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31

Sonntag, 24. Mai 2020, 07:27

Ich habe nach wie vor das Problem, dass ich meine eigenen Bilder nicht sehe. (auch kein Zeichen, dass sie weg sind) Hat schon einmal jemand dieses Problem gehabt? Woran könnte das liegen? Ich habe wissentlich keine Einstellung verändert.
Wenn keine weiteren Voten kommen, werde ich mich wohl für die "naturalistische" Version entscheiden.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

Beiträge: 3 433

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

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32

Sonntag, 24. Mai 2020, 07:37

Bei der unteren Variante kommen die Motive wesentlich besser zur Geltung.

33

Sonntag, 24. Mai 2020, 08:09

Moin Schmidt
Ich finde auch, die untere Variante sieht sehr viel besser aus.

Steffen

34

Sonntag, 24. Mai 2020, 12:36

Mein Bilder-Problem ist noch nicht gelöst. Aus Sicherheitsgründen gibt es dafür ab jetzt nur Postings mit je einem Bild.
Der Heckspiegel der/eurer Wahl ist eingebaut. Über die Bausatzteile hinaus habe ich eine zweite U-förmige Dach-Haltekonstruktion hergestellt und eingebaut. Zudem ist der Papageienstock verlängert worden. Es besteht jetzt die Möglichkeit, ein Sonnendach über die Verlängerung des Achterdecks zu spannen.



Nach dem, was ich über die Schebecken gelesen habe, war dies der bevorzugte Aufenthaltsplatz für jene Mitglieder der Besatzung, denen solche Privilegien zustanden. Man muss sich die Schebecken als einen extrem unangenehmen Aufenthaltsort für die Besatzung vorstellen. Unter Deck gab es nur licht- und luftlose Räume, die bei mediterranen Sommertemperaturen die reinste Vorhölle gewesen sein müssen. Aber auch die Decks waren kein angenehmer Ort, denn sie waren entsprechend übervölkert. Ein Aufenthalt in die Takelage war auch nicht möglich, denn Schebecken wurden weitestgehend von Deck aus manövriert. Da muss jener Ort ganz hinten, an dem von unten das Wasser durch die Gräting kühlte und von oben ein Sonnendach etwas Schatten spendete, geradezu ein Paradies gewesen sein.
Für die Piratenschebecken der Berberküste kam noch eine zusätzliche Belastung hinzu. Das Geschäftsmodell sah vor, mit einer extrem vergrößerten Besatzung (ich habe von 300 Mann gelesen) auszulaufen, um dann bei jeder Eroberung Personal für die Kontrolle der Beute abzustellen. Blieb die Beute aus, wurde die Situation auf den Piratenschiffen schon bald unerträglich, es fehlte an Wasser und Lebensmitteln. Es war also in einem ganz unmittelbaren Sinne überlebenswichtig für die Piraten, Beute zu machen. War das auf See unmöglich, überfiel man Küstenorte.

Schmidt
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35

Montag, 25. Mai 2020, 09:41

Moin Schmidt,

auch wenn ich zu spät bin: Das untere :thumbsup:

Vielleicht hilft es sich einmal ab- und wieder anmelden :nixweis: ?

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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36

Montag, 25. Mai 2020, 13:04

Nein, abschalten und einschalten hilft nicht. Es ist ein Browserproblem, mit dem sich mein IT Berater befassen muss.
Die folgenden Bilder zeigen die Herstellung des Sonnensegels. In bewährter Manier Tempo platzieren und mit Wasser-Leim-Gemisch bestreichen, die dünnen Fäden sorgen für anmutigen Faltenwurf, dabei helfen ihnen Gewichte in Form von Klammern und Klemmen. Nach dem Austrocknen wirkt das durchleimte Tempo immer etwas milchig durchsichtig, daher wird es zuerst in weiß grundiert. Die dekorativen Streifen müssen anschließend aufgemalt werden, jedenfalls so lange, bis mir jemand erklärt, wie man ein Tempotuch bemalt. Das letzte Bild zeigt den Zustand nach etlichen Korrekturen mit rot und weiß.











