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Montag, 11. April 2016, 15:30

Le Superbe, oder was die Engländer daraus gemacht haben

Moin Moin Modellbaufreunde,

nachdem ich nun schon ziemlich lange Zeit hier mitlese und auch schon das Ein oder Andere an Ideen und Tipps herausgezogen habe, will ich mein neues Werk auch mit euch teilen.

Aber erst mal ein bischen von mir und meiner Modellbauerfahrung. In meiner frühen Jugend habe ich angefangen mit dem Plastikmodellbau. Damals lag der Schwerpunkt auf Panzer und Fahrzeuge aus der Zeit 1939-45, aber auch das ein oder andere Schiffsmodell aus dieser Epoche war darunter. 1993 ging ich dann zur Marine und der Modellbau schlief ein wenig ein. Erst als ich dann als Unteroffizier den Genuß einer Einzelstube hatte ging es mit dem Modellbau weiter. Ab diesem Zeitpunkt aber nur noch Schiffsmodelle.
Nachdem ich dann schon jahrelang auf einem Tiger-Schnellboot (Klasse 148 ) zur See gefahren war, wollte ich dieses auch als Modell bauen, und da ich nun eine eigene Wohnung hatte und mich erst recht austoben konnte, habe ich mir von Steingraeber den Bausatz eines 148ers in 1:40 gekauft. Holz. Natürlich ging ich als völliger Neuling in den Holzbau (Was zum Geier ist ein Hellingbrett??) und dem entsprechend gab es viele herbe Rückschläge beim Bau. Nach ein paar Jahren ist dann aber doch ein sehr schönes Modell daraus geworden. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich genausoviel Zeit in das Abstauben des Wohnzimmers gesteckt habe, wie in den Bau selbst. Ja, Ihr ahnt richtig, ich habe im Wohnzimmer gebaut.
Nun war ich ein wenig vom Holzbau infiziert und habe nach Originalplänen (der Vorteil wenn man auf so einem Boot zur See fährt :)) noch einmal einen 148er begonnen, diesmal in 1:30. Alles Eigenbau und diesmal mit allen Erfahrungen die ich beim "kleinen Tiger" gesammelt hatte. Zwischenzeitlich war ich, zwecks Studium, nach Kiel umgezogen und hatte dort endlich eine richtige Modellbauwerkstatt, dank der Abfindung nach 12 Jahren Marine auch mit einigen Werkzeugen und Maschinen (Dekupiersäge, Modellfräse etc.) vernünftig ausgestattet. Da an den Aufbauten des Tigers immer mehr Polystyrol zum Einsatz kam und ich mich in das Material verliebt habe began ich nun parallel ein U-Boot Typ VIIc 1:40, auch nach Originalplänen und auch ohne Bausatz. Diesmal aber aus Polystyrol.
Als ich nach dem Studium zu meiner Ex-Verlobten (und jetzigen Ehefrau) zog gab es plötzlich keine Werkstatt mehr :heul:. Die beiden Modelle wurden verpackt und eingelagert. Also BACK TO THE BASICS und zurück in den Plastikmodellbau.

In einem Anflug von modellbautechnischen Größenwahn habe ich mir dann die Victory von Heller gekauft. Am Anfang war auch noch alles ok, aber spätestens bei den ersten Wanttauen und Jungfern habe ich gemerkt, das hier doch mehr Erfahrung nötig ist, als ich bis dahin hatte. Und so habe ich schweren Herzens den Bausatz als 200€-Grundkurs in Segelschiffbau deklariert und das Schiff zum lernen missbraucht. Hier und in anderen Foren Tipps und Anregungen geholt und dann einfach probiert und getestet und gelernt und probiert und ... . Nun ja, der Bausatz wird niemals ein Modell ergeben, aber ich habe viel gelernt und beschlossen diese Erfahrungen jetzt in einem Modell umzusetzen...

