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Donnerstag, 21. März 2019, 09:36

Die Vorbereitung des Rumpfes ist beinahe abgeschlossen. Auf der Heckkabine sitzt das Dach, das mehrfach modifiziert werden musste, damit es auch passte. Die Stückpforten sind mit dünnen Plastikplättchen verschlossen. Der Steven ist angebracht. Ausgespart werden Galion und Galionsfigur sowie die Verlängerung des Heckspiegels über das Kabinendach hinaus.





Aber was meint der Schmidt mit „Vorbereitung“? Da dürft ihr jetzt raten. (Schwer ist es nicht.)

Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

362

Samstag, 23. März 2019, 12:52

Dann wollen wir dem Grübeln mal ein Ende bereiten. :D
Natürlich hatte ich von Anfang an geplant, den Rumpf des kleinen Modells abzugießen. Genau deswegen sind die meisten Schmuckelemente die ganze Galion noch nicht angebracht, weil es dadurch zu weiteren Überschneidungen kommen könnte sowie zu Regionen, in denen sich gerne kleine Luftblasen sammeln. Die Form herzustellen ist kein großes Problem; ich habe das hier schon häufiger dargestellt. Natürlich muss man das Silikon sehr langsam einfließen lassen, damit es sich ohne jede Blasenbildung an die Oberfläche des Urmodells schmiegt. Heikel ist es dann, besagtes Urmodell aus dem abgebundenen Silikon zu holen. Dabei gab es auch hier wieder Schäden, an Stellen, an denen das Silikon angeklebte Teile festhalten wollte und schließlich abriss. Es brauchte allerdings nur ein paar Minuten, das Urmodell zu reparieren.

Hier schält sich der erste Abguss aus der Form.



Ich hatte mir von diesem ersten Abguss nicht sehr viel erwartet. Bei einem so komplizierten Guss in der vor allem dazu, die Tücken der Form genau kennen zu lernen und Strategien zu entwickeln, mit denen das Resin eingegossen werden kann, ohne allzu viele Luftblasen einzuschließen. Ich hatte beim ersten Abguss versucht, das Modell in einem Arbeitsgang zu gießen. Das erwies sich als möglich, brachte aber ein unbefriedigendes Ergebnis. Hier zwei Bilder, die zeigen, an wie vielen Stellen sich Luftblasen gebildet hatten, so dass das Resin nicht vollständig in alle Bereiche vordringen konnte. Zur Verdeutlichung habe ich das Modell rasch grundiert.





Beim dritten Modell stimmte etwas mit der Zusammensetzung des Resins nicht. Es war beim Ausformen noch zu weich und nahm Schaden. Allerdings hatte ich jetzt in mehreren Arbeitsgängen (drei) das Resin eingegossen, was zu einem erheblich besseren Ergebnis geführt hatte.
Für Nummer drei modifizierte ich das Gussverfahren noch einmal und bekam ein sehr akzeptables Ergebnis. Leider hatte ich bescheuerter Weise zum Abdecken der Form ein Holzbrett benutzt, obwohl ich doch wissen musste, dass das Resin mit dem Holz eine untrennbare Verbindung eingeht. So bekam ich ein sehr schönes Exemplar, das aber partout nicht von seinem „Sockel“ herunter wollte. Alle Versuche, das Holz „weg zu bohren", waren vergeblich, kosteten mich zwei Holzbohrer und beschädigten schließlich das Modell. 85 Gramm Resin verloren, dazu ein paar Nerven. Aber Ersteres kann man kaufen, und Zweiteres wächst nach.



Die nächsten drei Exemplare funktionierten so gut wie Nummer drei. Hier posieren jetzt alle nebeneinander.



Schmidt
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363

Sonntag, 24. März 2019, 19:36

Moin,

eine nette Flotte hast Du da erschaffen.

Frage eines Abguss-Laien:
Würde es nicht gehen / Sinn machen die Silikonform nur mit Resin nach und nach einzupinseln, damit eine Rumpfwand entsteht anstelle des massiven Blocks?

