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61

Samstag, 13. Juni 2020, 07:57

Das Garn stammt in der Tat von Morope! Nicht ganz billig, aber die Ausgabe lohnt sich.
Du sprichst das Problem des Fertigwerdens an. Heikel! Ich würde sagen, dass nicht der Weg das Ziel ist, aber ein wichtiger Teil des Zieles. Ich bin nun einmal nicht in der Lage, an einem Modell weiter zu bauen, wenn mir etwas noch nicht zu meiner Zufriedenheit gelungen ist. Dieses „Das lasse ich jetzt mal so“ habe ich viele Jahre lang praktiziert und bin damit nicht glücklich geworden. Da warte ich lieber, bis mir eingefallen ist, wie ich es besser machen kann. Deshalb stehen auch etliche Modelle bei mir herum, denen noch die Takelage fehlt. Die warten alle darauf, ihre Laminatsegel zu bekommen, aber mit denen experimentiere ich immer noch an kleineren Modellen. Die Schebecke wird möglicherweise das erste Modell sein, das ich mit solchen Segeln fertigstellen werde, aber auch hier experimentiere ich noch. Gerade teste ich, inwieweit man das Laminat bedrucken kann.
Ich kann inzwischen gut damit leben, von halbfertigen Modellen umgeben zu sein. Der Anblick stört mich nicht. Ich unterhalte mich mit ihnen über ihre Geschichte und ihre mögliche Zukunft, und meistens sind es fruchtbare Gespräche.
Ich füge 2 Fotos an, die weitestgehend fertige Modelle aus den letzten Jahren zeigen, aber das sind noch längst nicht alle. Einige davon sind speziell für meine Foto-Dioramen gefertigt, und ich will nicht ausschließen, dass sie dafür noch weiter verändert werden.








Schmidt wünscht ein sonniges, "lockeres" Wochenende.
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62

Samstag, 13. Juni 2020, 09:20

Moin Schmidt

Meine Frage sollst du bitte nicht als Kritik verstehen. Ich bewundere sowohl die Ausdauer, mit der du die stehenden Probleme angehst als auch die gefundenen Lösungen. Es ist nur so, das einen der Perfektionismus auch langsam in den Wahnsinn treiben kann. Ich sprech da aus eigener Erfahrung( nicht bloß beim Modellbau) . Das soll natürlich nicht heißen, das man Pfusch produzieren soll. Schön, wenn du damit klar kommst und weiterhin so tolle Sachen dabei rauskommen.
In dem Sinne auch dir ein sonniges Wochenende :wink:


Steffen

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63

Samstag, 13. Juni 2020, 11:35

Moin Schmidt..... :wink:

Deine Schebecke wird so richtig genial. Bin schon gespannt, wie sie mit Laminatsegel aussehen wird..

Das mit den unfertigen Modellen kenne ich auch mittlerweile..... bzw. habe ich jetzt auch einige. ist aber nicht weiter schlimm, geht schon irgendwann weiter, wie bei dir. :thumbsup:

Übrigens..... benutze ich das Morope Garn auch nur noch. Ja, ist tatsächlich teuer, aber die Qualität überzeugt.

Gruß, Dirk. :ok:

64

Samstag, 13. Juni 2020, 20:44

Sag mal, Schmidt,


auf welcher Grundlage hast du eigentlich die Taustärken ermittelt? So eine Schebecke hat ja doch eine etwas anders geartete Takelage.

Steffen

65

Sonntag, 14. Juni 2020, 13:02

Es gibt mehrere Pläne für die Schebecke, unter anderem vom Freundeskreis des Pariser Marinemuseums. Die zu konsultieren hat für mich allerdings nur begrenzten Wert. Ich verwende ausschließlich das Morope-Garn, und da steht mir für diesen Maßstab nur Garn mit dem Durchmesser 0,1, 0,25 und 0,4 Millimeter zur Verfügung. Das dünnste verwende ich eigentlich nur zum Einbinden von Blöcken. Bleiben 2 Stärken übrig. Das soll mir ausreichen, zumal eine Schebecke praktisch kein stehendes Gut besitzt. Alle Befestigungen der Masten werden mit beweglichen Flaschenzügen geleistet.
Schmidt
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66

