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Plastik: De Zwarte Parel

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Freitag, 6. Dezember 2019, 12:18

575 Tage ruht dieser Baubericht jetzt schon. Nur die Allerältesten unter euch werden sich noch daran erinnern: Schmidt, der im beginnenden Winter 2017 das Revell Modellchen der Black Pearl frohgemut hochhielt und ankündigte, er werde es zu einer kleinen Holländerin ummodeln, natürlich mit ganz wenig Aufwand. Gaaaanz wenig...
(Gibt es einen Smiley für Irres Lachen?)
Ich habe für dieses Unternehmen hier viel Zuspruch bekommen und sehr viel wichtige Unterstützung; allen noch einmal ganz herzlichen Dank dafür. Dennoch habe ich mich in einen Wettbewerb mit mir selbst verstiegen, der am Schluss nur zwei Verlierer kannte: mich und mich. Anfang März habe ich dann ein Moratorium verkündet, dabei wusste ich selbst noch nicht, wie viel Abstand ich von diesem Projekt tatsächlich brauchte, um nur einmal daran zurückdenken zu können, ohne gleich wieder eine Krise zu bekommen. Ich weiß gar nicht mehr so recht, was genau ausschlaggebend dafür war, dass ich aufgehört habe. Womöglich war es die eingraviert Plankenstruktur, die mir nicht so recht gefiel; aber wahrscheinlich war sie nur der berühmte Tropfen, der das Fass usw.
Glücklicherweise – oder unglücklicherweise? – habe ich damals nicht alles in die Tonne geschmissen. Stattdessen guckt mich seit 575 Tagen ein mittelgroßer Karton an, auf den ich mit Filzstift "Zwarte Parel. Formen und Teile“ geschrieben habe. Vorgestern Abend, ich war alleine zu Hause, überkam es mich dann, und ich habe den ganzen Baubericht noch einmal gelesen. Es war ganz schön schwierig, das alles nachzuvollziehen. Ohne die Abbildungen und meine Kommentare wüsste ich wirklich nicht mehr, was ich da alles veranstaltet habe.
Geradezu erschüttert war ich darüber, wie weit ich doch schon einmal gekommen war, bevor mich die Sorge ankam, der Rumpf der schwarzen Perle könne zu wenig bauchig sein.



Das Heck zumindest gefällt mir immer noch recht gut. Es holländelt doch sehr! Leider ist es bei der Anstrengung, den neugestalteten Rumpf abzugießen, ebenso zerstört worden wie die damals schon fest verklebten seitlichen Oberteile der Bordwand.
Gestern Abend habe ich den Karton ausgepackt. Es war wie Weihnachten, nur andersherum. Ich bin jetzt immerhin so weit, die Teile und Formen herausgefunden zu haben, die MÖGLICHERWEISE die letzten aktuellen waren. Die Auswahl ist allerdings nicht besonders klein.









Ich werde jetzt, von Fall zu Fall wahrscheinlich auch durch Probeabgüsse, herauszufinden versuchen, welche Formen und Teile tatsächlich State of the Art waren.
D.h. nun wirklich nicht, dass ich den Bau wieder aufnehmen werde. Aber ihr könnt euch vorstellen, dass da eine Idee in mir herumwuselt, die mich zu dieser Revision angetrieben hat.....

Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

272

Mittwoch, 18. Dezember 2019, 10:46

Vor genau zwei Wochen hatte ich mich daran gemacht, die umfangreiche Hinterlassenschaft des Zwarte Parel-Projektes wieder in Augenschein zu nehmen. Wie angekündigt habe ich unter den (erschreckend vielen) Formen die herausgesucht, die den letzten Stand des Projektes repräsentierten. Teils habe ich dann neue Abgüsse angefertigt, teils mit solchen gearbeitet, die bereits fertig (und gelungen) waren. Ich konnte dann erstaunlich schnell dort weitermachen, wo ich im März vergangenen Jahres aufgehört hatte. Hätte ich allerdings meinen eigenen Baubericht und die vielen Fotos dazu nicht besessen, so hätte ich nie und nimmer begriffen, was ich mir da eigentlich alles zusammengebastelt hatte.
Beim Zusammenbau traten dann aber auch Probleme auf, die ich damals nicht dokumentiert hatte und an die ich mich zum Teil nur vage erinnern konnte. Nach etwa einer Woche hatte ich dennoch ein Modell zusammen, das den letzten Stand repräsentierte. In der zweiten Woche habe ich dieses Modell weiter „nach vorne“ gebaut, bis zu dem Zustand, den die Fotos unten zeigen. Ich habe von den einzelnen Rauschschritten kaum Fotos angefertigt und ihr nichts darüber geschrieben, weil ich wirklich nicht noch einmal einen solchen Absturz dokumentieren wollte, wie er mir vor über anderthalb Jahren passiert war.
Zu den Fotos: Der Rumpf ist fertig bis auf die gesamte Galion und den Heckspiegel. Warum habe ich beide weggelassen? Weil ich versuchen werde, den Rumpf im jetzigen Zustand als ein Ganzes abzugießen.
Das ist natürlich wieder ein recht ambitioniertes Projekt, aber verglichen mit den Schwierigkeiten, die damals hergestellten Einzelteile zusammenzubauen, wird der Versuch eines Abgusses auch nicht komplizierter sein. Die Galion fehlt, weil sie definitiv nicht abformbar ist wegen der vielen Hinterschneidungen. Die Teile dafür sind allerdings zum großen Teil bereits entworfen und existieren als Urmodelle. Der Heckspiegel besitzt die meisten Details und ist daher eine besonders heikle Zone für eine Abformung. Ich habe ihn aber auch weggelassen, damit eventuell gelingende Abgüsse ohne viel Aufwand mit jeweils anderen Heckspiegeln versehen werden können. Tatsächlich unterscheiden sich ja Schiffe gleichen Typs und gleicher Größe praktisch nur durch die Gestaltung der Heckspiegel. Außerdem gewinne ich so etwas Zeit, um mich mit der individuellen Konstruktion dieser Teile noch weiter beschäftigen zu können.
Und jetzt die Bilder.
Und hoffentlich eure Kommentare!
Schmidt








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273

Mittwoch, 18. Dezember 2019, 13:39

Scheißele, da war mir seinerzeit das Projekt ganz entgangen ...

Wunderherrlich, ein echter "Schmidt"!

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

274

Mittwoch, 18. Dezember 2019, 17:22

Juhuuuu es geht weiter. Da bin ich gleich dabei :-)

LG Manuel

275

Freitag, 20. Dezember 2019, 13:25



Man nehme: große Ambitionen + hohe Erwartungen + ein Quantum Selbstüberschätzung + immer noch ein bisschen zu wenig Geduld + immer noch viel zu viele Luftblasen, und das ganze schmecke man mit einer ordentlichen Portion Wut ab.
Wird jetzt wieder etwas dauern, bis ich mich hier wieder melde.
Schmidt
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276

Dienstag, 24. Dezember 2019, 11:34

Allen hier im Forum herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit für meine Bauprojekte und die vielen interessanten Kommentare.
Ein frohes Fest und die besten Wünsche zum Jahr 2020.
Schmidt
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277

Samstag, 21. November 2020, 14:27

Ich denke, jeder Modellbauer hat eine Art innerer Hitparade der größten Fehler, die er in seiner Bastelkarriere gemacht hat. Auf meiner steht ganz weit oben, wenn nicht an Nummer 1, das Projekt des Umbaus des damals frisch erschienenen Revell-Bausatzes der Black Pearl im Maßstab 1:150 in eine kleine holländische Fregatte aus dem siebzehnten Jahrhundert im gleichen Maßstab. Ich habe damals bei dem Versuch, Zeit und Gehirnsschmalz zu sparen, so viel Zeit verplempert, dass ich locker ein halbes Dutzend weiterer Projekte – mit besserer Planung! – hätte realisieren können. Hätte ich mir damals halbwegs praktikable Pläne eines solchen Schiffstyps besorgt, dann hätte ich in 2 Nachmittagen einen Rumpf erstellen können, mit dem ich ganz zufrieden gewesen wäre. Stattdessen habe ich Wochen und Monate an dem Plastikstück von Revell herum gefeilt, gesägt und gegossen, bis es sich meinen Vorstellungen annäherte. Zusätzlich bin ich während des Baus auf die leicht bescheuerte Idee verfallen, einen höchst passgenauen Bausatz des besagten Schiffstyps (im Resingussverfahren natürlich) herzustellen. Dabei bin ich in immer neue Probleme gelaufen; und kaum hatte ich die gelöst, überholten mich von hinten die Ansprüche. Ich musste im März 2018 dem Projekt ein Moratorium verordnen, dass fast 2 Jahre dauerte. Vor fast genau einem Jahr habe ich dann die extrem umfangreichen Hinterlassenschaften dieser Sisyphos-Bastelei gesichtet und einen schnellen Versuch unternommen, aus dem bestehenden Material wie Phönix aus der Asche etwas entstehen zu lassen, das mir gefällt. Gleich aber packte mich auch schon wieder der Größenwahn und ich versuchte es mit einer einteiligen Form, um dieses Modell beliebig oft reproduzieren zu können. Das ging gründlich in die Hose.
Nun, da wieder ein Jahr vergangen ist, habe ich die Revision von Dezember 2019 wiederholt. Inzwischen ist mein Projekt eines Van de Velde Dioramas ganz in den Vordergrund meiner Arbeit gerückt, und ich habe in den letzten Monaten mit Huker, Kaag, Fähre und Ministaatenjacht eine Reihe von Akteuren in annehmbarer Zeit und mit zufriedenstellendem Ergebnis auflegen und teilweise auch schon fertigstellen können. Was würde nun besser in ein solches Ensemble passen als eine Kleinversion eines (damaligen) Kriegsschiffes, sprich: besagte kleine holländische Fregatte. Also habe ich am Freitag wieder einmal aus den Teilen (und besonders aus den Formen herausgesucht, was mir eine gewisse Tauglichkeit und Zukunft zu haben schien. Dabei musste bzw. durfte ich feststellen, dass ich vor einem Jahr auch schon wieder Hand an das Urmodell gelegt hatte, dergestalt dass ich den unteren Bereich des Rumpfes noch einmal dahingehend verändert hatte, dass er im vorderen Teil erheblich runder und damit in Höhe des Frontschotts auch etwas breiter geworden war. Das schien mir doch holländischer als die Vorgängerversion. Die Bilder vom einzigen Abguss des letzten Urmodells im Vergleich mit der jetzt im Entstehen begriffenen neue Version zeigen hoffentlich, was ich meine.






