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Mittwoch, 6. Januar 2016, 17:49

Bohren, Langsames Bohren in Kunststoffe

Hallo Modellbaufreunde :wink:

Nacheinande habe ich die Titanic in 1:720, die Arizona in 1/200 und jetzt ein UBoot, tauchfähig, mit RC gebaut.
Das sind gefühlte 10000 Minibohrungen :cracy:

Da kam das Bedürfnis nach einem langsamlaufenden Akkubohrer auf. :idee:

Beim großen C fand ich diesen Batterie-betriebenen 4mm-Bit Schrauber für 15 euronen:



Die Spindel stammt aus einem Mannesmann- Billigschleifer, das Futter kommt von Proxxon.
Leider hat die Spindel 4mm, passt also drehend in die Bitaufnahme.
Also habe ich eine Fläche gefeilt und einen kleinen Streifen Kupferblech dazwischen gesteckt:



Hat etwas Spiel, aber dreht nicht mehr durch, wenn es sein müsste, würde ich Blech doppelt einsetzen, im Augenblick geht es wunderbar so:



Einziges Manko, der Batteriebetrieb mit zwei AA-Zellen. Die aber reichten für 50% der Bohrungen in das Bootsdeck meines VII (grauer Wolf):



Da werde ich einen Adapter basteln und mit 3V Gleichstrom betreiben.

Dieses Bohrfutter hatte ich vorher mit der Spindel in einem Alugriff. Das tat schon gut weh, nach der 500sten Bohrung. ;(

Der Schrauber läuft mit ca. 80 U/min, da schmilzt nichts und er kann sauber geführt werden.
Das geht jetzt ruck-zuck :tanz:

Da ich hier schon öfters Badarf nach einem Langsamläufer feststellen konnte, dachte ich mir, ich zeige Euch meine Lösung.

Ein gesundes neues Jahr,
Gruß Roland :wink:

2

Donnerstag, 7. Januar 2016, 01:21

Klasse Tip Roland, :ok: :thumbsup: , besten Dank :hand:
So etwas suche ich auch schon länger.


Auch von mir gesunde und frohe Neujahrsgrüße

Marcus :wink:
Das einzige was Du auf dieser Welt verändern kannst, ist die Lage Deines Kopfkissens...
Gabriel Garcia Marquez

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3

Donnerstag, 7. Januar 2016, 06:51

Grandios !! ... Da werd ich mich auch mal umschauen :)
___________________________________________________________________________________
Und der Tod stellte seine Sense in die Ecke und setzte sich auf den Mähdrescher, den es war Krieg!

4

Sonntag, 10. Januar 2016, 13:24

Bewährungsprobe

Hallöchen Modellbaufreunde :wink:

Freut mich, wenn ihr sowas gebrauchen könnt. :D

Gestern abend vor dem Fernseher durfte sich mein Langsambohrer bewähren:



Schätzungsweise 1150 0,5mm Bohrungen in 7 Stunden, ein Satz Batterien (zum Adapterbau bin ich noch nicht gekommen).
Korrektur: Es werden 2 AAA benötigt, nicht AA, sorry.

Wenn ich diese Menge Bohrungen mit der Hand hätte machen müssen :thumbdown: .
Jetzt nur noch Entgraten :cracy:

Übrigens: 2,5mm schaffte der Schrauber gerade noch mit Würgen (frische Batterien (oder Netzteil) vorausgesetzt), 3mm nicht mehr. Taugt also nur für kleinere Bohrungen.

Werde weitere Erfahrungen mitteilen.
Bis dahin, immer einen scharfen Bohrer im Futter, :ok:
Gruß Roland :wink:

5

Sonntag, 10. Januar 2016, 21:10

herzlichen Glühstrumpf zu der Fleißarbeit. Leider gibt's hier kein Bienchen Smilie...

nur leider ist das original Deck viel zu dick.

Der Bohrer ist echt schick werd mal bei Conrad nach sonem Teil Ausschau halten... da ich auch öfter 0.3 - 0.5 mm Löcher bohren muss. wie sieht es mit der Seitenstabilität aus? Also wegen Bohrer abbrechen und so?

