und somit den Bugspriet nicht nach oben zieht. Vielleicht hat ja einer eine Erklärung.
Hallo Daniel,

ich denke schon, daß Du damit richtig liegst. Den damaligen Schiffen fehlte ja noch die ganze Spriettakelung (Stampfstock usw.)

Gruß, Hartmut

94

Dienstag, 1. Dezember 2020, 15:19

Hallo! :wink:

Bei den Fockmastpardunen musst Du aufpassen: Wenn sie zu weit achterlich in der Kuhl angebracht sind, bekommst Du später Stress mit dem Verlauf der Voruntersegelbrassen, da sie (vor allem beim Anbrassen) dort "scheuern" würden.Diese laufen ja außerhalb der Pardunen. Aber ich kann Dich beruhigen: So wie es auf dem Bild aussieht, dürfte das passen. Einziger Weg, das später zu korrigieren, wäre dann, die Brassen weiter hinten auf das Stag laufen zu lassen. Damit würden sie aber in einem etwas seltsameren Winkel nach oben hin verlaufen und zu weit hinten ansetzen. Beides nicht so schön und -genau genommen- historisch falsch.
Sieht gut aus, das kleine Blümelein! :ok:

Chris :ahoi:
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"Mayflower"

"La Santissima Madre"



95

Donnerstag, 3. Dezember 2020, 10:03

Hey, danke euch!
Bei den Belegpunkten habe ich mich brav an Hackney gehalten. Da die Pläne ziemlich gut mit dem Modell übereinstimmen, hoffe ich, dass das nachher alles passen wird. Man wird sehen :D
Am Anfang der Takelung habe ich versucht im Vorfeld zu überlegen, wie alles laufen soll. Das hat mich als Laien aber erstmal erschlagen, daher folge ich jetzt stumpf dem schlauen Buch. Bisher läufts gut. Aber für gute Anmerkungen bin ich natürlich immer dankbar :)

Gruß, Daniel :wink:
im Bau: Mayflower

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96

Dienstag, 2. Februar 2021, 17:31

Gleich mal einen Gegenbesuch gestartet ... :ok:,
der sich in jedem Fall gelohnt hat.

Es ist erstaunlich, was Du aus dem Modellbausatz rausholst. Die klasse farbliche Gestaltung zeigt schon jetzt,
dass das ein sehr schönes Modell wird.

97

Mittwoch, 3. Februar 2021, 11:24

Hallo Johann,

danke dir - schön, dass du vorbei schaust :ok:

Ich habe leider im Moment so gar keine Zeit, was am Schiff zu machen, daher keine Fortschritte. Aber wenn sich die Situation entspannt, gehts auch wieder weiter.

Gruß
Daniel :wink:
im Bau: Mayflower

98

Dienstag, 6. Juni 2023, 21:56

​Soooo...

Hier war ja wieder (sehr) lange Funkstille. Die Motivation war komplett futsch und die Mayflower stand (brav abgedeckt) in der Ecke.
Aber: Vor einer Weile hat es mich dann doch wieder gejuckt. Seit einiger Zeit bin ich immer mal wieder am basteln. Und da kann ich die Fortschritte ja auch hier einstellen. Schon alleine, um für mich eine kleine, sortierte Dokumentation über den Bau zu haben. Und vielleicht interessiert es ja noch jemanden ;)

Nach der Fertigstellung des stehenden Gutes (das war noch vor der Pause) stand die Herstellung der Segel vor der Tür. Von Anfang an wollte ich die selber machen, aber ich wusste lange nicht wie. Versuche mit Omas Nähmaschine waren eher semi erfolgreich und ich habe haufenweise Probesegel vergeigt. (Einer der Gründe, warum die Motivation gefehlt hat). Aber irgendwann hatte ich den Dreh dann einigermaßen raus und aus Stofffetzen wurden sowas wie Segel.
Daher will ich hier einmal beschreiben, wie da der Ablauf war bzw. immer noch ist:

Zuerst musste ermittelt werden wie groß die Segel eigentlich werden sollen. Dazu habe ich Papierschablonen zurecht geschnitten, an die Rahen geheftet und ans Schiff geknotet. Dabei habe ich mich an den Hackney-Plänen und den Plaste-Bausatzsegeln orientiert. ​Nach mehreren Iterationen (besonders am Besanmast) hatte ich die Vorlagen:


Mit den Maßen wurden dann mit etwas dickerem Papier Schablonen hergestellt und der Stoff grob zurecht geschnitten.
Die Stoffstücke wurden dann über die Schablonen gespannt und die Linien durchgepaust.









