Hallo Harald,
tolles Projekt. Ein Kollege von mir hat vor etwa anderthalb Jahren auch ein SG 38 gebaut, in der klassischen Holz-und Spantenbauweise und etwas größer. Aber bei ihm ist es ein Motorsegler mit Brushless-Antrieb geworden, er spielt halt gern mit RC

... Kann mich erinnern, dass er auch ganz schön nach verlässlichen Quellen für Zeichnungen gesucht hat.
Interessant finde ich Deinen Ansatz, die Grundformen "aus dem Ganzen zu sägen". Wäre ich nie drauf gekommen, hätte eher ganz klassisch Leisten aneiandergeklebt. Aber warum nicht?
Was die Bespannung betrifft, so bietet sich vielleicht ein Seitenblick zu den Saalfliegern an. Die bauen ultra-ultra-ultra-leicht-Modelle, die so fliligran sind, dass sie durch den Luftwiderstand, wenn man geht und sie ungeschützt in den Händen hält, schon zerbrechen können. Daher kann man sie (also die Flugzeuge

) auch nur in Hallen fliegen lassen, wo absolut kein Luftzug herrscht. Dafür fliegen die - meist mit Gummimotor, neuere auch mit Micro-Elektros ausgerüstet - bis zu einer Stunde umher, und das bei einer Gesamtmasse von 1 bis 2 Gramm! Weshalb ich nun an die gedacht habe, liegt an der besonderen Bespannung. Früher hat man gut verdünnten Nitrolack auf eine Wasseroberfläche tropfen lassen, so dass sich ein hauchdünner Lackfilm bilden konnte. Nach dem Trocknen konnte man ihn vorsichtig von der Wasseroberfläche ziehen. Bevorzugt hat man farblosen Lack, der Masse wegen. Ich habe aber auch ganz ordentliche farbige hinbekommen, hängt halt an der Farbe des Ausgangslackes. Was man probieren könnte wäre auch, einen geschlossenen Film mit einem Spray zu erzeugen. Aber nimm keinen wasserlöslichen Lack!
Falls Dir das zu aufwändig ist, kannst Du Dich auch mal nach Kondensatorpapier umschauen, z.B.
hier. Vielleicht entspricht das schon eher Deinen Vorstellungen.
So, jetzt habe ich noch ein kleines Schmankerl, das ich hier zum Besten geben möchte. Ein Onkel von mir hat in den 20-er und 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts an, wie soll ich sagen, manntragenden Selbstbau-Flugzeugen mitgewirkt. Er wollte zu gern auch Pilot werden, konnte es aber auf Grund einer Farbschwäche der Augen nicht. Weil er wusste, dass ich mich für Luftfahrt interessiere, hat er mir vor langer Zeit ein Stück Bruch vererbt, das ich hier mal zeigen möchte. Leider kann ich weder Flugzeugtyp noch Baugruppe zuordnen. Ein SG 38 war es wohl nicht, da der Bruch lt. Beschriftung am 14.09.1930 war und der SG 38 wohl erst ab Mitte der 30-er Jahre entwickelt wurde. Trotzdem erkennt man wichtige Bauprinzipien und wie viel Arbeit darin gesteckt hat:
Ich schaue Dir weiterhin gern über die Schulter und drück' Dir die Daumen!