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1

Freitag, 29. April 2016, 04:33

Der Lichtleiter-Thread

Hallo zusammen,

hier versuche ich, einen Sammelthread über Lichtleiter zu organisieren. Mein erster Kontakt zu den faszinierenden Lichtleitern war ein Mitbringsel meiner Eltern: eine Glasfaserleuchte mit Halogenlampe und rotierendem Farbfilterrad. Vor ca. 40 Jahren.
Das Zeugs war damals brüchig wie die Hölle und auch nicht ungefährlich. Mittlerweile ist viel Zeit vergangen: neue Materialien & LEDs. Das, was man für eine feine Beleuchtung des neu gebauten Modells braucht.
Dieser Thread ist auf Euch angewiesen! Hier sollen Erfolge und, noch wichtiger, Misserfolge zusammengefasst werden.
Ich kann nur bescheidene Erfahrungen in der Programmierung von Mikrocontrollern sowie der Bearbeitung und Verschaltung von LEDs beisteuern.
Das Wissen liegt bei Euch! Lasst es uns hier teilen!

Meine Vorstellung ist, fertige Projekte, Baustufen, praktische Tipps und Bezugsadressen hier zu bündeln.

Viele Grüße
Mathias

Zu Hülf' - meine Kugel ist umgefallen!

Heisenberg bei einer Radarkontrolle:
Polizist: "Wissen Sie, wie schnell Sie waren?"
Heisenberg: "Nein. Aber ich weiß genau, wo ich jetzt bin!"


2

Freitag, 29. April 2016, 13:47

Hallo Mathias,

dann fange ich mal an ... :D
Ich bin auf die Lichtleiter durch einen BB hier im Forum gestoßen und bin begeistert.
Meine Bezugsquelle war bisher eBay, Preis-Leistung war für mich in Ordnung.
Die Verarbeitung ist meiner Meinung nach auch recht einfach, ich nehme eine 3mm LED und packe einen schwarzen Schrumpfschlau drüber und stecke da die Lichtleiter rein.

Gruß
Marcus

3

Samstag, 30. April 2016, 10:01

Prima Anfang, Marcus

benutzt Du Lichtleiter aus PMMA? Wie biegst Du sie? Wie behandelst Du die Enden? Wie verklebst Du die Lichtleiter? Kann man einen Diffusor an einem Lichtleiter anbringen und so eine größere Fläche einheitlich beleuchten?
Viele Fragen...

Und viele Grüße
Mathias

Zu Hülf' - meine Kugel ist umgefallen!

Heisenberg bei einer Radarkontrolle:
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4

Samstag, 30. April 2016, 12:03

Ich weiß gar nicht, ob meine aus PMMA waren ?(
Biegen musste ich die noch nicht, soll aber gut funktionieren wenn man in etwas Entfernung mit dem Feuerzeug entlang geht
Die Enden bzw. die Teilstücke zwacke ich mit einem scharfen Seitenschneider ab und behandel dann mit einem Skalpel nochmal nach
Zum Verklebern nehme ich die Heißklebepistole
Ich brauchte eine punktgenaue Beleuchtung, daher kann ich über die Nutzung für größere Flächen nichts sagen

hier noch zwei Bilder der Lichtleiter im verbauten Zustand als Blinker vorne und hinten:



5

Dienstag, 3. Mai 2016, 05:52

Hallo zusammen,

zuallererst: Tolle Arbeit, Marcus! :ok:

Hier die bisherigen Ergebnisse meiner Recherchen:

Material
Es gibt immer noch Lichtleiter mit Glasseele, die aufgrund ihrer Brüchigkeit und schlechter Be- und Verarbeitungsmöglichkeiten nicht das Produkt unserer Wahl sein sollten. Wesentlich besser geeignet sind Lichtleiter aus dem Kunststoff PMMA. Alle folgenden Angaben/Ergebnisse beziehen sich auf diese.

Ablängen und Endenbearbeitung
Ablängen, mit etwas Zugabe, am besten mit scharfem Seitenschneider, Messer oder Skalpell - je nach Dicke des Lichtleiters.
Das Ende, das an der LED sitzen soll, am besten mit feinem Nassschleifpapier planschleifen und polieren (siehe auch: Verbindung LED->Lichtleiter). Wird, wie bei Marcus, eine feine, punktuelle Lichtquelle gewünscht, das andere Ende ebenso behandeln.