Und ja, ich will es noch einmal versuchen. Ohne mich allzu sehr loben zu wollen (wer will das schon?) muss ich sagen, dass ich von dem Material, das mir da wild durcheinander liegend aus den Kisten entgegen winkte, doch wieder sehr angetan war. Was habe ich für eine Arbeit in das Abformen von Ornamenten und Strukturen anderer Modelle investiert und in ihre Neukomposition für meine kleine Fregatte. Da alle Formen noch absolut intakt sind, steht mir eine große Palette von teils recht ähnlichen Lösungen für verschiedene Bereiche zur Verfügung, daneben Formen für Decks, Barkhölzer etc. Ich denke, schon morgen werde ich einen ziemlich kompletten neuen Rumpf zeigen können.
Schmidt
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278

Montag, 23. November 2020, 06:34

Moin Schmidt,

ich bin in höchsten Maßen beeindruckt was du noch so alles zu Tage förderst. Bei dir würde ich gerne mal in den Lagern stöbern, da finden sich bestimmt mehr Schätze als im Tower zu London ...
In gespannter Erwartung sehe ich hier dem weiteren Fortgang entgegen. Good Luck!

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

279

Montag, 23. November 2020, 15:36

Sollte deine Fregatte einmal in Serienproduktion gehen melde ich mich hier für einen Bausatz an (natürlich gegen Bezahlung) :lol:

LG Manuel

280

Montag, 23. November 2020, 16:26

Ingo: Verglichen mit meiner Werkstatt ist der Tower in London zwar aufgeräumter, beherbergt aber nur wenige und eher langweilige Objekte.
Manuel: Ich würde mal sagen: bleibt dran!


Was lange währt – nein, das wird längst nicht immer gut! Die Menschheitsgeschichte und jeder einzelne weiß von Projekten, die lange gedauert haben, um dann bloß zu scheitern oder zu versanden. Deshalb werde ich meine Vorstellung des momentanen Bauzustands meines Projekts „Black Pearl – Zwarte Parel“ auch sicher nicht mit dem „Was lange währt“-Satz einleiten. Allenfalls mit der Hoffnung, dass es jetzt, nach so langer Zeit, fußend auf Erfahrungen und vor allem Misserfolgen, vielleicht doch noch ein glückliches Ende geben kann.
Die heiße Phase des Bauberichtes liegt genau 3 Jahre zurück (November 2017 bis März 2018 ). Wer Interesse an der verrückten Idee eines gewissen Schmidt hat, im Handumdrehen aus dem Revell Modell der Film-Black Pearl eine höchst authentische holländische Fregatte des siebzehnten Jahrhunderts zu zaubern, dem sei der gesamte Baubericht empfohlen, der auch noch alle Fotos enthält. Vielleicht kann er immerhin als Abschreckung taugen! Mich hatte jedenfalls gelehrt, dass man leicht Gefahr läuft, bei dem Versuch, ein bisschen Zeit zu sparen, eine ganze Menge Zeit verplempert.
Statt weiterer Beschreibungen meiner Irrungen und Wirrungen zeige ich hier zunächst ein paar Fotos von zwischenzeitlichen Bauzuständen.



























