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Sonntag, 9. August 2015, 11:13

Statenjacht von Billing Boats und anderen

Ich hoffe, ich breche nicht mit zu vielen Regeln des Forums, wenn ich hier eine Projektvorstellung präsentiere. Ich hatte schon angefangen, sie bei den Bausatzbeschreibungen unterzubringen, aber da habe ich mich zu sehr an der Eingabemaske gestoßen.

Worum es geht: Ihr wisst, dass ich mich in die holländischen Statenjachten verguckt habe. Zwei kleine Modelle aus dem Artitec Bausatz der Utrecht habe ich schon gebaut, aus dem selben Material ein Halbmodell und ein Untergangsdiorama, alles im einschlägigen Baubericht zu besichtigen. Für unser Wohnzimmer hätte ich nun gerne ein wesentlich größeres Exemplar (Maßstab um 1:30), der Standort ist sogar schon familienrätlich genehmigt (was nicht wenig bedeutet!)
Seit einem Jahr steht dort gewissermaßen ein Platzhalter für ein projektiertes Modell.




Es ist entweder aus einem Billing Boats Bausatz oder nach dessen Plänen gebaut, solide, aber vollkommen undetailliert.

Nach dem Erwerb dieses Modells habe ich ein bisschen recherchiert und mit Hilfe von Kollegen aus einem anderen Forum das Vorbild für den BB Bausatz gefunden. Ich hätte nie geglaubt, dass es überhaupt ein Vorbild gibt! Tatsächlich ist es ein Modell, das im Amsterdamer Schifffahrtsmuseum steht. Hier das offizielle Foto davon:




Das recht große Modell stammt aus der Zeit um 1750 und diente als Kinderspielzeug. Es soll in der Lage gewesen sein, einen Weiher oder Teich zu durchqueren. Man nannte solche Modelle daher Weiher- oder Teichmodelle. Gewissermaßen RC ante rem. Für ein Spielzeug ist es allerdings sehr schön gearbeitet, wobei schwer zu sagen ist, was noch original und was den verschiedenen Restaurierungen geschuldet ist. Sicher kann man wohl sagen, dass es ein verdammt teures Spielzeug war! Es repräsentiert den Stil der Statenjachten in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Sie haben anders als ihre Vorgänger des 17. Jahrhunderts mehr und größere Fenster, sicher ein Tribut an die Passagiere. Meistens gibt es eine große Eckfigur (Hoekman), die Schnitzereien oder Bemalungen können sich über das ganze Schanzkleid erstrecken. Die Utrecht in Utrecht, gebaut nach einem Plan von 1748, entspricht ziemlich exakt diesem Typus.

Sucht man nach Fotos von gebauten BB Modellen, findet man eine ziemliche Bandbreite. Hier ein - äh - Anfängermodell (?), bei dem einiges durcheinander geraten ist.




Hier beherrscht jemand das edle Schnitzhandwerk, kümmert sich aber nicht um das historische Aussehen von Statenjachten. (Alles erlaubt!)







Da ich nun den Stellvertreter nicht wegnehmen und über längere Zeit bearbeiten kann, da sonst mglw. sein Platz andersweitig besetzt wird, habe ich ein zweites BB Bausatz-Modell erworben, das nicht besser, eher schlechter gebaut, aber dem Vorbild gemäß BB Bauplan stärker angenähert ist:




Wie groß die Differenz zum Vorbild freilich immer noch ist, zeigen die beiden nächsten Fotos:






Und nun die Frage an mich selbst (und an euch!): Was soll ich tun? Es gibt (neben der Option, gar nix zu machen, klar!) folgende Möglichkeiten:

1.
Das Modell zurückbauen, den Rumpf als Basis benutzen und das Amsterdamer Weihermodell so genau wie möglich nachbauen. Dazu würde u.a. gehören, das Deck nicht zu beplanken, sondern aus drei, vier glatten Brettern zu bauen.

2.
Wie oben, aber nicht als Spielzeug, sondern als Schaumodell bauen. Mit richtigem Deck usw.

3.
Den Rumpf als Basis für einen eigenen Entwurf verwenden. Das hieße, Position und Gestaltung der Fenster sowie aller Schmuckelemente nach historischen Vorbildern oder einem eigenen Entwurf ausführen.


Ich bin hin- und hergerissen! Was meint Ihr?

