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Montag, 14. September 2015, 14:29

Schebecke von IMAI in 1:80

Ich wette, ihr erinnert euch nicht mehr. Im Zuge der Vorbereitungen für die neue Generation von Artitec Modellen (will sagen: für meine neue Ölbemalungstechnik auf selbigen) hatte ich vor etwas über einem Jahr ein paar Plastikmodelle als Probeobjekte missbraucht. Darunter auch die Schebecke in 1:80 von Imai. Da sie mir jetzt im Zuge der Renovierung meiner Werkstatt in die Hände gefallen ist und ich sie viel schöner fand, als ich sie in Erinnerung hatte, habe ich beschlossen, sie rasch zu Ende zu bauen, bevor sie mir noch vergammelt. Ist schließlich eines der besseren Plastikmodelle und auch ziemlich rar mittlerweile.
Hier erstmal ein paar Fotos zur Erinnerung.

Vor und während des Öldrakens:






Danach:






In wenigen Stunden habe ich am WE alle anderen Teile farblich behandelt. Die trocknen jetzt vor sich hin.
Ich habe vor, das Modell ins "Wasser" zu stellen und es (wie auf dem Cover des Kartons) vor dem Wind segeln zu lassen, wobei sich mindesten ein Segel um den Mast bauschen müsste. Eine Herausforderung für den Segelmacher.

Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

2

Dienstag, 15. September 2015, 08:35

Wie angekündigt, hier ein kleiner Rundgang über die Schebecke im jetzigen Zustand.
Der Bugbereich:






Um den Großmast:







Das Achterdeck:






Das Heck:




Eins der 20 Geschütze:




Schmidt
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Beiträge: 2 569

Realname: Michael

Wohnort: Rheinland-Pfalz

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3

Dienstag, 15. September 2015, 09:31

Deine Maltechnik ist immer wieder aufs neue zu bewundern.
Was hat der arme Horatio verbrochen dass ihr ihn, diesen Hänfling zur See schicken wollt? Suckling 1771

4

Mittwoch, 16. September 2015, 16:16

Moin Schmidt :wink:

Ein sehr schönes Modell mit der gewohnten astreinen Schmidtschen Bemalung. :ok: :ok: :ok: :respekt: :ok: :ok: :ok: Wozu dienen die kleinen Grätings links und rechts der Stückpforten, wurde das Ding auch noch gerudert, dies wäre eine Erklärung die mir einleuchten würde, aber ich dachte die Schebecken waren reine Segler. :nixweis:

LG
Sergio
In der Werft : Revenge 1577
Fertig : Avalon

5

Mittwoch, 16. September 2015, 17:54

Schebecken konnten gerudert werden, extrem wichtig im windarmen Mittelmeer. Die Ruder wurden seitlich am Achterdeck gelagert
Die Grätings haben aber einen anderen Ursprung. Tatsächlich war das Deck einer Schebecke so stark gerundet, dass man kein Geschütz hätte aufstellen können. Die Kanonen stehen gewissermaßen auf einer länglichen Plattform parallel zur Bordwand. Die Grätings darin dienen dazu, überkommendes Wasser auf das eigentliche Deck darunter abzuleiten, von wo es durch Speigatten abfließt.
Schmidt
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6

Mittwoch, 16. September 2015, 19:39

Bei etlichen Plastikmodellen gibt es Partien, die nicht wirklich zu Ende konstruiert worden sind. An der Schebecke führt die kleine Laufbrücke "irgendwie" an der Bordwand entlang (oder darauf??) zu einem Punkt, von dem aus die Leiter, wie auch immer man sie anlegt, auf einem der Geschütze zu stehen kommt. Ich habe also was improvisiert, das passt und außerdem der armen Manscchaft ein Minimum an Schutz bei der Benutzung der Brücke bietet. ;)




Hier angestrichen, aber noch nicht geölt:




Jetzt passen Geschütz und Leiter.