Le Superbe, oder was die Engländer daraus gemacht haben:

ich habe mir Vorgestern den Bausatz bestellt und gleich dazu noch meine Polystyrol-Bestände aufgefüllt. Ich hoffe im Laufe der Woche wird geliefert. Geplant habe ich, das Schiff als Prise unter englischer Flagge zu bauen. Dabei kann ich einiges an Ideen, welche mir beim Studium dieses und anderer Foren gekommen sind, umsetzen. Auf jeden Fall werde ich die Kupferbeplankung bis auf Wasserlinie reduzieren und den Rumpf im Bereich der Stückpforten dicker machen. Ebenso will ich alle sichtbaren Geschütze takeln. Ich spiele auch mit dem Gedanken, die Heckgalerie komplett neu zu bauen, so als wäre sie im letzten Gefecht unter französischer Flagge durch eine mörderische Breitseite Längsbeschuß zerstört und von den Engländern neu gebaut worden, aber mal sehen...

Ich muss aber jetzt schon anmerken, das dieser Baubericht kein tägliches oder wöchentliches Update erhalten wird. Ich habe nicht immer die Zeit zum bauen, da sind ja auch noch Kinder und Garten, nicht immer die Lust zum bauen, die nötig ist um wirklich ein gutes Ergebnis zu erzielen, zum anderen meckert Commander Homefleet (meine Frau) spätestens nach drei bis vier Tagen Intensivbasteln. Von daher wird es wohl nur alle paar Wochen etwas neues von mir geben.

Ich freue mich schon den Bericht für euch zu schreiben, aber noch mehr freue ich mich auf eure Kritik (positiv und negativ), Anregungen und Diskussionen bei bestimmten Bauabschnitten...
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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2

Montag, 11. April 2016, 16:01

Erst einmal herzlich Willkommen Feuermann6147. Ein interessantes Projekt womit Du hier in besten Händen bist. Schätze Schmidt hat schon ganz große Augen und ebenso dafi. Deiner Ausführung nach zu urteilen hast Du dir den Bausatz von Heller bestellt?
Was hat der arme Horatio verbrochen dass ihr ihn, diesen Hänfling zur See schicken wollt? Suckling 1771

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3

Montag, 11. April 2016, 16:18

Hallo....

auch von mir ein herzliches Willkommen hier und viel Spaß.
Werde mich mal mit dazu setzen und gespannt zuschauen.
Klingt interessant Dein Vorhaben.

4

Montag, 11. April 2016, 16:25

...Rückt Ihr bitte hier mal noch ein Stück zusammen...? Danke! :thumbsup:
So. Herzlich willkommen auch von mir. Ich bin sehr gespannt! 8o

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

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5

Montag, 11. April 2016, 19:26

Na dann viel Spaß mit Deinem Großprojekt
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert im Maßstab 1/36 nach den Plänen des NMM und einer eigenen Rekonstruktion


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

6

Montag, 11. April 2016, 23:12

Der indeed sehr interessierte Schmidt möchte darauf verweisen, dass ein ähnliches Projekt (anglophiler Umbau einer Superbe) hier schon einmal angegangen, aber zu seinem Bedauern (noch) nicht zu Ende geführt wurde. Allerlei Anregungen wird man sich dort nichtsdestotrotz holen können.
Plastik: Pimp my... 74-gun Ship o' the Line, oder: Heller's Superbe goes black'n'white
Ansonsten harrt besagter Schmidt gespanntest.
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

7

Dienstag, 12. April 2016, 10:26

Ein interessantes Projekt!

Spontan fallen mir mehrere französische 74Kanonenschiffe ein, die durch die Engländer umgekrempelt wurden, auch mit neuem Heckspiegel. Dashier ist die in Trafalgar eroberte Dugay-Trouin, die nun HMS Implacable hiess: https://en.wikipedia.org/wiki/HMS_Implac…_War_A19880.jpg (Daneben sieht man das Heck der Trincomalee (das damals 2 Gallerien wie ein Zweidecker hatte), heute hat sie wieder nur noch eine). Und auch da hat das Schiff einen englischen Heckspiegel.

