Ja, die Klüsen (die es beim Modell nicht gibt) sollen möglichst da sein, wo man sie auf der Colbert-Zeichnung erkennen kann.
Und damit sind wir beim Thema, sprich bei einer weiteren Problemzone rund um die Schiffsnase. So sieht, zur Erinnerung, die Partie um den Kranbalken bei Colbert aus:
Wirklich gut zu erkennen ist nicht, was da ist. So ist es offenbar auch dem Heller-Konstrukteur gegangen. Warum sonst sollte er diesen senkrechten Balken in den Rumpf graviert haben, den ich aus Mangel an besseren Ideen zunächst einmal vergoldet und damit den Galionsregeln zugeschlagen habe.
Doch das dürfte nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Denn Colbert zeigt in diesem Bereich immerhin recht deutlich so etwas wie eine Abstützung des Kranbalkens, die man praktisch von allen Schiffen dieser Bauart kennt und nach der ja auch das Laiengefühl für Anker verlangt. (Anker schwer!
)
Nun sehen wir uns an, wie Herr Dr. Heller diesen Kranbalken positionieren wollte. So:
Hm. Ich tue mich immer schwer, über die Technik der Vorbilder zu dozieren. Aber hier möchte ich doch Zweifel anmelden. Kommt so der Anker klar von den Regeln? Und wie sieht es mit der Statik aus, wenn es für den Balken keine Abstützung geben kann?
Also habe ich die schweren Werkzeuge hervorgeholt und den Kranbalken und seine Umgebung subtil so bearbeitet, dass er immerhin im 45 Grad Winkel vom Rumpf abstehen kann.
Und hier positioniere ich den Rohling einer Stütze so, dass er die komische Senkrechtstütze am Rumpf als Basis benutzt. Bevor ich jetzt daran gehe, in Leimprinz-Manier dieses Stütze in eine Miniaturkunstwerk zu verwandeln, wollte ich nach eurer Meinung zu dieser Gesamtaßnahme fragen.
Schmidt