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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364

Sonntag, 24. März 2019, 20:02

Das dürfte mindestens so schwierig sein wie ein Ausgießen der gesamten Form. Die müsste dann in allen Ebenen geschwenkt werden; man wäre stundenlang damit beschäftigt. An den schwierigen, weil versteckten Stellen könnte man nicht besser kontrollieren, ob das Resin an der Form anliegt, es fehlte auch der Druck der gesamten Masse, der schon mal die ein oder andere Luftblase herausdrückt. Das fertige Modell wäre instabil und müsste neue Spanten bekommen, vermutlich würde es sich schon während des Herstellungsprozesses übel verziehen. Schließlich wäre es fürs Fotografieren außerhalb des Hauses viel zu leicht und würde vom zartesten Frühlingshauch davon geweht. Positiv: 50 g Resin gespart.
Erst bei wesentlich größeren Modellen, die zudem einen Unterwasserrumpf besitzen, würde die Technik wieder interessant. In aller Regel aber werden Resinmodelle auch von den professionellen Herstellern massiv gegossen.


Hier modelliere ich die Schmuckfiguren am misslungenen Abguss. Sie waren keine Bestandteile des Urmodells, da sie in der Form nur als Luftblasenfänger dienen würden. Rechts eine Meerjungfrau, links ein Fisch. Ich hoffe, die Farbbehandlung wird für etwas mehr Naturalismus sorgen.



Die Galion ist eine Neukonstruktion gegenüber der ersten Staatenjacht, kleiner und weniger massiv. Auch der Löwe ist von M auf S geschrumpft. Allerdings sieht der Galionskamm doch sehr nach sechziger Jahre Architekturästhetik aus. Das konnte sich so nicht halten.



Hier das Urmodell, grundiert und wieder beschliffen, mit den separat abgegossenen und angeklebten Verzierungen.



Noch nicht ganz fertig, aber die Proportionen sind zu ahnen. Der Galionskamm wird jetzt vom mehrfach geringelten Löwenschwanz gebildet. Oder so ähnlich.



Ein Vergleich der beiden Galionen. Die neuere wage ich als einen Fortschritt zu bezeichnen.



Schmidt
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365

Mittwoch, 27. März 2019, 10:45

Weitere Ornamente sind angebracht, darunter die Umrahmungen der Stückpforten. Diese Teile beinhalten jeweils auch die Bordwand, das war nötig, um die Stückpforten auf eine Linie zu bekommen. Den Kränzen habe ich in Analogie zu historischen Vorbildern unten Schleifen anmodelliert. Erst die Farbbehandlung wird zeigen, wie gut oder schlecht das aussieht.



Vor dem Steven sitzt ein kleiner Gnom. Die Galion finde ich jetzt um so vieles besser als meinen ersten Versuch, dass es mich juckt, sie auch beim Vorgängermodell zu ersetzen. Hoffentlich gebe ich der Versuchung nicht nach. Das arme kleine Modell ist schon genug strapaziert worden.



Schmidt
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366

Mittwoch, 27. März 2019, 11:47

Sieht alles sehr stimmig und gelungen aus!

367

Sonntag, 31. März 2019, 14:13

Der Rumpf, komplett und bereits mehrfach grundiert.



Schmidt
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368

Sonntag, 7. April 2019, 13:06

Nachdem die Grundierung ausreichend lange durchgetrocknet ist, beginnt jetzt die eigentliche Bemalung, in deren Verlauf das kleine Modell wie üblich bei dieser Technik mehr und mehr den Charakter eines Objektes annimmt, dessen endgültige Bestimmung es ist, während eines Kindergeburtstags gegessen (oder zermatscht) zu werden





Ich werde die Befürchtung nicht los, es dieses Mal ein bisschen übertrieben zu haben. Ich habe zwar ein bisschen Erfahrung damit, wie sich die Humbrol Farben „unter Öl“ verhalten, aber insbesondere bei dieser sehr polychromen Zusammenstellung wird die Ölbehandlung eine ziemliche Überraschung bringen.
Zusätzlich habe ich mir in den Kopf gesetzt, um den gesamten Rumpf einen sogenannten nautischen Fries laufen zu lassen, also ein panoramatisches Gemälde, das Meeresgötter, Nymphen, Nixen und dergleichen beim ausgelassenen Spiel in den Wellen zeigt. Aus der Hand male ich dergleichen natürlich nicht auf das Modell, also habe ich den entsprechenden Fries aus der Zeichnung der Yacht Mary von Willem van de Velde so lange kopiert und mit Filtern behandelt, bis ein erstes Stück davon auf die kleine Pyrojacht und exakt zwischen die Barkhölzer passt. Das habe ich ausgeschnitten und begonnen, Götter und Getier, soweit ich sie erkennen kann, mit Humbrol Farben auszumalen.
Hier ein Foto vom ersten Versuch. Natürlich muss die Anmutung der Farben auch noch in Richtung Öl verschoben werden.