Wenn du aber von der Superbe ausgehst (1780er?), werden die Engländer eher auch offene Gallerien gebaut haben, es sei denn, sie haben das Schiff nach 1800 erobert.

lg

hms

8

Dienstag, 12. April 2016, 13:34

Nachtrag zur Eröffnung

Moin Moin,

erst einmal DANKE an alle für das freundliche Aufnehmen in eurer Mitte.
@Schmidt: Danke für den Link, diesen Baubericht hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm (kein Wunder bei der Masse an wunderbaren Berichten hier)
@HMS: Ein spezielles Schiff als Vorbild für meinen Umbau habe ich nicht im Sinn. Ich will einfach mal sehen wohin die Reise geht

Da gestern die Zeit beim Erstellen des Threads ein wenig knapp war (man will ja den Feierabend nicht versäumen (Der Vorteil des Automatisierungstechnik: Wenn mal alles läuft hat man auch auf der Arbeit Zeit für`s Forum ;) )), hier noch ein paar Nachträge:
Die Farbgebung wird wohl in Richtung BieneMaja gehen, das hat mir an der Victory schon sehr gefallen. Die Segel werde ich aus Papiertaschentüchern auf der Plastikvorlage herstellen. Ich habe letztes Wochenende damit ein wenig herumexperimentiert und auf die Schnelle schon sehr schöne Ergebnisse erzielt. Der Vorteil wäre, ich spare mir das Nähen von Hand, wie ich es bei der Victory gemacht habe. Bei Bedarf und Interesse mache ich dazu mal ein kleines HowTo (zu Beidem).

Nachdem gestern noch immer nichts von den bestellten Sachen geliefert worden ist (ja ja, Geduld ist eine Tugend) habe ich einen kleinen gedanklichen Spaziergang auf dem Achterdeck gemacht. In Luv immer ein paar Meter hin und wieder zurück. Dabei fiel mein Blick auf die sauber verstauten Hängematten und mir kam gleich die erste bzw. die Ersten Fragen an die Experten hier in der Runde:

- Kennt jemand die genauen Maße der Hängematten? Ich würde so um die 180x60cm vermuten.
- Waren die Hängematten immer auf mit dem Knick in der Mitte in den Netzen verstaut, oder gab es auch die Variante, dass die Hängematten aufgerollt nebeneinander standen, so in etwa auf die Art:


Edit Klaus (Moderator): Schau Dir bitte in den Hilfethemen noch einmal an, wie Bilder eingebunden werden. Hier habe ich es einmal für Dich erledigt. Da kannst Du Dir ansehen, wie es aussehen muss.

Munter bleiben
Klaus


Bis demnächst

Ingo
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9

Dienstag, 12. April 2016, 13:39

Hallo :wink:

Auf alle Fälle interessant....da bin ich auch gerne mit dabei!!

Gutes Gelingen!!

Gruß, Gustav
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

10

Dienstag, 12. April 2016, 14:16

Mal eine kurze Zwischenfrage. Wenn es heißt, ein Moderator muss meinen Beitrag absegnen vor dem Einstellen, liegt das an den Bildern und wie lange dauert das in der Regel?
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11

Dienstag, 12. April 2016, 14:20

War mir bisher noch nicht passiert.
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12

Dienstag, 12. April 2016, 14:21

Ok, danke. Ich warte jetzt mal bis morgen und dann, hmmm, mal sehen
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13

Dienstag, 12. April 2016, 16:20

Hängematten haben m. E. etwas größere Maße als von Dir geschätzt :idee: . Schon wegen des Durchhangs/Bauches nach allen Seiten/unten, wenn jemand darin liegt. Bei Deinen Maßen wäre sie vermutlich zu kurz und zu schmal, so dass Kollege Seemann ständig im Schlaf rausfallen, bzw. abgekippt werden würde, wenn er sich bewegt. Zu Deiner zweiten Frage: Ich kenne nur die "U" - Variante, was aber nichst heißen will... :nixweis:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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14

Mittwoch, 13. April 2016, 13:44

Noch mehr Fragen...

Moin Moin,

@Chris: Danke, ich denke dann gehe ich mehr Richtung 210x90cm.

Da bisher noch immer nichts geliefert wurde :( (doch, eine Rolle Messingdraht), bleibt mir zur Zeit nichts anderes übrig, als weiter gedanklich in Luv über die Popp zu wandern und mir so meine Gedanken über das Ein oder Andere zu machen und hier mit euch zu diskutieren, bzw. eure Meinung dazu einzuholen...