Schmidt am Sonntag
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

Beiträge: 1 217

Realname: Dirk Wörner

Wohnort: Harsewinkel

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2

Sonntag, 9. August 2015, 11:57

Hi Schmidt.... :wink:

da ich ja deine Fähigkeiten schon in verschiedenen Bauberichten bewundern durfte und... glaube zu wissen.... was du so alles drauf hast.... würde ich zu Nummer 3 Tendieren. Ich denke nur diese Version wird dich selbst zufrieden stellen. Ist aber eben nur eine Mutmaßung.

Hoffe das hilft dir weiter.

Gruß, Dirk. :ok:

3

Sonntag, 9. August 2015, 12:25

Brainstorming bricht doch niemals Regeln des Forums

zu Frage 1:
das weckt Erinnerungen ...
erst machst Du es Stück für Stück nackig ...
mit den daraus resultierenden Veränderungen wirst Du dann doch wieder anfangen Originalmaße miteinzubeziehen ...

das wiederum wird Deinen hohen Ansprüchen, zu Recht, nicht genügen ...
und das Objekt wird nach diversen Anpassungen Richtung Original dann doch wieder dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden.

Kauf Dir lieber ein paar ordentliche Kanonenschläge, schmeiß die Videofunktion im Smartphone an, und erfreue uns mit einer Neuinterpretation eines historischen Schlachtengetümmels inklusive finalem Feuerwerk.

Frage 2:
Dürfte Deinen modellbauerischen Ansprüchen weitaus am nächsten kommen.

Frage 3:
Daß Du was baust, das im Grunde eine Mischung aus Historie und Fiktion ist ...
ein Novum ... kann ich mir bei Dir nicht so recht vorstellen

Wobei ja auch bei dem historischen Spielzeugmodell, egal wie teuer das war, in keiner Weise nachweisbar ist in wie weit es dafür ein reales Vorbild gab.
Und falls es das gab in weit dabei die Proportionen und Details dann auch diesem Original entsprochen haben.
Denn das kennt man ja von historischen Spielzeug, daß dieses zwar oft einen sehr realistischen Eindruck erweckte ...
inklusive aller wesentlichen Details ... aber fast alles nur spielgerechte Größeninterpretationen, größenverzerrt, darstellten.
Will sagen, daß es sich bei historischem Spielzeug so gut wie niemals um eine maßstäbliche korrekte Wiedergabe im Sinne einer detailgetreuen Miniatur handelt.

Soll es also ein maßstäbliches Modell wie bei Artitec werden oder eine moderne, fein gestaltete Interpretation eines Spielzeugs ?
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

4

Sonntag, 9. August 2015, 13:31

Weißt Du wie gut die Rumpfform des BB-Modells mit dem historischen Vorbild übereinstimmt?
Wenn sie passt, reiß alles raus und versuche dem Vorbild so nahe wie möglich zu kommen.

Entweder baust Du eine moderne Interpretation (also 2) oder Du hältst Dich am Original (also 1). Ich tendiere zu 2.
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert im Maßstab 1/36 nach den Plänen des NMM und einer eigenen Rekonstruktion


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

5

Montag, 10. August 2015, 12:04

@showrodder
Vielen Dank für die Erinnerung an das Sphinx-Desaster. Du hast Recht, ich laufe Gefahr, wieder in diese Falle zu tappen. Also steht jetzt eines schon mal fest: Wenn eine BB Statenjacht, dann komplett selbst gebaut. (Ich vertraue nur Rümpfen, die ich selbst versaut habe...)
@anobium punctatum
Das wird sich nur schwer herausfinden lassen, es sei denn, die Amsterdamer holen das Modell für mich aus der Vitrine. Aus meiner bisherigen Erfahrung kann ich aber sagen, dass der Rumpf einen sehr stimmigen Eindruck macht. Das gilt auch für das Verhältnis Länge zu Breite. Ich werde das nochmal genau messen und mit meiner Literatur vergleichen.

Im Moment tendiere ich auch zu Version 2: Ähnlich, aber mit Deck.