Was sagt ihr?

Schmidt
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369

Sonntag, 7. April 2019, 16:23

Wow, könnte ein echter Schmidt werden.
Schöne Idee und Respekt für deren Umsetzung.

370

Sonntag, 9. Juni 2019, 11:37

Hier ist es aus verschiedenen Gründen eine Zeit lang nicht weitergegangen. Einer der Gründe war, dass ich mit meinem Bemalungsprojekt nicht so recht weiter kam. In der Zwischenzeit habe ich es aufgegeben, irgendwelche mehr oder minder realistischen Darstellungen (nautischer Fries) zu applizieren. Ich fürchte, das gibt der Maßstab einfach nicht her. Also wollte ich es mit floralen Ornamenten versuchen – daher auch mein wildes Interesse an der Art und Weise, wie Daniel solche Ornamente auf seine Schnittchen bringt.
Mehr durch Zufall bin ich dann auf eine Abbildung gestoßen, die mir vielleicht wird weiterhelfen können. Es handelt sich um Landströms Rekonstruktion der flämischen Galeone, deren Modell vom Ende des 16. Jahrhunderts im Marinemuseum Madrid verwahrt wird. Ich habe die Abbildung aus dem Buch „Das Schiff“ gescannt und skaliert, ausgedruckt und dann einen der Ornamentstreifen ausgeschnitten. Hier liegt er probehalber auf dem Modell.



Wie genau es technisch weitergehen soll, weiß ich noch nicht. Soll ich den Streifen auf Transferfolie kopieren, die am Modell anbringen und dann die Vorlage der Ornamente von Hand ausmalen? Oder soll ich die Ornamente auf farbiges Papier kopieren und dort ausmalen, bevor ich den Papierstreifen anbringe? Ungelöste Fragen, aber ich glaube, ich bin auf dem richtigen Weg.
Schmidt
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371

Sonntag, 9. Juni 2019, 14:41

Moin Schmidt,

Es gibt transparente und auch weiße Decalfolie für Laser- und Tintenstrahldrucker. Die lässt sich nach dem Druck und einer Fixierung mit Klarlack wie ein normales Decal verarbeiten.

Viele Grüße
Lars

372

Montag, 10. Juni 2019, 12:58

Obwohl ich keinen Farbdrucker besitze, ist es mir gelungen, trotz der Feiertage etwas Spielmaterial in Form von skalierten Farbausdrucken der Landströmschen Rekonstruktion zu bekommen.



Und hier drei Stellproben. Zwei der drei Streifen müssten anders skaliert werden, um exakt zwischen die Barghölzer zu passen.







Natürlich müssten auch die Ornamentstreifen der späteren Öl-Anmutung des Rumpfes angepasst werden. Aber das geht natürlich nicht, in dem ich Papier mit Ölfarbe übermale. Hier ist noch allerlei zu probieren.
Für die Decal-Variante müsste ich die Streifen in rein farbige Ornamente auf weißem (also später durchsichtigen) Untergrund übersetzen. Dazu reichen meine bisherigen Fähigkeiten im Umgang mit Fotoshop leider nicht aus. Ich erwäge allerdings die Anschaffung eines Farbdruckers. Die vorliegenden Ausdrucke sind auf einem leichten Fotopapier von 130 g hergestellt und sehen gar nicht mal so schlecht aus.

