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Montag, 1. September 2014, 15:11

Fahrtregler aus Servo Turnigy TG9z

Hallo Freunde des Mikro-RC-Baus.

Hier stelle ich euch den Umbau des Servos Turnigy TG9z zum Fahrtregler vor.
Natürlich kann man den Motor gleich weiter verwenden.
Auch ein Umbau des Servogetriebes zu einem einfachen Antriebsgetriebe klappt.

Zuerst einmal die enthaltene Servoplatine:

Rückseite


Vorderseite


Und nun die nötigen Umbauarbeiten, um einen Fahrtregler daraus zu gestalten.
Zuerst benötigt man zwei 2,5 kOhm SMD-Widerstände, die man anstelle des Potis auflötet.
So wird der bewegliche Widerstand des Potis zu einem festen Widerstand, der sich nicht mehr verstellt.
Die Erhöhung des Totpunktes (des Mittelpunktbereiches, in dem der Motor sich nicht bewegt)
benötigt noch den Einsatz eines vergrößerten Kondensators.
Dazu wird noch ein 3,3 nF SMD-Kondensator auf einen der Kondensatoren aufgelötet.
Das erhöht den dort sitzenden Kondensator um diese 3,3 nF, was einen geeigneten Nullbereich verschafft.
Ich habe das mittels Kupferlackdraht gemacht, weil sie unterschiedlich groß waren.



Zum Abschluß habe ich die Fahrtreglerelektronik mit Plastikspray (Plastik 70) versiegelt.
So kann auch Wasser diese Mini-Fahrtregler nicht mehr stören.

Im nächsten Teil zeige ich euch den Aufbau des Getriebes.


lg
Frank
Modellbau ist Kunst - und manchmal Sport - und darf niemals als Arbeit gesehen werden!

Im Bau: The 24-Gun Frigate Pandora 1:128 - RC
Im Bau: Schlepper Goliath - RC

2

Montag, 1. September 2014, 18:32

Jetzt geht´s an die Getriebe!

Zu allererst werden die Servos mal aufgeschraubt und die Getriebezahnräder nacheinander entnommen.
Das letzte Zahnrad, das direkt am Motorritzel liegt legt man sich schon mal für später bereit.
Das ist das Zahnrad, das nachher auf die Welle geklebt wird.

Den Motor kann man dann auch schon aus dem Gehäuse entfernen.
Kompliziert wird es wie bei den meisten Servos beim Poti und der Elektronik.
Bei diesem Servo kann man die Platine vorsichtig hochbiegen und das Poti samt Platine nach oben schieben.
Ich trenne meist das Poti jetzt schon ab. So kann man Platine und Poti einzeln entnehmen.

Das Servogehäuse wird dann neben dem Motorbereich komplett durchtrennt.
Man verwendet also nur den Bereich mit dem Motor bis zur Auflage des Zahnrades.
Da das Zahnrad nur auf einer Seite aufliegt, ist das bei diesem Servo recht kurz.
Hier sieht man das "Restgehäuse" schon fest im Rumpf eingesetzt.



Von hinten kann man jetzt auch gut sehen, wie die Welle mit dem aufgeklebten Zahnrad
wieder in das Führungsloch des Gehäuses passt.
Der eingesetzte Motor liegt dann wieder exakt passgenau am Zahnrad.



Alles fertig verklebt und bestückt dürfte dann einen brauchbaren, sparsamen Antrieb ergeben.
Man muss allerdings sehr auf eine saubere Lage der Welle achten.
Natürlich darf da kein Versatz und keine Schräglage zwischen Gehäuse und Welle entstehen.



Wenn alles sauber und ordentlich passt, dann wird dieser Antrieb recht leise,
vor allem für einen Antrieb mit Getriebe!


lg
Frank
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3

Montag, 1. September 2014, 18:41

Wer sich für die übrigen Komponenten und den Einbau interessiert,
hier ist der Baubericht des dazugehörigen Schiffes:

Jaques-Yves Cousteaus "Calypso"


lg
Frank
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4

Dienstag, 2. September 2014, 00:21

1A ... so hab ich das bei meiner SVITZER London auch gemacht ... Nicht gab so schick, aber bei mir ist es das erste Modell. Wie hast du bei der Platine rausgefunden 1. Welcher Kondensator der richtige ist und welche Werte für die Wiederstände du brauchst ... Drehwiederstand eingestellt auf Null Bewegung und dann gemessen?

Ich werde den Antrieb auch bei meinen zukünftigen Modellen so bauen, vielleicht könnten wir einen Sammelthread machen, wo für bekannte Servos die Werte und der Kondensator markiert ist.