Schmidt
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Montag, 10. August 2015, 21:14

Hallo Schmidt,
Das ist ja mal wieder ein für Dich typisches Bauvorhaben und wirklich großartig, dass Du das Vorbild ausfindig machen konntest ;)
Die Billing Boats Modelle dieser Zeit sind i. A. sehr gut recherchiert und basieren häufig auf Originalunterlagen. Ich habe vor ewigen Zeiten (ca. 40 Jahre) einmal ein sehr schönes Modell der Statenjacht beim königlichen Hoflieferanten Merkelbach in der Amsterdamer Kalverstraat gesehen - das ist aber inzwischen leider Geschichte :(
Größtes Problem bei Billing Boats sind die häufig nicht besonders hochwertigen Materialien, insbesondere der übermäßige Gebrauch von Sperrholz. Auch das Basismagerial für die Schnitzereien ist nicht zu gebrauchen. Aber hier wirst Du wahrscheinlich sowieso Deinen eigenen Weg gehen...

Zu Deiner eigentlichen Frage:
Eine eigene Interpretation wie in 3. solltest Du auch auf eigenem Kiel bauen.
Ein gefaktes "Weihermodell" ist zwar nett, sollte dann aber auch auf das Wasser gehen.
Die Rekonstruktion des Vorbildes von 1. ist meiner Meinung nach am lohnendsten, weil sie Dir die meisten Entfaltungsmöglichkeiten bei gegebenen Vorbild bietet.

Ich würde mich freuen, wenn Du das ähnlich siehst :)

Viele Grüße
Lars

P.S.: ich habe damals den friesischen Bojer "Sperwer" von Billing Boats geschenkt bekommen - war mein erstes Holzmodell, das ich fertig bekommen habe...

7

Dienstag, 11. August 2015, 08:59

Ach, Merkelbach! Bei mir sind es 45 Jahre, dass ich begeistert im schönsten Spielwarengrschäft der Welt stand. Neulich war ich auf der Kalverstraat, habe aber nicht einmal das Haus identifizieren können. Mit den Materialien hast du Recht. Bei der Statenjacht liegt zur Beplankung 1,8 mm dickes Mahagoni Holz bei, denkbar ungeeignet für diesen Zweck. Besser ist das Schnitzholz, Abachi, aber wer kann schon so gut schnitzen?
Schmidt
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8

Dienstag, 11. August 2015, 09:24

Zitat

aber wer kann schon so gut schnitzen?

...Tilmann Riemenschneider???
:wink:
Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt.
Naturgewordene Planken
sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt
und weitet unsere Gedanken!
Joachim Ringelnatz

9

Dienstag, 11. August 2015, 12:43

Adresse? Telefon? Email?

Schmidt
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Dienstag, 11. August 2015, 12:58

...er soll zuletzt in Würzburg gesehen worden sein... :wink:
Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt.
Naturgewordene Planken
sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt
und weitet unsere Gedanken!
Joachim Ringelnatz

11

Dienstag, 11. August 2015, 14:04

... Gerüchten zufolge soll man ihm wegen Aufbegehrens die Händ´ gebrochen haben ...
falls er darob also ein wenig unpäßlich seyn sollt ...
so empfiehlt sich auch Meister Syrlin ...
zuletzt sah man ihn schnitzenderweis eyn wenig weiter südlich in Ulm ...
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

12

Dienstag, 11. August 2015, 14:06

Nee, soweit ich weiß, lebt er nun in Russland unter dem Namen Tilmanov Riemanov-Schneidiensk. Er hat aber mittlerweile auch ein Handy , Nummer allerdings bitte über die dortige Auskunft erfragen... ;)

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



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Dienstag, 11. August 2015, 15:03

Bey meiner Treu ... Elektrik-Trick !
ein magischer Knochen aus dem Holze des Apfelbaums ...
eyn gar geschickter Schnitzer muß er sein !
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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14

Sonntag, 16. August 2015, 15:57

Ich wollte mal mitteilen, was mittlerweile feststeht:


Wenn ich tasächlich einmal aus der Billings-Statenjacht mein Traumschiff machen sollte, dann ab ov, also mit einem selbst gebauten Rumpf. Ein Bausatz wird ja wohl zu erwerben sein. ;)
Momentan tendiere ich außerdem zu der Lösung 3, also einem Modell mit selbst entworfenem Schmuck.
Ich sage mal meine Gründe:
Das "Spielzeug"Modell im A'damer Museum hat seine hübschen Seiten, insbesondere das seitliche Erkerfester finde ich als durchaus gelungen. Es gibt aber auch Schwächen: Die seitlichen Ornamente vor dem Fenster zeigen so etwas wie kranke Fische, die aus einer Standard-Ornamentik springen.