Gerne hätte ich auch gestreifte Segel. Ich habe mir einen Hemdenstoff besorgt, der das entsprechende Muster zeigt. Nach ausgiebigem Scheuern und einer halben Stunde Kochen in Kaffeepulver ist die Anmutung gar nicht so schlecht. Leider ist die Farbe aufgedruckt, so dass bei aller Verwitterung und Bleichung immer noch ein Unterschied zwischen Vorder- und Rückseite bleibt. Eine Alternative wäre, das bewährte Laminat zu bemalen. Ich werde zumindest einen Test machen. Hat jemand andere Vorschläge? Gerne willkommen!




Schmidt
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37

Montag, 25. Mai 2020, 14:33

Moin Moin,

wie verhält sich das Bilder-Problem den in anderen Browsern?

Deine "Faltenwurf in Tempo"-Technik ist mal wieder ... ein echter Schmidt. Zumindest was die Stellen mit den grünen Pfeilen angeht.


Die rot markierten Stellen finde ich persönlich allerdings höchstens suboptimal, da sie für mich mit diesen scharfen Ecken/Knicken sehr unnatürlich wirken. Kann man hier nochmal nacharbeiten und die Knicke ein wenig abrunden? :nixweis:

Ingo
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38

Montag, 25. Mai 2020, 17:45

Hallo Schmidt

Ich hab dir mal ´ne PN geschickt :wink:

39

Dienstag, 26. Mai 2020, 10:22

Am hinteren Faltenwurf des Sonnensegels ist leider nichts zu ändern. Die Längsstreben dafür liegen auf den Querstreben auf, und insofern bildet das Sonnensegel am hinteren Ende eine etwas spitzige Linie. Von hinten betrachtet, sieht das anders (und vielleicht besser) aus.



Mir gefällt der Kontrast zwischen den barocken Darstellungsabsichten der Schiffsbauer (oder Schiffsausstatter) und der mediterranen Ausgestaltung durch die Besatzung. Barock meets Eisbudenästhetik. Es fehlt übrigens noch die farbliche Angleichung durch das übliche Vandyckbraun.
Irgendwelche zündende Ideen zur Herstellung von gestreiften und farbigen Segeln?
Schmidt
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40

Dienstag, 26. Mai 2020, 10:43

Moin,

stimmt, von hinten sieht es besser aus :ok:

Zur Herstellung von gestreiften Segeln könntest Du versuchen die ungefärbten Streifen irgendwie mit Klarlack, Bügelhilfe oder sonstigem so zu behandeln, das die Verwendete Farbe nicht in den Stoff eindringen kann. Im Nachgang dann den "Farb-Blocker" wieder auswaschen und deine gewohnte farbliche Nachbehandlung durchführen :nixweis:

Ingo
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41

Donnerstag, 28. Mai 2020, 13:33

Nach einigen mittelmäßig befriedigenden Versuchen nehme ich jetzt davon Abstand, fertigen Stoff zu finden oder Stoff zu färben. Stattdessen will ich versuchen, das Laminat auch einmal für ein Modell in einem größeren Maßstab zu verwenden. Die folgenden Fotos zeigen die Reihenfolge der Arbeitsgänge. Ein passendes Stück Laminat wird auf einer Glasplatte fixiert und mit Klebefilmstreifen in einer Breite von 6 Millimetern versehen. Danach Einfärbung mit der Airbrush. So ist einigermaßen gewährleistet, dass nur sehr wenig Farbe auf das Material trifft und daher keine Farbe durch das Laminat unter den Klebestreifen dringt. Nach dem Trocknen der Farbe wird der Vorgang auf der Rückseite wiederholt.













Jetzt muss sich noch herausstellen, ob das Segel ein Aufbügeln von Säumen erträgt und wie es sich verhält, wenn Leimwasser und Fön es in eine dynamische Position zu bringen versuchen.
Schmidt
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42

Freitag, 29. Mai 2020, 08:09

Interessant! Wünsche gutes Gelingen.