Das ist die Vergangenheit - und so könnte vielleicht die Zukunft aussehen. 3 Basteleinheiten am Wochenende haben ein neues Urmodell geschaffen, das ich hier erstmals vorstellen darf. Wahrscheinlich muss ich nicht besonders betonen, dass nun kein einziges Bauteil des ursprünglichen Revell-Bausatzes übrig geblieben ist.











Noch nicht entschieden ist, ob ich lediglich dieses Modell weiter baue oder ob ich tatsächlich noch einen Versuch unternehme, es im Ganzen abzuformen. Wer mich kennt, weiß, dass ich den Gedanken an eine Serienproduktion nur sehr schwer verbannen kann. Außerdem bin ich mittlerweile sehr darauf eingeschworen, in ausreichendem Maße Übungsmodelle zu besitzen, an denen ich Farbvarianten erproben kann.
Schmidt
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281

Dienstag, 24. November 2020, 08:29

Geht es weiter? – Schauen wir mal.
Ein sehr verzwicktes Teil sind für gewöhnlich die Galionsregeln, da sie in mehreren Ebenen gebogen sind und gleichzeitig einen harmonischen Gesamteindruck vermitteln sollen. Ich habe folgendes versucht: ich habe das Bausatzteil durch ein paar Schnitte modifiziert und durch Festkleben auf einer Kunststoffplatte fixiert. Es folgte der übliche Abguss. Den habe ich im noch halb weichen Zustand zwischen Frontschott und Galionsspitze eingepasst und an Ort und Stelle aushärten lassen.





Ich denke fast, man könnte das so lassen. Allerdings weicht der Verlauf der oberen Galionsregel von den Vorbildern, an denen ich mich orientiere, ein wenig ab, indem er zunächst steiler nach unten verläuft. Man findet diese Variante insbesondere bei Schiffen, die Jagdkanonen besitzen. Der Grund ist natürlich, dass deren Schussfeld freigehalten werden muss. 2 Stückpforten im Frontschott könnten das Teil also „legitimieren“. Allerdings finde ich einen sanfter geschwungenen Verlauf „irgendwie“ (J. Löw) eleganter.
Schmidt
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282

Dienstag, 24. November 2020, 15:12

Hallo Schmidt,
das Modell schaut gut aus.

283

Dienstag, 24. November 2020, 18:24

Moin Schmidt,

Mir persönlich gefällt die steile Galionsregel besser. Für mich fügt es sich so sehr harmonisch in das Gesamtbild ein.

Ingo
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Lord Nelson


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284

Donnerstag, 26. November 2020, 20:55

So – ich hab's jetzt lange überlegt und auch ein paar Tests gemacht, und das Resultat lautet: Ich werde keinen erneuten Versuch unternehmen, den Rumpf der Perle abzugießen. Die Gründe:
Durch detektivische Spürarbeit in meinen Materialbeständen habe ich rekonstruieren können, dass ich beim ersten Abformversuch das Urmodell aufs stärkste beschädigt habe, als ich versuchte, es aus der Form zu holen. (Muss ich verdrängt haben!) So ein Risiko sollte man nie eingehen! Wenn zu befürchten ist, dass man beim Abformvorgang das Urmodell verliert und keine gute Form bekommt, lasse man besser die Finger davon, denn das wirft einen zu weit zurück. Schön, dass ich das jetzt auch weiß!
Überdies habe ich ein paar Teil-Abformversuche mit der ersten Form unternommen, die allesamt gezeigt haben, dass es zu viele Luftblasenfallen gibt. Natürlich kann man, nachdem man das Resin eingegossen hat, dafür sorgen, dass die Luftblasen verschwinden, aber wenn es zu viele sind, wird man nicht alle erwischen, bevor das Harz abgebunden hat. Das Foto zeigt, was selbst bei viel Aufwand noch an Fehlern bleibt. Also: basta!



D.h. natürlich nicht, dass es bei einer Perle bleiben muss. Das wäre zu traurig. Immerhin besitze ich ja so etwas wie einen Formenbaukasten. Also habe ich gleich die zweite begonnen. Wie bei der ersten habe ich das Gussteil des unteren Rumpfes zunächst vorne ausgefräst und dann nach dem Erhitzen rundlicher gebogen.