Schmidt

PS. Hat jemand eine Bezugsquelle für die betreffende Dekade-Folie?
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373

Dienstag, 11. Juni 2019, 10:49

Moin Schmidt,
Mein Fachgeschäft hat leider alle Viere von sich gestreckt, so dass ich mir die Folien online bestelle. Du findest sie jedoch bei den üblichen Verdächtigen - wie Ebay oder Amazon, wenn Du nach Begriffen wie "Decalfolie" "weiß" bzw. "transparent" und dann "Laser" oder "Tintenstrahldrucker" suchst. Zu beachten ist, dass herkömmliche Drucker kein Weiß drucken, transparente Decals somit einen hellen Untergrund benötigen und die durchscheinenden Farben sich immer ein wenig mit denen des Untergrundes mischen. Willst Du das vermeiden, musst Du die weißen Folien verwenden und wie bei Deinen Mustern auch die Hintergrundfarbe mitdrucken. Nach dem Drucken werden die Folien mit einem Klarlack gesichert, ausgeschnitten und wie normale Decals aufgebracht. Wenn Du die Decals auf dem Modell mit Klarlack gesichert hast, könntest Du sogar mit Ölfarben darauf experimentieren.
Viele Grüße
Lars

374

Dienstag, 11. Juni 2019, 14:29

Vielen Dank für die hilfreichen Informationen!
Ich bin gerade dabei, mir beizubringen, wie man mit Fotoshop Farben gegeneinander austauscht. Das eröffnet Möglichkeiten!
Schmidt
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375

Freitag, 14. Juni 2019, 20:44

Bedeutende Fortschritte!
1. Ein Multifunktionsgerät der Firma Pieeeep! steht jetzt neben mir und kann, nachdem es mir über ein eigenes Display das Einsetzen der Farbpatronen beigebracht hat, tatsächlich farbige Ausdrucke produzieren. Das Teil hat 60 Ocken gekostet und hat wahrscheinlich mehr Rechenkraft als das ganze Kontrollzentrum in Housten im Sommer 1969. Es lebe der Fortschritt.
2. Eine sehr freundliche Bekannte hat mir gezeigt, wie man EIGENTLICH mit Photoshop umgeht. Ich wusste ja schon, dass ich das Programm so benutze, als würde jemand eine Präzisionsschlagbohrmaschine zum Einhauen von Nägeln benutzen; aber es war noch viel schlimmer. Schwamm drüber und mein herzlicher Dank.

Jetzt kann ich einen Ausdruck der herauskopierten und multiplizierten infrage kommenden Ornamentenleiste präsentieren.



Die oberste Leiste ist so, wie sie aus dem Drucker gekommen ist. Mein momentaner Plan ist es allerdings, die Ornamentenleiste auf Transferfolie auszudrucken, anzubringen und dann als Vorlage für eine weitere Ausmalung oder Übermalung zu nutzen. A und C sind mit verschiedenen Ölfarben übermalt, C mit goldener Ölfarbe, was erheblich mehr Plastizität schafft, wahrscheinlich aber Wochen zum Trocknen braucht. Besonders interessant ist D. Hier habe ich gelbe Eitempara benutzt, die man in Lagen auflegen und damit in gewissem Umfang Dreidimensionalität herstellen kann. Die Farbe trocknet schnell. Natürlich gehen die Tests jetzt erst richtig los, demnächst auch auf dem Objekt der Sehnsucht.

Schmidt
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376

Samstag, 15. Juni 2019, 05:15

Hallo
Sehr erfrischend ,Dein kurzer Abriss zu "Technologie " ! ! ! :tanz: Ich kenn' Das als "Umnutzung " :pfeif: Von (historischen) Schiffen hab ich kaum Wissen ,aber ich lese gern mit !
Man weiß ja nie, ob man im "Beifang " etwas geniales findet ! :thumbup:
Gruß Ronald

377

Dienstag, 18. Juni 2019, 11:20

Während ich noch auf die Nassschiebebilderfolie warte, habe ich einen der Abgüsse der kleinen Staatenjacht als Übungsobjekt für das Anbringen der Ornamente hergerichtet.



Wo bloß der Postbote bleibt?