Sonntag, 14. Juni 2020, 19:38

Eigentlich takele ich ja gerne. Es ist faszinierend zu beobachten, wie aus einer rundum verzierten Geschützplattform ein Segelschiff wird. Leider bin ich ein großer Feind aller Routinearbeiten. Und Takel heißt oft genug endlos Wiederholen.
Ich habe nun endlich eine Methode gefunden, die Rückholtaue für die Geschütze in einer zeitsparenden Art und Weise zu bauen. Wichtiger noch aber war mir, dass sie einigermaßen natürlich aussehen. Und bei einem Tau heißt das immer: es hängt durch und runter. Vielfach sehe ich an Modellen höchst originalgetreu durchgeführte Rückholtaue, bei deren Anbringung aber die Schwerkraft vergessen wurde.
Ich verwende 2,3 Millimeter kleine Perlen aus dem Bastelbedarf, die ich seitlich plan schleife. Das hört sich nach Dauerwellen für Fruchtfliegen an, geht aber ganz gut, wenn man die Perlchen auf Zahnstocher aufgespießt. Für die 80 benötigten Exemplare habe ich eine knappe Stunde gebraucht. Was dann mit ihnen geschieht, zeigt das Foto unten besser, als ich es mit Worten beschreiben könnte. Kleine Erläuterung noch: die Taue werden dort, wo sie aus den Perlenblöckchen austreten, mit ein wenig Sekundenkleber fixiert.





Anschließend werden die Fake-Blöcke an dem Belegbalken an der Bordwand und an der Lafette befestigt, wobei die Befestigung an der Lafette so funktioniert, dass das Haltetauende zwischen Lafette und Brooktau durchgezogen und nicht einmal verknotet, sondern nur angeklebt wird. Damit ist der Block an der Lafette schon mal in Richtung Unsichtbarkeit verschwunden. Der Block am Belegbalken wird so fixiert, dass er nach Möglichkeit seine plangeschliffene Schokoladenseite zeigt, die ganz am Schluss auch noch mit ein bisschen Farbe verschönert wird. Vorher werden die Rückholtaue, die durch die Anklebung an den Blöcken 97 Prozent ihres eigenen Willens verloren haben, so arrangiert, wie Meister Zufall es gemacht hätte. Das geht erstaunlich einfach.






Schmidt, der jetzt noch mit den Hunden raus in den Regen muss
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67

Montag, 15. Juni 2020, 12:22

Ein Modellbaukollege hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass die Rückholtaue bei ausgerannten Geschützen straff gespannt sein müssen, um das Geschütz an ungewollten Bewegungen zu hindern. Das ist sicherlich richtig. Was aber dann kurz vor dem Schuss passiert, darüber streiten sich die Gelehrten. In einem anderen Forum gibt es eine lange Diskussion dazu. Allgemein wird angenommen, dass die Takel gelockert oder sogar ausgehängt wurden, da sie beim Rückstoß des Geschützes blockieren oder reißen und die Bedienungsmannschaft gefährden könnten.
Tatsächlich sollen auf der Schebecke die vorderen Geschütze an Backbord im Moment vor dem Schuss dargestellt werden, deswegen auch die Vorbereitungen für eine üppige Besatzung nach dem Vorbild von Daniels Victory. Bei den übrigen Geschützen werden die Takel straffer sitzen.
Das Ganze ist natürlich eingebettet in eine Vorstellung davon, in welcher Situation das Schiff gezeigt werden soll. Meine Idee ist die: Wenn man einer Schebecke entkommen will, dann sollte man sich, wenn das eigene Schiff es zulässt, möglichst platt vor den Wind legen. Was für einen Rahsegler gut ist, ist es für eine Schebecke nicht unbedingt. Hoch am Wind kann sie ihr gesamtes Segelpotenzial nutzen, aber mit achterlichen Wind behindern die Segel einander. Man kann das an denjenigen zeitgenössischen Abbildungen sehen, die Schebecken einmal nicht in ihrer Paradedisziplin mit Wind aus 3 Uhr zeigen. Freilich gibt es die Möglichkeit des Schmetterlings-Segelns, bei dem die Segel quer vor den Mast gelegt werden, mit den Spitzen der Ruten in jeweils verschiedene Richtungen.
Genau das möchte ich darstellen, um der kanonischen Präsentation dieses Modelltypus zu entgehen. (Und weil ich es sehr attraktiv finde.) Während die Schebecke einen Rahsegler auf diese Art und Weise verfolgt (man weiß nicht, ob man sich wünschen soll, dass sie ihn kriegt!), werden nur die vorderen Geschütze der Backbordseite schussfertig gemacht. Auf diese Art und Weise erspare ich mir 20 Bedienungsmannschaften, denen ich jeweils Arme und Beine brechen muss, damit sie nicht nur steif in der Gegend herumstehen!
Schmidt
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68