Blick über die Breitseite. Die Geschütze sind für diese Maßstab recht gut detailliert, besitzen sogar Schildzapfenhalter. Hinter den Geschützen zu erkennen: die dicke Leiste, die auf Schiffen dieses Typs die Nagelbänke ersetzt. Das macht sie auch recht gut, denn die großen Lateinersegel erfordern eine recht flexible Belegung ihres laufenden Gutes. Allerdings muss die Plastikleiste frei Hand angebracht werden. Es gibt keine Pinne oder Markierungen. Außerdem sollte sie fest sitzen. Ich habe die Farbe abgekratzt und meinen besten Sekundenkleber verwendet.




Schmidt
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Donnerstag, 17. September 2015, 15:58

Vielen Dank :ok: :ok: , wieder was gelernt.
LG
Sergio
In der Werft : Revenge 1577
Fertig : Avalon

8

Freitag, 18. September 2015, 12:45

So, jetzt sind wir in der Krise.
Ich hatte dem Modell damals, als ich es als Öldraketest benutzte, wohl doch nicht meine ganze ästhetische Aufmerksamkeit geschenkt. Man muss so ein Teil eben lange anglotzen, bis man alles sieht, was einen später mal stören könnte...
Aber langsam. Erst nochmal ein kleines Erfolgserlebnis: Es ist mir gelungen, die Geschütze soweit zu zerlegen, dass ich die Teile (bis auf die Rohre) abgießen konnte. Es fehlten nämlich drei Lafetten.





Doch jetzt wird's kritisch.
Völlig unmotiviert, wie mir plötzlich aufging, steht am Ende des Achterdeckschanzkleides ein Löwe. Man sieht ihn (von hinten) auf einem der Fotos im letzten Posting. Keine Ahnung, wie der dahin gekommen ist. Das Pariser Modell hat hier einen ganz schlichten Abschluss, ebenso das Heller Modell. Ich habe den Löwen abgeknipst (sorry!) und stattdessen ein schlichtes Ende der Schanz gebaut. Aber, o Schreck, passt das zu dem Bric-a-Brac-Geländer an der Innenkante?




Meine Meinung: Passt nicht. Also wieder runter damit:




Besser jetzt, finde ich, aber die Handläufe sind noch zu massiv. Ein neues Teil ist schon in Arbeit...

Und nun vom Klein- zum Großkram: Bei der Öldrakeprobe vor über einem Jahr hatte ich mich an der Wirkung der Ölfarbe auf der Holzmaserung gefreut. Aber haben Schebecken nicht einen weißen Unter- und einen partiell schwarzen Überwasseranstrich? Und wollte ich nicht ein dioramentaugliches Modell (fotorealistisch!) bauen? Also zuerst die schwarze Partie angebracht.




Dabei habe ich ein anderes Maskierband benutzt als das Malerband Gold von 3M, auf das ich schon lange schwöre:






Mein Urteil: durchaus kompatibel, womöglich durch größere Stabilität beim Biegen sogar von Vorteil. Kann man mehrmals abziehen und neu aufdrücken; stellt in Frage, was wan so übers Kleben zu wissen glaubt!!


Und dann der weiße Unterwasserrumpf, hier im ersten Anstrich, mehrere werden folgen müssen, bis das deckt:










Sieht jetzt noch nicht so prickelnd aus. Natürlich ist es grundfalsch, ein Modell in mehreren Etappen zu bemalen und zu öldraken. Drückt mir die Daumen, dass ich das noch hinkriege.
Jedenfalls finde ich, dass das Modell jetzt erheblich weniger langweilig und irgendwie schebeckiger aussieht.