Schmidt
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285

Samstag, 28. November 2020, 11:23

Ich hatte am letzten Wochenende die bereits zusammengeklebte „Neuperle“ vorgestellt. Ich gehe jetzt etwas in der Zeit zurück, indem ich noch einmal zeige, wie der Rumpf „konfektioniert“ wird, tue das aber anhand jenes Zweitmodells, das ich vor fast 3 Jahren bereits geplant hatte und das seitdem den originellen Namen „De Tweeling“ (Der Zwilling) trägt. Gezeigt hatte ich schon, dass ich den Rumpf im vorderen Bereich unter Hitzeeinwirkung rundlicher und also holländischer gestaltet hatte. Natürlich passt dadurch das Deck nicht mehr, es ist vorne zu schmal. Also habe ich bei der entsprechenden Form im vorderen Bereich etwas Silikon weggeschnitten. Der neue Abguss hat an diesen Stellen ungestalte Wülste, die sich aber leicht zur vergrößerten, zur Deckform zurückschleifen und gravieren lassen.




Es folgt ein Ausrichten und Ankleben des Heckspiegels. Er zeigt anstelle des von Löwen gehaltenen Wappens "Zwillinge" (zu solchen erklärt), die ebenfalls aus der Vasa herauskopiert wurden.



Anschließend werden die Rumpfseitenteile, die aus entsprechenden Partien eines Vasa-Bausatzes komponiert worden waren, an den Unterrumpf angepasst. Sie passen nur so ungefähr und könnten im Leben nicht in Position gebracht werden, ohne zu zerbrechen oder vollkommen schief zu sitzen. Aber auch hier meldet sich wieder das Resin in mit seiner grandiosen Eigenschaft, schon bei moderater Hitzeeinwirkung leicht verformbar zu sein und die neue Form beim Erkalten beizubehalten. So wird das Seitenteil Stück für Stück zunächst angeföhnt und dann angeklebt.











Schmidt
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286

Sonntag, 29. November 2020, 12:08

Moin Schmidt,

So wird das Seitenteil Stück für Stück zunächst angeföhnt und dann angeklebt.
interesante Technik :ok:

Ich bin auf eine Ansicht von schräg/vorn/oben gespannt...

Ingo
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287

Dienstag, 1. Dezember 2020, 15:26

Sehr schönes Projekt, Schmidt! Und es gleingt Dir tatsächlich, den Black Pearl Rumpf immer weiter zu holländerisieren. Man darf ja nicht vergessen- das Filmschiff hatte vermutlich (wenn es denn überhaupt einen Rumpf unterhalb der Wasserlinie besitzt) den Holzrumpf z.B. eines ausrangierten Minensuchers. Nahm man für sowas immer gern. Es gab auch mal eine deutsche nachgebaute Galeone in den Siebzigern in der Ostsee (habe ich als Kind noch "live" gesehen und für ein Originalschiff gehalten), da hat man das Problem ebenso preiswert wie unschön gelöst. Stimmt eben leider überhaupt nicht mit der tatsächlichen historischen Linienführung überein.
Ich bin sehr gespannt und hoffe, dass Du mal wieder ein vollaufgeriggtes Modell daraus machst. Auch wenn das erheblicher Mehraufwand ist...
Bleibe gespannt! 8o

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



288

Dienstag, 1. Dezember 2020, 16:37

Danke, Chris!
Ich habe mich mittlerweile einigermaßen damit abgefunden, dass das Modell im Endeffekt auch nur eine Summe von Kompromissen und Tricksereien sein wird. Aber ich denke, es wird sich unter den anderen Van de Velde Komparsen ganz gut machen, vielleicht reicht sein Erscheinungsbild sogar aus, um eine hervorgehobene Position einnehmen zu können. Masten und Segel wird es natürlich bekommen, aber auch hier denke ich wieder an ein Hafen-Erscheinungsbild.
Hier zunächst das erwünschte schräg von vorne oben Foto. (Im Bild die Perle)



Hier bekommt der Zwilling das eine Barkholz, das nicht angegossen ist und diskret den Übergang zwischen Unterrumpf und Seitenteilen kaschiert. So eine Leiste aufzukleben ist ein extrem fehleraffiner Vorgang, zumal da Resin auf Resin vermittelt Sekundenkleber extrem gut hält. Ich habe folgendes Verfahren entwickelt: Ein Distanzstreifen aus Klebeband markiert den Abstand. Die Leiste wird an der Oberkante angesetzt und mit Klebestreifen provisorisch gehalten. Nun kann man, wenn man will, stundenlang den Verlauf überprüfen. Schließlich lasse ich Sekundenkleber von oben in die Kante laufen. Und das hält! Der Kleber ist flüssig genug, sich den Weg unter die Leiste zu suchen. Anschließend drehe ich das Modell um und wiederhole den Vorgang von unten. Kleberreste entferne ich mit einem Glasfaserradierer.



