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Plastik: De Zwarte Parel

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Beiträge: 437

Realname: Holger

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61

Donnerstag, 30. November 2017, 19:00

Ich habe das Prinzip in der Abbildung skizziert.


Rot ist das Raaholz, das ist das oberste Bergholz. Darüber liegen nur noch Leisten. Berghölzer liegen direkt auf den Spanten, Leisten sind auf Planken gesetzt.
Grün wären dann die Leisten der Gillungsgänge, blau wären dann die Klinkerbeplankung der Aufbauten (Vertuining).
Wo soll das Raaholz liegen? Als oberer Abschluß der Reling in der Kuhl, oder durch die Oberdeckspforten unterbrochen?
:wink:
Holger
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Im Bau: englisches Linienschiff "Royal Katherine" 1664 in 1/160

62

Donnerstag, 30. November 2017, 21:00

Dann will ich das mal so machen. Das Raaholz soll durch die Pforten gehen, das gibt m.E. gleichmäßigere Abstände.
Danke!!
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

63

Freitag, 1. Dezember 2017, 09:11

Oder vielleicht doch besser so, wie du es eingezeichnet hast?
Schmidt
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Beiträge: 437

Realname: Holger

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64

Freitag, 1. Dezember 2017, 09:29

Zitat

Das Raaholz soll durch die Pforten gehen, das gibt m.E. gleichmäßigere Abstände.

Zitat

Oder vielleicht doch besser so, wie du es eingezeichnet hast?

Tja, das liegt an dir. So wie du es schöner findest. Zeitgenössisch und für die Niederlande wäre aber ein durchbrochenes Raaholz in der Schiffsmitte ungewöhnlich.
In dieser Höhe dann eher keine Geschütze, oder tiefer, daß die Kanone drüber paßt, oder höher, daß die Kanone drunter paßt.
Auf das Raaholz wurde gewöhnlich eine Planke gesetzt, bei großen Schiffen mit hoher Reling waren Löcher für die Musketenschützen darin. Bei kleineren Schiffen ging es nur um die Optik.
Im Grunde ähnelten sich die Schiffe in der Silhouette alle, das macht es manchmal schwierig die Größe richtig einzuschätzen.
Wo liegen denn eigentlich die Masten im Modell in der Seitenansicht?
:wink:
Holger
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65

Freitag, 1. Dezember 2017, 11:20

Da ich ein Freund des Übens und Testens bin, hier gleich zwei Varianten.

Nr. 1: Raaholz geht durch die Stückpforten, Leisten folgen der Bordkante wie z.B. bei der Phenix (Heller)



Nr. 2: Raaholz genau über den Stückpforten, der Platz darüber freigehalten für eine Vertuining (geklinkerte Planken), zwei je Einheit.



May I have your votes, please?

Schmidt
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66

Freitag, 1. Dezember 2017, 13:37

Hatte heute morgen vollkommen vergessen diesen Post abzuschicken .... und um dem gleich vorzugreifen ... noch eine Variante und zwar dem Vorschlag unter den Stückpforten folgend ... insbesondere unter Beachtung der Situation der erhöhten Back.

Ich empfinde die Van der Veldes immer als "die Photographien" vor der Erfindung des Photos ...
realistische Dokumentationen die uns trotz aller Ähnlichkeiten auch die vielfältigen Unterschiede und unterschiedlichen Bauausführungen zeigen.
Offensichtlich gab es zwar Grundregeln zur Gestaltung der Schiffe ... genauso zeigt sich aber auch, daß es offensichtlich keine Regel ohne Ausnahme gab.

Warum nimmst Du nicht einfach irgendeine Van der Velde Graphik die Dir gefällt ... nicht zum Kopieren sondern als Idee zur Nachempfindung.
Ich sehe zum Beispiel oft ein Barkholz das eine Linie direkt oberhalb der Haupt-Stückpforten bildet.

Wenn das Raaholz zu weit oben sitzt geht vorne alles in Eins über .. nimmt man die Erhöhung der Back nicht mehr als solche wahr ... sieht für mein Gefühl etwas merkwürdig aus ... sollte als Ganzes und nicht nur aus Sicht des Heckbereichs gesehen werden.

Wenn Du bei Deiner oberen "Barkholz-Doppellinie" das untere Barkholz ein Stück bis Oberkante Pforten nach unten tiefer legst ...
und das obere Barkholz bis Unterkante der oberen Pforten nach oben verschiebst ... dann kann dieses doch als das durchlaufende Raaholz funktionieren.
Und es sitzt auch in etwa dort wo man es in vielen Van der Veldes findet.

