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Montag, 9. Februar 2015, 23:57

Wie lackieren ohne, dass man es sieht?

Hallo. Nach ein paar jahren pause möchte ich wieder sehr gerne mal ins Modellbau einsteigen. Habe schon gleich eine Frage. Ich wollte mir demnächst ein Airbrush zulegen, aber die kleinen teile, lackiert man doch mit dem Pinsel oder etwa nicht? Aber so wie ich hier in den bildergalerie seh, sieht man bei den kleinen teilen keine Pinselstriche. Z.B. Beim Auto Innenraum. Wie macht man sowas? Verdünnen? Oder am ende alles mit mattlack brushen? Bin euch sehr dankbar wenn ihr mir weiterhelfen würdet.
Lg Enrico;-)
Die Zeit ist ein so kostbares Gut, dass man es nicht einmal für Geld kaufen kann.

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Dienstag, 10. Februar 2015, 02:50

Hallo Enrico :wink: ,

ich gehöre hier zwar nicht zu den Spezialisten, ich habe mir aber angewöhnt, selbst Kleinteile mit der Airbrush zu lackieren.

Entweder belasse ich hierbei die versäuberten Teile am Gießast und arbeite den Ansatz später mit dem Pinsel nach. Oder ich - sofern die Teile viel Nacharbeit oder Anpassung erfordern - montiere die Teile auf Zahnstocher, Schaschlikspieße (wenn bspw. sowieso Löcher in den Teilen sind), benutze Krokodilklemmen (wenn kleine Stifte am Teil sind), klebe sie mit einer Schlaufe aus Tape an ein Eisstielchen o.ä., um dann erst die eine Seite, nach dem Trocknen der Farbe die andere Seite zu lackieren. Wie ich das Teil dann letztendlich befestige, hängt immer vom entsprechenden selbst Teil ab - der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt ;)

Dann die Teile entsprechend der gewünschten Farben vorsortieren, beim Auto wird ja ggf. viel schwarz seidenmatt, silber oder alu, speziell Motor- oder Aufhängungsteile, mit der Airbrush lackieren und Detailierungen mit dem Pinsel nacharbeiten/absetzen. Funktioniert zumindest für mich relativ gut.

Um Pinselstriche zu vermeiden, hilft es, die Farbe zu verdünnen und lieber zwei- oder dreimal drüber zu gehen (zwischendurch Farbe trocknen lassen) statt einmal mit sattem, deckenden Farbauftrag. Da ich aber nicht zu den geduldigsten gehöre :roll: , bevorzuge ich, soviel wie möglich mit der Airbrush zu lackieren.

Ich hoffe, ich hab Dir ein wenig helfen können. Du wirst wahrscheinlich sowieso die für Dich passende Technik entwickeln, je länger Du Dich wieder mit dem Modellbau beschäftigst. :)

Viel Spaß beim Wiedereinstieg,
viele Grüße,
Lupo

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Dienstag, 10. Februar 2015, 10:58

vielen Dank. Für dein sehr ausführliches Antwort.
Die Zeit ist ein so kostbares Gut, dass man es nicht einmal für Geld kaufen kann.

4

Dienstag, 10. Februar 2015, 11:20

Ich erlaube mir noch einen kleinen Nachtrag: für die Acrylfarben von Tamiya gibt es einen sogenannten Paint-Retarder, dieser verhindert ein allzu schnelles antrocknen der Farbe und somit die ungewollten Pinselstriche. Bis dato "schwörte" ich auf die Enamels von Revell, aber so langsam scheine ich mich von diesen zu distanzieren. Der Retarder ist sehr easy anzuwenden, man kann ihn nach Bedarf der Farbe beimischen, je nachdem wie lange sie "offen" bleiben soll/muss. Sehr empfehlenswert. Ob dieser auch bei Farben anderer Hersteller verwendbar ist, müsste man ausprobieren.

beste Grüße
Christian

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Dienstag, 10. Februar 2015, 11:21

Servus,

normal benutz ich auch viel die Airbrush, aber für Kleinteile kannst Du die Revell Aqua Color mit wasserverdünnt wunderbar auch mit den Pinsel aufbringen. Nach ein wenig Übung siehst da später fast keine Unterschiede mehr. Anders siehts natürlich bei größeren Teilen aus, da wirst um einen Gun nicht rumkommen.

Gruß Jürgen

h@mmerhand

unregistriert

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Dienstag, 10. Februar 2015, 16:39

:) @styrolschnitzer: Christian, mit dem Retarder ist Vorsicht geboten. Die Farbe wird chemisch verändert und ist nur kurze Zeit zu gebrauchen. Schon nach kurzer Zeit beginnt die Farbe, unabhängig vom Farbton, braun zu werden. Wie lang das genau dauert, kann ich nicht genau sagen, nur das ich alle mit Retarder versetzten Farbtöpfe jetzt aussortiert und entsorgt habe. Wenn überhaupt, nur die benötigte Menge anrühren. Außerdem verlängert sich die Aushärtezeit ebenfalls, es hat teilweise Wochen gebraucht, bis ich die Oberfläche wieder berühren konnte, ohne Fingerabdrücke zu hinterlassen. Ich hab mich inzwischen von allen wasser- und alkohollöslichen Farben verabschiedet. Enamel und Lacquer stinken zwar, aber dank Atemschutzmaske (und natürlich lüften)geht das schon :grins:

Grüße vom Sachsenring

HH

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Dienstag, 10. Februar 2015, 18:47

Heiko, danke für den Hinweis! :hand: Das wusste ich nicht, aber ich für meinen Teil mische ihn nach Bedarf tröpfchenweise auf einer kleinen Palette bei. Manchmal sollen ja gerade Kleinteile schnell trocknen und da wäre es von Nachteil, wenn die Farbe von vornherein damit versetzt ist.

beste Grüße
Christian

8

Dienstag, 10. Februar 2015, 19:19

Vielen Dank euch allen. Habe aber dennoch die frage ob die Pinselstriche verschwinden wenn man die mit dem Klarlack matt sprüht? Hat das einer schon ausprobiert?
Die Zeit ist ein so kostbares Gut, dass man es nicht einmal für Geld kaufen kann.

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Mittwoch, 11. Februar 2015, 03:42

Pinselstriche verschwinden nicht.

Einfach matten klarlack darüber bringt dir nix. Je nach dem wie ausgeprägt die Pinselstriche sind, kannst du sogar den Effekt damit verstärken.

Ich lacke mittlerweweile alles mit der Gun, so wie es bereits beschrieben wurde. Ich verwende auch keine Trocknungsverzögerer oder beschleuniger. Habe die fahrung gemacht das sich dadurch der Farbton ändert. Zwar minimal, aber dennoch auffällig wenn man die Oberflächen nebeinander hält.

Gruß
Sebastian
Im Bau: Honda NSX

10

Mittwoch, 11. Februar 2015, 07:43

Ok danke dir ;-)
Die Zeit ist ein so kostbares Gut, dass man es nicht einmal für Geld kaufen kann.

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