Lensing bzw. Mushrooming:
Dies bedeutet, das sichtbare Ende des Lichtleiters thermisch zu einer Linse (engl. Lens) bzw. Pilz (engl. Mushroom) zu verformen. Dazu verwendet man am besten ein Feuerzeug. Das zu bearbeitende Ende des Lichtleiters vorsichtig waagerecht an (nicht in!) die Mitte der Feuerzeugflamme führen und warten, bis das Material schmilzt und dabei eine linsen- bzw. pilzförmige Verdickung ausbildet. Abkühlen lassen, fertig. Das Ende sollte klar sein und, wie eine LED, das Licht weiter streuen als ein nur poliertes Ende.Solch eine Verdickung ist auch eine Erleichterung bei der Montage. Von außen durch eine passende Bohrung eingeführt, verschwindet der Lichtleiter nicht flugs im Modell, sondern bleibt schön am Platz. Natürlich lassen sich Linse/Pilz auch nachträglich schleifen und polieren. Auch das Verformen des Lichtleiters ist möglich, wie dieses englischsprachige YouTube-Video zeigt. Der Autor spricht von "rectangular", also rechteckig, ich sehe es eher als oval. Und das passiert, wenn das PMMA zu nahe an der Flamme ist...

Verkleben und Fixieren von Lichtleitern am Modell
Hier wird zumeist Weißleim (z. B. Ponal Express), 5-Minuten-Epoxy oder Heißkleber benutzt (alle nach dem Aushärten transparent). Keinesfalls normalen Plastikkleber oder Sekundenkleber benutzen! Diese machen den Lichtleiter brüchig und/oder blind.

Verbindung LED->Lichtleiter

Normalfall:
Mehrere Lichtleiter an eine 3-5 mm LED:

Vorbereitung der Lichtleiter:
Es gibt fertige Kabel, die mehrere Lichtleiter in einem Isolationsschlauch aufweisen. Dann entfällt der folgende Schritt des Bündelns der Einzellichtleiter: Die Lichtleiter, die an eine LED angeschlossen werden sollen, werden als möglichst rundes Bündel in ein 1-2 cm langes Stück passenden schwarzen Schrumpfschlauch (andere Farben können die Lichtfarbe verändern) bündig eingesetzt. Ein Tröpfchen Weißleim kann nicht schaden. Danach wird voooorsichtig mit Feuerzeug oder besser Heißluft der Schlauch geschrumpft. Dies klappt schon bei Temperaturen, die deutlich unter dem PMMA-Schmelzpunkt liegen - wir wollen die Lichtleiter ja nicht verschmelzen! Nach dem Abkühlen wird das Ende des Schrumpfschlauch-Lichtleiter-Bündels erst ggf. grob und dann mit feinem Nassschleifpapier plangeschliffen und poliert. Das gilt auch für die o. g. Lichtleiterkabel.

Vorbereitung der LED: Die normale, preisgünstige 3-5 mm LED besitzt einen Dom. Rand, Zylinder und dann eine Halbkugel: der Dom, der optisch für die enge Fokussierung des Lichts sorgt. Unsere Lichtleiter sollen aber möglichst gleich hell leuchten. Abhilfe hierbei: Der Dom muss weg; also die Halbkugel weg- und planschleifen, dann polieren. Wir haben jetzt eine zylindrische LED (mit Rand) und den Abstrahlwinkel von ca. 30° auf >120° aufgeweitet. Jetzt ist es an der Zeit, die Leitungen und ggf. den Vorwiderstand anzulöten. Ich bevorzuge hier dünnen Kupferlackdraht, den ich am Ende der Kathodenleitung (Minus-Pol) mit Edding schwarz markiere. Vorwiderstände verlöte ich lieber am Verteilerboard und nicht an der LED direkt. Der Vorteil hierbei ist, dass der Vorwiderstand einfach austauschbar und ggf. ein Potentiometer (= regelbarer Widerstand) für nötige Helligkeitsabstimmungen möglich ist. Auch Serienschaltungen werden dadurch einfacher.
Nach meinem Vorschlag haben wir nun eine "geköpfte" LED mit zwei angelöteten Kupferlackdrähten. Erst mal die Lötstellen isolieren. Viele nutzen dazu dünnen Schrumpfschlauch; Ich nehme schwarzen Nagellack. Der trocknet schnell, trägt nicht auf, und man sieht sofort, wo evtl. eine zu dünne Schicht aufgetragen ist. Mit dem Nagellack machen wir auch die Rückseite der LED lichtdicht. Keine Angst - im Gegensatz zu PMMA verträgt der LED-Kunststoff Aceton. Nach dem Trocknen steht ein Funktionstest an: Ein wenig der Enden der beiden Kupferlackdrähte wird abisoliert und *mit Vorwiderstand* an die Spannungsquelle angeschlossen. Der Vorwiderstand darf sowohl auf der Plus- als auch auf der Minusseite sitzen. Hauptsache, er ist da! Spannung an und wir haben eine recht gleichmäßig helle LED. Polung beachten!

