Das Wettringer Modellbauforum

Es ist geschafft.
Das erste Modell, das ich nach dem Wiedereinstieg angefangen habe, ist nun auch endlich fertig. Auch wenn es während des Baus von 2 Props eingeholt wurde.

Gebaut wurde ein Tornado GR.Mk 1 mit der Kennung ZA 471/E. Dieser war während der Operation Granby, dem britischen Beitrag zum Golfkrieg 1990/91, auf dem Flugfeld Muharraq in Bahrain stationiert. Als Nose-Art trug das Flugzeug zum einen das Pin-up "Emma" und auf der anderen Seite Snoopy. Die Nose-Arts waren charakteristisch für die Tornado GR, die am Golf waren. Die Base soll den Bodenbelag in Muharraq darstellen.

Hier eines der Vorbildfotos von "Emma": Emma (Quelle: www.dstorm.eu) (Sollten Links nicht gestattet sein, dann bitte herausnehmen oder mir Bescheid geben. Dann tu ich das umgehend.)

Als Grundlage für den Bau diente mir der Revell Tornado GR1 RAF (04619). Baubericht Laut Internet stellt er den besten Bausatz diesen Typs in 1/72 dar. Bis auf ein gekürztes Bugfahrwerk, das etwas zu weit ausgefedert gespritzt wurde, habe ich aber nichts weiter geändert. Mir ging es weniger um Genauigkeit gegenüber dem Vorbild, als mehr um das Wiedererlernen der Modellbauerischen Fähigkeiten. Der Bau ging schnell voran. Wobei ich mir besonders beim Versäubern von Klebenähten viel mehr Mühe hätte geben müssen. Allerdings hatte ich Sorge um die Gravuren. Also hier ist weiterhin noch eine Menge Luft nach oben. Der Bausatzt ist, trotz einiger Probleme, aber definitiv zu empfehlen!
Die Lackierung stellte ein großes Problem dar. Dies fing mit der Revel Aqua Grundierung an, die sich wirklich mies sprühen ließ. Weiter ging es mit der Farbe. Die GR Tornados trugen allesamt einen leicht rosafarbenen Ton, der einfach über die normale 2-Farb Lackierung aufgetragen wurde. Dazu habe ich Lifecolors "Desert Pink" genutzt. Laut Internet passend. Diese Farbe ließ sich aber wirklich schlecht sprühen und sie war mir auch viel zu rosa. Daher habe ich mich entschlossen andere Farben zu benutzen. Am Ende habe ich 2 oder 3 weitere Schichten aufgetragen. Das Modell ziert nun Gunzes H44 "Flesh", das ich aber noch weiter gemischt habe. Objektiv muss man sagen, es trifft die Vorlage nicht wirklich, da zu sehr ins Braun gehend. Subjektiv "gefällt" es mir aber, da ich damit leben kann und auch die Geduld mit der Lackierung verloren hatte. Bei den Decals nutzte ich eine Mischung aus dem Revell Decalbogen und einem Satz von Print Scale. Die Stencils bei Revell waren einfach in der Mehrheit feiner. Mittlerweile, nach Verglich mit weiteren Originalfotos und Hinweisen hier im Forum, muss ich aber sagen, dass der Decalbogen von Print Scale nur für die Nose-Arts zu gebrauchen ist. Hier ist die Übereinstimmung zur Realität sehr gut. Alle anderen Decals sind zu grob oder weißen eine falsche Größe auf. Desweiteren habe ich zuviele Stencils aufgetragen. Die Tornados am Golf trugen wirklich wahnsinnig wenig Warnhinweise und dergleichen. Diesbezügliche Fotos fand ich allerdings erst nach dem Aufbringen. Nach der Fixierung mit Klarlack folgte die Darstellung der Abgasspuren auf dem Seitenleitwerk. Diese ist mir allerdings deutlich zu dunkel und präsent geraten. Da wäre weniger mehr gewesen. Zum Schluß erfolgte ein teils starkes Washing mit Ölfarben. Hier bin ich soweit zufrieden.
Nachdem der Tornado fertig war, hatte ich mich noch dazu entschlossen, eine Base anzufertigen. Hierzu sei ebenfalls auf den Baubericht verwiesen. Ich habe mich an den Bodenbelag von Muharraq gehalten. Original ist er allerdings deutlich heller gewesen.

Fazit:
Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden. Es gab beim Bau, bei der Lackierung, beim Washing Fehler, die mir natürlich in den Augen brennen. Dennoch werde ich mir das Modell sehr gern in den Schrank stellen. Allerdings steht der Entschluß praktisch fest, irgendwann noch einmal einen Granby-Tornado zu bauen. Dann werde ich aber größeres Augenmerk auf den Farbton und Originalität legen. Meine Emma trägt zum Beispiel einen Blendschutz zwischen Radom und Cockpit. Im Original nicht. Diesen wollte ich aber unbedingt auftragen und habe den Unterschied zum Original bewußt in Kauf genommen. Auch ist die Verwitterung, besonders Lackabplatzer und das Durchscheinen der 2-Farb Tarnung nicht vorhanden oder schlecht (gemessen am Original) dargestellt. Aber was das angeht, muss ich meine Fähigkeiten noch erweitern und üben.

Eh ich mir noch weiter die Finger wund schreibe, mit Dingen, die euch eh nicht interessieren zeig ich euch lieber mal Fotos:














































Ich freue mich über jedes Lob, jeden Kommentar, jede Kritik, jeden Tipp, jeden Hinweis, jede Hilfestellung!

Verdammt. Und ich dachte, ich hätte nun langsam mal sämtliche Fehler entdeckt... Hast Recht

Danke Dir! Die Bremsklötze sind allerdings kein Fehler, siehe Vorbildfoto.
Auf einigen Fotos sind aber auch welche am Hauptfahrwerk zu sehen.

Ich vermute ganz stark, dass die Jungs damals im Einsatz alles ein wenig lockerer gehandhabt haben. Anders sind die fehlenden Wartungshinweise und die Nose-Arts nicht wirklich erklärbar. Die englichen Pendants zu TDV und ZDV gingen wahrscheinlich nicht mit an den Golf.