Das ist irgendwie nicht Fisch und nicht Fleisch, also nicht Barock und nicht Rokoko.



Das Geranke um das Heck finde ich viel zu massiv, die Gestaltung des Hecks überhaupt einfallslos.





Dieses Modell einfach nachzubauen hieße für mich, eine Chance zu verschenken. Es gibt zeitgenössische Abbildungen von soviel schöneren Statenjachten:





(Ein Gemälde von Verschuur, vmtl. die Statenjacht Wilhelms II. zeigend.)

And now for something completely different.

Ich habe mich früher schon einmal mit der Suche nach dem "Besten aller Furnierhölzer für Schiffsdecks" befasst, um zu dem Ergebnis zu kommen, dass Decks in der Regel einen deutlichen Stich ins Graue haben, man das aber nicht nachahmen kann, da Teak, in Furnier geschnitten, nicht zur maßstabsverkleinerten Decksnachbildung taugt. Nun bin ich in der glücklichen Sitaution, in der Nähe eines Funiergroßhandels zu wohnen. Nach langer (Plastik)Zeit war ich jetzt mal wieder da, und der nette Angestellte machte mich, nachdem ich mein Anliegen "Grau" vorgetragen hatte, auf das "Splintholz" des italienischen Nussbaums aufmerksam. Ich kannte den Nussbaum bisher nur in seinem braunen Vorkommen, aber das Splintholz (das ist das lebendige, äußere Holz) hat (auch nach Wikipedia) einen Grauton. Ich selbst bin mir im Unterscheiden und Bestimmen von Farben nie so sicher, war aber ad hoc beeindruckt vom Präsentierten. Ich zeige hier ein kleines Probedeck. Die Planken sind 8 mm breit, bei einem Maßstab von ca 1:30 also ca. 25 cm im Original.



Ich weiß nicht, wie gut das jetzt durchs Netz geht. Was meint Ihr zur Farbe? Und die Maserung in diesem Maßstab tolerabel?
Ich muss noch dazu sagen, dass man solches Holz nicht über einen Laden bekommt. Ich habe im Großhandel nicht nur die Furnierart, sondern auch den Stamm wählen können. Furnier ist kein Markenprodukt, sondern kann je nach Baum sehr verschieden ausfallen.

Schmidt
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Sonntag, 16. August 2015, 18:55

Bei mir kommt die Farbe gut rüber ... ist aber kein farbkalibriertes System ...

die Maserung empfinde ich auf einigen Stücken als passend ... auf anderen weniger ...
so erinnert mich zum Beispiel das oberste Stück an einen in kleinen Stückchen aufgehackten Fachwerkbalken damit der Putz besser hält ...

aber aus vielen solchen Teilen sorgfältig ausgewählt wird es toll aussehen
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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16

Montag, 17. August 2015, 00:11

Der Farbton ist größtenteils, wie auch die Maserung, vertretbar.
Und da du das Material ja vom Stamm nimmst, hast du sicher auch genug vorrätig, um eine sorgfältige Auswahl zu treffen.
Die vielen Poren bei den Beispielen sind dem Splint und natürlich dem Nussbaum generell geschuldet. Auch hier gilt es eine sorgfältge Auswahl zu treffen oder entsprechend zu behandeln.
Wenn du die Möglichkeit hast, schau besser nach Spätholz, da dort die Gefäße kleiner/feiner ausfallen!

Dunkler Nussbaum, wie du ihn beschreibst und kennst ist regulärer Nussbaum welcher, wie die meisten Hölzer, gedämpft wurde. Dadurch wird das Holz leichter zu bearbeiten, Parasiten werden abgetötet und die Farbe kommt besser zur Geltung.

lg Mickey
Im Bau: Black Pearl
Im Bau: H.M.S. Triton

17

Montag, 17. August 2015, 09:57

Gut, dann wird es also gelten, aus den 2 Quadratmetern Furnier die geigneten Pertien herauszuschneiden und zu Planken zu verarbeiten.