1. Ich will das Deck (die Decks) mit Echtholzfurnier beplanken, nach der Methode wie sie hier öfter schon beschrieben wurde (Ränder der Planken schwärzen etc.). Mit was wird nach dem Schleifen das Holz behandelt? Kommt da am besten eine farblose Holzlasur drauf, oder nur Klarlack? Wie ist es mit der Festigkeit des Decks im Bezug auf Teile die aufgeklebt oder mit Messingstiften verbolzt werden, Ringösen, Relingstützen etc.?

2. Die Kupferbeplankung werde ich mit Kupferband aus dem Tifany-Bereich machen. Ob in ganzen Bahnen, oder mit einzelnen Stücken weis ich noch nicht genau. Ich habe hier im Forum in einem Baubericht gelesen, das man mit ??? nachbehandelt um kein Anlaufen, Fingerabdrücke oder Ähnliches zu bekommen. Leider habe ich versäumt gleich ein Lesezeichen zu setzen und finde den Bericht jetzt nicht mehr. Könnt Ihr mir Tipps geben wie ich das Kupfer "konserviere"?

Dank im Voraus

Ingo
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15

Mittwoch, 13. April 2016, 19:01

Ich rate bei Modellen in diesem Maßstab eher zu einer Nachgravur der Planken, statt zu einem Materialmix. Bei Dafis Victory in 1:100 ist Holz okay, außerdem sehr gut gemacht. Dagegen geraten Echtholzdecks im Maßstab 1:150 für mein Empfinden oft zu rustikal. Siehe meine Bauberichte Prince und Phenix.
Dito bei der Kupferung. Da ist schon eine sehr exakte drauf. Ich würde die farblich, ggf. auch durch Gravuren aufzuwerten versuchen, statt drüberzukleben.
Schmidt
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16

Donnerstag, 14. April 2016, 08:52

Moin Moin,

@Schmidt:
Danke für deine Meinung / deinen Rat, auch wenn er mir eine schlaflose halbe Nacht beschert hat.
Dagegen geraten Echtholzdecks im Maßstab 1:150 für mein Empfinden oft zu rustikal.
Bei diesem Satz musste ich irgendwie sofort an die alte Wohnzimmerschrankwand meiner Eltern denken, Eiche brutal...ähhh...Eiche rustikal. In Sachen Farbe hatte ich eher an etwas viel helleres gedacht, in etwa so: drittes Bild im Post. Alles Dunklere wäre auch für mich zu wuchtig/rustikal (Eiche brutal).
Ich werde aber vor der endgültigen Entscheidung noch ein wenig (oder ein wenig mehr) experimentieren und dann die Ergebnisse hier nochmal zur Begutachtung und Diskussion einstellen.

Gruß
Ingo
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17

Montag, 18. April 2016, 11:13

Es geht los!

Moin Moin,

am Freitag wurde endlich mein Bausatz und das restliche Material geliefert, es konnte also los gehen. Leider erst am Sonntag, da ich die Tage zuvor noch anderweitig Beschäftigt war.

Als erstes habe ich mir die Steuerbord-Rumpfhälfte genommen und angefangen diese zu säubern und Spritz-und Auswerfermarken zu schleifen. Auch der zu mächtigen Holzmaserung wurde ein wenig zu Leibe gerückt.
Dann ging es an das Aufdoppeln der Bordwand der unteren Batterie. Dazu habe ich rund um die erste Stückpforte 3,2x4,0mm EvergreenLeisten geklebt. Oben und unten natürlich mit mehr Überstand wegen der Waagerechten zum Deck. Nach dem Schleifen und Spachteln (vor dem finalen Schleifen) war mir das Ganze aber irgendwie nicht stimmig, es wirkte zu dick. Gemessen habe ich hier eine Wandstärke von 4,5mm. Darum habe ich bei den nächsten Stückpforten mit 1x2mm Leisten gearbeitet. Die vertikalen Teile wurden an die Rundung der Bordwand angepasst, was dazu führt, dass die gesamte Bordwand jetzt 3,5mm stark ist. Das mag historisch gesehen zwar etwas zu dünn sein, aber jetzt gefällt mir die Optik am Modell deutlich besser.