Gruß aus Berlin
Thomas

6

Montag, 11. Januar 2016, 02:49

Rundlauf und Seitenstabilität

@Thomas
Stimmt!
Fleißiges-Bienchen-Smiley fehlt. :abhau:
Auch ein Schweiß-von-der-Stirn-abwisch- und ein Aua-Smiley (mit rotem-Kreuz-Pflaster am Finger). :lol:

Spaß beiseite. :D
Die 0,5er habe ich mit einem Bohrer geschafft, vorher sind mir aber schon 2 (0,3 + 0,4) gebrochen. Das passiert mir allerdings auch mit einem Handborer.

Die Bitaufnahme hat etwas Übermaß, die Spindel das Gegenteil, Untermaß. Das ergibt natürlich Spiel.



Wenn das Blech zu stramm sitzt, ergibt das, ja nach Spiel, minimales Eiern.
Wenn man vorsichtig führt, ist das kein Problem, doch der Bohrer kann sich natürlich nur durch Biegen zentrieren.
Ein leichtes Zucken und er ist hin.

Wenn das Blech locker sitzt, zentriert sich das Futter beim Bohren wie es sein soll und der Bohrer muss sich nicht biegen.
Allerdings hat das Grenzen. 0,3mm ist schon arg dünn, der führt das Futter nicht mehr wirklich. :D

Seitenstabil ist die Konstruktion. Wenn Du es schaffst, die Spindel richtig zu zentrieren, sollte Bohren mit 0,3mm-Bohrer kein Problem sein.
Der Schrauber lässt sich wunderbar locker führen. :ok:

Mein Futter sitzt nicht zu stramm, habe mich schnell daran gewöhnt.
Da muss jeder seinen Weg finden. :ahoi:
Eher ist der links-rechtslauf-Schieber unpraktisch. Das erforderte etwas Übung.
Nach den 1150 Bohrungen (Schweiß-von der Stirn-wisch-Smiley) taten mir Zeigefinger und Daumen schon weh (Aua-Smiley).

Zur DIcke des Decks.
Das Boot soll tauchen.
Ich habe mir den Bausatz von Norbert Brüggen zugelegt. Im Turm darf sich keine Luftblase halten, deswegen die Bohrungen (natürlich wollte ich auch wissen, ob der Schrauber soviel Bohren mitmacht). Ich habe also nicht den 100%igen Scale-Anspruch, gut aussehen soll es, muss aber auch stabil sein.

Ich hoffe, ich konnte Deine Frage beantworten und grüße einfach Mal zurück,
aus Berlin ;)
Gruß Roland :wink:

7

Dienstag, 12. Januar 2016, 13:54

Ich hoffe, ich konnte Deine Frage beantworten und grüße einfach Mal zurück


Ja und danke :-)

Gruß aus Berlin
Thomas

8

Montag, 18. Januar 2016, 03:41

Hallo, Roland.

Die Idee ist ja nur gut, hab ich doch auch so ein Miniding, allerdings aus dem Heimwerkerladen mit dem roten Rahmenhaus :D .

Wird sofort kopiert und getestet! DAS ist Modellbau. :ok:

Grüsse Martin
GegenGifthilftGegengift(BAD)

Elektron

unregistriert

9

Montag, 18. Januar 2016, 07:13

Warum tut man sich freiwillig so etwas an? ^^

Es gibt von Bosch ebenfalls langsamlaufende Akkuschrauber in Miniatur-Ausführung. Nur etwa 2/3 so grös wie ein normaler, .kegt aber besser in der Hand. Hatte mir einen als Aktionsartikel bei Kaufland mitgenommen - zum halben Preis. Gibt es mit und ohne austauschbaren Akku - ich habe den ohne, bin aber dennohpch sehr zufrieden.
Muss mal schauen, wie das Dingens heißt.
Ich bohre nun zwar nicht mit solchen Mini-Bohrern unter 1mm, dafür aber sehr oft M2-Gewinde mit Maschinen-Gewindebohrern. Das ghet mit dem Akkuschrauber nicht ganz so gut, da zu schwer. Der Feinschrauber hingegen liegt viel besser in der Hand, hat aber auch genügend Gewicht zum "Fühlen" des Gerätes.