Montag, 22. Juni 2020, 09:05

Kleine Vorrichtung zur Serienproduktion von sehr sehr kleinen Geschütztakeln. Die zugeschliffenen "Perlenblöcke" messen tasächlich 2,3 Millimeter. Die Pflöcke, auf denen sie hergerichtet werden, sind Zahnstocher handelsüblicher Bauart.





Schmidt
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69

Mittwoch, 24. Juni 2020, 06:43

Es ist (so gut wie) getan;






Schmidt
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70

Sonntag, 28. Juni 2020, 16:02

Ich war nicht untätig in Sachen Schebecke und habe mit farbig bedruckten Segeln experimentiert. Unten im Bild das erste Exemplar. Ein Tintenstrahldrucker hat das (zugegeben schlichte) Muster, das ich von Hand erstellt hatte, auf ein passendes Stück Laminat gedruckt. Ich hatte keine Ahnung, ob das funktionieren würde, aber das hat es. Ich habe das Laminat anschließend im Überschwang der Gefühle auch von der Rückseite bedruckt, und auch das hat funktioniert, wenngleich ich an der Passgenauigkeit der beiden Seiten noch arbeiten darf. Das erste Segel liegt jetzt für einen Probeaufbau unter Echtbedingungen bereit.





Schmidt
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71

Montag, 29. Juni 2020, 12:56

Geil, ich warte auf die Nahaufnahmen der Ergebnisse :-)

XXXDAn
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72

Montag, 29. Juni 2020, 13:26

Geil, ich warte auf die Nahaufnahmen der Ergebnisse :-)

Nicht nur Du ;)
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73

Montag, 29. Juni 2020, 20:44

Ich auch... ich auch...... ;)

74

Montag, 29. Juni 2020, 21:18

Alles klar,

Wir bilden also eine Wartegemeinschaft! Wo sind die Chips und das Bier? :prost:

75

Dienstag, 30. Juni 2020, 09:15

Danke für das Interesse, aber es bleibt schwierig.

Festzuhalten ist, dass es grundsätzlich möglich ist, die Umrisse, die Nähte und auch Farben eines Segels mit einem Tintenstrahldrucker auf das Laminat zu übertragen. Schwierig wird es, wenn es um das Einweichen des fertigen Segels geht, um es in eine realistische Position zu bringen und dort zu fixieren. Wie befürchtet, löst nämlich das Wasser-Leim-Gemisch die Tinte an. Meine Versuche, das Segel vorher mit einem Fixativ davor zu schützen, sind bis jetzt gescheitert.




Als nächstes stünde das Experiment an, statt des Wasser-Leim-Gemischs zum Beispiel einen Mattlack zu benutzen, der die Tinte nicht angreift. Aber dazu muss ich mir erstmal einen Versuchsmast bauen. Die Nahaufnahme zeigt den Versatz der roten Streifen, der durch mehr Exaktheit bei der Herstellung der Vorlagen womöglich noch zu reduzieren ist.





Parallel habe ich Versuche mit dem sehr dünnen Stoff gemacht, den Chris (Drake) schon seit Jahren empfiehlt. Ich habe allerdings nicht meinen Tintenstrahldrucker aufs Spiel gesetzt, um in Erfahrung zu bringen, ob man ein Stück Stoff durch ihn hindurch bekommt. Stattdessen habe ich den Stoff, nachdem er in Tee gefärbt war, auf Pappe geklebt und die farbigen Streifen (nach Abkleben mit Band) mit der Airbrush aufgebracht. (Farbe: Humbrol 153, stark verdünnt) Das ergibt einen recht gleichmäßigen Farbauftrag, die Farbe dringt ins Material ein, und die textile Struktur bleibt ganz gut erhalten.



