Ganz so dumm ist die Frage gar nicht:
Das Problem (und die Empfehlung, lieber kleiner als größer zu wählen) stammt aus dem LGB-Bahn-Bereich. Hier gibt es eine feste Schienenweite von 45mm, und je nachdem welche Spurbreite man als Vorbild nimmt, schwankt natürlich der tatsächliche Maßstab der Modelle (lt. Wikipedia 1:16 bis 1:29) - sogar innerhalb von Herstellern oder gar Modellen. Entsprechend kann es natürlich Figuren und Zubehör auf dem Markt geben, die für LGB als Maßstab 1:22.5 angegeben sind, aber in Wirklichkeit entsprechend den Modellen schwanken. Daher könnte es auch passieren, dass z.B. ausgewiesene 1:24-Figuren tatsächlich passend zu 1:22.5-Modellen modelliert wurden und damit leicht zu groß sind. Ich habe auch schon gesehen, dass die Proportionen mancher Figuren nicht so gut sind (Kopf zu groß, siehe auch Ende des Posts, wobei Preiser glaube ich inzwischen ganz gut ist).
Unter diesen Umständen ist klar: wenn jemand Modelle verschiedener Original-Spurweiten auf einer Anlage mischen will (
Wikipedia-Artikel: "[...] Auch andere Modelle weisen Abweichungen auf, die aus Vertriebsgründen so angepasst waren, dass Modelle unterschiedlicher Bahnen für den Spielzeugeisenbahner optisch stimmig zueinander passten."), dann hat man auf derselben Schiene zwangsweise auch leicht unterschiedliche Maßstäbe. Das einheitliche "Volk" wählt man dann wohl geschickter nach einem kleineren Maß statt nach dem größeren oder einem Mittel aus, dann passt jede Figur auch sicher überall rein, platzmäßig (viele Einrichtungen sind wegen der Robustheit für Außenanlagen auch etwas zu eng gebaut) sowie von der Stimmigkeit her: Eine zu große Figur in einer "ausgewachsenen" Normalspurlok wirk eher
fehl am Platz und lässt das Modell eher wie Spielzeug wirken, während eine etwas zu kleine Figur in einer Feldbahnlok die Lok eher "größer" und damit
weniger verspielt erscheinen lässt.
Unter dem Zubehör in diesem Maßstabsbereich (ca. 1:16-1:29) würde ich eine Maßstabsangabe also
nie als verbindlich ansehen, sondern nach dem Zentimetermaß und der Epoche gehen (früher gabs eher kleinere Menschen), wobei man das Verhältnis Kopf:Körper berücksichtigen sollte (Kopf nicht zu groß werden lassen; ein gedrungener 1:20-Mensch ist einfach proportionsmäßig nicht so gut als 2m-Figur für Maßstab 1:25 zu gebrauchen).
Egal welche Sparte - miss auch nochmal deine Modelle nach, und beurteile vor allem figurenrelevante Details (Türen, Sitze, Leiterstufen...), ob diese vielleicht eher zu groß oder eher zu klein ausgefallen sein könnten.
Sagt einer, der zwar keine LGB-Bahn hat, aber gerade Figuren in der 8cm-Klasse für andere Modelle baut und sich daher schon mit genau diesem Problem befassen musste