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Montag, 6. Oktober 2014, 21:29

Bau einer lenkfähigen Vorderachse für ein PKW-Standmodell in 1:24/25

Hallo

Im Baubericht von Dominik über seinen Charger hat er seine Variante einer 'lenkbaren' Vorderachse gezeigt.
So weit von meiner Bauart ist er nicht weg-trotzdem möchte ich mal hier meine Version vorstellen.
Dürfte vor allem für diejenigen interessant sein,die ein Fahrzeug vorne gern etwas tiefer haben.

Zuerst wird das Teil zwischen oberen und unteren Dreieckslenker herausgetrennt.
Bei diesem Modell war es nur ein flacher Steg mit dem Zapfen zur Radaufnahme.


In den oberen Dreieckslenker bohre ich ein 0,7mm Loch-für eine Stecknadel,in den unteren ein 1,1mm Loch.
Sodann säge ich aus einem Stück Giesast ein passendes Zwischenstück,in diesem Fall 8mm lang.
Dieses versehe ich auf einer Seite mit einer 0,7mm Bohrung und auf der anderen Seite mit einer 1mm Bohrung-beide etwa 2-3mm tief.
In die 1mm Bohrung klebe ich ein längeres Stück PS-Rundmaterial,das ich nach dem trocknen so kürze,daß noch etwa 1mm heraussteht.
Diese Seite setze ich in den unteren Dreieckslenker ein,hier muß man die Lenker ein klein wenig auseinanderdrücken.
Und von oben kommt eine auf ca. 4mm gekürzte Stecknadel hinein.
Diese Stück Nadel ist nicht fest und wird beim Arbeiten an der Achse immer wieder mal herausfallen.
Ich verklebe sie erst nachdem alles fertig und lackiert ist mit einem Tropfen Weißleim am Nadelkopf.


Gleich gehts weiter.

Gruß Michael

Edit.:Überschrift abgeändert um für Klarheit zu sorgen

2

Montag, 6. Oktober 2014, 22:28

Hallo zu Teil 2

Jetzt komme ich zu dem Vorteil meiner Version-dem Festlegen ds Radzapfens.
Optimal ist es,wenn an Chassis die Hinterachse mit Rädern montiert ist.
Chassis auf eine Ebene hinstellen,den vorderen Teil mit Holzplättchen,PS-Resten oder ähnlichem unterlegen bis die gewünschte Höhe ereicht ist.
So kann ich den Wagen auch vorne tieferlegen.(oder höher).
Raddurchmesser abnehmen,einen dünnen Filzstift nehmen und unterlegen bis er mit der Spitze in Radmitte ist.


Jetzt zeichne ich so meine Radhalter an.Links und rechts markieren,die Teile sind nicht immer gleich lang.
Und wenn mein Chassis leicht verzogen ist hab ich mit dieser Art immer noch alle Räder am Boden.


In diese angezeichneten Radhalter bohre ich auf der markierung ein 1,5mm Loch (eventuell Vorbohren),
und kleb ein Stück 1,5mm PS-Rundmaterial ein-bei kleineren Felgenbohrungen entsprechend kleiner.
Bei größeren Bohrungen mach ich lieber eine Buchse in die Felge.
Den Stift unbedingt rechtwinklig einkleben.




Folgendes Foto zeigt ein Radhalter mit extremer Tieferlegung - nur Versuchsweise zum zeigen was möglich ist.


Aber nun das richtige Teil mal probehalber montiert.


Und mit tieferlegung.


Ich hoffe,ihr könnt mir bis jetzt folgen.Und ihr könnt vielleicht etwas damit anfangen.
Morgen zeig ich die Lenkhebel.
Für heut ist Feierabend.

Gruß Michael

3

Montag, 6. Oktober 2014, 23:38

Hallo Michael,

klasse Anleitung und sehr gut erklärt. :ok:


Gruß
Marcus :wink:
Das einzige was Du auf dieser Welt verändern kannst, ist die Lage Deines Kopfkissens...
Gabriel Garcia Marquez

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4

Dienstag, 7. Oktober 2014, 08:47

Ich hoffe es wird keine Parallel-Lenkung sondern eine vernünftige Lenkgeometrie ;)
Racing is Life. Anything that happens before or after is just Waiting.