Ingo
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Beiträge: 1 217

Realname: Dirk Wörner

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43

Sonntag, 31. Mai 2020, 11:06

Hi Schmidt...... :wink:

Wie immer ein toller und Lehrreicher Baubericht, wo ich wieder....(oder wie immer) was abschauen werde.

Bei meiner Prince werde ich dann auch mal das Thema "Laminat" angehen.... nicht nur für Segel. Jetzt frage ich mich.......kann man das Laminat nicht auch für Flaggen nutzen? Das Laminat ist doch ziemlich ...stabil.... (jetzt nicht lachen) könnte man das nicht durch den Drucker jagen?

Gruß, Dirk. :ok:

44

Sonntag, 31. Mai 2020, 15:23

Das ist ein höchst interessanter Vorschlag. Ich habe bislang schon mehrfach Fahnen aus dem Laminat hergestellt. Das Material lässt sich hervorragend bemalen, und über seine Fähigkeit, sich in jede gewünschte Form knautschen zu lassen, muss ich nichts mehr sagen. Ob man es auch durch den Drucker jagen kann, habe ich mich bislang noch nicht gefragt. Dabei könnte das auch von Interesse sein, wenn es darum geht, vorhehr festgelegte Formen der Segel auf das Material zu übertragen bzw. die Position von Nähten zu markieren. Höchst interessant! Mein Drucker schaut mich schon ziemlich schräg an. Mal sehen, denkt er, womit der Alte mich gleich füttern wird.
Von der Schebecke gibt es Positives und Negatives zu berichten. Zweifellos negativ ist, dass mir mein schönes Gartenzelt nun doch nicht mehr gefällt. Der Übergang zum Heckspiegel scheint mir verbesserungsfähig. Ich hab's gleich schon mal wieder abgerissen, eingedenk des traurigen Satzes, dass der schlimmste Feind des Guten das Bessere ist. Bilder, nicht von der Demolation, sondern vom Neuaufbau, werden folgen.
Und dann ist mir noch etwas anderes aufgefallen. Die Silhouette der Schebecke ist nicht zuletzt deshalb so attraktiv, weil die schmale, sichelförmige Form des Rumpfes mit den ebenfalls elegant gebogenen Ruten korrespondiert. IMAI hat zwar recht schöne Ruten beigelegt, aber die sind so gerade wie die kürzeste Verbindung von A nach B. Ich hätte jetzt versuchen können, das Polyteil zu biegen, eventuell unter dem Einfluss von Wärme, aber damit habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, und ein Reserveteil steht mir nicht zur Verfügung. Also habe ich mich an einen Abguss der Ruten gemacht. Ich habe mich gegen eine 2-teilige und für eine Taschenform entschieden. Die Rute wird mit Zahnstochern aufgestellt und vollständig mit Silikon umgossen. Nach dem Aushärten wird die Form mit einer scharfen Klinge aufgeschnitten und die Rute entnommen. Gegossen wird das Teil, indem die Form mit kleinen Holzstückchen in kurzen Abständen gespreizt wird. Nach dem Eingießen des Resins wird sie vorsichtig geschlossen. Vorsichtig, damit dabei nicht Resin unkontrolliert herumspritzt.







Bereits der erste Abguss war nahezu perfekt. Da ich ihn schon knapp vor dem endgültigen Aushärten aus der Form gezogen habe, konnte ich ihn in einem Arbeitsgang in die entsprechende Form biegen.





Schmidt wünscht noch einen schönen Feiertag
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45

Montag, 1. Juni 2020, 13:52

Das folgende Foto zeigt, so finde ich, den Unterschied zwischen einer gebogenen und einer geraden Rute. Wenn ich streng sein wollte (und ich bin es, zumindest mir gegenüber), würde ich sagen, dass die geraden Ruten das Bild der Schebecke beinahe bis zur Unkenntlichkeit verfälschen. (Jedenfalls, wenn man sich viele zeitgenössische Abbildungen dieser Schiffe angesehen hat.) Inzwischen ist es mir gelungen, auch die noch etwas größere Rute des Großmastes abzuformen. Da dürfte der Besan hoffentlich kein Problem mehr darstellen. Allerdings habe ich eine dermaßen lange und infolgedessen nicht leicht zu handhabende Taschenform noch nie vorher hergestellt, und ich war etwas erstaunt darüber, dass die Sache so gut funktionierte.





