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Sonntag, 2. November 2014, 16:44

Heinkel He 178 V1 von condor



Liebe Modellbaufreunde,

heute möchte ich Euch ein besonderes Modell vorstellen. Nicht, dass ich es besonders gesupert hätte oder so, nein, das Original hat ein wichtiges Stück Geschichte geschrieben. Dieses Flugzeug war das erste, dass sich allein mittels eines Turbinentriebwerks, wie es im Prinzip heute noch genutzt wird, am 27.08.1939 in die Luft erhoben hat. Wer weiter schmökern will, dem empfehle ich das Buch "Heinkel - Chronik und Typenblätter der Firma Heinkel-Flugzeugbau", Aviatic Verlag, sowie das Heft "Flugzeug Classic Special 2" vom GeraMond Verlag.
(Anmerkung: Vielleicht werden sich die Geschichtsinteressierten unter Euch melden und sagen, dass ein gewisser Henri Coanda bereits 1910 ein flugfähiges Flugzeug ohne Propeller gebaut hat, aber das Prinzip seiner Turbine war etwas anders - Hier ist ein kleiner Bericht dazu zu finden. Aber das nur am Rande.)

Zurück zu meiner He 178 V1. Sie entstand aus dem condor-Bausatz No.C72003 und war im Bau überwiegend unkompliziert. Einzig die Tragflächen, die als ein Stück auf den Rumpf geklebt werden, erforderten einige Spachtel- und Schleifarbeiten. Shortrun-typische Erscheinungen waren darüber hinaus nicht so schön gearbeitete Blechstöße und Ruderspalte sowie ein Lunker in der Cockpithaube. Alles in allem aber beherrschbar. Übrigens habe ich erstmals nach dem Polieren der Cockpithaube keinen Klarlack, sondern ein Future-Ersatz ausprobiert. Hat ganz gut geklappt! Ich glaube, ich bleibe dabei! Die beigelegten Ätzteile ließen sich sehr gut verarbeiten.

So, nun aber zu den Bildern. Hier die linke Rumpfhälfte mit Cockpit und Erich Warsitz am Steuerknüppel.



Nun ein Blick in das Cockpit. Bei dem Blech über dem Instrumentenbrett musste ich lange überlegen, wie das einzubauen ist. Die Anleitung ist hierbei missverständlich und daher wenig hilfreich. Aber nach einem Blick in die Literatur und auf die Rückseite der Schachtel (aahh, eine Zeichnung vom Cockpit), wurde es auch mir dann endlich klar. :thumbup:



Das Fahrwerk ist beim Original nie eingezogen worden, sondern wurde fest arretiert und die Fahrwerksschächte mit Blechen verschlossen. Das vereinfacht den Nachbau ungemein :) !



Ich wollte nur das Fahrwerk nicht einfach nur draußen dranpappen, so wie es eigentlich vorgesehen ist, sondern habe den PE-Längsträger, so weit es ging, im Rumpf versenkt. War mir plausibler.



Fast fertig mit dem Bau, sind mir noch ein paar sehr seltene Farbfotos von damals in die Hände gefallen, die belegen, wie genau ich das Original getroffen habe. :D
Ihr wollt Beweise sehen? Bittesehr:



Damit sich hinterher keiner beschwert: das war natürlich ein Scherz. Ihr seht hier nur mein Modell. Kleiner Walkaround gefällig?







Und dann rollte Erich Warsitz auf die Startbahn. Fantastisches Flugwetter...



Letzter Test der Systeme. Man sieht, wie Warsitz die Instrumente mit links bedient, den Steuerknüppel fest in der rechten Hand...



Etwas mehr Schub und die kleine Maschine gewinnt Fahrt und löst sich mühelos vom Boden,...



...überfliegt den Fotografen...



...und gleitet mit dem eigentümlichen Zischen des neuartigen Antriebs auf und davon.



Ja, dann bleibt mir nur noch zu hoffen, dass sie Euch ein wenig gefällt.
Liebe Grüße von nochsonBastler.

"Das erinnert mich an den Mann, der sich splitternackt auszog und in einen Kaktus sprang."
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Montag, 3. November 2014, 21:36

Das ist ein gut gelungenes Modell. Die Details hast Du, wie bei Deinen anderen Modellen authentisch umgesetzt. Ja und der kleine Einblick in die Geschichte macht einen ja auch nicht dümmer :P
Von Ohains HeS3 Triebwerk hat die Luftfahrt maßgeblich verändert. Wer es tatsächlich erfunden hat bleibt allerdings offen. Fest steht, dass Frank Whittle und von Ohain es fast gleichzeitig zum laufen brachten. Da gibt es auch noch einen Maschinenbauer namens György Jendrassik der noch vor den beiden eine 100 PS starke Gasturbine gebaut hat, die allerdings Loks antreiben sollte. Er hat sich das auch damals in London patentieren lassen. Vll haben die beiden sich davon was abgekupfert :D

Zitat

"Destiny is not a matter of chance - it is a matter of choice. It is not a thing to be waited for - it is a thing to be achieved."
(William Jennings Bryan)

3

Dienstag, 25. November 2014, 18:58

Kleine Ergänzung für Interessierte:

In der aktuellen FliegerRevue X50 findet sich auf den Seiten 48 bis 68 ein recht ausführlicher Beitrag mit dem Titel "Heinkel He 178 - Start ins Düsenzeitalter. Der lange Weg zum Strahlantrieb" mit vielen Fotos und etlichen Skizzen der verschiedenen Konzepte von Rückstoßantrieben sowie der Ohain-Turbinen HeS 1 und HeS 3 B und einer Prinzipskizze der Luftführung und Triebwerkslage in der He 178. Und natürlich viel Lesestoff...
Liebe Grüße von nochsonBastler.

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4

Mittwoch, 17. Dezember 2014, 23:01

wirklich ein merkwürdiges Flugzeug , so unproportioniert daß es schon wieder (fast) schön ist. das Modell ist sehr gut gelungen, der Steuerknüppel des Piloten ist vielleicht ein wenig überdimensioniert ( oder liegt das am Makro Modus)
Fertig:RC U-Boot der Gato Klasse 1/72 - Sea Tiger
Fertig:RC: DH 2 Airco von MICROACES 1/24 mit Flugvideo
Fertig:RC:
HMY Britannia 1893

5

Samstag, 20. Dezember 2014, 17:44

Hallo Hans Jürgen,

dankeschön. ^^ Der Pilot ist etwas zu klein und verzerrt daher die Proportionen etwas. Leider war das Cockpit für den nächst größeren Kandidaten aber wieder zu klein... Aber danke für den Hinweis, beim nächsten Modell werde ich stärker auf die Proportionen achten. :wink:
Liebe Grüße von nochsonBastler.

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