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Dienstag, 1. Oktober 2013, 20:44

Pleiten, Pech und Pannen an Bord der M/S Color Fantasy

Hallo zusammen, :wink:

wie im BB zu meiner SMIT Houston bereits erwähnt, habe ich mich gegen Ende von deren Bau parallel einem zweiten Modell zugewandt. Und zwar wollte ich mal sehen, ob ich nicht doch mal eins von den berühmt-berüchtigten 1:1200-Schüsselchen zu Ende bringe, denen ich überhaupt erst meinen Wiedereinstieg in den Modellbau verdanke!

Außerdem stört mich ja etwas, dass die Dingerchen immer so als Nachwuchsmodelle und Wochenendprojekte abgetan werden. Ich finde ja, mit etwas Zusatzarbeit können da ganz nette Schmuckstückchen für die Vitrine werden, die auch bei 2-3 Stück dem Wohnzimmer nicht gleich das Flair eines Marinemuseums mit Polstermöbeln verleihen. :D Abgesehen davon baue ich eh so entsetzlich lahm, dass ich so'n Teil schon mal gleich gar nicht am Wochenende durchbekäme. :P

Also präsentiere ich hier einen flauschigen kleinen Baubericht zur ebenso kleinen:


Aber warum eigentlich "Pleiten, Pech und Pannen"? Ganz einfach: Während ich das hier schreibe, steht das Modell - schon recht weit fortgeschritten, aber lange nicht fertig - auf meinem Tisch, und bereits bis jetzt ist beim Bau einiges schiefgegangen. Ich konnte zwar das gröbste abfangen, aber es lief doch stellenweise etwas dämlich, bzw. Experimente gingen gut nach hinten los. :wacko:

So, wie geht's los? Zunächst einmal schnappte ich mir:
  • den Rumpf
  • das Teil für die Heckwand
  • die beiden Seitenwände
  • die beiden Aufsatzstücke für die Seitenwände
  • das Teil für die Front unter der Brücke

Da ich Nähte möglichst gut kaschieren wollte, habe ich den Plan gefasst, das Schiff zunächst in zwei Hauptbaugruppen zu bauen, alsda wären:

1) Die Frontpartie + Seitenwände + Aufsatzteile; hier bereits geklebt und verspachtelt:


2) Der Rumpf + Heck; ebenfalls bereits geklebt und verspachtelt:


Das ergibt zusammen:


Der Plan (mein Plan, ganz bestimmt nicht der offizielle Bauplan!) sah also vor, diese beiden Baugruppen so weit wie möglich vorzubereiten, denn die Nähte zwischen den beiden Baugruppen sollten nicht allzu prominent auffallen.

Als nächstes stand dann das Schleifen und das Bemalen auf dem Programm - doch das zeige ich auch im nächsten Update. Bis dahin: :wink:

2

Mittwoch, 2. Oktober 2013, 10:16

Hallo Thomas!
Falls es nicht klappen sollte??!!, Revell hat 2 neue 1:1200 Modelle der Hurtigruten rausgebracht. Die sind allerdings nur 11 cm lang.....
Wünsche dir viel Erfolg, habe bei gründlicher Arbeit immer so 2 Wochen gebraucht für ein Modell.
Gruß Olaf

3

Donnerstag, 3. Oktober 2013, 22:57

Hallo Olaf,

danke für den Hinweis - die beiden Dingerchen stehen allerdings tatsächlich auch schon auf meiner Liste. Dass sie nur 11 cm lang sind, stört mich überhaupt nicht... man sagt ja immer, nicht die Größe zählt, sondern die Technik. :D 2 Wochen? ja, das klingt schon realistischer als ein Wochenende. Bei mir sind's brutto wahrscheinlich 2 Monate, wenn ich ohne allzu arge Unterbrechungen baue. :rolleyes:

________________________

So, und dann machen wir auch mal weiter! Zunächst war es an der Zeit, die verspachtelten Lücken glattzuschleifen, hier an einer Stelle exemplarisch das Ergebnis:


Und dann begann eine wilde, hemmungslose Orgie.... mit Tamiya-Band.