Hier ist das Kirmeszelt Nummer 2 im Rohbau. Die Streben sind aus einer einzigen Form gegossen, Nummer 2 und 3 sind entsprechend verkleinert. Ich erwäge, nur das Längsgerüst für die Plane zu bauen und sie selbst nicht darüber zu spannen, mehr oder weniger aus ästhetischen Gründen. Aber ich bin mir noch nicht sicher.






Schmidt
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46

Mittwoch, 3. Juni 2020, 03:15

Du hast recht ... so ganz bolzgerade, wie auch bei Boudriot gezeichnet, wirkt recht hölzern.
Vielleicht aber doch einen Ticken weniger gebogen ?
Eine kleine Überlegung zu den Ruten der Schebeken in den alten Abbildungen.
Alleine sind sie oft fast gerade dargestellt ... nur sehr leicht gebogen, der schlanken Konstruktion und der Schwerkraft des Holzes geschuldet.
Mit Segel , geborgen oder nicht, nur ein wenig mehr gebogen . Da spürt man leicht das Gewicht der Segel.
Gebogen sind sie aber erst dann in den Gemälden dargestellt wenn bei geblähten Segeln die Windlast voll wirkt .. sehr dekorativ und schön anzusehen.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c…asArgelinas.jpg
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

47

Mittwoch, 3. Juni 2020, 10:15

Hab gerade meine Bilder vom Genfer See angeschaut. Dort sind ja schöne Anschauungsobjekte. Da fehlt aber bei geborgenen Segeln halt das Gewicht an der Rute.



Genf 180520_2194.jpg



Mehr an anderer Stelle:

https://de.wikipedia.org/wiki/Barque_du_Léman
https://www.segelschiffsmodellbau.com/t6….html#msg147452
https://fr.wikipedia.org/wiki/La_Vaudoise_(barque)
https://fr.wikipedia.org/wiki/La_Savoie_(barque)
https://fr.wikipedia.org/wiki/Demoiselle_(barque)
https://fr.wikipedia.org/wiki/L%27Aurore_(barque)

Und hier eine Sammlung mit vielen selbstgeschossenen Fahrtbildern :-)
https://www.segelschiffsmodellbau.com/f1356-Galerie.html

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

48

Donnerstag, 4. Juni 2020, 13:26

Ihr habt wohl recht. Etwas weniger Biege ist wahrscheinlich angezeigt, außerdem sorgte starker Winddruck auf das Segel noch einmal zu einer anderen Biegerichtung. Das will alles beachtet werden.
Unten 2 Bilder vom neuen Heckpavillon. Keine leichte Arbeit, so ein Teil zu bauen, an dem es nun definitiv keinen einzigen rechten Winkel gibt. Die Strippen haben unten kleine Messingsstifte, mit denen sie in der Reling sitzen. Mit anderen Worten: Wenn ich es noch einmal versaue, lässt es sich mit einem einzigen Griff beseitigen. (Irres Lachen!)











Vielleicht verzichte ich diesmal sogar auf die Persenning. Sie ist womöglich ein zu starker Blickfang. Mal sehen.


Ein Bild von einer der skurrilen Bastelsituationen, die mehr an eine künstlerische Installation als an ein Hobbyprojekt erinnern. Das sind 35 Feuerwehrleute der Firma Preiser. Auf die bin ich selbst gekommen, sie gehören zu den dynamischsten Figuren im Preiser-Sortiment, während eine dramatische Mehrzahl der Preiserleins eher bewegungsunfähig oder bewegungsunwillig ist, um dem Eindruck einer eingefrorenen Welt auf der Modellbahnplatte entgegenzuwirken. Kaum hatte ich die Feuerwehrleute bestellt, fand ich im Internet eine andere Schebecke, die ebenfalls von umgebauten fire men bevölkert ist. Leider liefert der besagte Baubericht keine detaillierten Anweisungen dafür, wie man deutsche Feuerwehrleute zu mediterranen Seeleuten des siebzehnten oder achtzehnten Jahrhundert umbaut. Habt ihr Ideen?





