Hallo und schönen Abend zusammen
nachdem hier zeitlich bedingt in den letzten Wochen ein wenig Funkstille geherrscht hat, freut es mich nun endlich wieder einmal die erforderliche Zeit gefunden zu haben, um nicht nur ein bisschen wieter zu bauen, sondern auch darüber zu berichten.
Also- los geht´s.
Bevor ich mich nochmals an den Bremsscheiben versuche (bin da gerade am rumkniffeln, um die nötige Genauigkeit der Bohrung an der Radnabe inklusive Befestigungsnut und den Bohrungen an der Stirnseite hinzubekommen - der Kauf eines Ständers für den Dremel hat nicht den erhofften Fortschritt gebracht, weil das Ding dann doch ein wenig in der Führung schlackert
, zumal wenn man versucht exakt senkrechte Bohrungen in eine Runde Oberfläche zu bekommen. Wird wohl auf die Verwendung verschiedener Schablonen und Hilfskonstruktionen herauslaufen...
) habe ich mich zuerst einmal dem ganzen anderen "Kleinscheiß" an der Bremse gewidmet.
Zuerst einmal habe ich am Achsträger noch einige Veränderungen vorgenommen. Zuerst einmal mussten die Endbleche an der Radseite so angepasst werden, dass noch genug Platz für die Bremsbacken zur Verfügung steht. Da ich entlang der Achse um jeden Milimeter kämpfen muss, habe ich mich dazu entschieden die Endbleche kurzerhand zu kürzen. Zuerst habe ich eine Stellprobe gemacht:
Danach angezeichnet und die Endbleche so gekappt, dass die Bremsbacken neben den Endblechen direkt auf dem Achsträger Platz finden:
Hier nochmal die beiden gekappten Endbleche, die dann auf die Achsträger montiert werden:
Als nächstes habe ich mir die Achsträger vorgeknöpft mit der Idee diese so im Inneren zurecht zu schleifen, dass der vier Milimeter breite Steg zwischen den Kugellagern auf knapp die Hälfte zurecht gestutzt wird und somit das innere Kugellager, welches also von der Chassisseite her eingebaut wird, um knapp zwei Milimeter Richtung Rad wandert, wodurch ich nochmal zwei Milimeter mehr Platz auf der Achse gewinne.
Also habe ich die Achsträger von der Innenseite her bearbeitet.... Hier ein solcher Achsträger von der Innenseite her betrachtet:
Wie auf dem Bild gut zu sehen ist, ist das man gar nichts gut sehen kann. Der Steg, dem es an den Kragen gehen soll ist kaum zu erkennen. Ich hab´s sogar schon damit versucht die Achsträger mit einer Taschenlampe auszuleuchten - gesehen hab ich auch nicht wirklich was
Also hab ich mal auf meine Regierung hier Zuhause gehört die meinte: warum färbst Du es nicht ein, damit du besser sehen kannst?
Gesagt getan - ich habe mir also meinen weißen Lackstift geschnappt und hurtigst den Steg eingefärbt, mit folgendem Ergebnis:
Nun, was soll ich sagen: Heureka- fiat lux- ey guckst Du - man sieht was, und folglich auch was man tut.
Damit war das ausfräsen der Achsträger nur noch ein Kinderspiel - der böse Steg in der Mitte ist nur noch halb so breit und die inneren Kugellager sind damit um knappe 2mm nach innen gerutscht:
Und hier die beiden Achsträger mit tiefergelegten Kugellagern:
Danach habe ich die Endplatten der Achsträger (Radseite) so ausgefräst, dass die montierten Kugellager nicht an den Endplatten schleifen können:
Und danach habe ich mich endlich einmal mit den Bremssätteln beschäftigt. Dazu sei von vorne herein angemerkt, dass bisher erst ein Bremssattel soweit, wie im Folgenden gezeigt gefertigt wurde. Ich musste mir zuerst einmal klar werden, wie genau das Ganze aussehen sollte, und zudem ist die ganze Fertigung sehr zeitaufwändig.
Wie dem auch sei - ich habe zu allerst einmal ein Stück 20x25 mm aus dem 4mm dicken CFK Blech ausgeschnitten. Welche Maße genau das Blech haben sollte, war mir zu dem Zeitpunkt selbst noch nicht klar, aber zumindest im Groben sollte das passen:
Nach dem Ausschneiden habe ich die Schnittkanten geglättet, im Winkel gerichtet und mit einem 1,2 mm breiten und 5mm langen, mittig positionierten Ausschnitt versehen:
Danach habe ich eine Nut in die Mitte des Bleches gefeilt, welche ich mit der Dreikantfeile so geweitet habe, dass ich eine Laufschiene bekommen habe:
Die Anrisslinien oben und unten sind lediglich Hilfslinien für eine eventuelle Abschrägung der Außenkanten.