Wenn Du den Platz dazwischen als zu leer empfindest kann da ja auch noch ein weiteres Barkholz angebracht werden ...
ungefähr dort wo es bausatzseitig, vor Deiner Schleifaktion, etwa in der Hüftlinie vorhanden war.

Wenn Du bei dieser Graphik: https://imageweb-cdn.magnoliasoft.net/nm…size/py1768.jpg nur den vorderen Teil betrachtest hast Du eine recht ähnliche Situation.

Mit diesen Ideen basierend auf Deiner Resinvariante ... plus mögliche Mastposition basierend auf dem Kit und der Austausch auf der Back



Auch auf die Gefahr mich zu wiederholen ... sehe ich bei der Bausatzbasis eine sehr große Chance, ohne viel Streß und mit einem überzeugenden Ergebnis, wesentliche Gestaltungselemente zu integrieren ... den Versuch allzu nah an den Regeln des Vorbilds zu bleiben sehe ich mit Skepsis.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

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67

Samstag, 2. Dezember 2017, 16:52

Markus' Entwurf schaut doch gut aus. Lediglich nahmen die Berghölzer von unten nach oben in der Stärke ab, daher sollten hier das Raaholz und das Bergholz darunter die Plätze tauschen.
Wenn du die Mitte des Jahrhunderts anvisiertst, sollten es aber die geklinkerten Seiten sein. Die durchlaufenden Leisten waren dann schon aus der Mode.
Die Handläufe von Back und der ersten Stufe achtern sollten in einer Flucht liegen, der Mittelteil wurde über der Kuhl quasi "rausgeschnitten".
:wink:
Holger
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68

Samstag, 2. Dezember 2017, 18:10

Ich hatte oben ein Besteck aus dem Buch von van Yk verlinkt. Mit dem beschäftige ich mich derzeit.
Hier ein Entwurf, der auf diesen Daten beruht. Zu sehen die Berghölzer, Klinkerung und gebrochenen Gänge.
Auch die gleiche Ausgangslage über dem Raaholz vorn bei der Back und achtern.
:wink:
Holger
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69

Samstag, 2. Dezember 2017, 20:07

Euch allen zunächst einmal mein ganz herzlicher Dank für die Mitarbeit an diesem verrückten kleinen Projekt.
Einerseits ist es so, dass ich mit jedem eurer Posts in den Keller geschickt werde, um abzureißen, was ich gerade aufgebaut habe. Mancher hat dafür nicht die Nerven, ich find's gut denn andererseits helfen mir diese teils radikalen Ideen, meine eigenen Wahrnehmungen zu schulen.
Ich glaube mittlerweile, dass das tiefliegende Problem darin besteht, dass das KLEINE Schiff durch seine zwei Stückpfortenreihen wie ein Zweidecker und damit einfach zu GROSS wirkt. Ich bin mir mittlerweile sicher, dass ich nach dem Vorbild von Markus Van de Velde-Link und Holgers Plan nach einem Besteck dem Modell die obere Pfortenreihe komplett (bis auf zwei Pforten am Heck) nehmen sollte, um es kleiner erscheinen zu lassen. So klein, wie es tatsächlich ist. Ich arbeite bereits an einer neuen Bordwand, die vom Ende der Back bis zu einer Vertuining am Heck reicht. Bilder folgen, sobald ich etwas zeigen kann.
Und nochmals Danke an alle. (Wer möchte, kann später vielleicht einen Umbausatz bekommen!)

Schmidt
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70

Samstag, 2. Dezember 2017, 23:18

Sehr interessantes Projekt :)

Auch wenn ich zu den historischen Details hier nix beitragen kann, schaue ich doch gerne und interessiert zu! Bin gespannt, ob und was du aus dem Bausatz machst!

71

Mittwoch, 6. Dezember 2017, 14:59

Hier nun, wie angekündigt, der nächste und noch radikalere Umbau. Die obere Pfortenreihe ist erst mal verschwunden. Das Schanzkleid ist geschlossen, die achteten Aufbauten steigen in vier Etappen an und tragen eine Vertuining, die später farblich abgesetzt wird. Ich persönlich finde, dass das Modell jetzt deutlich kleiner wirkt, will sagen, dass dahinter ein kleineres Original vermutet wird. Außerdem wirkt es, zumindest auf mich, holländischer.



Hier eine Nahaufnahme der Vertuining. Am Originalteil ist sie mit schmalen Klebestreifen aufgesetzt, beim Abguss ist die Oberfläche dann fest.