Schmidt
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49

Samstag, 6. Juni 2020, 16:25

Zur Erinnerung: Das war die letzte Fassung des Heckspiegels, die ich eigentlich einbauen wollte. Aber langes Draufgucken hat mir dann doch noch eine Idee zur Veränderung eingebracht.




Ich habe den unteren Bereich, in dem nur schwach strukturiertes Blau herrscht, zu einer ovalen Kartusche umgebaut. Wie schon bei den beiden kleinen Schleppern geübt, habe ich ein inverses Decal hergestellt, das möglichst genau in die Kartusche passt. Indem der Grund der Kartusche golden bemalt ist, erscheinen dann die im Decal farblosen Buchstaben nach Auflegen in Gold. Die Ränder müssen dann schwarz ausgefüllt werden.








Den Namen habe ich in Anlehnung an das Ornament gewählt. Thetis ist eine griechische Meeresgöttin.

Schmidt
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Beiträge: 3 433

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

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50

Samstag, 6. Juni 2020, 16:32

Der Heckspiegel wirkt sehr authentisch. Da kommt man nicht im Geringsten auf den Gedanken,
dass es sich hier um ein Plastikmodell handelt.
Diese bewundernswerte Technik führt zu einem absolut phantastischen Ergebnis.

51

Samstag, 6. Juni 2020, 18:05

Sehr schöner Heckspiegel, sehr bewundernswert.
Lieben Gruß Frank

52

Montag, 8. Juni 2020, 08:17

Die Knebel im Bausatz erschienen mir etwas überdimensioniert. Nach einigem Hin und Her (ich bin nun mal kein begnadeter Holzwurm) habe ich es geschafft, mir eine kleine Hilfsvorrichtung zu bauen, in der ich die Teile gedrechselt habe. Johann und andere: Bitte nicht so genau hinschauen!






Ihr kennt das: Wenn man weiß, wie's geht, ist es gar nicht so schwer. Ich war Schluss selbst erstaunt, wie viele einigermaßen ähnliche Teile mir gelungen sind.





Inzwischen steht die große Schebecke von Heller für die kleine Modell, wenn es jetzt ans Takeln geht. Sie ist mittlerweile 8 Jahre alt und wird bei dieser Gelegenheit auch ein bisschen entstaubt.







Vielleicht noch ein Wort zu diesem Modell, dessen Fotos aus dem entsprechenden Baubericht leider alle verschwunden sind. Es ist eine Art Referenz an die marinehistorischen Romane von Patrick O'Brien. In deren erstem erobert Kapitän Aubrey eine spanische Schebeckenfregatte und hofft danach, er werde das Kommando über dieses Schiff bekommen, das in seiner Bauart einzig in der Royal Navy, aber für Operationen im schwierigen Segelrevier des Mittelmeers höchst geeignet wäre. Seine Hoffnungen zerschlagen sich; also habe ich ihm im Nachhinein eine Schebecke im Dresscode der Navy umgebaut und bewaffnet. Bordwand und Heckspiegel sind von allen Verzierungen befreit, das Farbschema entspricht dem Nelsonschen, die Bewaffnung ist auf Karronaden umgestellt.
Ich habe das Modell damals mit geborgenen Segeln gebaut, auch aus Platzgründen. Da ich es jetzt dauernd vor Augen habe, erwäge ich, noch Leinensegel anzuschlagen. Mal sehen.