Der Akkufüllstand wird stufenweise angezeigt. Das Drehmoment ist stufenweise einstellbar und das auch so fein, dass selbst ein M1,6er Maschinengewindebohrer nicht abbrechen kann. Die Drehzahl liegt irgendwo bei maximal 350U/min, was aber nicht bedeutet, dass man den nicht noch langsamer laufen lassen kann.

Ist zwar etwas teurer als das vorgstellte 15€-Gerät, dafür ist das Bohrfutter schon inklu. Und der Bursche zieht richtig kräftig durch.
Gibts auch als 2-Gang-Variante.

Bosch PSR 10,8 Li oded Li-2.


LG - Maik

10

Sonntag, 24. April 2016, 21:55

Was spricht eigentlich gegen Schnelläufer von Proxxon oder Dremel im Bohrständer? Ein Tropfen evtl. verdünnten Spiritus oder Korn :saufen: an die Bohrstelle und nix schmilzt. Opfer- und Fixierplatte aus MDF.
Was ich auch schon bei Acryl gemacht habe: Aus Knetmasse eine "Rundumdichtung" aufgebaut, mit Spiritus/Wasser/Spüli-Mischung geflutet und dann die Löcher fast durchgebohrt. Im 2. Arbeitsgang reichte es, die Vertiefungen einfach mit dem Kühlmittel aufzufüllen (Rakel benutzen). War allerdings auf der CNC-Fräse.

Viele Grüße
Mathias

Zu Hülf' - meine Kugel ist umgefallen!

Heisenberg bei einer Radarkontrolle:
Polizist: "Wissen Sie, wie schnell Sie waren?"
Heisenberg: "Nein. Aber ich weiß genau, wo ich jetzt bin!"


11

Mittwoch, 27. Juli 2016, 17:01

Nun sehe ich zwei Fragensteller, da antworte ich doch gerne.
Vielen Dank für Eure Unterstützung :ok:

@Mathias
Ich habe mit dem Teil mitlerweile weit über 2500 Bohrungen in Kunststoff gemacht. Mit Bohrern zwischen 0,3 bis 2,5mm.
Mit ner CNC-Fräse(?), ist natürlich schön, sprengt aber mein Buget von 22€ ;)
Weiter kommt es oft auf das langsame an, ersetzt mir den Handbohrer.

@Maik
Solange ich nicht mit einer statische Maschine arbeite die den Bohrer führt, was bei Schiffsrümpfen oft nicht möglich ist (Titanik-Bullaugen, Maßstab 1:700), führt der Bohrer mich. Bei den kleinen Durchmessern würden die bei dem von Dir vorgeschlagenen mini Bosch-Akkuschrauber brechen.
Er hat zu viel Masse, das kleine Ding wiegt gerade 70gr.
Die Ergonomie. Das kleine Ding liegt wie ein Stift in der Hand. Das ist unschlagbar, weder von Bosch noch Proxxon, auch nicht mit dem Spiralantrieb(zu starke Seitenkräfte).
Eine Drehmomenteinstellung ist quatsch bei so kleinen Bohrungen, da würde keine ansprechen.
Deine Argumente sind für Gewindebohren und Arbeiten in Messing treffend.
Zuletzt natürlich der Preis. Die Bosch ist mit Akku je nach Ausstattung 3 bis 5 mal so teuer.

Ich bin CNC-Fräser, kenne mich also aus und habe lange nach einer Alternative gesucht.
Bis heute leistet mir dieser Eigenbau wunderbare Dienste (neben meiner selbstgebauten statischen NC und nem Proxxon)



Ich kann dieses Maschinchen nur empfehlen. :D
Gruß Roland :wink:

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