Das gucke ich mir jetzt an, werde mir natürlich auch eure Kommentare anhören, und überlege unter anderem
– ob und wo noch Pforten hinkommen
– ob die hinteren unteren Stückpforten abgesenkt werden sollen
– ob auf den oberen Abschlüssen noch Geländer, Tiere oder dergleichen sitzen sollen
– wie die Back erhöht werden soll

Schmidt
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72

Mittwoch, 6. Dezember 2017, 17:43

Das sieht doch mal sehr gelungen aus 8o . Für Deine übrigen Fragen könnte man sich zur Orientierung an die Batavia/ Nachbau halten... :thumbsup:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



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73

Sonntag, 10. Dezember 2017, 14:14

Das schaut wirklich gelungen aus.
Ist das Probestück inklusive der offenen Bereiche oder kämen die noch oben drauf?
Die Stufen scheinen mir recht wei achtern zu beginnen, wo steht denn der Großmast in dem Modell?
Der Bereich der Back sollte schon ein Stück abgesetzt werden, andererseits kommt mir die Reling mitschiffs recht hoch vor.
Allerdings hängt das auch von den Decks dahinter ab, das kann ich anhand der Bilder schlecht einschätzen.
Ich finde aber, daß du auf einem guten Weg bist.
:wink:
Holger
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74

Freitag, 15. Dezember 2017, 09:31

Nachdem ich jetzt eine Woche in der real existierenden Welt unterwegs war, um mir (unter anderem) eine ganze Menge real existierendes Wasser anzusehen, kann ich jetzt wieder kleine Fortschritte an meinem Mini-Projekt aus der Modell-Scheinwelt vorweisen.
Ich habe das Aufbau- bzw. Austauschteil jetzt um eine Abwicklung der Bordwand in Höhe des Backdecks ergänzt. Abwicklung ist ein großes Wort. Ich habe einfach die Bordwand vom Originalmodell abgeschnitten, plattgedrückt und aufgeklebt.



Außerdem habe ich begonnen, das wirklich nicht sehr große (siehe Cent in Originalgröße!) Geländer zu bauen. Streben und Balken sind auf eine Polyplatte geklebt, anders hätte ich dieses Gefrickel sicher nicht hinbekommen. Es war so schon friemelig genug. Die Ober- und Unterkanten bestehen wieder aus fertigen Profilen, was zu einer dramatischen Verteuerung der Unternehmung führt. Leider weiß ich immer noch nicht, wie man Teile spiegelverkehrt abgießt. Ich werde wohl einen Abguss nehmen, abschleifen, verkehrt herum aufkleben und mit neuen Profilen versehen müssen, um so eine neue Form herzustellen. Jedenfalls ist das der Stand meiner Überlegungen, basierend auf meinen Schulkenntnissen zum Thema Dreidimensionalität und Seitenverkehrung. Sollte jemand einen eleganteren Vorschlag haben, bitte ich um Mitteilung.



Es fehlt noch das Geländer am Backdeck, die Vertuining muss noch angebracht werden; außerdem habe ich vor, an denen Stufen des Geländers, wo jetzt noch Profile etwas sinnlos in die Luft ragen, irgendwelche liegenden und/oder angriffsbereiten Tiere zu modellieren. Sollte mir das irgendwie gelingen, könnte die erste Form entstehen.

Schmidt
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75

Freitag, 15. Dezember 2017, 11:30

Das sind ja tolle Fortschritte ! Extrem feine Arbeit ! Einfach faszinierend wie aus Gedankenspielen Stück für Stück Wirklichkeit wird.

Die (noch ferne) Idee mit dem Umbausatz finde ich klasse ...
bisher war das mit der grundsätzlichen Gestaltung der Linienfindung erst die Pflicht ... volle Punktzahl !
die Kür an Bug und vor allem dem Heck wird mindestens ebenso interessant ... wenn daraus ein Gesamtkunstwerk in der dritten Dimension wird.

Zur Spiegelung fällt mir tatsächlich nur die Gestaltung im 3d-Druck oder einer zweiteiligen Form ein ...
Noch ohne die Verteuning ist jetzt der rechte Zeitpunkt die Seite abzugießen ...
gut, daß der Bausatz computergefertigt ist ... so kannst Du davon ausgehen, daß die Teile beidseitig passen.