Kommt sogleich die nächste Frage aus dem Bereich der Vorüberlegungen. Wenn ich mich dazu entscheiden sollte, das Modell mit eigenem Schmuck zu vesehen, könnte ich vielleicht Gebrauch von dem großen Angebot historischer Figuren im Kleinformat machen. Die oben gezeigte Staatsjacht auf dem Gemälde repräsentiert einen "Schmucktypus", der durch etwa mannsgroße Figuren rund um den achteren Pavillon gekennzeichnet ist. Ich bräuchte also (historische) Figuren von etwa 5 bis 6 Zentimeter Höhe mit möglichst reduzierter Gestik. Ich hab schon ein bisschen geoogelt, war aber schier erschlagen von der Masse des Angebots. Hat jemand von euch einen Tipp, wo ich gezielter suchen kann? Kenne mich leider nur in der Preiserwelt ein wenig aus.
Hier noch einmal die Referenz. Ich könnte mir übrigens vorstellen, dass die seitlichen Figuren die Erdteile repräsentieren:

img]https://up.picr.de/22836137db.gif[/img]


Herzlichen Dank
Schmidt
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Beiträge: 437

Realname: Holger

Wohnort: bei Limburg / Lahn

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18

Montag, 17. August 2015, 11:58

Hallo Schmidt,

bist du also wieder auf die Staatenjacht gekommen.
Auf jede Fall hört sich das Vorhaben schon mal gut an.
Wie schaut es denn mit der Prince aus, erst mal eine Verschnaufspause?

Bei der Figurengruppe am Heck erscheinen mir die Erdteile eher schwierig unterzubringen. Europa, Asien, Amerika und Afrika sollten es sein.
Australien hatte man zwar schon gefunden aber als Erdteil noch nicht erkannt, die Antarktis läßt noch auf sich warten.
Es wären also 4 Erdteile bei 6 Figuren, das paßt nicht. Handelt es sich um eine VOC Jacht?
Dann könnten die Figuren evtl. auch bedeutende Handelsniederlassungen symbolisieren. Vielleicht kommen da 6 Stück zusammen.

Beim Bezug von Figuren muß ich passen. Hätte in dieser Richtung aber selbst eine Frage. Du hattest doch mal eine Großpackung Spur N Figuren bestellt.
Wie zufrieden warst du denn mit Lieferant und Figurenqualität?
:wink:
Holger
_______________________________________________________
Fertig: holländische Fregatte "Wapen van Edam" 1644 in 1/160
Im Bau: englisches Linienschiff "Royal Katherine" 1664 in 1/160

19

Montag, 17. August 2015, 15:05

Es handelte sich vmtl. um eine Staats-Statenjacht, die Wilhelms II. Aber das scheint nicht gesichert.

Handelsniederlassung klingt sehr gut, insbesondere da es die Fantasie befreit!

Die Figuren kamen in angemesserner Zeit und sind ok, soweit man sie für "viel Volk" verwenden will. Ich brauche sie auch nur zur diffusen Belebung der Prince. Später Fotos!

Mit der Prince geht es demnächst natürlich weiter. Ich bin noch dabei, neues Segelmaterial und neu Blöcke herzustellen, darüber wurde schon berichtet, nichts Neues also. Außerdem fehlt Takelgarn. Und schlussendlich fehlt nach 4 Wochen Panorama-Blick im Urlaub der Micro-Grooove, den man für so ein Mini-Projekt braucht, ich könnte auch sagen: die Konzentration auf so Winziges. Daher die Gedankenspiele zur Statenjacht in Groß.

Schmidt
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20

Donnerstag, 27. August 2015, 13:42

Viel Arbeit, z.Zt. Erkältunffff und sehr wenig Modellbau, daher von dieser Baustelle heute auch nur wieder eine zart materialisierte Überlegung. Es geht um den möglichen Schmuck einer Fantasie-Variante.

Bei Preiser gibt es Figurenbausätze in 1:32, sinnigerweise "Adam" und "Eva", die man zu verschiedenen Posen zusammenbauen kann. Vom Maßstab her bedeutet das für mein Modell: genau mannshoch. Die Figuren würden also ziemlich gut seitlich und rückwärtig an den achteren Aufbau passen. Allerdings sind die Bausätze recht teuer, weswegen ich natürlich gleich ans Abformen gedacht habe.

Unten seht ihr (in einer jugendfreien Fassung!):
links : zwei Original-Torsi mit angeklebten Beinen für stehende Figuren
Mitte: ein Abguss mit Anguss
rechts: zwei freigefräste Abgüsse
oben: die etwas vertrackte Form; an mehreren Stellen aufgeschnitten, die beim Befüllen mit Resin gespreizt werden, um Luftblasen zu entlassen.