Ein solches Stoffsegel lässt sich, das haben erste Versuche gezeigt, mit dem Wasser-Leim-Gemisch behandeln. Da ich von den Segeln der Schebecke nur eine anmutige Bauschung verlangen will und der Maßstab (1:80) den Stoff zulässt, werde ich jetzt wahrscheinlich eher in dieser Richtung weiter arbeiten. Das heißt natürlich nicht, dass die Laminat-Bedruckung aufgegeben ist. Demnächst wird es hier Versuche mit dem Laserdrucker geben. Leider habe ich keinen, der Farbe druckt, und werde das in einem Copyshop erledigen müssen, was Lauferrei bedeutet.

Schmidt
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76

Dienstag, 30. Juni 2020, 10:30

Hallo!
Versuch' doch mal Haarlack aufzusprühen. Der sollte die Farbe fixieren und das Segel so durchfeuchten, das du es mit einem Fön in Form blasen kannst. Beim Buddelschiffbau funktioniert das.
Ich weis allerdings nicht, was hier mit Laminat gemeint ist.

Gruß
Detlef

77

Dienstag, 30. Juni 2020, 12:42

wie befürchtet ...

Laser sollte auf jeden Fall gehen ... so er denn das zu bedruckende Material durchzieht.
Die von der Hitze festgebackenen Partikel dürften sich nicht lösen.
Allerdings wird dann auch das hitzeaktivierte Verbundmaterial wieder heiß und könnte sich lösen.

Manche Drucker können auch mit dokumentenechten Tinten ... die sollten eigentlich wasserfest sein.

Bei Tinten sollte es sicher mit PigmentTinten gehen ... kann leider nicht jeder Drucker.
Damit werden meist Plakate, Werbefahnen etc. bedruckt ... hängen oft monatelang bei jeder Witterung problemlos draußen.

Vielleicht wäre es eine Alternative bei einer Werbedruckerei zu fragen ob die Deine Datei auf Dein Material aufdrucken können ?
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

78

Dienstag, 30. Juni 2020, 14:55

Ich bin auf den Laserdrucker gespannt :-)

Meine Farbtests, sei es über "flüssige" Farbe oder Kreiden, Buntstift etc. haben immer die Fasern im Laminat zu sehr betont. Könnte im Laser-Drucker anders sein :-)



XXXDAn
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79

Dienstag, 30. Juni 2020, 16:03

Ja, da gibt es noch viel zu testen!

Hier erstmal ein paar Fotos von dem Laminatsegel aus dem Tintenstrahldrucker, das an einer Behelfsrute angeschlagen ist und an seinem Platz am Besan sitzt.















Für meinen Geschmack lässt sich das Segel auch ohne "Einweichen" und "Kunstwind" (Fön) in eine ganz ansprechende Stellung manövrieren. Ich will es bekanntlich vor dem Mast zeigen, beim Schmetterlingssegeln vor dem launischen mediterranen Wind. Das Laminatsegel hat eine ziemlich hohe Eigensteifheit.

Das letzte Foto zeigt die "Normalposition" mit der Rute mittschiffs.





Der nächste Versuch wird dem Stoffsegel gelten.


Schmidt
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80

Dienstag, 30. Juni 2020, 19:33

Ich finde es bereits jetzt sehr überzeugend ... einfach weil dünner, durchsichtiger und somit echter als alle Alternativen.

Die jetzige Festigkeit wird aus dem Verbund der beiden Materialien und der hitzeaktiven Klebstoffschicht kommen.
Vielleicht geht es auch mit sehr vorsichtigem Bedampfen ohne die Farbe anzulösen ?

Wäre es denkbar zum Beispiel ein komplettes, druckertaugliches "A4-Blatt" aus Seide und Japanpapier zu kaschieren ?
Es in Tee zu färben ... zu trockenen und wieder platt zu bügeln ... dann erst mit den Streifen zu bedrucken ?
Oder wird das nie wieder platt genug ?