Das ist ja bald mehr Tape als Rumpf!

Ja, wat määt dä Jung dann do för ene Driss?


Wie - blau?

Ja, blau.

So sah das nach der Enthüllung aus:

Also, eigentlich sah es vor allem nach viel Nacharbeit aus. :lol:

Aber zumindest war's halbwegs gerade!


Und da hatte ich auch schon die ersten Pannen.

Punkt 1: Erste Farbe am Modell, und gleich eine, die es eigentlich hinter sich hatte. Das Döschen (Revell Emailfarbe) hatte sicher schon 15 Jahre auf dem Buckel, und ich hätte besser daran getan, es in allen Ehren zu entsorgen und durch einen Nachfolger zu ersetzen. Aber nein... :rolleyes: Nun ja, kurz gesagt: Es war sehr schwer, mit der Farbe noch einen konsistenten Anstrich hinzukriegen, und sie löste sich sehr schnell wieder vom Grund. Daher auch die teils abgeblätterten Stückchen.

Punkt 2: So, wie er hier verläuft, ist der blaue Streifen natürlich Unsinn - jedenfalls am Heck. Leider hatte ich zum damaligen Zeitpunkt kein gutes Referenzbild; mittlerweile weiß ich, wie es dort in etwa aussehen müsste. Na ja, zu spät. Wie sagt der Engländer so schön: excrement occurs. Oder so ähnlich.

Nachdem ich zum Einstieg mit einer "kaputten" Farbe einen teils falschen Streifen lackiert habe, geht es beim nächsten Update dann mit dem nächsten Bockschuss weiter. ;)

4

Samstag, 5. Oktober 2013, 16:49

So, da simmer wieder. Nachdem der blaue Streifen nun am Rumpf war, wurde es zeit für den Unterwasserrumpf. Also noch einmal Klebeband drauf:


Und nun etwas Farbe... äh... moment:

Was bitte war denn das? :cursing: Ich bin es ja gewohnt, dass die Tamiya-Acrylfarben nicht auf Anhieb super decken, aber hier sah die Farbe aus wie mit Puderzucker bestreut, hatte eine rauhe Oberfläche, und die Gesamtwirkung... man sieht's ja auf dem Bild!

Und da wären wir dann bei der nächsten Panne: Auch diese Farbe (sie war auch schon fast alle) hatte es wohl hinter sich, denn auch mit folgenden Anstrichen (und ständigem Nachschleifen zum Glätten der Oberfläche) wurde das alles nicht so durchschlagend besser. Hätte ich Blödmann mal nach dem ersten Versuch das Modell wieder entlackt, die Farbe entsorgt und es mit neuer, frischer Farbe noch einmal versucht! Aber neiiin, warum sollte man auch mal was Intelligentes machen? :roll: Also zweite Farbe auf dem Modell, zweiter Schuss in den Ofen. Gute Quote!

Zumindest das Weiß "funktionierte", und nach einem ersten Anstrich verschwand die schräge Naht hier an der Frontpartie schon recht gut:


So langsam machte ich mich in dieser Zeit auch dran, schon mal die Decks noch im Gussrahmen vorzubereiten:



Auch diverse Kleinteile wie Schrauben, Wellen, Ruder und das Backdeck kamen schon mal an die Reihe:



Tja, und nach diversen Streich- und Schleifrunden war das noch das Beste, was ich aus dem Unterwasserrumpf herausbekam:

Im Nachhinein unbegreiflicherweise überkam mich erst an diesem Punkt das Einsehen, dass neue Farbe her musste. Am Heck sieht man ja noch schön, wie stumpf und grau angelaufen die Oberfläche war. Um schon mal aufs nächste Update vorzugreifen: Es wurde dann mit neuer Tamiya-Farbe tatsächlich besser. Aber dass ich da nicht vorher die Notbremse gezogen habe... :verrückt:

Beim nächsten Mal geht es dann weiter mit Kratzern, Flecken und anderen Kollateralschäden... :wink:

5

Sonntag, 6. Oktober 2013, 17:00

Irgenwie lernt man bei jedem Modell was dazu. Solange du nicht aufgibst.... Durchhalten und die erste Erleuchtung (frische Farbe) kam ja schon.
Gruß Olaf

6

Montag, 14. Oktober 2013, 21:43

Hallo Olaf,

mit dem Dazulernen hast Du auf jeden Fall recht... es gibt ja zwei Sorten von Fehlern: Zum einen die "akuten", d.h. man weiß eigentlich, wie es geht, aber es gelingt nun mal nicht immer alles perfekt. Die können einem natürlich immer und überall passieren. Und dann gibt's eben noch die grundsätzlichen, wo man etwas grundfalsch anpackt. Die kann man abstellen, indem man beim nächsten Mal anders an die Sache rangeht.

So gesehen bin ich tatsächlich optimistisch, denn dieses unscheinbare kleine Modell hat mich doch einiges an Lektionen von letzterer der beiden oben genannten Kategorien gelehrt! :lol:

Machen wir mal mit den nächsten Pannen weiter. Mit frischer roter Farbe, weiterem Nasschleifen und etwas Alterung (es sollte nicht alles so steril nach Werftmodell aussehen) habe ich den Unterwasserrumpf wenigstens so weit hinbekommen:

Ärgerlich, dass nun einige Konturen etwas verwaschen waren durch die vielen Farbaufträge, sonst wären die Bugstrahlruder viel besser rausgekommen.

Nun kam das Klebeband ab, und damit folgte die nächste Panne - der ebenfalls nicht mehr gerade taufrische blaue Lack kam aus lauter Solidarität gleich mit und löste sich ebenfalls mehr als bereitwillig. :cursing: Nun war also erst einmal eine heitere Korrekturrunde angesagt:

Hier sieht man auch schön, wie von der vielen Nassschleiferei die rote Brühe so ziemlich überall hingelaufen ist - zu diesem Zeitpunkt sah das Modell echt zum Gruseln vermurkst aus!

Nach etwas Korrektur war zumindest der Übergang zwischen rot und hellblau halbwegs akzeptabel:



Einmal mehr wanderte nun das Tamiya-Tape an eine andere Stelle, und nun ging's ans Dunkelblau der Rumpfseiten - nach dem ersten Auftrag der sehr weit runterverdünnten Farbe war natürlich von "deckender Wirkung" noch nicht zu reden:


...aber es wurde:


Nun wurde einmal mehr abgeklebt, diesmal für den schmalen weißen Streifen oben am Bug:


Und hier das Heck schon mal ebgeklebt, denn da die Wand nun schon drin war, musste ich ja auch den weißen Teil am Modell bemalen:


Ich komme zurzeit überhaupt nicht mehr hinterher mit Lesen hier - ständig bin ich auf Konzerten oder sonstwas. Aber wenigstens ein neues Lebenszeichen wollte ich mal posten. Kann allerdings gut sein, dass ich diese Woche ansonsten nicht mehr dazu komme... :(

7

Montag, 14. Oktober 2013, 22:58

Hallo Thomas,
ständig bin ich auf Konzerten oder sonstwas
...du hast mein vollstes Mitleid!

Die Kleine wird doch sicher ganz schnuckelig. Du steckst jedenfalls viel Mühe und Klebeband rein :thumbsup:

Apropos, hast du das vom hellblauen Streifen schon wieder runter? Ich könnte mir vorstellen, dass Ausbesserungsarbeiten besser erst am Schluß stattfinden sollten, oder?

Das kräftige Blau wirkt an einigen Stellen auch noch ein bischen scheckig?