Immer mit der Konsequenz, daß die Innenseiten auf planer Polyplatte immer ohne Struktur bleiben ...
so wie ich Deine bisherigen Arbeiten in Erinnerung habe möchtest Du ja sicher auch auf der Innenseite eine Profilstruktur an Bordwandabschluß und Geländer haben ...
was aber im zweiteiligen Guß bei den extrem feinen Leiterstrukturen der Reling sehr kniffelig ist.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

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76

Dienstag, 19. Dezember 2017, 08:59

Mir fiel gerade auf, daß ZVEZDAs Grafiker selbst auch nicht gerade mit der Gestaltung der Bordwand der "Black Pearl" glücklich waren ...
und das deshalb auf der Verpackung für die "Black Swan" mit veränderten Barkhölzern korrigiert haben:
https://www.dersockelshop.de/media/image/zv9031.jpg
Deutlich besser als die Black Pearl ... leider nur auf der Schachtel ... Papier ist geduldig ... der Bausatz selbst ist unverändert.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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77

Dienstag, 19. Dezember 2017, 09:10

Danke für den Hinweis!
Ich zeige jetzt mal ein Bild, das sehr schön illustriert, wie man sich auch in winzigkleine Projekte dermaßen hineinfressen kann, dass die Gefahr besteht, der Kosmos drum herum inklusive des eigenen Lebens könnte aus dem Blick geraten. Oder vielleicht illustriert das Bild auch nur den alten Satz, dass der schlimmste Feind des Guten das Bessere ist.



Muss ich das kommentieren? Vielleicht so viel: Den Revell-Vasa-Rumpf habe ich einem unvollständigen bzw. verbastelten Bausatz entnommen. Der Schwung der Barkhölzer ist annähernd identisch. Da es aber auf einen Abguss hinausläuft, ließe sich der, wenn noch nicht vollständig ausgehärtet entformt, sogar noch weiter an den Rumpf der Perle anpassen. Die Herausforderung ist nicht gering. Keine Ahnung, ob das wirklich klappt. Ich muss das Vasa-Rumpf-Teil auf etwa die Hälfte kürzen, was zu einem Puzzle führen wird. Am Heck ist das schon geschehen. Die Stückpforten sind zu schließen etc. Wenn die Formen gelingen und die ersten Abgüsse vorliegen, weiß ich mehr.

Schmidt
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78

Dienstag, 19. Dezember 2017, 09:39

Oh Mann ... Du machst es aber wirklich spannend ... vielversprechend ... das ist gerade wie ein Paket mit großer roter Schleife drauf ...
( keine Ahnung ob es daran liegt, daß ich derzeit die Geschenke für die Kinder verpacke )
aber auch hier spüre ich totale Aufregung und Spannung was wohl drin ist !
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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79

Mittwoch, 20. Dezember 2017, 20:19

Ich habe jetzt versuchsweise eine Silikonform des hinteren Teils vom Vasa-Rumpf angefertigt, um zu sehen, ob so eine Form überhaupt möglich ist, denn es gibt im Bereich der Reling erhebliche Hinterschneidungen. Resultat des Versuches war, dass die Herstellung einer solchen Form möglich, aber nicht einfach und ihr Gelingen von gewissen Zufälligkeiten abhängig ist. Nun ja.
Hier ein erster Abguss dieses hinteren Bereichs, schon leicht zugeschnitten und nach einem Bad im heißen Wasser so geformt, dass er der Rumpflinie der Perle exakt folgt.



Auf dem zweiten Bild sieht man vielleicht etwas besser, dass dieses neue Gussteil unten von einem profilierten Barkholz abgeschlossen wird. Und natürlich, dass es jetzt eine vollständig ausgestaltete Seitentasche besitzt, der Vasa sei Dank.



Nun folgen natürlich wieder meine Fragen an die mich freundlich begleitenden Fachleute: Stimmen die Proportionen? Ich selbst bin mir nicht ganz sicher, ob die Seitentasche nicht ein wenig zu hoch sitzt. Um sie „tiefer zu legen“ müsste ich sie allerdings separat abgießen. Das wäre wieder zusätzliche Arbeit, die aber möglicherweise auch gar nicht mehr so sehr zählt, gemessen an dem Aufwand, den ich schon in dieses Miniprojekt gesteckt habe. :bang:
Es freut sich über eure Kommentare euer

Schmidt
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80

Mittwoch, 20. Dezember 2017, 21:47

Paßform und Aussehen überzeugen ... die Idee mit dem Barkholz als unterer Abschluß mag ich ... das kaschiert den Übergang perfekt ..
Das zusätzliche Fensterchen aus der Wasa ist eines dieser liebenswerten Details die das gute Gefühl einer sorgfältigen Ausarbeitung vermitteln.