Schon jetzt sehe ich das als Test- bzw Prototypphase zukünftiger bedruckter Segel, die feinste, bunte Wappen oder auch Aufdoppelungen an den Ecken, Reparaturstellen, oder auch feinste angedeutete Nähte indiversen Grau- oder Brauntönen aufgedruckt bekommen ... weit feiner und realistischer als es eine Nähmaschine je könnte.
Durch die hohe Durchsichtigkeit muß das im Gegensatz zu Stoffen dann auch nicht in jedem Fall beidseitig geschehen.
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Markus

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81

Dienstag, 30. Juni 2020, 19:43

Mahlzeit!

Auch, wenn´s nicht in mein Ressort fällt, verfolge ich diese Versuchsreihe höchst interessiert. Meine Frage hierzu: Wie bekommt man, wenn man beidseitig druckt, Vorder- und Rückseite genau übereinander?
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

82

Mittwoch, 1. Juli 2020, 09:14

Wäre es denkbar zum Beispiel ein komplettes, druckertaugliches "A4-Blatt" aus Seide und Japanpapier zu kaschieren ?
Es in Tee zu färben ... zu trockenen und wieder platt zu bügeln ... dann erst mit den Streifen zu bedrucken ?
Oder wird das nie wieder platt genug ?

Schon jetzt sehe ich das als Test- bzw Prototypphase zukünftiger bedruckter Segel, die feinste, bunte Wappen oder auch Aufdoppelungen an den Ecken, Reparaturstellen, oder auch feinste angedeutete Nähte in diversen Grau- oder Brauntönen aufgedruckt bekommen ... weit feiner und realistischer als es eine Nähmaschine je könnte.
"I have a dream." Und zwar ziemlich genau diesen.

Wie bekommt man, wenn man beidseitig druckt, Vorder- und Rückseite genau übereinander?
Gute Frage. Ich denke mal, durch sehr exaktes Arbeiten beim Bedrucken und beim Einlegen der bereits bedruckten Seite. Das Problem dürfte der Papiereinzug sein. Ich habe das bislang erst einmal versucht, und der Versatz lag m.E. im tolerablen Bereich. Aber das kann Glück gewesen sein.

Schmidt
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83

Montag, 6. Juli 2020, 08:32

Ich hatte ja schon angekündigt, dass ich den nächsten Versuch mit Stoffsegeln unternehmen wollte. Ich habe dazu das Vorsegel ausgewählt, um es erstens einmal mit einem größeren Segel zu versuchen und es dann auch gleich an Ort und Stelle ausprobieren zu können – der Fockmast steht ja bereits fertig getakelt. Zunächst habe ich das Segel nach der Vorlage des Bausatz-Segels gezeichnet. Das Bausatz-Segel weist bereits eine Verzerrung auf, die es dynamischer erscheinen lassen soll. Das habe ich natürlich nicht übernommen! Allerdings habe ich das Segel nicht als rechtwinkliges Dreieck konzipiert, wie ich es bei vielen Schebecken-Modellen gesehen habe. Stattdessen ist der „freie“ Winkel etwas spitzer. Ich verspreche mir davon jene dynamischere Stellung, die auch das Bausatz-Segel anstrebt.






Auf einem improvisierten Licht-Tisch habe ich den Stoff, durch den das gezeichnete Muster-Segel durchschien, mit Klebstoffstreifen versehen.






Dann folgte die Lackierung mit dem Luftpinsel und verdünntem Humbrol 153 (matt). Das auf einen Karton montierte Segel wurde dabei später gebogen, damit die Klebstoffstreifen besser auflagen. Das sollte eigentlich nicht nötig sein, es erfordert wohl größere Sorgfalt beim Spannen des Segels, als ich sie aufgewendet hatte.






Das Resultat: Es ist durchaus möglich, dünnen Stoff in Bahnen mit dem Luftpinsel zu färben, ohne dass die Farbe verläuft. Die Textur ist auch in den roten Bereichen noch ganz gut zu erkennen.





