Okay, ich denke nochmal drüber nach.
Nun habe ich mich so lange intensiv mit den Ornamenten befasst, dass die Arbeiten, die der Verzieratung eigentlich vorausgehen sollten, noch längst nicht erledigt sind. Am WE ein paar Schritte in diese Richtung. Hier die Verblendung des obersten Raholzes, wie zuvor schon beschrieben aus einem Resinabguss gefertigt. Ich hoffe, damit auch gewisse Ungleichmäßigkeiten am oberen Rumpfabschluss ein wenig ausgleichen zu können, ohne - was ich mir ja verboten habe, in die bauliche Struktur des Rumpfes einzugreifen.
Aus dem nächsten Foto zu erkennen: die Auffüllung des Schanzkleies. Das Original zeigt nicht wie der BB Bausatz die Spanten. Hier ist das Schanzkleid massiv, verständlich bei dem Spiel-Zweck des Modells. Ich habe die Zwischenräume zwischen den Planken zunächst mit Balsastücken ausgefüllt. Nach dem Verschleifen kommt Spachtelmasse zum Einsatz. Der Bereich wird rot gestrichen, weswegen ich mich um Maserung etc. nicht kümmern muss.
Das Heckfenster habe ich auf Grundlage eines Bausatzteiles gebaut, aber mit Profilen dem Original ähnlicher gemacht. Der Bau wieder "traditionell" auf Polyplatte, von wo eine Form genommen wird.
Das ist das Oberlicht. So eines haben alle Statenjachten, damit Licht in die mittschiffs liegende große Kajüte fällt. Die Form finde ich ungewöhnlich. Auch die schwarze Farbe und der Umstand, dass es gar keinen Zierrat gibt, befremden. Ich muss immer an eine Straßenbahn denken. Aber genau so ein Teil zeigen die Fotos vom Vorbild. Und wir wollen uns doch immer am Vorbild orientieren, nicht wahr? Auch hier habe ich die hölzernen Bausatzteile als Ausgangsmaterial benutzt, das Ergebnis ist aber aus Resin.
Das obere Heckornament habe ich wie das seitliche zunächst auf einer Folie angelegt, die über einem skalierten Foto des Originals lag. Der erste Abguss wird hier gerade dem seitlichen Ornament angeglichen, denn schließlich muss das Teile genau zwischen die beiden seitlichen Ornamente passen.
Dann geht es an die weitere Detailierung gemäß der Vorlage.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich die Struktur der Ornamentik zu verstehen beginne, aber im nächsten Moment bemerke ich dann, dass ich seit einer Viertelstunde etwas völlig Falsches modelliere. Dazu kommt, dass die Übertragung von einer Fotografie in ein 3D Element doch sehr schwierig ist. Man wird geradezu zum Schattensucher und Schattenleser. Aber wenn ich mir Zeit lasse, bin ich immerhin imstande, die Teile von Schritt zu Schritt zu verbessern.
Schmidt