Schmidt



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9

Samstag, 19. September 2015, 14:08

Ich habe vor der zweiten Lackierung des Unterwasserrumpfes selbigen einmal gründlich an/abgeschliffen. Ich denke, so ein dick überstrichenes Unterwasserschiff ist sicher glatter als der Rumpf über Wasser:






Da es hier lange Trocknungszeiten gibt, hatte ich Zeit, andere neuralgische Punkte zu finden. Einen kannte ich schon. Am Bug fehlen schlicht und einfach Teile. Die Abstützung der "Mastumrahmung" (Fachbegriff?) und der Beting:




Die Heller Schebecke zeigt, wie es sein muss.




Also hab ich was gebastelt.




Ich nutze die Gelegenheit um (noch einmal?) ein Verfahren zum Zuschnitt von Polyteilen zu empfehlen. Es ist selbsterklärend, wenn man erkennt, dass das oben am Bildrand ein Hammer ist. Abgestanze Teile sind glatter als geschnittene und verziehen sich nicht, da sie beim Stanzvorgang nicht ungleichmäßig erwärmt werden. (Vermutet der Amateurphysiker in mir!)




Schöne WE wünscht Schmidt
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10

Sonntag, 20. September 2015, 11:14

Das ist ja mal wieder der Hammer ...
wo wir Normalsterblichen Tage und Wochen brauchen um überhaupt nur rauszukriegen wie das fehlende Element eventuell ausgesehen haben könnte ...
da schießt Du aus der Hüfte mal so eben nebenbei eine perfekte Ausführung als wäre der Kit schon immer so gewesen ...
bin restlos begeistert !

Ich hätte jetzt das Poly als eine Art feste Flüssigkeit interpretiert die das Messer wie ein Schiffsbug durchschneidet und "Wellen" produziert ...
und das bei mehrfachem Ziehen immer tiefer.
Keine Wärme sondern Verdrängung.
Mit jedem Schnitt verstärkt sich die Welle, doppelt sich je nach unterschiedlichem Druck auf ...
kein Schnitt ist im Druckverlauf exakt wie der vorherige ...
wobei aber die noch nicht geschnittenen Teile noch keine Dehnung erfahren ... Resultat ist der Verzug des Materials.

Bei der Hammertechnik entsteht nach meiner Vorstellung nur eine kleine Welle supergleichmäßig über die ganze Schnittbreite ...
doppelt sich aber nicht punktuell auf ... dadurch kein merkbarer Verzug ...
aber vielleicht liege ich dabei daneben.

Danke auch für die Erfahrungen zum Frogtape ...
bin schon oft davor gestanden und hab dann doch nicht zugegriffen ...
Baumarktwerbung ist oft so übertrieben wie Shopping-Fernsehen ... kann man nicht die Hälfte glauben ...
jetzt leg ich mir doch mal ein paar Meter zu
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

11

Sonntag, 20. September 2015, 20:24

Ich wette, ihr erinnert euch nicht mehr

Stimmt nicht!

Wird sehr schön! Deine Scrätschteile passen perfekt in den Bausatz!
lg
hms

12

Sonntag, 20. September 2015, 23:30

Danke für die Zustimmung!

Markus, für die Wellentheorie schmeiß ich meine Wärmetheorie gleich mal weg.

Und schließlich noch ein paar Belege für den WE-Fortschritt.

Der Unterwasseranstrich ist fertig und darf jetzt mindestens eine Woche trocknen, bis er das Öl sieht:




Die fertig geölten Teile auf der Back:




Die neuen Seitenteile am Abschluss des Achterdecks von innen und außen:







Und schließlich doch noch ein bisschen Rokoko. Ich habe die von Werksseite nicht weiter detaillierten Verzierungen am Beiboot aus der Hand in der Pünkteltechnik angebracht. Kann man mögen, muss man nicht. Ich glaube aber, ich lasse es so. War der Captain halt ein Beau.




