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Montag, 28. Juli 2014, 14:49

Plädoyer für mehr Vielfalt - Der Plastik-Scratch-Thread

Hallo liebe Modellgemeinde!

Viel zu lange schon haben wir uns dem Diktat der immer gleichen Hersteller und ihrer immergleichen Neuauflagen der immergleichen Schiffe unterworfen...
Nun, da jeder mindestens drei Victorys, Bountys und Titanics aus alt bekanntem Plaste-Bausätzen sein Eigen nennt, ist die Zeit reif für etwas Abwechslung.

Nach dem Vorbild des individuellen Do-it-all-by-yourself-Modellbaus, dem unsere ehrwürdigen Holzwürmer seit Jahr und Tag nachgehen, möchte ich auch den Polystyrol- und Styrodur-Jüngern Mut zusprechen, sich mit Originalplänen und deren Umsetzbarkeit in Sheet und Block zu beschäftigen.
Es ist möglich!

Sucht euch eure Schiffe künftig nicht mehr von den Herstellerseiten aus, sondern aus den Archiven und Fachbüchern.
Extrahiert die Spanten, Kiele und Decks aus den Planskizzen und wetzt eure Skalpelle und Laubsägen, denn

WIR BAUEN, WAS UNS GEFÄLLT, IN DEM MASSSTAB, DEN WIR WOLLEN!

Deshalb bitte ich um zahlreiche Fragen, Antworten und Beiträge, um allen, die mal von den Rumpfschalen zum Spantgerippe schnuppern wollen, jedoch nicht auf den Werkstoff Holz umsteigen möchten, eine Info-Plattform zu bieten.

Zu Beginn verlinke ich mal auf meine Projekte:

Vom Spant-Plan zum Plastikmodell - eine Diskussion (1) Grundsätzliches

Building somethin' bigger... Revenue Cutter in 1:72

Seiner Majestäts Goelette 'Saida' (Bauzustand ca. 1865) in 1:150

:ok: LG, Mathias

2

Montag, 28. Juli 2014, 17:51

Sehr gute Idee.
Ich habe nämlich gerade erst ein Modell total verpfuscht, weil ich (nur nach Augenmaß) die Form nicht hinbekommen habe.

Technisch Zeichnen ist schon wieder ein paar Jahre her......

Grüßle

Frank

3

Montag, 28. Juli 2014, 19:27

Hallo Frank!

Gibt es denn Pläne von dem Schiff, das du bauen möchtest?

4

Montag, 28. Juli 2014, 19:59

Jein, nicht wirklich.
Aber gaaaanz viele Fotos und bewegte Bilder.
Aber ich wollte hier im Forum erst was verraten wenn es fertig ist und auch so fährt wie es soll.
Sehr gut möglich dass es nicht nur etwas unförmig ist sondern garnichts taucht ..... :-/
Darum: *Psssssst*
Sorry fürs Neugierigmachen.

Wollte im letzten Post zum Ausdruck bringen dass ich mir sehr gerne ausführlich zeigen/erklären/vormachen lasse wie man aus 2 Ansichten einen Plan mit den einzelnen Spanten bekommt.
Darum erneut: Sehr gute Idee der Thread

Frank

5

Montag, 28. Juli 2014, 20:08

Das mit den zwei Ansichten und dem Weg zum Spantriss.... ja, das wüsste ich auch gern.
vlt haben wir Glück, und jemand erklärt es uns :)

Ich hab bisher immer nach einem Schiff ähnlicher Bauart/rumpfform gesucht, zu dem es Baupläne, also Spantriss und Seitenriss, gibt. Meist historische Pläne, aus denen ich dann mittels Vektor-Grafikprogramm die Schnittmuster gezeichnet habe.
Was kannst/willst du denn verraten, um eventuelle Suchhilfe oder Beiträge von Kollegen zu erhalten?

Bzw. welche Ansichten hast du denn? Gemälde, Zeichnungen, Fotos?

Beiträge: 424

Realname: Ronald

Wohnort: Berlin-Lankwitz

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6

Montag, 28. Juli 2014, 22:05

Hallo

ich finde es gut, dass auch mal das Interesse auf Eigenkonstruktionen gelenkt wird. Ich hab ja selbst auch schon vieles aus den Bausätzen gebaut, die so im Handel sind. Auch einige Umbauten und Modifikationen. Aber mit der Zeit ist es doch etwas einseitig, vor allem, weil die Auswahl doch recht begrenzt ist. Insbesondere bei den zivilen Schiffen. (sorry, ich kann mit historischen Seglern nicht viel anfangen und lehne die Kriegsmaschinerie in Schiffsform ab.)

Deshalb hab ich seit etwa einem Jahr begonnen, meine eigenen Modelle nach mehr oder weniger guten Vorlagen zu entwickeln. Ist zwar alles schiffbautechnisch etwas vereinfacht, aber ich denke, dass sich die Ergebnisse sehen lassen können. Macht irgendwie auch mehr Spaß, als nur das nachzuahmen, was einem die Hersteller vorgeben.

Vielleicht können meine Bauberichte den einen oder anderen dazu animieren, auch selbst eigene Modelle zu konstruieren und zu bauen.
Vielleicht finde ich hier auch Anregungen, wie ich es besser machen könnte.

Ich bleibe auf jeden Fall dran.