Verbindung:
Dazu schneiden wir uns einen kleinen Streifen selbstklebende Alufolie (wieder interne Reflektion) zurecht, die um unsere geköpfte LED geklebt wird und auf der Lichtseite etwas übersteht. Dann setzen wir unser Lichtleiterbündel oder -kabel auf die Mitte der LED und kleben es mit der überstehenden Folie provisorisch fest. Danach wird ein passendes Stück schwarzer Schrumpfschlauch von LED-Seite her über LED und das Lichtleiterbündel geschoben. Der Schrumpschlauch sollte so lang sein, dass er etwas über den Schrumpfschlauch des Bündels (bei Kabel etwa 1-2 cm ab LED) und etwas über die Lötseite der LED ragt. Dann vorsichtig schrumpfen; dabei die Zentrierung Bündel <-> LED beachten! Das Übermaß führt dazu, dass sich der Schrumpfschlauch um den Rand der LED und den anderen Schrumpfschlauch legt und somit die Verbindung noch stabiler macht.
Test *mit Vorwiderstand* & freuen.
Die Endenbearbeitung der Lichtleiter (polieren, Lensing/Mushrooming) lässt sich auch jetzt noch gut durchführen, deshalb mit etwas Zugabe ablängen.
Man kann auch nach der Montage bündeln - je nach Erfordernis.
Ich habe auch Beispiele gesehen, bei denen die Lichtleiter 1-2 cm aus dem Modell ragten und erst nach Abschluss der Endlackierung abgeknipst wurden.

Sonderfall:
Nur 1-3 dünne Lichtleiter an eine 5 mm LED:
Kleine Löcher in den Dom der LED bohren (nicht zu tief!); Bohrrichtung zum Zentrum der LED. Lichtleiter einkleben. Ggf. LED danach weiß oder silber lackieren - auch den Rand und die Unterseite, dies dient der internen Reflektion und der Vermeidung von unerwünschtem Streulicht.

Das fürs Erste,

Viele Grüße
Mathias

P.S. Weitere Tipps, Kniffe und Links zu Realisierungen sind ausdrücklich erwünscht! IHR seid die Profis!

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6

Donnerstag, 5. Mai 2016, 11:42

Grias Eich,

Zu dem Thema möcht ich auch meinen Senf dazu geben. Damit hatte ich viele Jahre beruflich zu tun und bin so auch auf die Einsatzmöglichkeiten im Modellbau gekommen.

Wie schon von Mathias ausführlich beschrieben eignen sich für uns nur PMMA Fasern, elastisch, kostengünstig, leichter zu verarbeiten.

Zu einigen Punkten möchte ich noch ergänzend hinzufügen:

Zitat

Es
gibt immer noch Lichtleiter mit Glasseele, die aufgrund ihrer
Brüchigkeit und schlechter Be- und Verarbeitungsmöglichkeiten nicht das
Produkt unserer Wahl sein sollten
Das sind die echten Glasfasern, diese kommen aus der Netzwerktechnik und sind für unsere, modellbauerische, Zwecke wirklich nicht geeignet, der effektive Lichtleiter ist nur einige tausendstel Milimeter dick.
Die Kunststofffaser (PMMA) gibt's m. E. in 0,5mm,1mm, 2mm
....am besten mit feinem Nassschleifpapier planschleifen und polieren
Je sauberer, je planer und rechtwinkelig die Enden sind, um so mehr Licht kann in die Faser eingekoppelt werden, umso mehr kommt am anderen Ende auch wieder raus und das in die gewünschte Richtung. 1000er Naß ist ausreichend, alles drüber hinaus bringt nicht viel.
Verkleben und Fixieren von Lichtleitern am Modell
Um die Fasern miteinander verkleben verwende ich transparenten Acrylkleber. Härtet unter UV Licht aus (einfach in die Sonne legen) ist danach schleif- u. polierbar.