Anschließend habe ich die Bremsbacken so abgeschliffen (zuerst von Außen her mit einer normalen , danach mit einer Dreikantschlüsselfeile), dass ich einen Trapetzförmigen Zapfen in der Mitte zum Überstehen hatte:
Hier der Bremsbacken der Radinnenseite:
Die weiße Farbe dient zur Verortung der genauen Lage und Ausrichtung der Nut, oder Laufschiene wenn man so will am Bremssattel.
Zur beachtung - die Außenform der Bremsbacken ist im Moment noch nicht genau definiert, weil mir zur Führung der Bremsbacken in den Bremssätteln eine Kobination von möglichen Führungen vorschwebt. Im Moment aber geht´s nur um die zentrale Führung an der Oberseite des Bremssattels.
Danach habe ich aus diesem Trapetz an der Oberseite so Material abgeschliffen, dass ein 1 mm breiter Zapfen stehen blieb:
Wir erinnern uns- der Ausschnitt im Bremssattel ist 1,2 mm breit - ich habe also jeweils 0,1 mm pro Seite Luft, damit das Ganze laufen kann - geringere Toleranzen bekomme ich mit meinen Mitteln einfach nicht hin - sollte aber dennoch funktionieren.
Hier jetzt biede Bremsbacken von Oben betrachtet, mit beiden Führungsformen - also dem beiden Trapezseiten, welche in die Schiene im Bremssattel eingehängt werden und dem Steg in der Mitte, der in dem Ausschnitt im Bremssattel läuft.
Anschließend habe ich den Bremssattel auch von der anderen Seite entlang der Schiene mit einem 1,2mm Ausschnitt versehen, der bis auf einen Milimeter an den anderen Ausschnitt herangeführt wurde, sodass ich einen Anschlag in der Mitte des Bremssattel bekomme, über den ich definieren kann, wie weit die Bremsbacken maximal geschlossen werden können.
Das Bild ist mit Blick auf die Laufschiene im Bremssattel geschossen.
Anschließend habe ich an dem radseitigen Bremsbacken den 1 mm breiten Zapfen in der Länge ein wenig gekürzt, um den Abstand der beiden Bremsbacken bei Maximalschließung weiter zu verringern. Es wäre natürlich theoretisch auch möglich gewesen den Anschlag abzuschleifen, da dieser Anschlag aber der neuralgische Punkt der ganzen Konstruktion ist, wollte ich nicht noch mehr Material an der Stelle abschleifen. Im Moment ist der Anschlag 2mm Breit und hat eine Materialstärke von 1,5 mm. Das sollte eigentlich reichen, aber weniger wollte ich an der Stelle eben auch nicht haben.
Hier jetzt die vorläufig fertigen Bremsbacken und der Bremssattel:
Oben ist der Radseitige Bremsbacken zu sehen, unten der Bremsbacken der Chassisseite und rechts schließlich der Bremssattel:
Und hier bereits provisorisch montiert im maximal geschlossenen Zustand:
Und nochmal zum Vergleich im offenen Zustand:
Und zu guter Letzt ausgerüstet mit Federn, die sicher stellen sollen, dass sich die Bremsbacken auch ordnungsgemäß öffen:
Ich habe mich hier dafür entschieden von dem Provisorium mit den gekürzten Kulifedern abstand zu nehmen, da ich mit diesen keine gleichmäßige Federkraft sicher stellen kann und sie zudem auch beschi... ausgesehen haben.
Diese Federn habe ich mir im Netz bestellt, passend natürlich in der Größe : Innendurchmesser 1,2mm Drahtdurchmesser 0,2 mm und das wichtigste vor allem: Mit einer Federkraft von 1,12 N bei Maximalem Federweg von 2mm.
Ich hoffe es hat euch ein wenig gefallen bis hierhin - demnächst geht es dann mit der genaueren Außenform des Bremssattels weiter.
Und wie immer: Kommentare, Anmerkungen, Fragen, Kritik usw. sind herzlich willkommen.
LG und eine Gute Nacht
Euer Martin