Dann wollen wir dem Grübeln mal ein Ende bereiten.
Natürlich hatte ich von Anfang an geplant, den Rumpf des kleinen Modells abzugießen. Genau deswegen sind die meisten Schmuckelemente die ganze Galion noch nicht angebracht, weil es dadurch zu weiteren Überschneidungen kommen könnte sowie zu Regionen, in denen sich gerne kleine Luftblasen sammeln. Die Form herzustellen ist kein großes Problem; ich habe das hier schon häufiger dargestellt. Natürlich muss man das Silikon sehr langsam einfließen lassen, damit es sich ohne jede Blasenbildung an die Oberfläche des Urmodells schmiegt. Heikel ist es dann, besagtes Urmodell aus dem abgebundenen Silikon zu holen. Dabei gab es auch hier wieder Schäden, an Stellen, an denen das Silikon angeklebte Teile festhalten wollte und schließlich abriss. Es brauchte allerdings nur ein paar Minuten, das Urmodell zu reparieren.
Hier schält sich der erste Abguss aus der Form.
Ich hatte mir von diesem ersten Abguss nicht sehr viel erwartet. Bei einem so komplizierten Guss in der vor allem dazu, die Tücken der Form genau kennen zu lernen und Strategien zu entwickeln, mit denen das Resin eingegossen werden kann, ohne allzu viele Luftblasen einzuschließen. Ich hatte beim ersten Abguss versucht, das Modell in einem Arbeitsgang zu gießen. Das erwies sich als möglich, brachte aber ein unbefriedigendes Ergebnis. Hier zwei Bilder, die zeigen, an wie vielen Stellen sich Luftblasen gebildet hatten, so dass das Resin nicht vollständig in alle Bereiche vordringen konnte. Zur Verdeutlichung habe ich das Modell rasch grundiert.
Beim dritten Modell stimmte etwas mit der Zusammensetzung des Resins nicht. Es war beim Ausformen noch zu weich und nahm Schaden. Allerdings hatte ich jetzt in mehreren Arbeitsgängen (drei) das Resin eingegossen, was zu einem erheblich besseren Ergebnis geführt hatte.
Für Nummer drei modifizierte ich das Gussverfahren noch einmal und bekam ein sehr akzeptables Ergebnis. Leider hatte ich bescheuerter Weise zum Abdecken der Form ein Holzbrett benutzt, obwohl ich doch wissen musste, dass das Resin mit dem Holz eine untrennbare Verbindung eingeht. So bekam ich ein sehr schönes Exemplar, das aber partout nicht von seinem „Sockel“ herunter wollte. Alle Versuche, das Holz „weg zu bohren", waren vergeblich, kosteten mich zwei Holzbohrer und beschädigten schließlich das Modell. 85 Gramm Resin verloren, dazu ein paar Nerven. Aber Ersteres kann man kaufen, und Zweiteres wächst nach.
Die nächsten drei Exemplare funktionierten so gut wie Nummer drei. Hier posieren jetzt alle nebeneinander.
Schmidt