Betreffend Lichtquelle hab ich die besten Erfahrungen mit sehr lichtstarken 3mm LED'S (10.000 mcd). Einerseits wegen der Baugröße und andererseits wegen der Flexibilität bei der Lichtausbeute am anderen Ende des optischen Leiters.
Je nachdem wie nahe der Leiter der Lichtquelle kommt, umso mehr Licht kann eingekoppelt werden, da spielen einige wenige Milimeter schon eine Rolle. So kann ich die Leuchtintensität sehr gut steuern.
Ich verwende ausschließlich weiße LEDs, will ich Farbe setze ich Filter davor.


LG
Norbert

Beiträge: 148

Realname: Konstantin

Wohnort: Taufkirchen

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7

Freitag, 13. Mai 2016, 10:56

Günstige Bezugsquelle

Tach Post,

da ich auf das Thema Beleuchtung aufmerksam geworden bin (Auslöser ein Cutaway Millenium Falke und Videos/Bauberichte davon) war ich auf der Suche nach günstiger Glasfaser.
Deutsche Quellen erscheinen mir deutlich zu teuer.
Also nach China :)

Hab dabei folgendes gefunden für knapp 30€
Glasfaser - China
Danke Matthias - hab den Link korrigiert.

Das sollten dann sein:
840m 0,75mm
280m 1,00mm
35m 1,5 mm

Möglicherweise ist im Angebot ein Fehler - bei allen anderen Bündelangeboten sind es üblicherweise immer 2,0m, aber selbst dann wären es immer noch erkleckliche viele Meter in Summe.
480m 0,75mm, 160m 1,00m, 20m 1,5mm

Wenn ich seh was Conrad für 25m 0,75mm verlangt, und der ist da ja sogar noch eher günstig.

Nur 0,5mm hab ich bei keinem chinesischen Anbieter im Bündel gesehen, nur auf Rollen mit 1200m aufwärts.

------------
Update 10.05.
Glasfaser angekommen.
Nein, kein Druckfehler im Angebot, wenngleich es von den 1,00mm-Fasern "nur 47" anstatt 80 waren.

Glasfaser in D kaufen ist also keine Option - da wart ich dann halt mal 3 Wochen für die Lieferung aus China,

8

Freitag, 13. Mai 2016, 13:52

Der Link funktioniert leider nicht

9

Freitag, 13. Mai 2016, 15:21

Hier ist der Link aus Konstantins Thread.

Viele Grüße
Mathias

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10

Freitag, 13. Mai 2016, 22:57

Grias Eich,

warum in die Ferne schweifen, liegt das gute doch so nah.

Da hab ich mir die Fasern gekauft. War damals einer der günstigsten. Lieferung ging echt prompt.

https://stores.ebay.de/AURA-Kunst-Hobby/…d=p4634.c0.m322

LG
Norbert

11

Freitag, 13. Mai 2016, 23:50

Grias Di Norbert,

von solchen Beiträgen *lebt* der Thread.

Vielen lieben Dank
Mathias

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12

Samstag, 14. Mai 2016, 12:46

Grias Eich,

Mir ist dazu vielleicht noch eine weitere Einsatzmöglichkeit eingefallen.

Die Lichtleiter transportieren an und für sich Licht von A nach B. Bei mechanischen Beschädigungen, Kratzern, Einkerbungen usw. jedoch, emitieren sie Licht genau dort (die Faser blutet ;( )

Mein erster Versuch mit Licht emitierender Oberfläche war der Bau eines Lichtschwertes in 1:6. Dazu hab ich einen Plexiglasstab leicht konisch geschliffen; zum Schluss mit einem 300er Nass. Je stärker die Oberfläche "beschädigt ist, umso mehr Licht tritt dort aus.
M. E. hat das Schwert für 1:6 Maßstab zu wenig "geleuchtet" dem Auftraggeber war's aber genug. Mangels aktueller Anwendungen hab ich dann keine weiteren Versuche mehr gemacht.
Ich denke aber, für Anwendungen wie Radkasten- od. Unterbodenbleuchtungen im kleineren Maßstab könnte das schon funktionieren.

