Hallo zusammen,
ich werde mal versuchen etwas Ordnung in Friul und Co zu bringen. Oder noch mehr Verwirrung stiften. Wie ihr es sehen wollt.
Ich beschäftige mich mit diesen Ketten schon eine ganze Weile und habe einiges hier und auch schon einiges davon zusammengebaut. In der Vorgehensweise unterscheiden sich die einzelnen Kettentypen kaum beim Zusammenbau. Alles was bisher hier dazu geschrieben wurde stimmt auch in etwa. Aber doch nicht ganz. Ich habe mir die einzelnen Montagehinweise wie sie im Netz zu finden sind in einschlägigen Foren einmal näher angesehen und auch einiges ausprobiert. Ich fange mal mit der Variante von Fabian an. Ja das kann bedingt funktionieren. Vorraussetzung hier ist aber das die Kette nach ihrem Zusammenbau so gut wie nicht mehr groß bewegt wird. Dann bleiben die Stifte auch in ihren vorgesehenen Bohrungen. Wird die Kette aber mehrmals bewegt dann drückt es einige Stifte wieder nach aussen. Da aber die Bohrung im "Sackloch" nicht sehr tief ist Konstruktionsbedingt geht die Kette einseitig auf und wird schräg.
Um diesem Umstand abzuhelfen ist Dennis einem oft vorgeschlagenen Verfahren gefolgt das oft empfohlen wird. Aber dabei unterläuft den meisten ein gravierender Fehler. Die Stifte lassen sich nicht mit normalem Sekundenkleber fixieren. Weder das Kettenglied aus Zinn noch der verzinnte Draht der hier zu sehen ist nehmen den Kleber an. Dazu bedarf es aber vorher einer kleinen Klärung. Frühe Friulsätze wie hier zu sehen haben den verzinnten Draht in 0,5 mm Stärke. Die aktuellen neuen Sätze haben den "goldenen" lackierten Draht in 0,4 mm Stärke. Ausser die großen Platten der WK.1 Sätze. Die haben 0,5 mm lackiert. Also beide bedürfen einem Ätzteilekleber damit sie in der Bohrung bleiben. Das sollte aber auch wie Fabian schon angemerkt hat nach dem Bad zum einfärben gemacht werden.
Was schreibt eigentlich Friul selbst zur Montage. Ausser dem entgraten und nachbohren in der jeweiligen Stärke von entweder 0,4 oder 0,5 mm eigentlich nichts. Dazu habe ich einmal einen Modellbau Profi angeschrieben der einiges von UVR verbaut und zeigt. Er arbeitet auch ausschließlich mit Friul Ketten. Ich habe seine Vorgehensweise ebenfalls getestet. Ich muß sagen sie ist für mich eigentlich die bevorzugte Variante, aber sehr zeitaufwändig. Sie kommt ohne Kleber aus, und die Ketten lassen sich komplett montieren und anschließend schwärzen. Vorausgesetzt ist hier aber sehr korrektes arbeiten. Der Zeitaufwand dürfte um ca. 1/3 höher sein bei ausreichend Übung. Sein Verfahren sieht wie folgt aus. Ihr habt alles entgratet und die Bohrung im Kettenglied bis zum "Sackloch" der geschlossenen Seite nachgebohrt. Dann schiebt ihr den Draht in die Bohrung bis er ganz ansteht. Somit sind beide Kettenglieder passend miteinander verbunden. Dann packt ihr den Draht bündig an der Bohrung und zieht ihn etwa 0,2 mm heraus und schneidet ihn ab. Wenn ihr jetzt den Draht mit einem Stift o.Ä nach innen schiebt verschwindet er in der Bohrung. Dann drückt ihr einfach den aufgegossen Rand der Bohrung mit einer sehr spitzen und feinen Zange etwas zusammen. Jetzt kann der Draht nicht mehr nach aussen aus der Bohrung wandern. Aber sehr Vorsichtig das ganze da die Kettenglieder aus sehr weichem Zinn bestehen. Die Einschubseite der Drahtstifte ist die Seite welche nach der Montage nach innen zeigt. Mit etwas Feingefühl sieht man später nichts mehr davon.
Die Variante mit dem kleben funktioniert wirklich nur Richtig mit Ätzteilekleber. Wer schon einmal versucht hat Ätzteile mit Modellbau oder Sekundenkleber zu befestigen weis was ich meine. Dazu ist es aber auch besser den Draht gleich so zu schneiden das er etwas in der Bohrung verschwindet. Anschließend nur einen kleinen Tropfen von dem Kleber auf das Bohrloch geben.
Das waren mal meine Erfahrungen zum Thema Friul. Einiges werde ich im Pz. IV Thread noch zeigen.
Viel Spaß dabei. Du findest bestimmt die passende Variante für dich.
Gruß
Michael