Gute Nacht. Schmidt
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Beiträge: 51

Realname: Albrecht Baier

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13

Montag, 21. September 2015, 14:20

Moin moin...... Schmidt
schön das du den Imai Kit fertigbaust. Er ist eigentlich zu schade zum entsorgen.
Habe den Kit auch noch hier in meiner Warteschleife liegen, aber auch schon mal in den 1980er Jahren gebaut.
Zu deinem wegrationalisierten Löwen an der Reling zum höher liegenden Deck:
Meiner Meinung nach gehört da eine (Löwen)skulptur hin. Sicher nicht so wie im Kit, nur nach aussen plastisch angegossen.
VSondern etwas 3D mässiger und kleiner. Dein nachträglich angebauter Übergang sieht auch realistisch aus, aber der IMAI Kit stellt nicht ein fiktives Schiff dar sondern die L´ Indiscret von 1751 dar.
Die hatte aber an der Stelle eine Verzierung.
Wo ich mir nicht sicher bin ist die Anordnung des Niedergangs. So im "schrägen 45 Grad Winkel" hat er was von einer Schwimmbadrutsche.
Wenn ich mir das ganze mal im täglischen Gebrauch vorstelle, scheint das wenig plausibel.
Die zwei betroffenen Geschütze werden dadurch sehr behindert. Was wäre mit der Variante das der Niedergang im rechten (90 Grad) winkel zum Kiel steht
und man als Benutzer nach erreichen der Plattform im rechten Winkel abbiegt und die Stufe zum Oberdeck hinaufgeht?
Keine Geschütze werden behindert und der Niedergang steht sauber da. Selbst beim 74er L Superbe ist zum Oberdeck ein Niedergang im rechten Winkel vorhanden.
Vielleicht hat ja jemand einen zeitgenössischen Stich und man kann mal nachsehen.
PS: Ist in deinem Plastik Kit der Bugspriet auch aus Holz und der Anker aus Metall mit dabei gewesen?
Gruß Albrecht

14

Montag, 21. September 2015, 15:51

Moin Schmidt! :wink:
Ich hab mir grad nochmal Deine Bilder angeschaut, hierzu noch eine Verständnis-Nachfrage: Sehe ich das richtig, dass der Niedergang zur Hälfte auf einer Gräting endet? Das wäre kühn! Oder habe ich irgendwas überlesen?

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



15

Montag, 21. September 2015, 19:07

Also wenn ich das richtig verstanden habe, ist das Pariser Modell einer Schebecke Vorbild für sowohl das IMAI also auch das Heller Modell. Von dem Pariser Modell vermutet man, dass es die Requin darstellt. Siehe böser Fischkopf als Galionsfigur. Auch die Gestaltung des Heckspiegels lehnt sich an das Pariser Modell an, ist aber längst nicht so nah dran wie das Heller Modell (und auch nicht so nah dran, wie das auch in diesem Maßstab möglich wäre!). Auch bei der Gestaltung der Barkhölzer gibt es starke Abweichungen. Von daher habe ich mir die Freiheit genommen, den platten Löwen durch ein ganz schlichtes Teil zu ersetzen. Absolute Vorbildtreue (sowieso ein heikles Thema) erwarte zumindest ich nicht von einem solchen Modell. Da fängt man an zu verändern und verbessern - und findet kein Ende. Zumal sich auch die Referenzmodelle die Klinke in die Hand geben und einander angiften. Darüber verflüchtigt sich leicht der Spaß.
Die Leiter sollte allerdings wirklich nicht auf einer Gräting enden. Sie ist auch noch nicht festgeklebt. Da hilft vielleicht entschlossenes Biegen.
Schmidt
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16

Donnerstag, 24. September 2015, 09:36

Nach dem Öldraken des Unterwasserrumpfes sind die Malerarbeiten an der Schebecke so gut wie abgeschlossen. Ich habe für den U-Rumpf nicht das ansonsten über alles gelegte Vandyckbraun, sondern (nach etlichen Proben) ein Goldocker gelegt und wie üblich verwischt, so dass es an bestimmten Stellen wie etwa unterhalb der Wasserlinie etwas stärker blieb. Ein etwas breiterer Pinsel, der immer wieder gut trokengewischt wurde, tat dabei gute Dienste. Ansonsten siehe Fotos.








