Liebe Modellbaufreunde,
heute möchte ich Euch ein besonderes Modell vorstellen. Nicht, dass ich es besonders gesupert hätte oder so, nein, das Original hat ein wichtiges Stück Geschichte geschrieben. Dieses Flugzeug war das erste, dass sich allein mittels eines Turbinentriebwerks, wie es im Prinzip heute noch genutzt wird, am 27.08.1939 in die Luft erhoben hat. Wer weiter schmökern will, dem empfehle ich das Buch "Heinkel - Chronik und Typenblätter der Firma Heinkel-Flugzeugbau", Aviatic Verlag, sowie das Heft "Flugzeug Classic Special 2" vom GeraMond Verlag.
(Anmerkung: Vielleicht werden sich die Geschichtsinteressierten unter Euch melden und sagen, dass ein gewisser Henri Coanda bereits 1910 ein flugfähiges Flugzeug ohne Propeller gebaut hat, aber das Prinzip seiner Turbine war etwas anders -
Hier ist ein kleiner Bericht dazu zu finden. Aber das nur am Rande.)
Zurück zu meiner He 178 V1. Sie entstand aus dem condor-Bausatz No.C72003 und war im Bau überwiegend unkompliziert. Einzig die Tragflächen, die als ein Stück auf den Rumpf geklebt werden, erforderten einige Spachtel- und Schleifarbeiten. Shortrun-typische Erscheinungen waren darüber hinaus nicht so schön gearbeitete Blechstöße und Ruderspalte sowie ein Lunker in der Cockpithaube. Alles in allem aber beherrschbar. Übrigens habe ich erstmals nach dem Polieren der Cockpithaube keinen Klarlack, sondern ein Future-Ersatz ausprobiert. Hat ganz gut geklappt! Ich glaube, ich bleibe dabei! Die beigelegten Ätzteile ließen sich sehr gut verarbeiten.
So, nun aber zu den Bildern. Hier die linke Rumpfhälfte mit Cockpit und Erich Warsitz am Steuerknüppel.
Nun ein Blick in das Cockpit. Bei dem Blech über dem Instrumentenbrett musste ich lange überlegen, wie das einzubauen ist. Die Anleitung ist hierbei missverständlich und daher wenig hilfreich. Aber nach einem Blick in die Literatur und auf die Rückseite der Schachtel (aahh, eine Zeichnung vom Cockpit), wurde es auch mir dann endlich klar.
Das Fahrwerk ist beim Original nie eingezogen worden, sondern wurde fest arretiert und die Fahrwerksschächte mit Blechen verschlossen. Das vereinfacht den Nachbau ungemein
!
Ich wollte nur das Fahrwerk nicht einfach nur draußen dranpappen, so wie es eigentlich vorgesehen ist, sondern habe den PE-Längsträger, so weit es ging, im Rumpf versenkt. War mir plausibler.
Fast fertig mit dem Bau, sind mir noch ein paar sehr seltene Farbfotos von damals in die Hände gefallen, die belegen, wie genau ich das Original getroffen habe.
Ihr wollt Beweise sehen? Bittesehr:
Damit sich hinterher keiner beschwert: das war natürlich ein Scherz. Ihr seht hier nur mein Modell. Kleiner Walkaround gefällig?
Und dann rollte Erich Warsitz auf die Startbahn. Fantastisches Flugwetter...
Letzter Test der Systeme. Man sieht, wie Warsitz die Instrumente mit links bedient, den Steuerknüppel fest in der rechten Hand...
Etwas mehr Schub und die kleine Maschine gewinnt Fahrt und löst sich mühelos vom Boden,...
...überfliegt den Fotografen...
...und gleitet mit dem eigentümlichen Zischen des neuartigen Antriebs auf und davon.
Ja, dann bleibt mir nur noch zu hoffen, dass sie Euch ein wenig gefällt.