Schmidt
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378

Samstag, 22. Juni 2019, 14:53

Das Unternehmen Nassschiebebilder (oder besser Wasserschiebefolie) ist erstmal gescheitert. Wahrscheinlich lag es an meiner Sparsamkeit. Ich habe solche Folie aus China bestellt (allerdings über Amazon!), und möglicherweise ist es gar keine. Der Druck funktioniert recht gut, aber alle von mir zur Versiegelung eingesetzten Klarlacke greifen massiv den Druck an.



Allerdings stellt sich auch beim Einweichen eines unbedruckten und unlackierten Folienstücks nicht der Effekt ein, dass sich eine kohärente Folie abziehen lässt. Stattdessen wird die Oberfläche schmierig.
Nun gut, ein Bogen kostete weniger als einen Euro, ich werde es jetzt erst mal mit den erheblich teureren Folien aus einheimischer Produktion versuchen. Ich hab mir auch schon ein paar Tutorials im Netz angesehen, aber die behandelten nicht immer genau mein Problem. Außerdem habe ich Probleme mit dem Stil dieser Lehrfilmchen. Mehrmals musste ich eine halbe Stunde zuschauen, um schlussendlich Informationen zu bekommen, die man gut und gerne in 3 Minuten hätte vermitteln können.

Schmidt
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379

Sonntag, 23. Juni 2019, 10:18

Hallo Schmid,

in Deinem Baubericht zu lesen, ist immer wie eine Lehrstunde Modellbau.
Es ist äußerst interessant, mit welcher Energie Du die Detaillösungen verfolgst und
versuchst umzusetzen, und wenn es erfolgreich ist, dann zum Nutzen aller Leser.
Insofern Danke dafür, dass Du uns alle daran teilhaben lässt.
Und wenn es mal nicht auf das erste Mal klappt, dann gibst Du nicht sofort auf.
Die Idee mit den Decalfolien finde ich sehr spannend, da es gerade für diese kleinen Maßstäbe
neue Detailierungsgrade ermöglicht.

380

Sonntag, 23. Juni 2019, 14:28

Moin Schmidt,

schade das es mit den chinesischen Bögen nicht geklappt hat. Ich wünsche dir auf jeden Fall guten Gelingen und bessere Ergebnisse mit einheimischem Rohmaterial.
Auf jeden Fall hast Du meinen ewigen Dank für die Grundsatzforschung, die Du in so vielen Bereichen betreibst!

Ingo
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381

Sonntag, 23. Juni 2019, 16:10

Danke, Johann und Ingo!
Es ist, zumindest für mich, eines der größten Vergnügen beim Modellbau, auf Arbeitsmittel und Techniken zu sinnen, die ich vorher noch nicht kannte. Allerdings muss ich, der Wahrheit die Ehre, unbedingt sagen, dass im Internetzeitalter für handwerkliches „Originalgenie“ nicht mehr viel Platz ist. An die Stelle des Tüftelns ist das Abgucken getreten. Nicht nur in China. Beinah so großes Geschick wie beim Bauen muss man allerdings entwickeln, wenn man interessante und aufschlussreiche von höchst überflüssigen Text- oder Bildbeiträgen im Netz unterscheiden will. Gut, wer ein kleines Stündchen mit der Plotter Marie auf YouTube verbringen möchte, weil er sich alleine zu Hause schrecklich unwohl gefühlt hätte, der möge das bitte ruhig tun. Allerdings gibt es viele Text- und Bildbeiträge im Netz, die das Gefühl auslösen können, man verschwende gerade sein Leben. Ich lobe mir da die Foren, bei deren Besuch man im vornherein weiß, wie hier die Interessenslage ist, und wo die Leute eher schnell auf den Punkt kommen.
Leider ist das Anbringen von barocken Decals auf Schiffsmodellen offenbar noch alles andere als verbreitet. Dabei hat Johann natürlich vollkommen recht: Hier eröffneten sich Gestaltungsmöglichkeiten insbesondere für den kleinen Maßstab, die wir so noch kaum kannten.
Wer Hinweise auf gute Anleitungen hat – bitte gerne melden.
Bleibt mir gewogen!
Schmidt
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382

Dienstag, 16. Juli 2019, 10:48

Ich kann jetzt endlich gewisse Fortschritte in Sachen "Verzierung von Kleinmodellen mittels Schiebebildern" präsentieren. Dabei bin ich mittlerweile wahrscheinlich davon abgekommen, die Ornamente unmittelbar durch farbige Schiebebilder aufbringen zu wollen. Dafür sind sie wohl nicht farbintensiv genug, insbesondere auf bereits grundiertem Untergrund. Stattdessen arbeite ich jetzt mit einem anderen Verfahren.
Hier ist ein Schiebebild in schwarz-weiß ausgedruckt und auf ein Übungsmodell übertragen.