Ich denke, in diesem Zustand könnte es möglich sein, den Figuren Gewänder anzumodellieren, Arme und Kopf folgen dann. Materialien könnten z.B. Magic Sculp oder Tempotuch in Leimwasser sein. Wenn mir das gelingt, hätte ich eine Methode, recht fein detaillierte Figuren in dieser Größe herzustellen.


Schmidt
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21

Donnerstag, 27. August 2015, 22:29

Hallo Schmidt,

die Rasterung auf deiner Schneidematte entspricht 1cm? Nur um eine Vorstellung von der Größe zu bekommen.

Mensch, beim Abformen bekomme ich immer gleich ne Krise. Irgendwann muss ich diesen Bereich auch mal erschließen...

lg Mickey
Im Bau: Black Pearl
Im Bau: H.M.S. Triton

22

Donnerstag, 27. August 2015, 22:44

1 cm stimmt. Die fertigen Figuren werden etwa 5 bis 6 cm hoch sein.
Abformen ist nicht so schwer. Es braucht die richtigen Materialien und ein bisschen Erfahrung, dann kann das jeder.
Schmidt
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23

Freitag, 28. August 2015, 00:10

Mann, Mann, Mann ...
mit den Schambalken bist Du 30 Jahre in der bundesdeutschen Vergangenheit gelandet ...
hat Dich da Dein alter ego beeinflußt ?
oder ist das vorauseilender Gehorsam auf den neuen angloamerikanischen Facebook Puritanismus ?

Spaß beiseite ... superklasse Figuren ... die hab ich in 1/24 ...
und unverfilzt sind sie auch sehr vorzeigbar ...
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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24

Freitag, 28. August 2015, 11:18

Tja... Die Balken waren natürlich für Uli. Ich weiß ja nicht, was man so einem Jungen von 1970 zumuten kann!

Die erste Probefigur wird übrigens eine Pallas Athene. Da hält sich der Aufwand in Grenzen: schlichtes Gewand, Helm und Lanze. Momentan geht es ja vor allem um die Technik des Figurenbaus.

Schmidt
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25

Sonntag, 30. August 2015, 17:30

O weh, o weh. Mein erster Versuch einer Pallas Athene ist eher misslungen. Das Magic Sculp haftet schlecht auf dem Resin-Körper, und es muss viel aufgelegt werden, damit es Falten bilden kann. Ich zeige nicht, was rausgekommen ist, das sieht nicht gut aus, eher ein faltiger Regenwum in der Mauser oder so.
Ich versuche es gleich einmal mit der Tempo/Wasser/Leim-Methode.
Schmidt
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26

Sonntag, 30. August 2015, 19:07

faltiger Regenwurm oder meinst du eher
Nacktmull?
https://cdn4.spiegel.de/images/image-804…leryV9-lhtd.jpg

27

Sonntag, 30. August 2015, 19:54

Nacktmull! Definitiv!
Schmidt
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28

Sonntag, 30. August 2015, 21:09

etwas Silikon wäre auch nicht schlecht ...
zur inneren Anwendung natürlich ... oder ein sinngemäß anzuwendendes Material ...
Holz zum Beispiel ... zur äußeren Applikation ... vor der Hütte
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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Montag, 31. August 2015, 09:18

Danke für die kosmetischen Tipps!

Ich zeige jetzt doch mal den bekleideten Nacktmull, im Vergleich zum zweiten Versuch mit Tempo/Wasser/Leim, der auch schon koloriert ist.





Ich denke, das sollte das Verfahren der Wahl sein. Am Faltenwurf ist noch zu arbeiten, aber so lohnt sich der aufwändige - äh - Unterbau überhaupt.

Und hier noch ein Kopf mit anmodelliertem Helm. Ebenfalls noch ausbaufähig, aber als Bauprinzip recht gut.





Was meint ihr?


Schmidt wünscht einen guten Start in die Woche
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30

Montag, 31. August 2015, 09:33

...schön, dass du uns den Nackmull trotzdem noch präsentierst aber ich muss dir recht geben!!!! Die andere Variante ist überzeugender! das Tempo umschmeichelt den
Körper doch sehr viel eleganter!!! :ok:

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