LG
Norbert

13

Samstag, 14. Mai 2016, 13:02

Grias Di Norbert,

es gibt ja Lichtleiter mit sidefire- bzw. Neon-Effekt. Diese basieren, wie Du schon sagtest, auf einem "Ausbluten" durch gezielte Manipulation der sonst reflektierenden Umhüllung. Das lässt sich auch punktuell machen.
Ein Lichtschwert ist natürlich extrem schwer zu realisieren - in anderen Fällen wäre eine zurückspiegelnde Fläche am Ende des "verletzten" Lichtleiters m. E. sinnvoll. Es steht schon ein Projekt mit einem Forenmitglied fest, bei dem das getestet werden wird.

LG
Mathias

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14

Samstag, 14. Mai 2016, 15:14

Thema Diffusoren

Hallo zusammen,

wie realisiert man am besten Diffusoren bei Lichtleitern? Mangels Material (das aber im Anrollen ist, Danke nochmal, Konstantin) kann ich zur Zeit nicht experimentieren. Was ich ausprobieren will:
1. Heißkleber oder Epoxy: Darin am Ende "grob" angeschliffene Lichtleiter einbetten.
2. Stückchen Acrylglas: An der Austrittsseite "blind" anschleifen, Lichtleiter einkleben und das Stückchen mit selbstklebender Alufolie auf den anderen Seiten lichtdicht machen bzw. lackieren.
3. Opake/angeschliffene PVC-Folie davorkleben.

Habt Ihr bessere und getestete Ideen?

Viele Grüße
Mathias

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Hubra

Moderator

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Wohnort: Niederdürenbach-Hain

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15

Sonntag, 5. Juni 2016, 19:58

Hallo Bastelgemeinde. :wink:

Dann werde ich mich nun auch an diesem Projekt aktiv beteiligen.

Zitat

Es steht schon ein Projekt mit einem Forenmitglied fest, bei dem das getestet werden wird.

Wer das wohl wieder sein mag? :lol:

Da Mathias und ich uns erst einmal umgesehen haben, zwecks geeigneten Lichtleitern, kann ich Euch heute das erste Ergebnis davon zeigen. :)
Ich habe in den letzten Tagen zwei Lichtleiter mit seitlicher Abstrahlung bekommen.
Dazu habe ich mir jeweils 2m in 2mm und 3mm bestellt.

Hier mal zwei kurze Stücke zum Vergleich.


Als erstes habe ich dann an jeden Lichtleiter eine 3mm Leuchtdiode mit Hilfe von Schrumpfschlauch befestigt.




Da ich für meinen aktuellen Baubericht nach einer passenden Lösung für die Imitation von Leuchtstofflampen gesucht habe, bin ich mit diesen Lichtleitern dem Ziel einen großen Schritt näher gekommen.
Ich habe mir dann mal wieder ein paar Profile aus Polystyrol zusammen gelegt und mit dem Bau begonnen.


Daraus habe ich dann diese kleinen Teile angefertigt. :idee:


Anschließend kamen noch LED's 1206 dazu.


Diese habe ich dann unter die kleinen Profile geklebt.
Von oben wird dann nur noch der Lichtleiter rein gesteckt und braucht auch nicht geklebt zu werden.


In diesem Fall habe ich die Fläche des Lichtleiters mit groben Schleifpapier angeraut, dadurch wurde das Licht noch etwas heller.
Nach dem das erledigt war habe ich zwei Teile davon mit Hilfe eines flachem Profils von 0,5 x 4,0mm verklebt.


Bei dieser Lampe habe ich unter den Lichtleiter noch etwas Chromfolie gelegt, dass führte aber zu keiner Verbesserung des Lichtaustrittes.


Jetzt habe ich die Chromfolie entfernt, die Helligkeit wurde eher verbessert.


Hier nochmal zwei Lampen im direkten Vergleich, die obere ist natürlich noch nicht fertig.




Hier dann mal der Vergleich zwischen der 3mm LED oben im Bild und der SMD-LED unten im Bild.
Allerdings ist der obere Lichtleiter nicht angeraut, aber das habe ich mir erspart, da mich die SMD-LED eher Überzeugt hat und auch besser in einem Modell untergebracht werden kann.