Innenansicht


Außenansicht


Ich hoffe, dass die dünnen Leisten genug Stabilität zum Schleiffen haben, ansonsten mache ich sie wieder weg und arbeite nach diesem Verfahren (die letzten Bilder im ersten Post). Hier könnte ich ja dann innen wieder etwas wegschleiffen um auf die etwas dünnere Bordwandstärke zu kommen.
Für die Trempelrahmen werde ich 2,0x0,5mm Leisten nehmen, damit komme ich außen auf ~1,5mm zwischen Bordwand und Rahmen. Ich habe gestern probehalber mal ein Stück eingepasst und es gefiel mir so ganz gut. Leider habe ich davon kein Foto, kommt aber noch.


Während ich an meiner Verdopplung gearbeitet habe, schweiften meine Gedanken ein wenig in Richtung Kanonen und deren Takelage ab. Ich wollte wissen, ob ich 9"-Blöcke für die Vorholtaljen selber bauen kann. 1x1mm und 2x2mm Leiste wurden mit Bohrungen versehen. Bei den 0,6mm-Bohrungen für die Taue hatte ich die Befürchtung das die Restwandstärke von 0,2mm neben den Bohrungen nicht mehr ausreicht, aber es geht. Dann noch 0,35mm Bohrung für die Haken, welche aus 0,3mm Messingdraht gebogen sind. Und siehe da, sowas kommt dabei heraus:



Natürlich fehlen hier noch die typischen Rundungen für den Block und Farbe und so, aber es war ja auch nur ein Versuch ob es machbar ist...


Bis dann...
Ingo
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18

Montag, 18. April 2016, 14:17

:ahoi: Oh, eine weitere Superbe.

:hey: Mich freuts, mal schaun wie Du deine Vorstellungen so umsetzt.

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19

Montag, 18. April 2016, 23:32

Möchtest Du die Blöcke so eckig lassen?
Was hat der arme Horatio verbrochen dass ihr ihn, diesen Hänfling zur See schicken wollt? Suckling 1771

20

Dienstag, 19. April 2016, 07:31

Moin Moin,
Möchtest Du die Blöcke so eckig lassen?
nein, natürlich nicht. Ich wollte mit dieser Talje nur einmal ausprobieren, ob ich in dieser Größe eine Talje bauen kann, wollte sehen ob der Rand neben den Bohrungen reicht etc.

Gruß
Ingo
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21

Dienstag, 19. April 2016, 09:23

Es sind hier im Forum schon eine Reihe von Versuchen gezeigt worden, Geschütze im kleinen Maßstab zu takeln. Nimm dir doch die Zeit, die einmal durchzusehen. Da wirst du sicher aufschlussreiches Anschauungsmaterial finden.
Ich persönlich bin der Ansicht, dass ein guter Fake besser ist als eine bemüht authentische Darstellung, die dann doch an den Größenverhältnissen scheitert. 1:150 (wenn das denn stimmt) ist einfach sehr sehr klein. 2 Millimeter sind schon 30 Zentimeter!
Schmidt
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Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

22

Dienstag, 19. April 2016, 11:50

Ich persönlich bin der Ansicht, dass ein guter Fake besser ist als eine bemüht authentische Darstellung, die dann doch an den Größenverhältnissen scheitert. 1:150 (wenn das denn stimmt) ist einfach sehr sehr klein. 2 Millimeter sind schon 30 Zentimeter!
Schmidt
Da stimme ich Dir voll und ganz zu. Ich will auch nicht auf Teufel komm 'raus alles bis ins kleinste Detail realistisch nachbauen. Die gezeigte Talje (oder der Ansatz einer solchen) war auch eher als Versuch gedacht, ob das das mit den Bohrungen geht, oder ob der Rand wegbricht wenn etwas Zug auf die Leine kommt etc.
Wie Du ja schon geschrieben hast, hier im Forum gibt es genügend Beispiele für sehr gute, gelungene Faketakel an Geschützen, da muss ich mir nicht Finger und Pinzetten brechen um authentische Taljen zu bauen. Wenn es aber mit vertretbarem Aufwand machbar ist UND gut aussieht, warum nicht?