Schmidt
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17

Samstag, 26. September 2015, 18:32

Heute nur eine Petitesse: Der Papageienstock, entgegen der Bauanleitung mit dem Gerüst für die Plane verbunden, damit beide Teile mehr Stabilität haben.





Schmidt
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18

Sonntag, 18. Juni 2017, 13:39

No ship to be left behind!

Und so erwischt es jetzt die Schebecke, die vor Jahr und Tag einmal als Öldrakeversuchsobjekt herhalten musste und dann vor knapp zwei Jahren ein bisschen weitergebaut wurde. Unten zu sehen, wie sie ihr Wasserbett bekommt, wesentlich unterstützt und begleitet von er Gehrungssäge im Hintergrund, ohne die die weißen Rahmen nicht wären, was sie sind:







Für die Segelstellung erwäge ich ein nicht ganz so konventionelles Muster. Aus der Zeichnung unten, die von einem Mitglied der bekannten Malerfamilie Roux stammt, segelt eine Schebecke platt vor dem Wind. Dafür ist sie eigentlich nicht gebaut. Man hat die Rute mit dem Großsegel abgefiert, damit es dem Focksegel nicht den Wind nimmt. Hinten stabilisiert der Besan. Beim Focksegel kann man erahnen, dass die Rute VOR den Wanten liegt, damit das Segel fast völlig quer stehen kann. Die sehr flexible Takelung der Schebecken ließ das zu. Es gab praktisch kein "stehendes" Gut, die Wanten waren eigentlich keine, sondern eher Pardunen, die an Knebelverbindungen schnell gelöst werden konnten.



Ein ungewöhnlicher, aber nicht reizloser Anblick, wie ich finde.

Schmidt
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Beiträge: 1 186

Realname: Markus

Wohnort: Mitte der Kugel

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19

Sonntag, 18. Juni 2017, 14:30

Hi Schmidt

Schön das Du diesen Bericht wieder aus der Versenkung geholt hast.
Das ist ein sehr elegantes Schiff...bin gespannt wie es hier weiter geht.

Habe mir auch Deinen Bericht der Heller Schebeke ansehen wollen, aber leider sind da keine Bilder mehr.
Das würde mich absolut ineressieren wie Du sie genacht hast. Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit Die Bilder wieder einzubauen.

20

Samstag, 16. Mai 2020, 16:24

1062 Tage! Wo zum Teufel sind die denn geblieben? Hat jemand eine Ahnung?
Ein schöner Nebeneffekt der Bauberichte in diesem Forum besteht darin, mich an meine vielen unfertigen Baustellen zu erinnern. Einige davon haben es nun wirklich nicht verdient, derart vernachlässigt zu werden. Darunter die Schebecke von IMAI, an der ich zwischen 2015 und 2017 gearbeitet habe, in die ich aber bislang höchstens ein paar Nachmittage investiert habe. Die schöne Aktualisierungsarbeit an einem gleichen Modell, die hier im Forum gerade gezeigt wird, hat mich animiert, das Schiff wieder auf die Werkbank zu hieven.
Hier die bisherigen Ergebnisse:

Zunächst einmal galt es, den Unterwasserrumpf abzutrennen. Das ist bei der großen Wandstärke der IMAI-Modelle gar nicht so einfach, und mein kleiner Dremel ist ordentlich heiß geworden. Die Amputation ist aber zu meiner Zufriedenheit ausgefallen. Im nächsten Bild steht der Rumpf neben dem einer Schebecke von der etwas mysteriösen Firma Brifaut. Das (ungebaute) Modell habe ich in der Rubrik der Bausatzvorstellungen bereits ausführlich präsentiert. Die IMAI-Schebecke ist etwas kleiner als die von Brifaut, was mit der Maßstabsangabe korrespondiert. Ansonsten aber weist der japanische Bausatz enorme Ähnlichkeiten mit dem französischen auf, der ungefähr 10 Jahre früher erschienen ist. Historisch gesehen, wurde da gewissermaßen über Bande gespielt, denn Monsieur Brifaut hatte sich, zeitgleich mit den Heller-Konstrukteuren der Phenix, an einem Vorbild aus dem Pariser Marinemuseum orientiert. Hier gibt es allerdings nicht wie bei der Phenix nur einen Plan, sondern auch ein wunderschönes zeitgenössisches Modell, das ich vor ein paar Jahren in Paris bewundern durfte. Einige Details in dem japanischen Bausatz könnte man fast als Plagiat des französischen bezeichnen, so zum Beispiel die ungewöhnliche Konstruktion der Geschützlafetten aus mehreren Teilen. Aber wenn es ein Vergehen gegen das Urheberrecht war, so ist es verjährt, und wir wollen nicht darüber richten.



Zwei Nahaufnahmen.





Jetzt muss ich ein bisschen weiter ausholen. Das größte der 3 Schebecken-Modelle, das von Heller aus dem Jahr 1975, bietet eine ziemlich getreue Kopie des Heckspiegels der Pariser Vorlage. Eine Meeresgöttin fährt in einem von Delphinen gezogenen Muschelwagen samt Begleitung über die Wellen. Ein paar Details der Schnitzarbeit aus dem achtzehnten Jahrhundert hat der Graveur bei Heller meiner Meinung nach nicht ganz richtig verstanden, im ganzen aber ist es eine durchaus gelungene Umsetzung. Das folgende Bild zeigt oben ein unverändertes Original des Bauteils in Technicolor und unten meine Überarbeitung in der Farbgebung des Vorbildes.



Die entsprechenden Teile und IMAI erreichen nicht die Qualität des Hellerschen. Bei IMAI wird so etwas wie der Frühlingstanz der Bandwurmgöttinnen gezeigt, das hatte mir damals nicht so recht gefallen, aber zu barocker Schnitzarbeit in Polystyrol reicht es bei mir nicht. Brifaut (den ich damals noch nicht kannte) hat sich für eine andere Variante der Meeresgöttin entschieden, abweichend vom Pariser Original, aber durchaus ansprechend, was die Proportion der Körper angeht.



Ich habe also das Brifaut-Teil, das von der Größe her recht gut passt, abgeformt und bin jetzt dabei, es in Anlehnung an das Pariser Vorbild zu bearbeiten. Dies ist der Stand der Dinge:



Schmidt
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21

Dienstag, 19. Mai 2020, 12:04

Parallel zur Umgestaltung des Heckspiegels habe ich damit begonnen, die Geschütze zu bearbeiten. Es beginnt mit einem Brooktau-Fake. Die Taue laufen durch die Lafetten (kontinentale Variante). Ich habe die Lafetten auf doppelseitiges Klebeband gestellt, die Taue durchgezogen und auf dem Klebeband anmutig drapiert. Jetzt bekommen Sie von oben her eine Tränkung mit dickflüssigem Sekundenkleber. Die Idee dahinter ist, dass man das Ensemble im versteiften Zustand abheben und auf dem Deck platzieren kann. Die Enden der Brooktaue verschwinden dann unter dem waagerechten Balken, der auf der Schebecke als „dynamische Nagelbank“ dient.