Was eventuell auffällt: Fock-, Groß- und Besansegel bestehen jeweils aus zwei Teilen - dem eigentlichen Segel und dem Bonnet (zur Vergrößerung der Segelfläche). An zwei alten Testsegeln (davon hatte ich ja einige) habe ich getestet, wie man Segel und Bonnet zusammennähen kann und wie/ob das in dem Maßstab aussieht. Das lief sogar ganz gut. Aber dazu später mehr.
Außerdem: Vor- und Großmarssegel haben jeweils eine kleine quadratische Verstärkung, die auf die Rückseite des eigentlichen Segels kommt.

Dann ging es ans nähen:
Zuerst die Längsbahnen von oben nach unten. Anschließend die Ränder umgeknickt (erst links/rechts, dann oben/unten) und angenäht.




Das was hier so mit zwei Sätzen und zwei Bildern beschrieben wird, hat mir einiges an Kopfzerbrechen bereitet, bis es funktioniert hat ^^

Aber irgendwann stand der Segelsatz:


Anschließend muss noch an jedes Segel das Liektau per Hand angenäht werden. Das ist zwar Fleißarbeit, geht aber deutlich unproblematischer, als ich befürchtet habe.
Das ist dann auch soweit der aktuelle Schritt an dem ich gerade arbeite.
Als Beispiel mal das Vormarssegel:




Durch das ganze angrabbeln ist der Stoff inzwischen gar nicht mehr strahlend weiß, sondern etwas angedunkelt. Mal gucken, ob ich die Segel so lasse, oder noch weiter altere (Experimente mit Schwarztee sahen gut aus). Ansonsten sollen die Segel, bevor sie final ans Schiff kommen, noch über die Plastiksegel aus dem Bausatz gelegt und leicht mit verdünntem Holzleim eingepinselt werden. Da bekommen die dann eine bauchige Form. Ich habe da mit fehlgenähten Probesegeln (ich hatte wirklich viele ^^ ​ ) experimentiert und war ganz zufrieden.

Zum Abschluss:
Ich hatte ja die Bonnets beschrieben. Sie sind genäht (Liektau fehlt noch), aber ich bin mir nicht sicher, ob ich die wirklich anbringen will.
Vorteil mit Bonnets: Die Segel und das ganze Schiff sehen mit den größeren Segeln bestimmt irgendwie mächtiger und erhabener aus:
Vorteil ohne Bonnets: Man kann später besser aufs Deck gucken. Aus dem Grund hatte ich schon überlegt, die unteren Segel eingeholt darzustellen. So würde sich das Thema erledigen. (+ es spart Arbeit ;) )
Hier zwei Bilder, auf denen die fertigen Segel (ohne Bonnet) testweise ans Schiff gehangen wurden (Die Rahen haben sich etwas verdreht. Daher sehen Focksegel und Vormarssegel so unterschiedlich breit aus)




Auf Bildern von der echten Mayflower (also dem Nachbau) sieht man auch eher die kleineren Segel. Zum Beispiel hier: Klick mich
Daher, und ​wegen den zuvor genannten Gründen, tendiere ich aktuell eher zu der Variante ohne Bonnets.

Das wäre es dann soweit.
Wie gesagt, vielleicht interessiert sich ja noch jemand :)

Gruß
Daniel :)
im Bau: Mayflower

99

Mittwoch, 7. Juni 2023, 21:58

Schön geworden, wenngleich ich persönlich bei Modellen dieses Maßstabs für das Laminat plädieren würde. Das Segel ohne Bonnet erscheint mir allerdings ein bisschen arg ärmlich. Ich würde das Bonnet anstecken, das ist überdies ein schönes Detail.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

100

Samstag, 10. Juni 2023, 09:50

Ups.. doppel-post, sorry!!
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

101

Samstag, 10. Juni 2023, 10:01

Zitat

Wie gesagt, vielleicht interessiert sich ja noch jemand :)

Hier im Forum herrscht wohl ferien- oder sommerwetterbedingte Flaute - aber ich bemerke gerade diesen Satz und auch die erwähnte Motivationslücke im Beginn Deines Beitrags! Da muss man doch auch mal was zu schreiben!

1. Wunderschönes Modell ! Tolle Arbeit!

2. Ich lese hier, wie bei allen anderen Segeschiffbauten, fleißig und still mit und freue mich über jeden weiteren Bericht!

3. Ein Beitrag zu Deiner weiteren Motivation: Klar, so ein Bau dauert und da gibt es mal Pausen .. aber ich habe mal gelernt man solle einfach das wieder Anfangen anfangen! .. Dann kommt man schon irgend wann ans Ende (oder man macht den Dafi - da ist wohl eher der Weg selbst das Ziel. Aber die meisten wünschen sich dann ja doch ein eher ein finales "Ergebnis"). Also: nicht zu streng mit sich sein und einfach bei Laune wieder anfangen.