Größe und Art der Seitentasche paßt gut zum Schiff ... im Moment scheint sie tatsächlich ein wenig außerhalb der vom Auge vermuteten Deckslinien ... als ob man da in ein weiteres Zwischendeck rauf- oder runtersteigen muß.

Aber auch davon würde ich die Entscheidung in diesem Moment noch nicht abhängig machen .
Ab jetzt wäre mein weiterer Entscheidungs- und Gestaltungsvorgang davon abhängig wie denn die Heckpartie aussieht ... eine Abwicklung der Elemente über drei Seiten.
Wenn diese im Zusammenhang mit gedachten Deckslinien stimmig ist dann ergibt sich automatisch eine zwingende, der Funktion folgende, Höhe der Seitentaschen ... ich fürchte das läßt sich nicht allein in der Seitansicht sondern nur in der dritten Dimension zufriedenstellend lösen.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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81

Donnerstag, 21. Dezember 2017, 10:44

Markus, ich gebe dir im Prinzip recht: Alles hängt mit Allem zusammen. Aber bei der Bestimmung der Maßpunkte denke ich, dass nicht der Heckspiegel, sondern die Bordwand das Sagen hat.

Ich habe eine kleine Versuchsanordnung konstruiert. Die Herren Preiser I und Preiser II sind, auf 1:150 berechnet, ca. 1,70 Meter groß, was für damalige Verhältnisse wohl Durchschnitt ist. Die roten Hilfslinien zeigen das Unterdeck, den unteren Rand der Stückpforten etwa in Kniehöhe, dann die Deckenkonstruktion des Oberdecks.



Ich war selbst einmal auf der Batavia und kann auf Fotos vom Inneren des großen Salons und der Seitengalerie zurückgreifen. Von der großen Heckkabine steigt man seitlich durch eine kleine Tür, in die man sich bücken muss, in die Seitengalerie HINAB, deren Entlüftungsöffnungen ebenso wie der Plumpsklo etwa auf Höhe des Decks liegen. Geht man also, wie ich es hier getan habe, davon aus, dass die Barkhölzer den Decksverlauf wiedergeben, so passt das alles ziemlich genau. Sollten die Decks nicht dem Verlauf der Barkhölzer folgen, wäre alles ganz anders, dann müssten aber auch die Stückpforten im hinteren Bereich ziemlich stark abgesenkt werden. Bleibt noch das Problem, wie Herr Preiser I in die Galerie kommt. Da wird er sich bei der jetzigen Konstruktion sehr bücken müssen, es sei denn, ich friemele noch eine kleine Tür mit mehr Luftraum hinein.
Soweit meine bisherigen Überlegungen.

Schmidt
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82

Donnerstag, 21. Dezember 2017, 12:52

verstehe ... ich glaube Dir das mit der Batavia ... ist aber ein ganz schöner Brocken ... scheint mir mit den zusätzlichen Stufen in so einem kleinen Schiff sehr aufwändig.
Die sonstige Quellenlage zum "Outhouse" ist nicht gerade gut.
Ich hatte mir dazu aus den Büchern der Delius Klasing Reihe die Pläne zum Dreidecker 1660 ... und vor allem zur Prins Willem angesehen.
In beiden Fällen hatte ich den Eindruck, daß man aus der Kajüte "ebenerdig" nach draußen tritt ... auch konstruktiv sinnvoll wenn die Balkenlage beibehalten wird.
Vor allem die kleine Seitentasche der Prins Willem kommt der Deinen in der Größe recht nah.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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83

Freitag, 22. Dezember 2017, 09:04

Ich lege noch einmal nach.



Auf dem Foto habe ich den Verlauf des Hecks im unteren Bereich angepasst und mit ein paar Ornamenten versehen. Alles Fotoshop!

Schmidt
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84

Freitag, 22. Dezember 2017, 12:34

Dann leg ich auch noch ein wenig Papier dazu

Die Prins Willem (1650) ist in ihrer Haltung diesem Modell durchaus ähnlich ... Verteuning, Barkhölzer die dem Decksverlauf ( Stückpforten) folgen, Größe der Seitentasche etc ...
paßt in vielerlei Hinsicht sinngemäß zur Perle

Hier zusammengestellt kleine Details diverser Schnitte und Ansichten zur Seitentasche ...

Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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85

Freitag, 22. Dezember 2017, 14:16

Danke. Daran kann ich mich wirklich gut orientieren.
Wenn dann jetzt kein substantieller Einspruch mehr erfolgt, erkläre ich den Umbau des Hecks für fertig geplant und widme mich nun dem Schanzkleid an der Kuhl und der Bordwand an der Back.

Schmidt
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86

Samstag, 23. Dezember 2017, 11:15

Ich habe mich nun doch noch einmal mit der Wappen von Edam (Pollux) befasst und daraufhin noch eine Änderung am Verlauf der Bordwandoberkante am Heck vorgenommen. Ist jetzt weniger symmetrisch, folgt aber einem absolut glaubwürdigen Vorbild und sieht meines Erachtens auch glaubhaft aus. Den Rest der Bordwand bin ich dabei aus weiteren Teilen des Vasa-Rumpfes zusammenzustückeln, nachdem ich eine Abwicklung der abgeschnittenen Perlen-Kante auf eine Polystyrol-Platte übertragen habe, die jetzt als Schablone dient.



Schmidt (der sich für die lausige Bildqualität entschuldigen muss; Besseres folgt)
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87

Montag, 25. Dezember 2017, 15:15

Frohe Weihnacht allenthalben! Schöne Geschenke, klar, aber vor allem Ruhe, Gelassenheit und, daraus erwachsend, die Fähigkeit, Gesundheit und das Leben in der Familie als die allergrößten und wichtigsten Geschenke zu verstehen.
Ich hoffe, unsere interessierte und respektvolle Zusammenarbeit hier im Forum lässt sich noch lange fortsetzen.

Während der Rest der Familie ein großes Essen vorbereitet, kann ich präsentieren, was in den letzten Tagen in den berühmten freien Viertelstunden noch fertiggestellt wurde.
Hier zunächst das aus den Vasa-Stücken zusammengesetzte Urmodell für das Oberteil des Rumpfes in zwei Nahaufnahmen. Die Seitentasche habe ich noch ein wenig verlängert, um ein Dachfensterchen mit Gaube anbringen zu können. Ich hatte doch um die Herren Toilettenbesucher zu viel Sorge; wahrscheinlich hätten sie sich ja alle bei dem Versuch, ins Plumpsklo hinunter zu steigen, heftig den Kopf gestoßen. Außerdem habe ich eine Schutzleiste (Fachausdruck?) für die Musketen-Schützen in der Kuhl angebracht, die, wenn sie nicht verwendet werden soll, später leicht vom Gussteil abzuschleifen ist.





Und hier ein erster Abguss, schon in Position gebracht. Um richtig an die Bordwand zu passen, muss er kurz erhitzt und gebogen werden. Vorne ein gewisser Überstand, weil ich noch nicht genau weiß, wie das Frontschott aussehen soll



Ich bin im Grunde recht zufrieden, erwäge allerdings doch, ein paar Stellen des Urmodells noch einmal nachzuarbeiten, so zum Beispiel an den Geländern und an der Öffnung der Seitentasche, wo, wie man sieht, die Arbeit eleganter hätte erledigt werden können.
Hier die Details.





Schmidt
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88

Montag, 25. Dezember 2017, 18:50

Hallo Schmidt, ich verfolge dieses Projekt still von Anfang an.
Ich bin begeistert was Du in diesem Maßstab alles fertig bringst um ein anspruchsvolles Modell zu präsentieren.
Bin weiterhin gespannt dabei.
Lieben Gruß Frank

89

Mittwoch, 27. Dezember 2017, 10:11

Moin Schmidt,

da wächst was Kleines aber feines heran.

Meine Frau hat mir völlig unerwartet den Bausatz der kleinen Pearl unter den Weihnachtsbaum gelegt. Seitdem muss ich nun auch überlegen was man draus machen könnte.



Ps: Hab Deine Anfrage nicht vegessen.

90

Mittwoch, 27. Dezember 2017, 15:18

Jörg, danke. Du hast eine Nachricht.

Unten ein erster Farbversuch. Die verschiedenen Farben zeigen meines Erachtens ganz gut, wo's passt und wo nicht. Dabei ist die Farbwahl noch nicht endgültig. Ich weiß auch immer noch nicht, ob ich eine Plankenstruktur eingravieren werde.



Ich denke, ich werde die Oberkante des Schanzkleides an der Kuhl noch ein bisschen niedriger legen, so dass sie mit der Unterkante der Ornamente abschließt. Darauf dann, nach Gusto, das Schutzbrett für die Musketiere.

Weiterhin schöne Feiertage: Schmidt
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