Ich hadere übrigens momentan sehr mit meiner neuen Kamera. Als Nachfolgerin einer canon Ixus 95, die mir seit vielen Jahren treu gedient, dann aber einen mechanischen Schaden bekommen hatte, habe ich eine Ixus 160 angeschafft, eigentlich ein neueres Modell mit erheblich höherer Auflösung. Ich wollte wieder eine Kamera haben, die im Grunde genommen vollkommen automatisch arbeitet und so wie die 95 immer brauchbare Ergebnisse liefert, besonders bei der Dokumentation der Modellbauarbeit. Leider will die 160 meines Erachtens immer mehr, als sie kann; und insbesondere bei den Makroaufnahmen bin ich ganz unzufrieden damit. Meistens zu dunkel, oft auch zu schwammig. Die Gruppenaufnahme der Lafetten oben ist ein typisches Resultat. Die Einzellafette ist dagegen mit meinem Smartphone aufgenommen. Ich möchte aber nicht immer mein Telefon in der Werkstatt benutzen. Ich habe mir jetzt zunächst einmal wieder eine Ixus 95 bestellt, für sehr kleines Geld. Wer gute Erfahrungen mit einer vollautomatischen praktischen kleinen Digiknipse neuerer Bauart gemacht hat, dem wäre ich für eine Mitteilung darüber dankbar.
Schmidt
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Beiträge: 3 433

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

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22

Dienstag, 19. Mai 2020, 17:49

Hallo Schmidt,

ich benutze für meine Fotodokumentation eine Sony NEX-C3, eine spiegellose Systemkamera.
Die gibt es mittlerweile gebraucht für erschwingliches Geld. Man sollte jedoch noch in ein Makroobjektiv
investieren. Diese Kamera kann sowohl manuell als auch vollautomatisch verwendet werden.
Selbst mir als totaler Laienfotograf gelingen brauchbare Ergebnisse.

23

Dienstag, 19. Mai 2020, 22:04

Hallo Schmidt
Also ich benutze eine Canon PowerShot SX220 Hs. Die macht in der Vollautomatik ganz vernünftige Bilder. Ich nutze aber lieber die Programmautomatik. Da hab ich einfach mehr Kontrolle. Die PowerShot ist besonders bei wenig Licht zu empfehlen. Hab mit dem Ding schon einige Unterwasserfotoalben gefüllt. Ich denke, bei deinen Fotos stimmt der Weisabgleich und die Isoeinstellung nicht.

Gruß Steffen

24

Mittwoch, 20. Mai 2020, 09:24

Vielen Dank für die Tipps! Ich werde dem ganz bestimmt nachgehen.
Gleichzeitig lasse ich die Bedienungsanleitung der Ixus 160 wieder und wieder durch meinen Kopf rauschen. Heute Morgen habe ich endlich herausgefunden, wie man das Menü zur Einstellung bestimmter Aufnahmemodi erreicht. Es war nach meiner Wahrnehmung ein Zufallsfund, vielleicht liegt es daran, dass mir die Prosa der Bedienungsanleitungen immer so ein Gräuel ist und ich mich nicht erfolgbringend auf sie einlasse. Um das einmal diplomatisch zu formulieren.

Ein ganz passables Makrobild ist mir von den aufgestellten Geschützen gelungen. Worauf es mir bei dem Brooktau-Fake ankam, war, dass das Tau sich möglichst schwerkraftgemäß präsentiert. Für solche Eindrücke lasse ich andere Korrektheiten schon mal sausen.



Schmidt
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25

Samstag, 23. Mai 2020, 18:40

Seht ihr die Bilder?





Wenn nicht, gibt es ein Problem.

Schmidt
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26

Samstag, 23. Mai 2020, 19:10

Ich sehe sie.
Anders bemalt oder anders fotografiert?
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

27

Samstag, 23. Mai 2020, 20:21

Das untere ist phantastisch!

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

28

Samstag, 23. Mai 2020, 20:32

Skurril! Ich sehe meine eigenen Bilder nicht, aber alle anderen sehen sie? Wie geht denn das?
Nun ja.
Das sind verschiedene Bemalungen. Oben Gold über alles, unten eher natürliche Farben. Ich muss mich jetzt entscheiden. Wie würdet ihr votieren? Danke für eine Antwort.
der blinde Schmidt
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29

Samstag, 23. Mai 2020, 20:37

Hallo Schmidt, mir persönlich gefällt das untere sprich das farbige besser.
Lieben Gruß Frank

30

Samstag, 23. Mai 2020, 20:42

Ganz klar das untere.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

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