:wink: , Ronald
Thema: Sonstige: Fahrgastschiffe auf Havel und Spree
Meine Flotte: RC: Bonsai Flotte (meist 1:200)
Baubericht :RC: Fischkutter

7

Dienstag, 29. Juli 2014, 08:31

ja das hier ist wirklich spannend!
auch wenn ich bisher aus balsa gebaut habe, würde ich doch gerne mal anderes probieren, und ein RC Segelschiff aus PS, das wäre schon mal klasse!
Nur wie man den Rumpf dann baut, das er auch noch schwimmt, das wäre klasse zu erfahren :)

Robor macht es ja mit seiner Flotte vor.
ich gucke hier gerne mit
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

8

Dienstag, 29. Juli 2014, 08:39

Hallo Roland,

Für mich stellt immer der Rumpf - insbesondere das Unterwasserschiff - die besondere Herausforderung dar, die darüber entscheidet, ob das Modell brauchbar wird, oder nicht.
Wie berechnest du deine Planken bei den Haveldampfern? Oder wie kommst du von dem angepeilten Ergebnis auf die Schnittmuster?
Bei meinen Seglern hab ich ein Spantgerüst... auf Grund der starken Krümmung in diverse Richtungen, bezweifle ich mal, dass es mit nur zwei Planken bei mir klappen würde...
Aber für deine Schiffe ist das wohl die eleganteste und effektivste Methode (auch was den Materialverbrauch angeht).

Zwar bin ich klarer Vertreter der bewaffneten Segelei, aber darum geht's hier nicht :smilie:
Alle Individualisten sind hier willkommen, zivile Segler ebenso, wie berräderte Dampfer, graue Panzer, ganz egal...
Hauptsache möglichst viele Beispiele für selbstentworfene Pläne (mit oder ohne historischem Vorbild) und deren Umsetzung in Plastik ^^

LG, Mathias

Beiträge: 424

Realname: Ronald

Wohnort: Berlin-Lankwitz

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9

Dienstag, 29. Juli 2014, 22:27

Hallo Mathias,

das mit dem Unterwasserschiff ist ja zum Glück bei meinen Fahrgastschiffen nicht so kompliziert, wie z.B. bei einem Segler. Sind ja meist nur flache oder leicht V-förmige Konstruktionen.
Dabei orientiere ich mich so etwa an den Größenangaben vom Original (was den Tiefgang betrifft), und daran, wie es "schön aussehen" könnte. Also ziemlich nach Bauchgefühl. Und dann die Bange Frage, ob denn der Auftrieb für das Gewicht des Modells reicht. Die Letzte Frage ist natürlich bei einem reinen Standmodell ohne Belang.

Wie das bei anderen Modelltypen aussehen müsste, oder wie man es am besten hinbekommt, darfür kann ich auch kein Rezept geben. Aber das ist ja auch, was den Modellbau ausmacht. Ideen entwickeln und verwirklichen.

:wink: , Ronald
Thema: Sonstige: Fahrgastschiffe auf Havel und Spree
Meine Flotte: RC: Bonsai Flotte (meist 1:200)
Baubericht :RC: Fischkutter

10

Freitag, 1. August 2014, 12:28

Spielen wir's mal von Anfang an durch...

Am Beginn jedes Projektes steht bei mir die Frage, was überhaupt gebaut werden soll...
Welche Schiffe würdet ihr denn gerne in welchem Maßstab aus Plastik bauen wollen?

Dann natürlich die Frage nach Planmaterial für den Neubau...
Welche Archive, Bücher, Onlineportale kennt ihr, auf denen es passende Pläne gibt?

Und last but not least: Welcher Schritt ist der erste, wenn ihr die Pläne habt?
Wie setzt ihr die Pläne im Material um, welche Bauweise (Spant, Vollrumpf etc.) scheint euch die passendste?

Bin gespannt was sich ergibt :ok:

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Dienstag, 5. August 2014, 10:43

Zurück aus dem Urlaub, finde ich diese Diskussion, zu der ich vielleicht eine Kleinigkeit beitragen kann. Nämlich eine knappe Darstellung der Technik, die Herbert Tomesen, Chef der Firma Artitec, anwendet, um die Urmodelle für seine historischen Segler zu bauen. Er rekonstruiert die Rümpfe zwar nach den alten Verhältniszahlen, nach denen man (etwas flapsig formuliert) aus der größten Breite oder Länge ALLE anderen Maße ableitet. Das machen wir in der Regel anders, indem wir uns an bestehende Pläne halten. Aber jetzt wird's interessant. Den Urrumpf schneidet Herbert in zwei Hälften, die als Malle benutzt werden, um zwei Halbrümpfe aus Poly darüber tiefziehen zu lassen. Die werden miteinander verklebt und anschließend mit Planken aus Poly beklebt. Der ungeheuere Vorteil: Polyplanken (vorher mit Schmirgelleinen mit einer "Maserung" versehen) lassen sich ganz anders biegen als Holzplanken. Sie lassen sich auch extrem gut auf dem Untergrund aus dem gleichen Material verkleben. Ich bin sehr geneigt, das einmal zu versuchen, vielleicht mit einem Bausatzrumpf als Untergrund zur Probe. Man darf nur nicht (wie ich einmal) den Fehler begehen zu glauben, man könnte bei der Beplankung Fünfe gerade sein lassen und später (wie ei Holz) alles prima glatt schleifen. Das haut nicht hin!
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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