5

Dienstag, 7. Oktober 2014, 21:27

Hallo

@Felix: Ist das so schlimm,wenn an einem Standmodell,das du normalerweise von einer Seite betrachtest,die Räder parallel stehen ?

Weiter geht's mit den Lenkhebeln.
Hier nehm ich PS-Profile ,beste Erfahrungen hab ich mit dem Maß 1x1,5mm gemacht.
Hier am Beispiel meines tiefergelegten Achsschenkels ein ca 6mm langes Stück,vorne mit einer 0,7mm Bohrung.
Leicht schräg zum rechten Winkel des Radzapfen verklebt (blöd ausgedrückt-aber ich glaub das versteht jeder).


Warum schräg ? Damit ich vom Rad wegkomme.


Dieses Teil hab ich,von der seite betrachtet,als gerades Teil ganz unten angeklebt.
Deutlich zu erkennen,daß ich hier viel zu nahe am Rahmen bin,wenn ich jetzt noch eine Lenkstange montiere.


Deshalb ist mein Teil für dieses Fahrzeug gebogen und tiefer montiert.


Damit will ich zeigen,daß es viele Möglichkeiten gibt und jeder Rahmen und jede Achse ihre eigene Lösung braucht.
Und bevor ich's vergesse,das Teil brauchen wir noch mal Spiegelbildlich.


Jetzt noch eine ganz einfache Lenkstange ,der einfachheit halber auch hier 1x1,5 PS-Profil.
Warum überhaupt dieses Maß ? In ein 1,5mm breites Profil bekomm ich meine 0,7mm Bohrung relativ mittig gebohrt,
feinfühlige Spezialisten mit ruhiger Hand können natürlich auch ein 1mm schmales Profil nehmen-oder 1mm Rundmaterial.
Im oberen Bild nehm ich das Maß der Bohrungen noch ab-Achszapfen sollten in einer Flucht sein.
Bei mir hier Bohrungmitte zu Bohrungmitte sind es 50mm.
Bohre ich in mein Profil 2 Löcher mit 50mm abstand,habe ich teoretisch parallelen Radstand.

Und jetzt kommt Felix sein Einwand mit der Lenkgeometrie.

Ich ziehe von den bei mir gemessenen 50mm einen halben Millimeter ab-ich bohre ein ganz klein wenig enger.
Somit stehen die montierten Räder vorne etwas weiter auseinnander und mein Kurvenäußeres Rad macht einen größeren Radius.
Ich hab's hier mal etwas übertrieben um zu zeigen,was gemeint ist.

Und jetzt kommt irgendein Error :bang:
»mc hilli« hat folgende Bilder angehängt:
  • DSC03890.JPG
  • DSC03899.JPG

6

Dienstag, 7. Oktober 2014, 21:41

Hallo

Warum der Kollege PC jetzt die 2 Bilder angehängt hat statt das letzt zu integrieren weiß ich nicht.

Vorangegangener Text bezieht sich auf das letzte Bild.
Das Vorletzte Bild ist wieder mit der richtigen Lenkstange,das Bild hätte hier aber gar nicht erscheinen sollen.

Ich hoffe,daß ich mich etwas verständlich ausgedrückt hab.
Wenn Fragen sind immer her damit.

