Hallo Modellbaufreunde,
nach dem kurzen Entspannungsausflug zu meiner kleinen Holzarbeit mit den
Europaletten geht es jetzt auf dieser Baustelle weiter.
Hin und wieder fragt man sich schon, wie bekloppt und durchgeknallt man eigentlich sein muss, um so etwas scratch bauen zu wollen.
Hätte es nicht nur das Auto allein auch getan?
Aber nein, jetzt ist es angefangen, also Augen zu (oder besser nicht) und durch.
Hier nun zur Ansicht der Grund für diese immer mal wiederkehrende Überlegung.
Entwurf der Teile für die Butterflyverschlüsse:
Bei allen Teilen, die man mehrfach benötigt, wird sinnvollerweise zunächst ein Prototyp gefertigt.
Dabei zeigt sich dann, wie man für eine Vielzahl an Teilen am effektivsten vorgeht.
Zunächst der Entwurf am PC.
Hier wird festgelegt, wie detailliert die Teile werden.
Man beachte die Auflösungseinstellung für Corel Draw beim nächsten Foto.
Anzeigegrad 4000%
Das sind die dünnsten Linien, die man bei Corel einstellen kann.
Originalabmessungen 10 x 10 cm.
In 1:25 sind das dann 4 x 4 mm.
Für diese Größenordnung habe ich mich auf den Rahmen, den Mittelsteg und den Flügel festgelegt.
Die Fertigung des Rahmens und des Mittelsteges stellen keine besondere Schwierigkeit dar. Das sind nur gerade Schnitte.
Aber Flügel mit Löchern und Drehbolzen – Na ja.
Also erstmal einen Mehrfachausdruck in Realgröße des Modells.
Mit einem ausgeschnittenen Stück wird mit Hilfe einer Stecknadel das Dreieck auf ein 0,3er-Sheet übertragen.
Hier sieht man jetzt auch schon einige Versuche nach der Methode Try & Error oder Versuch macht kluch.
Damit man dabei vernünftig etwas sehen kann, benutze ich ein LED-Handykameralicht, das ich mal bei Tschibo erstanden habe.
Licht an der Stelle, wo es benötigt wird, ohne das der ganze Raum unter Flutlicht gesetzt wird.
Hier mal zur Ansicht.
Das kleine Teil beleuchtet die Arbeitsfläche dermaßen stark, dass die Belichtungsautomatik meines Smartphones aus dem Ruder lief.
Deshalb sehen die folgenden Fotos etwas merkwürdig aus.
Also das Dreieck mit der Stecknadel übertragen, mit einem Skalpell eingeritzt und dann die Löcher 0,4mm gebohrt.
Vor dem Bohren muss mit der Stecknadel vorgekörnt werden, damit der Bohrer nicht ausläuft.
Jetzt das Dreieck mit dem Skalpell ausschneiden.
Zum Schleifen kann man das Teil nur noch mit der Pinzette festhalten.
Mit den Fingern geht gar nichts mehr.
Es muss zum Schleifen auch schon die feine Seite einer bereits vielfach gebrauchten Fingernagelfeile sein, sonst ist das Teil sofort zur Hälfte weggefeilt.
So sieht es nach dem Abrunden aus.
Mit einem 1mm Locheisen wird der Bolzenkopf aus dem Sheet ausgestanzt.
Es wird der Abfall aus dem entstandenen Loch benötigt.
In diesem Frickelzustand wird man mit einem zusätzlichen Problem konfrontiert.
Statische Aufladung!
Man bekommt die Teile nur noch mit einem Zahnstocher bewegt.
An der Pinzette bleiben sie sofort bappen.
Für die Positionierung der Teile auf dem Abschlußfoto für heute habe ich 15 min. benötigt.
Und bloß nicht zu fest atmen. Die Teile findet man niemals wieder, wenn sie sich mal verflüchtigen.
Ich muss mich mal schlau machen, wie man solche Teile per Ätztechnik selbst herstellen kann.
Vielleicht hat mal ein Leser ein Tip dazu.
Hier also nun das Endergebnis für heute.
Der Flügel ist machbar.
Nach 3 ½ Stunden war ich dann auch geschafft.
Es sollte mich nicht wundern, wenn mich eines Abends mal die freundlichen Herren mit der rückseitig geschnürten Jacke abholen.
Bis in ein paar Tagen dann, wenn ich mehrere diese Verschlüsse fertig habe.