Und hier hat Willem von de Schmidt die Ornamente so gut er das bislang kann auszumalen versucht.



Durchaus verbesserungsfähig, aber, wie ich denke, ein Anfang und ein Schritt in die richtige Richtung.

Schmidt
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383

Dienstag, 16. Juli 2019, 11:46

Servus Schmidt!

Gefällt mir sehr gut, vor allem, wenn man die Größe bedenkt. Wären Ätzteile vielleicht eine Alternative?

Hofi

384

Dienstag, 16. Juli 2019, 12:28

Ätzteile könnten natürlich sehr exakt sein, würden aber meines Erachtens nicht den malerischen Effekt machen, den man eben nur mit Farbe erzeugen kann. Ich werde sehen, ob ich noch imstande bin, noch farblich zu differenzieren und Schatten hinzuzufügen.
Schmidt
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385

Dienstag, 23. Juli 2019, 11:06

Ich habe weitere Erkenntnisse zum Thema „Ornamente durch Schiebebilder“ gesammelt.
Grundsätzlich ist es möglich, mit dem Tintenstrahldrucker farbige Schiebebilder herzustellen. Das Material, das ich diesmal nicht aus China bezogen habe (Asche auf mein Haupt), funktionierte einwandfrei, und auch die Versiegelung mit einem aufgesprayten Mattlack gab ein akzeptables Ergebnis.



Allerdings fand ich alle meine Befürchtungen bestätigt, dass die Farbintensität der Schiebebilder (im Gegensatz zu der der Decals in den Bausätzen) absolut unzureichend ist. Hier auf rotem Untergrund angebracht, ist von der gelblichen Farbe absolut nichts mehr zu sehen.



Also werde ich mir die schöne Kunst des (Aus)Malens aneignen müssen. Hier ein erstes Ergebnis. Ich male mit einem Pinsel der Stärke Null, trage dazu eine Lesebrille mit einem zusätzlichen Dioptrien und darüber eine beleuchtete Lupenbrille. Jede „Pinselfüllung“ muss genau richtig sein, damit es keine Kleckse oder Schlieren gibt. Der Puls sollte bei dieser Beschäftigung auf sieben Schläge pro Minute reduziert und das Atmen eingestellt werden.



Schmidt
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386

Mittwoch, 24. Juli 2019, 15:51

Servus Schmidt!

Alle Achtung, schaut super aus!

Hofi

387

Mittwoch, 24. Juli 2019, 17:14

Mahlzeit!

Reine Nervensache. Um Puls und Atmung auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, kann man auch zum Mittel der Modellbauerschockfrostung greifen, allerdings wird die Farbe dann leicht zu dickflüssig.

Wie wäre es denn, die Ornamente mitsamt Hintergrundfarbe auf weiße Decalfolie zu drucken und/oder den Untergrund weiß zu pinseln? Ich habe sowas mal bei WW1-Flugzeugbauern gelesen, die so ihr Lozenge-Muster produzieren.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

388

Mittwoch, 24. Juli 2019, 19:27

Wie wäre es denn, die Ornamente mitsamt Hintergrundfarbe auf weiße Decalfolie zu drucken und/oder den Untergrund weiß zu pinseln? Ich habe sowas mal bei WW1-Flugzeugbauern gelesen, die so ihr Lozenge-Muster produzieren.


Teufel! Das sollte wenigstens einmal probiert werden. :idee:
Schmidt
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389

Donnerstag, 25. Juli 2019, 06:24

Auf das Ergebnis bin ich gespannt!

390

Donnerstag, 25. Juli 2019, 07:08

Nicht nur Du Johann.
Der eine Teufelskerl setzt eine Idee in die Köpfe, der andere setzt sie um und wir setzen uns dazu 8)
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