Und so sieht der Lichtaustritt am Ende aus.
Das Licht erhellt aber die ganze Fläche sehr gleichmäßig und der große Vorteil bei diesen Lichtleitern gegenüber den anderen ist,
dass er ganz weich ist wie Silikon und er sich somit ohne Nachbehandlung mit einem Skalpell oder Cuttermesser schneiden läßt.
Außerdem ist die Schnittfläche dann gleich ganz glatt.


Das war es dann mal von meiner Seite zum Thema Lichtleiter.
Ich hoffe das ich Euch damit ein wenig weiter helfen konnte. :nixweis:

Gruß Micha.

16

Sonntag, 5. Juni 2016, 20:34

Deine Leuchtstofflampen sind wirklich super geworden, Micha! :respekt:
Ich bin gespannt, wie die eingebaut aussehen werden.
Kann es sein, dass Du eine UV-LED in den Schrumpfschlauch gepackt hast?

Auf jeden Fall: Dickes Lob!

Bei mir trudeln so langsam die Bestellungen aus diversen Ländern ein. Kann nicht mehr lange dauern.

Viele Grüße
Mathias

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17

Samstag, 25. Juni 2016, 19:55

Kleines Update.

Die Lichtleiter aus Konstantins Quelle sind mittlerweile bei mir angekommen.
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil: Es handelt sich um PS- und nicht um PMMA-Material, was in puncto Vergilbung, Bruch und Biegeradien natürlich schlechter ist.
Egal.
Die Mengen waren bei mir auch nicht korrekt - einen "Fall" auf Ali aufzumachen wirkt da ähnlich wie bei Ebay Wunder...
Gestern habe ich einen ersten "Lensing"-Versuch gemacht und bin begeistert!
In den nächsten Tagen (bin grade zeitlich etwas eingespannt) werde ich Bilder sprechen lassen.

Viele Grüße
Mathias

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dagmar bumper

Moderator

Beiträge: 2 679

Realname: Matze

Wohnort: Insel Fehmarn

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18

Samstag, 25. Juni 2016, 22:21

Howdy Modelers :wink: ,

einen "Fall" auf Ali aufzumachen wirkt da ähnlich wie bei Ebay Wunder...

Gestern habe ich einen ersten "Lensing"-Versuch gemacht und bin begeistert!


Also diese "Geheimsprache" macht die Sache total interessant :ok:

So long

Matze

19

Sonntag, 26. Juni 2016, 10:50

Hi Matze,

mir ist nicht ganz klar, was Du da als "Geheimsprache" siehst.

AliExpress (kurz: Ali) ist eine chinesische Verkaufsplattform mit Käuferschutz, auf der ich die Lichtleiter gekauft hatte. Dort habe ich mich im System ob der abweichenden Mengen beschwert; also einen "Fall" aufgemacht. Ähnlich wie bei Ebay droht Händlern bei Fehlverhalten der Ausschluss. Die fehlenden Fasern sind jetzt auf dem Weg.

Falls Du "Lensing" meinst - das hatte ich oben schon erklärt:

Zitat

Lensing bzw. Mushrooming: Dies bedeutet, das sichtbare Ende des
Lichtleiters thermisch zu einer Linse (engl. Lens) bzw. Pilz (engl.
Mushroom) zu verformen. Dazu verwendet man am besten ein Feuerzeug. Das
zu bearbeitende Ende des Lichtleiters vorsichtig waagerecht an (nicht
in!) die Mitte der Feuerzeugflamme führen und warten, bis das Material
schmilzt und dabei eine linsen- bzw. pilzförmige Verdickung ausbildet.
Abkühlen lassen, fertig. Das Ende sollte klar sein und, wie eine LED,
das Licht weiter streuen als ein nur poliertes Ende.Solch eine
Verdickung ist auch eine Erleichterung bei der Montage. Von außen durch
eine passende Bohrung eingeführt, verschwindet der Lichtleiter nicht
flugs im Modell, sondern bleibt schön am Platz. Natürlich lassen sich
Linse/Pilz auch nachträglich schleifen und polieren. Auch das Verformen
des Lichtleiters ist möglich, wie dieses englischsprachige YouTube-Video zeigt.
Der Autor spricht von "rectangular", also rechteckig, ich sehe es eher als oval.
Und das passiert, wenn das PMMA zu nahe an der Flamme ist...
Viele Grüße
Mathias

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20

Sonntag, 17. Juli 2016, 03:38

Sorry, dass ich mich in diesem Thread so lange nicht mehr gemeldet habe.
Ich bin gerade auf vielen Hochzeiten unterwegs.
Es wird aber mit Sicherheit hier weitergehen.
Mein Wort darauf.