Langes Starren auf die Perle und auf Vorbildfotos aus dem Netz ließen in mir die Erkenntnis reifen, dass die Stückpforten eine Idee von einem Hauch zu klein sind (Fluch der Karibik). Ich habe sie ganz wenig erweitert. Aber der Effekt ist groß, er lässt das gesamte Fahrzeug kleiner erscheinen. Zu berücksichtigen ist, dass sich bei geöffneten Stückpforten durch die Deckel der Pfortenraum noch ein wenig verkleinert. Hier der kosmetisch-chirurgische Prozess an der Perle, rechts schon groß, links noch klein.



Schmidt
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289

Mittwoch, 2. Dezember 2020, 07:12

Moin Schmidt,

vielen Dank für das Bild :hand: Aus dieser Perspektive kann ich mir die Linien des Schiffes am besten vor meinem geistigen Auge vorstellen...
Deine Technik zum Anbringen der Barkhölzern ist genial einfach. Das hätte ich so bei meiner Yankee-Braut auch gut anwenden können, bin aber selbst nicht darauf gekommen :(
Die Vergrößerung der Stückpforten ergibt Sinn, gibt sie doch dem (mäßig) fachkundigen Betrachter einen Anhaltspunkt der Größe. Ich bin gespannt wie es sich im Gesamtbild auswirkt.

Ich freue mich auf die nächsten Fortschritte 8)

Ingo
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290

Donnerstag, 3. Dezember 2020, 11:09

Vorsteven und Galion entstehen aus einer 2-teiligen Form. Die Teile werden in der Längsachse aufeinandergeklebt, der 2/2 Löwe anschließend ein wenig verspachtelt und verschliffen. Die Ornamente (Galionskamm ) sind nicht mit angegossen – ich weiß heute gar nicht mehr so genau, warum ich das nicht gemacht habe. Jetzt habe ich eine kleine Wurst Magic Sculp in die Öffnung gedrückt, mit dem Zahnstocher 5 Löcher hindurch gebohrt und die Bereiche um die Löcher mit einer Nähnadel strukturiert. Echte Ornamente mit Abbildungsfunktion sind das nicht, eher so ein Gewusel. Aber das kann man in diesem Maßstab auch dem etwas kritischeren Auge durchaus als sinnhafte Ornamentik unterjubeln, erst recht, wenn Farbe und Öl ihre Wirkung getan haben.



Schmidt
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291

Sonntag, 6. Dezember 2020, 16:15

Die Innenseiten der Bordwand habe ich dergestalt mit dünnen Spantenenattrappen versehen, dass selbige an der Oberkante in die an die Bordwand angegossenen Relingstützen münden. (Was für ein Monstersatz!) Anschließend werden die Handläufe aufgeklebt, die aus einem selbst hergestellten und an der Außenseite horizontal strukturierten Profil bestehen.





In der ersten Fassung hatte ich an die Bordwand einen Eckensteher (Huekmann) angegossen, der jetzt nicht mehr überzeugen konnte. Ich habe ihn weggeschliffen. An seine Stelle soll später eine vollplastische Figur treten.





Und jetzt geht es ans Eingemachte! Den oberen Abschluss des traditionellen holländischen Heckspiegels bilden oft figurale Elemente, unter denen auch der sowieso schon sehr präsente rote Löwe einen festen Platz hat. Nach einer Vorlage habe ich versucht, ihn an Ort und Stelle, also auf dem Abguss eines Heckspiegels zu modellieren. Hier bin ich ziemlich schmerzhaft an die Grenzen gestoßen, die der kleine Maßstab bildet. Den Löwenkopf bekomme ich nicht hin (links). Stattdessen habe ich versucht, das Löwenkopfrelief aus den Vasa-Ornamenten in meine Plastik zu integrieren. Weitere Farbbehandlungen werden zeigen müssen, ob das funktioniert hat.