Gruß
Ingo
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23

Donnerstag, 28. April 2016, 08:58

Update

Moin Moin,

leider komme ich in den letzten Tagen nicht immer so zum Bauen wie ich es gerne tun würde, da Familie, Beruf und andere Verpflichtungen Vorrang haben, aber immer mal wieder ein bisschen geht dann doch. Hier nun ein Update was sich getan hat:

Auf dem unteren Batteriedeck sind die Leisten zum Aufdoppeln der Bordwand fertig geklebt, geschliffen, gespachtelt und nochmal geschliffen und bereit zum Einbau der Trempelrahmen. Der Rahmen an der ersten Stückpforte wurde an die anderen Rahmen angepasst, damit ist die Bordwand nun einheitlich ~3,5mm.
Für das zweite Batteriedeck habe ich 1x2mm-Evergreenleisten in dem Bereich, der später nicht zu sehen ist, benutzt. Für den Teil unter der Öffnung im Oberdeck (gibt es dafür einen Fachausdruck? Ich kenne es aus diverser Literatur unter dem Namen marketsquare.) habe ich 0,5x2mm Leisten verwendet. Darauf wird nach Einbau des unteren Decks nochmals eine 0,5mm Polyplatte eingepasst, da diese ja von außen zu sehen ist und ich da nicht nur die Rahmen aus Leisten haben will.
Für die Trempelrahmen habe ich mich nun entschieden, diese nicht aus Einzelstücken zu fertigen, sondern habe mir 6mm-Evergreen-Quadratrohr bestellt, ist aber noch nicht geliefert. Die Wandstärke werde ich reduzieren und dann in die Stückpforten einpassen.


Auf der Außenseite habe ich alle Löcher verspachtelt (gerade habe ich auf den Bildern bemerkt, dass ich drei Löcher glatt übersehen habe :bang: ) und den Kupferbelag oberhalb der Wasserlinie entfernt. Auf die Wasserlinie wurde eine 1x2mm Polyleiste geklebt um einen schönen Abschluss zu bekommen. Diese muss ich am Bug noch verspachteln. Danach kommt noch der letzte Schliff, ganz bewusst erst nach dem Aufkleben der Leiste, um evtl. Kleberspuren gleich mit zu Beseitigen.


In dem Bereich in dem ich die Kupferbeplankung entfernt habe, wird der Rumpf dann natürlich glatt, ohne die Holzstruktur die sonst zu sehen ist.

Und hier wäre ich jetzt an eurer Meinung interessiert. Soll ich es so lassen, weil es vllt. nach dem Lackieren nicht mehr auffällt, oder versuchen eine Holzstruktur irgendwie* da hin zu bekommen. Ich muss noch dazu sagen, das ich die Plankenverläufe gravieren will.
*Über das irgendwie habe ich mir ein paar Gedanken gemacht. Ich könnte in die Grundierungsfarbe mit einem härteren Borstenpinsel eine Struktur einbringen, oder an einer anderen Stelle vom Rumpf eine Abgussform erstellen und diese möglichst dünn mit Resin gießen. ABER: ich habe noch nie mit Silikonformen und Resin gearbeitet, absoluter Neuling, ich weiß nicht mal ob das machbar ist, so dünne (~0,5mm) Abgüsse zu machen und diese dann auch schleiffen, anpassen und an die Bordwandrundung biegen (Schmidt, geht das?).

So, das wars erstmal von mir...

Gruß
Ingo
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24

Donnerstag, 28. April 2016, 09:44

Hallo,

ich habe mir deine Bilder jetzt angeschaut und finde es bisher sehr schön was du machst.

Bei der Bordwandstärke würde ich aber noch etwas abnehmen. Du hast oben etwas von 3,5mm geschrieben was im Maßstab 53cm bedeuten würde. Finde ich zu mächtig. Iregndwas zwischen 40cm also 2,6mm bis 3mm würde ich nehmen.

Ansonsten schauen auch die Wummen weniger weit raus. Ein mm weniger wirkt da schon um welten.


Für deine Decks würde ich wenn Holz dann so schmale leisten wie möglich nehmen

https://www.architekturbedarf.de/katalog…leiste-1-x-2-mm

2mm wären 30cm im Maßstab. Laut dem Mondfeld wäre das auch eine noch gerade so gängige Plankenbreite.

Die 1mm dicke wirst du halt ganz schön schleifen müssen.

