Danke für die Blumen. Es macht den Charme der Artitec Modelle aus, dass sie nicht aussehen, als kämen sie direkt vom CAD in den 3 D Drucker. Man erkennt die Handschrift des Erbauers. Und man kann sich sicher sein, dass sie von jemandem konstruiert wurden, der sich mit Leidenschaft in das Aussehen der Vorbilder eingearbeitet hat. Das Beispiel der quer verlegten Planken beweist es. Zu Basteln gibt es an diesen Modellen freilich wenig; das ist kein Tummelplatz für leidenschaftliche Rumpfbauer. Eher einer für kleine Van de Veldes.
Ich habe nach der Anleitung das Achterkastell nicht gleich auf den Rumpf geklebt, sonst käme man ja auch nicht mehr an die darunter liegenden Deckspartien. Zudem habe ich Deck und Seitenwände des Kastells getrennt gelassen, um sie besser farbbehandeln zu können.
Dann begann das erprobte Farbverfahren. Dies hier musste vorher gut griffbereit stehen.
Dann habe ich das Deck in einzelnen Segmenten behandelt. Wie immer beginnt es mit einem deckenden Überzug mit unverdünnter Ölfarbe Vandyckbraun (Schmincke). Die Farbe zu verdünnen würde nicht bedeuten, dass man sie leichter wegbekommt. Im Gegenteil! Außerdem steigt dann die Gefahr, dass das Lösungsmittel die Humbrolfarbe angreift.
Das Meiste an Farbe habe ich mit Wattepads weggewischt. Achtung: Immer nur ein Mal wischen. Danach ist die Aufnahmefähigkeit des Pads erschöpft und man würde die Farbe nur verteilen, statt sie wegzuwischen. Also auch die Rückseite des Pads nutzen. Ich rate sehr dazu, dünne Gummihandschuhe zu tragen!
Dann kommen feinere Werkzeuge zum Zug.
Ich wollte (meinen bescheidenen Vorstellungen vom „Mittelalter“ folgend) ein eher unstrukturiertes Grau-in-Grau-Deck, also keinen besonderen Kontrast zwischen Kalfaterung und Planken, wie man ihn auf Schiffen des 18. und 19. Jahrhunderts sieht. Und hier das Ergebnis:
Und hier das Schlachtfeld auf der Werkplatte, das der Vorgang zurückgelassen hat. Zum Glück muss man für Wattepads und Q-Tipps nun wirklich kein Vermögen bezahlen. Letztere gibt es übrigens auch als noch einmal wesentlich preiswertere No-Name-Produkte.
Wird fortgesetzt.
Schmidt