Schmidt
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292

Dienstag, 8. Dezember 2020, 13:19

Ein Probelöwe ist lackiert und geölt, ein seitenverkehrter ist hergestellt, aber das ist erst der Beginn der Probleme. Auf dem Foto unten sieht man mein Vorbild und mein eigenes Löwen-Arrangements. Ich finde, die Löwen sind einigermaßen gelungen, aber doch etwas zu groß, sie nehmen auf der oberen Balustrade zu viel Platz weg. Ähnliche Größenprobleme gibt es für die geplanten neuen Eckenmänner. Der Herr links in 1:120 ist etwas zu groß, der rechts in 1:160 deutlich zu klein, es wird also auf eine Partialamputation des TTlers mit anschließender Neueinkleidung hinauslaufen.



Hier ein weiteres Vorbild für die Gestaltung: der Heckspiegel der Sieben Provinzen. Viel mehr Platz für Tiere. Außerdem ist der obere Abschluss, ebenso wie in meiner Papiervorlage, wesentlich weniger flach, was mehr Raum schafft. Ich sehe mich schon die Säge schwingen. ;(



Schmidt
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293

Mittwoch, 9. Dezember 2020, 15:21

Ich hatte es im letzten Post ja schon angedeutet: die Säge muss her. Tatsächlich habe ich den oberen Abschluss des Heckspiegels noch einmal neu gestaltet. Höher und runder. Hier zunächst der Rohbau aus einem zurechtgeschliffenen Resin-Stück, versehen mit Leisten aus Polystyrol.



Das fertige Teil war so dimensioniert, dass der flache Bereich eine dünne Schicht Magic Sculp tragen konnte, ohne dass sie die Leisten überragte.



Und hier das Vorbild für die weitere Gestaltung. Weil ich ja 2 möglichst verschiedene Schiffe bauen möchte, habe ich mich erst einmal von den falsch dimensionierten Löwen abgewendet und mir dieses neue Vorbild ausgesucht. Es handelt sich dabei um ein barockes Gewese und Gewusel von Meerestieren, die in der Mitte ein Wappenschild halten. So man das mit Schwänzen und Kiemen überhaupt kann. Aber im Barock ging eben alles.



Und hier das fertig ornamentierte und skulpturierte Teil. Ich habe mit den größten Fischen rechts und links außen begonnen. Die anderen Lebewesen sind kleine Würste aus Magic Sculp, die sich in das aufsteigende Ensemble hinein drücken. Das schwierigste war, das gesamte Ornament einigermaßen symmetrisch hinzubekommen. Die Mitte im Wappenträger ist freigelassen und kann nachträglich „gefüllt“ werden. Noch befindet sich das Original auf einer Polystyrolplatte, von der es nicht abgenommen, sondern auf der es abgeformt wird. So das klappt! Das Ergebnis ist etwas anders ausgefallen als die Vorlage. Aber einmal erfolgreich abgeformt, kann ich die einzelnen Elemente herausschneiden und durch andere ersetzen, also eventuell den Wappenträger durch einen im kleineren Format.



Schmidt
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294

Mittwoch, 9. Dezember 2020, 17:35

Mahlzeit!

Erinnert schon sehr an den Leimprinz..
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

295

Mittwoch, 9. Dezember 2020, 22:34

Erinnert schon sehr an den Leimprinz..


Mein großes Vorbild!
Schmidt
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296

Donnerstag, 10. Dezember 2020, 06:28

Moin,

sehr schöne Arbeit :ok:
Was du so alles mit Magic Sculp zauberst ist beachtlich. Ich muss mich wohl auch mal näher damit beschäftigen ...

Ingo
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297

Donnerstag, 10. Dezember 2020, 13:39

Nicht, das jemand denkt, ich täte mich leicht mit dem freien Skulpturieren! Nicht von ungefähr praktiziere ich ja seit Jahren die Technik, Ornamente aus Bausatzteilen gewissermaßen heraus zu kopieren, mit Silikonformen und Resingusss. Das freie Arbeiten ist eine heikle Angelegenheit. Ich arbeite mit Lesebrille und Lupenbrille darüber. Das hilft, die Hand ruhiger zu halten – aber sie muss sehr ruhig sein. Hier eine kleine Verbesserung angebracht, und schon ist das Nachbarornament zermatscht. Atmen verboten. Am besten wäre, ich sperrte die Straße vor dem Haus, um jegliche Erschütterung auszuschließen. Magic Sculp lässt sich sehr gut mit einem angefeuchteten Pinsel glätten, aber dann läuft man Gefahr, dass die Oberfläche zu flüssig wird und sich nicht weiter modellieren lässt. Nicht vergessen, nach ungefähr einer Stunde ist die Masse etwas ausgehärtet und man kann noch Korrekturen anbringen, ohne dass gleich alles wieder schief und krumm wird.
Andererseits sind Ergebnisse wie das, das ich jetzt vorweisen kann, eine echte Belohnung für die pingelige Arbeit.
Ich habe mich beim Modellieren an eine Fernsehsendung erinnert, die ich vor über 50 Jahren in der weiland „Kinderstunde“ des damals Ersten und Einzigen Fernsehprogramms gesehen habe. Da wollte uns jemand das Arbeiten mit Ton beibringen und führte dabei vor, dass ein menschlicher Kopf (und eigentlich alles) aus kugel- oder kegelförmigen Elementen besteht. Seine Arbeit wurde im Zeitraffer präsentiert und war wirklich erstaunlich einfach. Später habe ich, um mein Taschengeld aufzubessern, Tonfiguren modelliert und verkauft. Ein bisschen was von der Technik habe ich also intus, aber der winzige Maßstab stellt dennoch vor gewaltige Probleme. Im Gegensatz zu einer Handvoll Ton verzeiht eine Nadelspitze Magic Sculp so gut wie nichts.