Jetzt habe ich mich den weiteren Herausforderungen zu stellen. Werde ich die Rückseite passgenau färben können? Lässt sich das Segel danach noch altern, oder hätte ich das vorher machen müssen? Wie lässt es sich an Rute und Mast drapieren – es besitzt ja nicht im Ansatz die Stabilität der Laminatsegel.
Schmidt
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84

Montag, 6. Juli 2020, 09:30

Moin,

wie immer sehr interessant. Was Du hier leistest ist Pionierarbeit! Danke dafür :hand:

Ingo
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85

Sonntag, 19. Juli 2020, 16:01

Was Du hier leistest ist Pionierarbeit!
Danke für das Kompliment. Ein Pionier war ich schon immer gerne (bis auf die Zeit Juli 75 - September 76).






Es ist vollbracht. Die Färbung der Rückseite hat funktioniert. Das Abkleben war sehr viel einfacher wegen der durchscheinenden Streifen. Jetzt müssen noch die viel zu langnesig-bunten Farben gebrochen werden. Ist ja eine Schebecke und kein Eiscafé.


Schmidt
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86

Sonntag, 19. Juli 2020, 21:53

Eine wunderbare Idee mit dem Durchscheinen ... sehr exaktes Ergebnis.

Vertragen diese Farben Wasser für eine gedachte Kaffee- oder Teefärbung ?

Oder gibt es diesen Stoff eventuell auch in ungebleichter Ausführung ? "Naturfarben"
Dann könnte das den harten Kontrast von vorne herein vermeiden und beide Farben etwas gedeckter erscheinen lassen.
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Markus

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87

Montag, 20. Juli 2020, 10:32

Markus, das sind genau die Überlegungen, die mich umtreiben. Deshalb gestern ein Test. Unten das Material der Wahl, links unbehandelt. Die übrigen 2 waren in Earl Gray Tee (5 Messlöffel auf einen Liter Wasser, 8 Minuten ziehen), der mittlere 6 Minuten, der rechte 15 Minuten. Offenbar hat die Verweildauer im Tee, zumindest oberhalb von 6 Minuten, wenig Einfluss auf die Stärke der Färbung.



Und hier ein Test mit einem früher angefertigten Probesegel. Die Färbung hält dem Teebad stand, und meines Erachtens funktioniert die Angleichung der Farbtöne.



Demnächst geht dann das Vorsegel in den Tee.
Es gibt nur leider einen Wermutstropfen. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, woher ich dieses ganz ausgezeichnete Material hatte. Es könnte eine abgelegte Bluse meiner Frau gewesen sein. Da geht jetzt die Suche von vorne los.



Schmidt
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88

Samstag, 22. August 2020, 18:57

Mit einer gewissen Verspätung aufgrund diverser Ablenkungen ist das erste große Segel der Schebecke heute in den Tee gekommen. Ich hatte immer noch die Sorge, dass das Teebad das aufwendig gefärbte Streifenhörnchen - Quatsch! - Streifensegel beschädigen (verwaschen) könnte. Das ist nicht der Fall.





Die Nahaufnahme zeigt, dass bei sorgfältigem Abkleben nur sehr wenig Farbe "auswandert". Aus normaler Entfernung sind die Streifen trennscharf.




Jetzt geht es ans Nähen. Ich will Liektaue anbringen, sie aber nicht kleben, weil ich um die freie Beweglichkeit der Segelränder fürchte. Man erinnert sich. Ich möchte die Schebecke vor dem Wind zeigen. In dieser Stellung schmiegen sich die Segel um Mast und Pardunen, müssen also flexibel sein.

Schmidt
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89

Montag, 24. August 2020, 07:03

Moin Schmidt,

deine Segel sehen wunderbar aus :ok: Ich persönlich hätte einen heiden Respekt vor dem Teebad gehabt, aber wie sagt man so schön: Versuch macht klug!

Es hilft vielleicht die Segel vor dem Nähen mit Bügelhilfe oder Sprühstärke satt zu tränken. Nach dem trocknen ist der Stoff deutlich fester und man tut sich beim Nähen leichter. Hinterher einfach wieder nass machen, dann kommt die Formbarkeit zurück.

Ingo
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90

Montag, 24. August 2020, 18:23

Hi Schmidt...... :wink:

Wieder einmal mehr eine "Schmidtsche" Lehrstunde. Superschönes Segel..... :love: :sabber:

Gruß, Dirk. :ok:

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