25

Donnerstag, 28. April 2016, 10:18

Hallo William,

danke für das Lob.
Die 3,5mm beziehen sich auf das untere Batteriedeck, beim oberen sind es ca. 2mm, entspricht ~30cm. Bei den "Wummen" gebe ich dir recht. Für die Geschütze habe ich mal grob geplant, die Schildzapfenlager etwas nach vorne zu verlegen. Ob das reicht, oder ob weitere Modifikationen notwendig werden sieht man, wenn der Bau soweit fortgeschritten ist.
Für deine Decks würde ich wenn Holz dann so schmale leisten wie möglich nehmen

https://www.architekturbedarf.de/katalog…leiste-1-x-2-mm

2mm wären 30cm im Maßstab. Laut dem Mondfeld wäre das auch eine noch gerade so gängige Plankenbreite.

Die 1mm dicke wirst du halt ganz schön schleifen müssen.
Danke für den Link.
Ich hatte bis jetzt Holz von diesem Anbieter im Auge (nicht wörtlich ;) ). Dort werden im Shop auch Kleine Mengen (einzelne Blätter) für Modellbauer/Bastler angeboten. Da der Laden relativ dicht bei mir um die Ecke ist kann ich da mal hinfahren und schauen. Aus den Blättern dann mit Dekupiersäge, Cutter und Modellfräse die entsprechenden Planken herstellen.
Aber Echtholz oder nicht, die letzte Entscheidung ist da noch nicht gefallen, da Schmidt mich mit seinem Beitrag echt ins Grübeln gebracht hat.

Gruß
Ingo
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26

Donnerstag, 28. April 2016, 10:19

Du kannst auch selbst schneiden.

Gerade wenns furniere gibt. 8m Waren so maximal Planken lang. Das lässt sich noch gut schnibbeln in dem Maßstab.

Ansonsten wirds nicht das letzte Thema sein wo du grübelst.

27

Donnerstag, 28. April 2016, 10:27

Ansonsten wirds nicht das letzte Thema sein wo du grübelst.

Mit Sicherheit nicht ;)
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28

Donnerstag, 28. April 2016, 10:31

Dann will der Schmidt mal das Grübelmaschinchen ein bisschen schmieren. Ich würde sehr von einem Materialmix in diesem Maßstab abraten. Außerdem besteht die Gefahr, bei der Verwendung von Echtholz den Farbton, den man sich wünscht, nicht so recht zu treffen. Man bekommt kein Teakfurnier, das lange in der Sonne gebraten hat und dabei silbergrau geworden ist. (Ich beobachte gerade unsere neue Dachterrasse dabei, hell und gau zu werden. Und das geht ganz schön fix.)
Zur Maserung mein Mantra. Nicht auflegen, sondern einschleifen. All die Holzstrukturen an den Hellerseglern sind hübsch gemacht und gut gemeint, aber unmaßstäblich und falsch herum. Maserung liegt nicht auf! Bei meinen Modellen (Prince, Napoleon, Phenix) habe ich sie mit Schmirgelpapier eingeschliffen - nach dem Grundsatz: Weniger ist mehr.
Und wenn du sowieso die Plankenfugen nachgravieren willst, ist das doch naheliegend. Zur Plankengravur am Rumpf mit Hilfe von Abstandshaltern siehe übrigens mein Verfahren bei der Phenix, das ich sehr empfehle.
Schmidt
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29

Donnerstag, 28. April 2016, 10:53

@Schmidt
Die Sache mit dem Materialmix hat mich ja erst ins Grübeln gebracht (siehe weiter oben). Bei den aller ersten Überlegungen zu diesem Modell ging die Reise noch in Richtung Echtholzdeck und Kupferbeplankung mit Tiffany. Aber nach den Beiträgen von Dir war ich mir der Sache nicht mehr ganz so sicher. Deine Meinung und Erfahrung steht bei mir ganz hoch im Kurs (die von vielen Anderen hier selbstverständlich auch), und je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr schlägt das Pendel in die andere Richtung aus, also weg vom Echtholz.
Leider werden bei mir die Bilder in deinen Berichten nicht angezeigt (kann an der IT-Sicherheitseinstellung hier bei der Arbeit liegen, ich überprüfe das zu Hause mal). Mit welcher Körnung hast du die Maserung eingeschliffen?
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