Samstag, 16.1.2015, 11.15 Uhr
Etwas mehr als zwei Monate, nachdem ich das Projekt "Phönix aus dem Öl" gestartet habe, beginnt die alles entscheidende Phase. In den nächsten Stunden wird sich entscheiden, ob der mühevoll vorbereitete Rumpf ins Regal, ins Dowanol oder in die Tonne kommt.
Alles Wichtige liegt bereit: 200 Q-Tipps, ein paar Dutzend Tamiya-Wattestäbchen, Vandyckbraun Ölfarbe von Schmincke, breiter Pinsel, in Rapid Medium von Schmincke etwas weicher gemacht, weißes, fusselarmes Tuch. Nicht zu sehen: Plastikhandschuhe.
Die Ölfarbe wird unverdünnt aufgetragen. (Während mir dabei das Adrenalin unverdünnt in die Adern läuft.) Doch je weniger man die Ölfarbe verdünnt, desto besser bekommt man sie wieder runter. Die Verdünnung greift nämlich mglw. die Humbrolfarben an, und dann massiert man zuviel Ölfarbe hinein.
Dann folgt das Abwischen. Aber immer nur kurz wischen, denn wenn das Ölfassungsvermögen des Tuches erschöpft ist, schmiert man die Farbe nur zur Seite oder reibt sie zu tief in die Humbrolfarbe. So muss das Tuch nach dem Vorgang aussehen.
Schwer zugängliche Stellen werden mit den Wattestäbchen ausgewischt, z.B. die Stückpforten. Leider lösen sich meine ziemlich rasch auf. Vielleicht ein Billigprodkt? Ich habe für den Rumpf etwa 100 davon gebraucht. Ist aber richtig ausgegebenes Geld.
Ca. drei Stunden später:
Ihr erinnert euch, dass ich die werksseitig eingravierte "Maserung" weitgehend abgeschliffen habe. Der fertige Rumpf zeigt jetzt eine neue Maserung, die im Wesentlichen aus dem Zusammenspiel von Humbrolfarbenpinselstrich und Ölfarbe entsteht. Achtung, Makro:
Ich geh jetzt wieder in den Keller.
Schmidt