Schmidt
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53

Mittwoch, 10. Juni 2020, 12:15

Ich denke, man kann vorrangig zwei Ansprüche an die Takelage eines Segelschiffsmodells stellen. Erstens: Sie ist richtig in dem Sinne, dass sie einen Plan reproduziert oder einem Regelwerk folgt. Darauf verwenden Modellbauer viel Zeit, Energie und Fingerspitzengefühl. Zweitens: Sie sieht gut aus. Was ich persönlich damit meine: Die Taue zeigen ein aufgeräumtes Chaos, sie hängen so durch, wie sie das in der Realität tun, Blöcke und Flaschenzüge haben die richtigen Proportionen und wirken wie strapaziertes Gebrauchsgut.
Ihr wisst mittlerweile, dass mir Zweitens wichtiger ist als Erstens. Im folgenden Bild zeige ich, was mir an Blöcken wichtig ist. Sie zeigen kein farbliches Einerlei, sondern weisen Gebrauchsspuren auf und wirken plastisch. Außerdem treten die Taue, die hindurchlaufen, an den Schmalseiten und nicht an den Längsseiten aus. Ich habe unlängst einiges an Arbeit investiert, um sie mir in Zukunft sparen zu können, indem ich mir passende Blöcke selbst gegossen habe. Das Resin lässt es zu, sie im ausgehärteten Zustand zu durchbohren und einzufräsen; zudem lassen sie sich hervorragend schleifen und farblich bearbeiten.






Das nächste Bild dokumentiert den Startschuss für das Takeln. Schebecken haben keine feststehenden Wanten; die Masten werden vielmehr mit Flaschenzügen gehalten, die sich leicht loswerfen lassen (daher auch die Knebel). Die oberen Teile dieser „Pardunen" werden mit einem Wuhling eingebunden. Am Fockmast sind es zwar nur 3 Taue, die dergestalt eingeklemmt werden müssen, dennoch ist das ein ziemliches Gefrickel, sie in einem Vorgang an der richtigen Position festzuklemmen. Aber Übung macht den Meister (am Großmast sind es 6!).






Schmidt
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54

Mittwoch, 10. Juni 2020, 13:05

Moin Moin,

auf die Idee mit dem Abgießen der Blöcke muss man erst mal kommen...
Ich kenne mich mit dem Abgießen nicht aus, aber könnte man diese nicht schon mit der eingefrästen Nut abgießen, ähnlich deiner Technik bei der Rute? Viele Blöcke hintereinander, mit den Nuten oben und unten? Dann könnte man vielleicht auch verschiedene Blöcke (Doppelblock, große und kleine, ...) auf einen Rutsch herstellen ? :nixweis:

Ingo
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55

Mittwoch, 10. Juni 2020, 15:09

Verschiedene Größen stelle ich bereits her. Die Nuten an Zweimillimeterblöcken bringen die Technik allerdings an ihre Grenzen. Nichtsdestotrotz werde ich noch Versuche in diese Richtung unternehmen.
Schmidt
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56

Mittwoch, 10. Juni 2020, 18:06

Moin Schmidt

Saubere Arbeit, deine ersten Takel. Das mit den Wuhlingen stell ich mir ziemlich frickelig vor. Ich denke mal, das Tape hilft beim fixieren? Da die Schebecke bei mir demnächst auch ansteht, werde ich die aufmerksam zuschauen und mir hoffentlich das eine oder andere abschauen, wenn du mir das gestattest. Sag mal, könntest du mal für mich Unwissenden die Herstellung des Decals am Heckspiegel erklären. Das sieht spitzenmäßig aus!