4. Ohne das Bonnet wirkt das Segel wirklich zu klein. Mein erster Gedanke - auch beim Original - war: das ist doch nicht richtig! Warum sollten die ein so kleines Segel anschlagen und so viel mögliche Segelfläche und damit Antrieb verlieren?O.k. - gelernt: offenbar ersetzt ein Bonnet das teilweise Reffen, das man von späteren Segelschiffen so kennt. Also: ein Detail, das lehrreich war!!
:thumbsup:
Aber es bleibt der erste Eindruck: es wirkt, wie Schmidt schon schreibt, etwas .. hm.. schmalbrüstig, und Du wärst immer in Erklärungsnot.

Aber das muss natürlich absolut kein Kriterium sein. Was zählt ist nicht, was ein Betrachter denkt!

Frage: Wie ist das Bonnet denn am Segel befestigt? Könnte man erkennen, dass es ein extra Teil der Segel ist? Ich glaube, es würde - auch gesetzt - den Blick nicht zu sehr verdecken! Und das wäre in der Tat dann ein sichtbar und so auch wirklich interessantes und damit lehrreichen Detail für den Berrachter.. Was man sieht, kann man bemerken und hinterfragen. Was fehlt, nicht wirklich!
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

102

Montag, 12. Juni 2023, 20:19

Hey, danke euch beiden!

Das Bonnet wird eigentlich genauso wie die restlichen Segel hergestellt und anschließend an das eigentliche Segel angenäht (und zusätzlich über die Augen an den Segelecken vertaut). Das wäre tatsächlich ein interessantes Detail.
Als ich die Segel (ohne Bonnet) das erste Mal testweise angehängt habe, erschien mir das auch recht mickrig. Aber mit der Zeit gefallen mir die kleinen Segel doch ganz gut - besonders, da die "echte" Mayflower ja auch die kleinen Segel fährt.
Falls ihr das Buch vom Mondfeld da habt: Auf dem Plan von der kleinen Galleone am Anfang vom Buch erkennt man ganz gut wo die Trennlinie zu den Bonnets an den Segeln ist und das die Segel ohne recht kurz sind.

Eine spontane Theorie: In der Regel werden Schiffe (als Modell und auf Gemälden) ja mit den großen Segelflächen dargestellt - wahrscheinlich auch weil es eben mächtiger aussieht. Vielleicht hat man sich da so dran gewöhnt, dass Segel ohne Bonnet erstmal falsch aussehen.
Aber vielleicht ist meine Theorie ist auch kompletter Murks und es ist/war es eher die Ausnahme, dass in echt ohne Bonnets gefahren wurde :D

Wie dem auch sei, ich werde erstmal die Bonnets mit dem Rest der Segel zurecht nähen. Dann kann man immer noch gucken, ob sie dran kommen, oder nicht.

Gruß
Daniel :wink:
im Bau: Mayflower

103

Dienstag, 13. Juni 2023, 08:57

Moin Daniel!
Dein Modell gefällt mir, schöne Farbe und das Du an die Bonnets denkts zeigt das du dich mit dem Bau auseinandersetzt.

Zitat

da die "echte" Mayflower ja auch die kleinen Segel fährt.

Welche Segel wie "gefahren" werden hängt natürlich auch von der Situation ab. Bei dem interessanten von Dir verlinkten Foto z.B. wurde das Segel am Bugspriet ja sehr stark mit der Rah in den Wind gestellt, damit dieses Segel so ausreichend Wind bekommt ist es notwendig das kein Bonnet am Focksegel angebracht ist, weil dieses eben dem Bugsprietsegel den Wind nehmen würde.
Bei dir am Modell kommt der Wind von achtern, für den Vortrieb würde hier ein, das fehlende, Bonnet sicher mehr Wind einfangen. Das Bugsprietsegel wäre womöglich bei dieser Wind- und Fahrrichtung nicht gesetzt worden.



Grüße

Joerg

104

Dienstag, 20. Juni 2023, 19:51

Hey Jörg, danke für dein Feedback und deine Gedanken!

Ich habe die Bonnets fertig gemacht und das ganze mal testweise ans kleine Schiff gehangen, um einen Eindruck vom ganzen zu bekommen. Ich hatte ja gehofft, dass das die Entscheidung einfacher macht... tut es aber nicht.
Je nach Blickwinkel gefällt mir mal die eine Variante besser, mal die andere. Von hinten sehen die großen Segel besser aus, von vorne die Kleinen. Und gefühlt ändert sich der Eindruck auch mit der Tageszeit :D

Mal für euch der Vergleich. Ist alles nur provisorisch locker angebunden. Deshalb sind die Rahen und Segel auch noch schief und krumm.
Mit Bonnets:




und ohne:




Beim Anbringen ist mir aufgefallen, dass beim Besansegel die Ränder falschrum umgenäht sind. Das muss also neu gemacht werden.
Nunja, das gibt mir mehr Zeit zum Nachdenken, welche Variante es werden soll.

Gruß
Daniel :wink:
im Bau: Mayflower

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