Das Wettringer Modellbauforum

halli hallo

Ab und an packt mich die Lust zu schreiben...

Ich hoffe doch, ich bin hier nicht alleine

Zeigt doch mal, was und wie ihr so schreibt. Kritik, sofern sie nicht in endet ist natürlich gern gesehen.
Ich fang mal an...

Jessica

Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten, so stark schwankte der Boden. „Jessica, verflucht, wo bist Du?“, brüllte ich. Aber selbst wenn sie in der Nähe gewesen wäre, hätte sie es vermutlich nicht gehört. Schreiende Menschen trampelten mir entgegen, rempelten mich an. „Jessica!“ Nichts als Schreie, das Stampfen von vielen Füßen und ein Rauschen, das immer näher zu kommen schien. Ich konnte die Angst in den Augen der Menschen sehen. Vor Panik verzerrte Gesichter, die sich immer weiter nach oben kämpften. „Ihr Narren!“, dachte ich. „Es steigt immer weiter!“ Es. Das Wasser. Das durch irgendwelche Löcher im Schiffsrumpf eindrang und alles verschlang, was sich ihm in den Weg stellte. Die Lichter auf dem Gang flackerten. Wieder erfasste eine Welle das Schiff und schleuderte es herum als wäre es ein Blatt im Wind. „Jessica, wo steckst Du!?“, rief ich abermals, nun schon den Tränen nahe. Immer weiter kämpfte ich mich voran, ankämpfend gegen fliehende Menschen und das schlingernde und kränkende Schiff. Immer weiter. Immer weiter. „ Jessica!“ Keine Antwort. Natürlich keine Antwort. Wieder eine Welle, diesmal eine besonders starke. Ich flog nach links, mein Kopf schlug gegen den Türrahmen einer Kabine. Schmerz. Und dann Schwärze.

Es schaukelte. Immer noch. Stöhnend fasste ich mir an den Kopf, fühlte das warme Blut, das mir an der Stirn hinablief. „Immerhin nicht Jessicas Blut.“, dachte ich und öffnete die Augen. Immer noch Schwärze. Ich blinzelte ein paar Mal. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und ich konnte verschwommene Umrisse erkennen. Mein ganzer Kopf schmerzte. Aber das war egal. Ich musste Jessica finden. „So einfach bekommst Du uns nicht…“, murmelte ich, damit neuen Mut fassend. Ich hangelte mich am Boden entlang, mehr über den erstaunlich weichen Teppich rutschend als kriechend. „Jessica!“, rief ich immer und immer wieder, was meine geschundenen Lungen hergaben. Es war still. Den tobenden Sturm, die herumfliegenden Gegenstände, dass Rauschen und Plätschern des eingedrungenen Wassers, all das nahm ich kaum wahr. Meine Ohren horchten nur auf eine Antwort, auf Jessicas Stimme. Aber diese blieb aus. Aber mit aufsteigender Panik bemerkte ich die Kälte, die dem eisigen Wasser vorauseilte. Ich wandte den Kopf, konnte aber nichts erkennen. Nur das grauenhafte Gurgeln und Plätschern hallte in meinen Ohren. „Mich magst Du vielleicht bekommen haben, aber sie nicht!“, brüllte ich dem Wasser stumm entgegen.

Mit der Macht von einer Dampflok kam es aus dem Nichts, riss mich mit sich mit. Kälte, diese verfluchte Kälte. Meine Lungen brannten, schrien nach Luft. Ich zappelte in Todesangst.
Als Erstes gaben meine Beine nach. Eine wohlige Wärme stieg von den Zehen her auf, breitete sich im ganzen Körper aus. Ich konnte mein Herz schlagen fühlen, immer schwächer, aber stetig. Nun war es also so weit. Das in meinen Mund eindringende Wasser bemerkte ich schon gar nicht mehr. Und während mich das Wasser immer weiter in mein feuchtes und eisiges Grab hinabzog konnte ich sie sehen. Konnte ihre wunderschönen Haare zwischen meinen Fingern spüren. Ihre warmen Lippen auf meinen. Ihr Gesicht, meinem ganz nah. Ich liebe Dich. Wir sehen uns.Jessica.

Wenn es gar zu ist bitte nicht verhauen

Grüße
Frank

Scheint ja doch besser anzukommen als ich dachte

Danke für das Kompliment

Ein bisschen Kitsch hat doch noch keinem geschadet

Schreibst Du auch ab und an?

grüße
Frank