Gruß Steffen

57

Donnerstag, 11. Juni 2020, 11:43

Stimmt. Das Tape dient dazu, die losen Tauenden vom Herumwuseln abzuhalten. Meine Philosophie beim Takeln geht ja dahin, die Taue möglichst lange unfixiert zu lassen, damit ich sie später „aufeinander zu justieren“ kann. Das kommt dem Rigg der Schebecke sehr nahe, denn die besaß praktisch kein stehendes Gut.
Ich habe immer noch vor, das Schiff beim vor dem Wind Segeln zu zeigen, also mit den beiden großen Segeln in Schmetterlingsposition. Das bedeutet, dass ich mit der Position der Rahen noch experimentieren muss. Außerdem könnte das eine große Herausforderung an die Laminatsegel werden, denn in dieser Segelposition dürften die Schoten wesentlich länger sein und daher kaum in der Lage, die Position des Segels zu stabilisieren.
Zu dem Schriftzug. Das ist eigentlich kein Geniestreich, aber ich bin erst ziemlich spät drauf gekommen. Ich fertige mit dem Textverarbeitungsprogramm den Namenszug in weiß und lasse ihn schwarz hinterlegen. Dann drucke ich ihn mit dem Laserdrucker auf eine Nassschiebefolie. Ich beziehe meine beim Folienhandel Fuhr in Ilsede. Das Nassschiebebild kommt fertig aus dem Drucker. Jetzt lackiere ich den Untergrund in der Farbe, die die Schrift haben soll, in meinem Fall Gold. Das Schiebebild wird nach dem bekannten Verfahren aufgetragen, nötigenfalls muss noch der Bereich rundum mit schwarz ausgemalt werden. Ein Überzug mit Klarlack vereinheitlicht die Anmutung der Farben und schützt das Schiebebild. Die beiden Fotos in dem Post weiter oben sollten auch zur Erläuterung dienen. Momentan experimentiere ich damit, auf diese Art und Weise auch Ornamente oder Malerei herzustellen.
Schmidt
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58

Freitag, 12. Juni 2020, 07:26

Eigentlich



Eigentlich steht der Fockmast. Mit der Anmutung der Blöcke und Flaschenzüge bin ich zufrieden.





Aber, o Graus, die Knebel gefallen mir nicht mehr. Sie sind wunderschön, und ich bin immer noch stolz darauf, 30 fast identische Exemplare hergestellt zu haben. Aber die Größe! IMAI gibt den Maßstab der Schebecke mit 1:80 an. Wenn ich sie allerdings mit Preiser-Figuren in H0 bevölkere, versetze ich sie automatisch in den definitiven Maßstab von 1:87. In diesem Maßstab sind meine 6 Millimeter langen Knebel etwas über 50 Zentimeter lang. Das ist schon rein rechnerisch zu viel, aber was noch wichtiger ist: Es wirkt unmaßstäblich.






Zum Vergleich die entsprechende Partie bei der Heller-Schebecke. Hier wirken die Knebel wesentlich dezenter.






Und so hatte ich das Problem vor Jahren bei der Galeere von Heller (Maßstab laut Hersteller 1:72) gelöst. Die Knebel sind lackierte Abschnitte einer Messingsstange von geringem Durchmesser.







Also: Rückbau.
Dass ich jetzt nicht solche Zeichen :( :!! :bang: X( :motz: :cursing: :verrückt: hier einfüge, liegt daran, dass ich mir mal wieder eine Hintertür offengehalten habe. Die Taue, an denen die Knebel sitzen, sind im Rumpf nicht verklebt oder verknotet, sondern mit einer Art Rundsplint befestigt, der sich mit einem Handgriff lösen lässt. Es ist halt eine Schebecke. :abhau:


Schmidt wünscht schönen Brückentag
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59

Freitag, 12. Juni 2020, 19:54

Die Knebel 2.0 bestehen aus 0,8 mm Messingdraht, 4 mm lang. Nach der Befestigung werden die Enden mit einem Tröpfchen Holzleim versehen und vorsichtig (Lupe über Brille) braun gestrichen. Alles erhält noch ein Öldraking.

Vorher



Nachher



Schmidt
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60

Samstag, 13. Juni 2020, 00:26

Nabend Schmidt

Also ich finde es immer wieder bewundernswert, wie intensiv du an solch kleinen Details wie den Knebeln rumexperimentierst. :respekt: Bekommst du bei deinen vielen Umbauversuchen eigentlich auch mal einen Kahn fertig oder ist ausschliesslich der Weg das Ziel? Welches Takelgarn benutzt du? Morope? Sieht ziemlich gut aus. :thumbup:

Gruß Steffen

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