Wenn du übrigens deine alten Farbdosen auf den Kopf (um Verwechslungen vorzubeugen: Deckel) stellst, trocknen sie nicht so schnell aus. Natürlich musst du die Farbdose vorher zu machen...

Viele Grüße
Thorsten

8

Dienstag, 15. Oktober 2013, 23:16

Hehehe... danke für das Mitleid! :D

Wenn ich's mal bedenke: Verdammt, Du hast recht. Gemessen an der Größe und daran, dass ich ja nicht brushe, spottet der Klebebandverbrauch für das hutzelige bisschen Plastik eigentlich jeder Beschreibung. Ja, das Klebeband ist mittlerweile vom blauen Streifen wieder runter... ich habe das nicht so einzeln dokumentiert, aber man wird im Laufe der nächsten Updates sehen, wie die Unsauberkeiten Stück für Stück stillschweigend verschwinden bzw. auf ein erträgliches Maß gestutzt werden.

Was das Dunkelblau betrifft, sehen die Bilder wirklich so aus. Ich bin eben extra noch mal zum Modell in seinem jetzigen Zustand gegangen und habe es mir angesehen, aber dort ist es nicht so. Die gezeigten Bilder stammen ja noch aus der zeit, als ich parallel zur SMIT Houston mit dem Schiffchen angefangen habe. Ich weiß es jetzt nicht mehr, aber es ist durchaus wahrscheinlich, dass ich danach noch etwas Blau drübergeballert habe. Kann auch sein, dass jetzt das Licht nicht mehr so stark in den offenen Rumpf scheinen und dadurch kleine Unregelmäßigkeiten verstärken kann. Oder beides.

Den Tipp mit den Farbdosen muss ich das nächste Mal, wenn ich an die Bastelkiste rangehe, gleich mal umsetzen - danke dafür!

Und weil ich bis eben Besuch hatte und wir zum Kürbis-Geschnetzelten eine vorzügliche Weißburgunder-Spätlese mit 14 Umdrehungen geplättet haben und ich somit nicht mehr im idealen Zustand für ein Update bin, zeige ich zwischendrin mal ein Modell eines anderen Modellbauers, das für mich so ein bisschen die Messlatte war: Die grobe Richtung plus vielleicht ein paar Verbesserungen, dorthin sollte die Reise gehen:

9

Dienstag, 15. Oktober 2013, 23:47

Hallo Bastelsaurus Wrecks
Und weil ich bis eben Besuch hatte und wir zum Kürbis-Geschnetzelten eine vorzügliche Weißburgunder-Spätlese mit 14 Umdrehungen geplättet haben und ich somit nicht mehr im idealen Zustand für ein Update bin, zeige ich zwischendrin mal ein Modell eines anderen Modellbauers, das für mich so ein bisschen die Messlatte war: Die grobe Richtung plus vielleicht ein paar Verbesserungen, dorthin sollte die Reise gehen:

... wie lustig, das Modell ist übrigens von mir, hehe :baeh:

Habe es vor drei Jahren gebaut und bin es inzwischen auch schon wieder an jemanden los geworden, der mehr Freude daran hat... Ich bin sicher, dass Deines mindestens genau so schön wird :ok:

so sah meine dann zuletzt aus:



:wink:

10

Donnerstag, 17. Oktober 2013, 23:07

Nee, oder? :lol: Das ist ja lustig - die Modellbauwelt ist doch genauso klein wie die normale. ^^

Ja, Dein Modell war für mich sehr interessant. Ich hatte davor einige andere Umsetzungen gesehen, und während die alle nicht schlecht waren, fehlte so ein bisschen das gewisse etwas. Du hast ein paar Sachen recht anders gemacht als die meisten - das geht bei dem hellblauen Streifen los (den weder Revell vorsieht noch viele andere Bastler an ihr Schiff pinseln - nach einem großen Modell der Color Line selbst ist er aber da!) und setzt sich bei der Takelage fort. Daher hat es mich inspiriert.