Gruß Michael

7

Mittwoch, 8. Oktober 2014, 07:11

Also das letzte Bild zeigt mir nur, dass die Lenkstange zu kurz ist. Mit der Lenkgeometrie, die Felix meint, hat das nichts zu tun. :nixweis:
Das mit der Lenkgeometrie ergibt sich durch die "mehr als 90°" die du den Achsschenkeln gibst. Du hast es unwissentlich ein bisschen richtig gemacht.
In real müssten die Räder Vorspur haben, dass heißt nach vorn hin leicht zusammenstehen. Meinste nicht auch? :hey:
Grüße Vinc

Beiträge: 621

Realname: Felix Stiller

Wohnort: Grüne Hölle

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8

Mittwoch, 8. Oktober 2014, 11:04

Genau richtig! Die Achsschenkel hast du schon ziemlich gut angebracht, die kommen einer realen Lenkgeometrie schon ziemlich nahe! Als eine Parallellenkung bezeichnet man jene, bei der der Achsschenkel in Längsrichtung liegt und mit der Spurstange dann in Geradeausstellung ein Rechteck ergibt. Das bedeutet, dass bei einem Lenkeinschlag sich das ganze Viergelenk (Getriebelehre lässt grüßen) immer in Form eines Parallelogramms bewegt, das heißt die Räder stehen in jedem Lenkwinkel parallel. Realer ist aber die Anordnung als Trapez, dabei macht dann das kurveninnere Rad mehr Spurwinkel als das kurvenäußere. Du kannst dir zu dem Thema auch mal anschauen, was eine Ackermann Lenkung ist. Allerdings wird im Serienfahrzeugbau auch keine Ackermann Auslegung verwendet, sondern eine Mittelvariante zwischen der Parallellenkung und Ackermann Lenkung, man gibt dort dann entweder einen Faktor oder Prozentsatz an, der sich aus geometrischen Längen von Schnittlinien ergibt (ich will da jetzt nicht zu weit einsteigen). Also so ein normaler PKW hat dann eine Lenkung mit so meinetwegen 60 bis 70% Ackermann.

Das ganze hat aber jetzt nicht unmittelbar etwas mit der Spur zu tun (ich rede vom Spurwinkel, nicht der Spurweite!). Diese bezeichnet nur im Neutralzustand, also geradeaus, den Winkel zwischen den Rädern. Vorspur ist hier, dass die Ebenen der Räder sich vor der Achse kreuzen, Nachspur wenn sie sich nach der Achse kreuzen (gut zu merken was ;)). Dies ist allerdings nur Einstellungssache und hat nichts mit der Lenkgeometrie zu tun. Du kannst also durchaus eine Lenkgeometrie basteln, bei der die Räder geradeaus parallel sind, aber bei einem Einschlag immer unterschiedlicher werden (was der realistischste Fall ist) oder auch eine Lenkung, die starke Vor- oder Nachspur hat, die Räder sich aber in ihrem Winkel zueinander beim Einschlag nie ändern werden. Ich würde dir ersteres empfehlen, da Vor und Nachspur so klein ausfallen in der Praxis, dass sie am Modell schlecht darstellbar sind (im Minuten Bereich, im Rennsport max 2 grad) aber das ungleiche Einlenken der beiden Räder auf jeden Fall auffällt und realistischer aussieht!

Ich hoffe das ganze ist für Laien verständlich ausgedrückt, ohne Zeichnungen usw ist das ganze echt schwierig zu erklären :pinch:
Racing is Life. Anything that happens before or after is just Waiting.

9

Mittwoch, 8. Oktober 2014, 20:30

Hallo

Super,jetzt hab ich auch noch was gelernt.

Was mich noch interessieren würde....Kann man mit der Anleitung etwas anfangen ?
Würdet ihr euer Automodell so nachrüsten ?

Gruß Michael

...der über das verschieben nach Allgemeine Tipps und Tricks nicht glücklich ist.

keramh

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10

Mittwoch, 8. Oktober 2014, 20:57

...
Gruß Michael

...der über das verschieben nach Allgemeine Tipps und Tricks nicht glücklich ist.


ehm... aber genau hier gehört sowas doch hin. Wir haben das Forum genau aus diesem Grund so Strukturiert.
Was meinst Du wo Dein Beitrag innerhalb weniger Wochen bei den Autos unter Sonstiges gelandet ist?
Wer soll von diesen nützlichen Tips dann noch was erfahren?
Und außerdem ist dieser Tip auch für LKW und Militärbauer interessant also ist die Verschiebung erst recht richtig!

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