Ich habe hier:

- HXT 900 9g / 1.6kg / 0.12sec # Mini Motor, großes Zahnrad nach Motor, geeignet

- Turnigy TG9e 9g / 1.5kg / 0.10sec # Mini Motor, großes Zahnrad nach Motor, geeignet

- Turnigy 1800A 8g / 1.7kg / 0.10sec # Micro Motor aber kein großes Zahnrad nach Motor, besser Direktantrieb

5

Dienstag, 2. September 2014, 09:44

Kondensator:

Um den Kondensator herauszufinden ist Testen die einfachste Lösung.
Man nimmt einen größeren Kondensator und hält ihn an die verschiedenen Kondensatoren dran.
Wenn man das Poti so einstellt, dass sich der Motor kaum dreht - am besten mit einem Servotester,
dann stoppt der Motor bei einer Vergrößerung des Totpunktes.
Dann dreht man ein wenig das Poti hin und her und testet die weite des Totpunktes
mit unterschiedlichen Kondensatorgrößen.
Sobald man den passenden Kondensator ermittelt hat, kann man einen solchen als SMD auflöten.
Das kann man am einfachsten "Huckepack" auf den anderen machen.
Das komplette ersetzen eines Kondensators ist da etwas schwieriger und Fehleranfälliger.

Widerstände:

Um die passenden Widerstände zu ermitteln muss zuerst der Kondensator angepasst werden.
Bei vielen Servoplatinen verstellt sich der Mittelpunkt mit Änderung der Kondensatorgröße.
Normalerweise ist bei fast allen Servos ein 5 kOhm Poti eingesetzt, dessen Mittelpunkt
auch genau in der Mitte liegt - also 2,5 kOhm auf beiden Seiten.
Nach Änderung des Kondensators verschiebt sich dieser oft stark.
Das würde bedeuten, dass man mit dem vorherigen Mittelpunkt fest eingestellt
am Sender den Motor nicht mehr so justieren könnte, dass er stoppt.
Ich nutze meist das Poti, um die Unterschiede der Widerstände zu ermitteln.
Danach setze ich Widerstände mit dem passenden Unterschied ein.
Diese müssen nicht den Widerstandswerten des Potis entsprechen,
sollten aber auch nicht über den Faktor zwei abweichen.


lg
Frank
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6

Dienstag, 2. September 2014, 23:09

Danke für den Tipp, damit habe ich ihn schnell gefunden :-)

Bei den genannten von mir ist übrigens überall die gleiche Platine verbaut, daher kann es durchaus noch andere geben, wo es genau dieser Kondensator ist. Ich habe es mit einem 102 Kondensator eingestellt (1nF). Da ich ja jetzt weiß was ich für meine 15! Servos, die hier noch rumliegen habe, brauche, kann ich mal wieder schoppen gehen und die passenden Größen einkaufen gehen... momentan habe ich auch noch Monster 5k Drehwiederstände ... da muss ich mir mal was schickes kleines suchen. Hast du einen Anhaltswert für die Stärke des Kondensators ... daher wie hoch sollte man gehen. 1nF reicht gerade aus um das Zittern wegzubekommen.

Welche SMD Baugröße hattest du verwendet ... wie kann man den Wert des Original Bausteins herausfinden?

So hier der markierte für HXT 900, Turnigy TG9e und Turnigy 1800A:


7

Mittwoch, 3. September 2014, 12:49

Hallo,
der Wert des Kondensators hängt von der Platine und dem gewünschten Null-Bereich ab.
Verschiedene Platinen haben schon mal ganz andere Kondensatorwerte - Faktor 100 ist durchaus möglich.
Den für dich passenden Null-Bereich (Totpunktbreite) musst du selbst ermitteln.
Es sollte schon bei kleiner Verstellung der Justierung noch Stillstand herrschen,
aber nicht zu groß werden, damit die Justierung noch funktioniert.


lg
Frank
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8

Samstag, 6. September 2014, 19:42

Wichtig!
Die Ermittlung der Widerstände ist wahrscheinlich Fehlerhaft!

Im Moment kann ich nur sagen, dass der Nullpunkt nicht stimmt.
Wahrscheinlich liegt der Fehler am Servotester, den ich benutzt habe.
Ich werde sowohl den Servotester, wie auch die Fernsteuerung testen.
Sobald ich den Fehler gefunden habe, kommen die korrekten Werte.


lg
Frank
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9

Samstag, 13. September 2014, 22:14

Die korrekten Widerstandswerte:

Zwei mal 2,5 kOhm.

Bei dieser Elektronik verschob sich der Mittelpunkt kaum.
Die zuerst von mir ermittelten Werte waren falsch, da mein Servotester defekt ist.
Inzwischen wurden die Werte oben aber korrigiert. (Danke an Hubra)

Ich empfehle also für den Austausch des Potis gegen Festwiderstände 2 x 2,5 kOhm.
Für die Vergrößerung des Totpunktes (Nullpunktes) empfehle ich 2 - 3,3 nF.
So lässt sich aus der Servoplatine ein brauchbarer Fahrtregler machen.


lg
Frank
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