Viele Grüße
Mathias

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Beiträge: 269

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21

Donnerstag, 29. September 2016, 09:48

Super Thema zu meinem aktuellen Bau ....

Eine Frage allerdings noch. Ich brauche in meinem Cockpit Punktuelles Licht.
Wäre dieser Shop

https://modellbau-schoenwitz.de/de/lichtwellenleiter

Dafür ok ? Ich kenn mich damit garnicht aus, und will es mir nicht gleich ( nochmal ) verbocken :/
___________________________________________________________________________________
Und der Tod stellte seine Sense in die Ecke und setzte sich auf den Mähdrescher, den es war Krieg!

22

Donnerstag, 29. September 2016, 21:06

Hallo Vykos,

den Shop habe ich in meinen Bookmarks, habe aber noch nichts dort bestellt.
Die "normalen" PMMA-Lichtleiter sind das, was Du brauchst. Experimentiere mal mit ein paar Stückchen und schau' Dir die Effekte beim Lensing an. :ok:
Auch kannst Du mit transparenter Farbe am Ende des Lichtleiters (ich habe Glühlampentauchlack auf Nitro-Basis aufgetüpfelt) aus einer kaltweißen LED mehrere Farben erzeugen. 8)

Viele Grüße
Mathias

P.S. Verd****, ich muss hier mal weitermachen :schrei: :bang:

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Beiträge: 178

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23

Dienstag, 10. Januar 2017, 01:48

Hallo zusammen :wink: ,
wenn ich nach so langer Zeit auch noch etwas dazu steuern darf? ...

2012 habe ich es bei meinem VW Passat Polizei mit Glasfaserkabel versucht, ein Radio und Schaltknöpfe in verschiedenen Farben zu beleuchten ...
man konnte es am Modell direkt zwar erkennen, auf Bildern leider nicht :whistling: ...
auch war/ist der Aufwand zu hoch und würde heute auf andere Materialien zurückgreifen - es gibt ja mittlerweile genug in verschiedensten Stärken ... und mit mehr Lichtausbeute

Bei meiner Bell UH-1D konnte ich mit 2 mm und 3 mm Lichtleitern die Positionslichter aber gut realisieren :)
CU bis neulich :pc:
Gruß Rex


Beginne den Tag mit einem Lächeln :smilie:

Land Rover Polizei Bonn
Polizei-VW Passat
NYPD Ford Galaxie 500 (1976)

24

Dienstag, 10. Januar 2017, 01:59

Einfach klasse, Rex!

ich will mal mit Flüssiglatex experimentieren.
Da treibt man erst extremen Aufwand für die Endenbearbeitung der Lichtleiter -
und knipst sie dann meistens ab...

Wenn ich wieder fit bin, geht's weiter

Viele Grüße
Mathias

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25

Mittwoch, 15. März 2017, 12:50

Zitat

Auch kannst Du mit transparenter Farbe am Ende des Lichtleiters (ich habe Glühlampentauchlack auf Nitro-Basis aufgetüpfelt) aus einer kaltweißen LED mehrere Farben erzeugen.
Das macht man dann am besten auf der Seite, wo der Lichtleiter an die LED angeschlossen wird, oder? Denn auf der anderen Seite lass ich ja erst einmal noch ein Stück aus dem Modell rausschauen, das dann nachher am Ende bündig abgeschnitten wird. Da wird's dann ja vermutlich schwer noch gescheit den Farblack aufzutragen. Die Farbe scheint dann nicht in andere Leitungen rüber, wenn ich diese weiß lassen will?

Funktioniert das auch mit klaren Aqua Colors von Revell? Denn von denen werde ich mir sowieso noch was holen.

26

Mittwoch, 15. März 2017, 21:32

Die eingefärbte Seite ist egal und streut auch nicht.
Jede transparente Farbe sollte funktionieren.
Immer einen kleinen Test machen! Mein violetter Lack war so "dicht", dass ich ihn 1 : 3 verdünnen musste.

Viele Grüße
Mathias

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