Zur Sache. Hier eine erste Vorschau auf den Heckspiegel der Schwarzen Perle. Der Eckenmann ist ein TT-Preiser, der digital ein wenig angepasst und umgekleidet worden ist.



Und hier habe ich, ebenfalls digital, den Halter des Wappenschildes in eine Muschel umgearbeitet, in der unten eine schwarze Perle liegt.



Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

298

Freitag, 11. Dezember 2020, 18:30

Nicht, das jemand denkt, ich täte mich leicht mit dem freien Skulpturieren!

Wenn man das Ergebnis sieht, könnte man schon auf solche Gedanken kommen :ok:
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

299

Freitag, 11. Dezember 2020, 20:45

Sorry für den Ausdruck, aber das ist schon saugeil geworden! :respekt:

300

Sonntag, 13. Dezember 2020, 15:25

Am Heck schreitet die Vermählung von Spiegel und Seitentaschen voran. Die Teile sind sorgfältig aufeinander zu gespachtelt und geschliffen, und jetzt sind auch die Leisten vervollständigt. Sie bestehen ursprünglich aus etwas zu stark dimensionierten Resinstreifen, die aufgeklebt und an Ort und Stelle in Form geschliffen werden.



Ein ziemliches Problem stellen die Eckensteher dar. Infrage kommende Kandidaten im Maßstab 1:120 sind immer noch wesentlich zu groß. Deshalb habe ich einen N-Bauarbeiter möglichst barock umgearbeitet. Er lässt sich zwar abgießen, da er einen sehr platten Rücken hat, aber ich hege ihm gegenüber ästhetische Bedenken. Er ist doch ein wenig zu voluminös und zu statuarisch. Sieht mehr nach Geheimrat im Pensionsalter aus. Viel schöner und passender ist die kleine Figur danebn, die aus dem Pool stammt, den unser Modellbaufreund für seine sagenumwobene "Wappen von Edam" hergestellt hat. Ich konnte (leider nur) einige wenige Exemplare daraus erwerben. Ich wüsste gerne, wie man in diesem Maßstab solche Details herstellt. Der besagten Figur steckt unter anderem tatsächlich eine Pistole im Gürtel! Nun werde ich versuchen, diese Figur so zu modifizieren, dass ich sie abgießen kann. Denn wer war noch mal der beste Feind des Guten? Richtig.



Die folgenden 4 Fotos zeigen einen weiteren Schritt auf das dünne Eis der Figurengestaltung im kleinen Maßstab. Ich habe 2 sitzende Frauen (Preiser N) auf die entsprechenden Stellen des aufgegebenen Modellrumpfes geklebt und dort mit Magis Sculp in Nixen verwandelt. Ich hoffe, ich kann sie nach dem Aushärten wieder entfernen und an den richtigen Platz setzen. Wegen ihrer dynamischen Position werden sie sich wahrscheinlich nicht abgießen lassen.






Inzwischen habe ich mehrere Varianten für den oberen Abschluss des Heckspiegels hergestellt. Hier sieht man sie in Parade, bereits in verschiedenen Farben grundiert. Die Abschlüsse sind jetzt in unterschiedlichem Grade gebogen und mit verschiedenen Figuren besetzt. Die Elemente lassen sich untereinander teilweise austauschen. Mein Favorit für die „Perle“ ist natürlich der Abschluss mit der Muschel in der Mitte.



Hier zusammen mit einem ebenfalls grundierten Heckspiegel. Ich bitte zu bedenken, dass die Farben durch die abschließende Ölbehandlung erheblich abgedunkelt, gebrochen und einander angenähert werden.



Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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