Aber so weit ist es noch nicht, daher reiche ich hier jetzt mal weitere Bilder aus der Frühphase nach.

Am Heck habe ich hier schon etwas Weiß aufgetragen und auch einige der Vertiefungen mit stark verdünntem Schwarz angedeutet:


Dann habe ich am Bug die kleine dreieckige Deckplatte eingesetzt und auch hier bereits ein bisschen die Konturen betont:


An den Seiten habe ich schon mal ein bisschen mit den diversen Türen und Klappen im Rumpf begonnen:


In der Zwischenzeit habe ich die obere Hälfte - also das "U" aus Aufbautenfront und -seiten - schon mal weiß angemalt. Dann kam das Klebeband ab, und so war dann vorerst der Stand der Dinge:

Man sieht hier, dass auch die dunkelblaue Farbe teils etwas verlaufen ist - Zeit für Korrekturen!

Aber auf der anderen Seite sah es noch viel schlimmer aus:


Da hat sich das Weiß nicht lumpen lassen und ist ebenfalls dorthin gelaufen, wo es nicht hingehört - mal wieder ein Rundum-Erfolg! :lol: Hier im Bild:


Das Positive: Für eine Pinsellackierung sind die Oberflächen schon mal nicht allzu uneben und "pinselstrichig" geworden. Sicher nicht perfekt, aber vertretbar. Und es kam ja eh noch Klarlack drüber.

Aber beim nächsten Mal wird es zunächst um die Decals gehen. Da hatte ich bei der SMIT Houston ja noch teils deutliche Silvering-Probleme - das wollte ich hier besser machen!

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Montag, 28. Oktober 2013, 23:13

Während das echte Modell wegen einer schwierigen Phase mal wieder so gut wie feststeckt, nähere ich mich mal weiter dem Ist-Zustand - diesmal kamwen die Decals drauf. Hatte es bei der SMIT noch gesilvert stellenweise, sollte sich das nun ändern. Hier das erste Ergebnis:



Und tatsächlich: Diesmal kein Silvern!

Wie beim Schnitzelbraten - einmal wenden das Ganze:



Hier noch mal die Ruder und die Ahmings am Heck:


Und natürlich auch das Namensschild! Ich habe mich für einen weißen Hintergrund entschieden:


Also wahrlich nichts aufregendes diesmal - aber für mich eine schöne Bestätigung, dass ich in manchen Sachen langsam Übung kriege. Außerdem hat hier endlich mal was geklappt ausnahmsweise. :D

12

Dienstag, 29. Oktober 2013, 00:38

:-) :-) :-)

Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

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Dienstag, 29. Oktober 2013, 08:02

Hallo Thomas,

da silbert nix, alles goldig. :ok:

Viele Grüße
Thorsten

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Dienstag, 29. Oktober 2013, 19:19

Ich muss übrigens an der Stelle mal Revell ein Kompliment aussprechen: Wenn man die Decals genau dort anbringt, wo es die Anleitung vorsieht, dann stimmt die Position aber auch wirklich millimetergenau mit der Realität überein - bis hin zu den Stellen, wo die Buchstaben durch Fenster/Luken/Türen "zerschnitten" werden. Das fiel mir erst nachträglich auf, als ich ein Foto des Originals sah.

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Dienstag, 26. November 2013, 21:39

Meine Güte - immer diese Pausen! Ich muss auch ehrlich zugeben, momentan läuft nicht so viel bei dem Kahn. Ich befinde mich nämlich in einer sehr, sehr, sehr, sehr nervigen und kraftraubenden Bauphase - aber das soll 'ne Überraschung sein.

Erst mal weiter im Text! Nachdem die meisten Decals nun drauf waren, musste ich unbedingt mal alles lose zusammenstecken und schauen, wie der Status Quo eigentlich war - und so sah das aus:


Auf dem nächsten Bild sieht man noch etwas deutlicher, dass ich auch die Fenster bereits begonnen hatte:

Das war allerdings großenteils falsch, denn bis auf die Brückenfenster sind die meisten Fenster alle dunkel getönt und ergeben durchgängige "Bänder". Außerdem war die Bemalung noch etwas unsauber.

Nach dem Anbringen der Decals machte ich mich auch daran, die Türen, Tore und sonstigen Vertiefungen darin mit verdünntem Schwarz auszufüllen, um dem Rumpf mehr Tiefe zu verleihen:


Auf dem - für heute - letzten Bild sieht man sehr schön, wie sich die Decals diesmal in die Vertiefungen geschmiegt haben - definitiv ein Fortschritt zu meiner SMIT:

Wenn man genau hinsieht, erkennt man aber auch den kleinen "Krater" im "C" von "Color Line" - das war eine weitere Lektion für mich. Hier stand nämlich noch ein Tropfen Weichmacher, der dann allmählich trocknete und eben diesen Kringel hinterließ. Im Original sieht das nur jemand, der weiß, wonach er suchen muss, aber dennoch werde ich es mir merken: Keine dicken Tropfen stehen lassen! Das schwierige ist, dass man ab einer gewissen Weichheit der Decals auch auf gar keinen Fall mehr dran rumtupfen darf - sie gehen dann sofort und unwiederbringlich kaputt. Insofern war der Kringel hier das kleinere Übel.
Positiv dagegen: Ich finde, die Vertiefungen werden betont, aber die Decals bleiben dennoch schemenhaft sichtbar. Das gefiel mir! :smilie:

Zu diesem Zeitpunkt stellte sich mir die Frage: Wie die ganzen Bullaugen bemalen? Und wie die Farben bei Rumpf vs. Aufbauten? Würde ich schwarz nehmen, wäre es im Rumpf Essig mit der Unterscheidung zwischen Luken und Bullaugen, und das Schwarz würde im Dunkelblau untergehen. Das Grau wie in der Anleitung schien mir aber zu hell. Und selbst wenn ich eine Farbe hätte: Welche Methode? Ganz normal mit dem Pinsel und verdünnter Farbe? Das versprach insbesondere an den schwieriger zu erreichenden Stellen eine Qual zu werden. Oder vielleicht ein Stift? Aber wäre der fein genug? Und würde das halten? Es klingt vielleicht lächerlich, aber diese Fragen trugen damals den Löwenanteil der Schuld an einer recht langen Baupause...

16

Mittwoch, 27. November 2013, 21:05

Ausbohren und beleuchten! :ok: Kannst es mal mit einem Fineliner probieren. Da gibt es ein paar, die tatsächlich nur vorne und nicht seitlich malen. Heißt: Wenn du triffst, ist nur der vordere Druckpunkt farbig. Von meiner Warhammer-Erfahrung her hätte ich aber die Fensterleiste deckend schwarz angemalt, dann die Farbe auf dem Rumpf abgewischt und nach dem Trocknen den Rumpf so lange trockengebürstet, bis er deckend weiß ist.

17

Mittwoch, 27. November 2013, 23:57

Hallo,

sieht verdammt stark aus für ein so kleines Schiff. Wie viel Zeit kostet es bis zu Fertigstellung?
Hatte davon mal die Aida in der Hand, aber wahrscheinlich ist es für meine großen Pfoten zu klein, doch im Regal würde es gut rein passen.

Bin gespannt, was du aus dem Schiff noch machst. Zu den Fragen, ich würde es vllt erstmal irgendwo als Dummy malen und schauen wie es wirkt...

Viele Grüße
Nico
Viele Grüße
Nico

Ich bin ein Modellbauer, weil ich mit großen Händen auch etwas Kleines erschaffen will. :ok:

Im Bau:
Albatros 1840

KaiPaule

unregistriert

18

Sonntag, 1. Dezember 2013, 09:55

Gratuliere

Hallo Thomas,
mensch, wenn ich mir den Anfang anschauen bin ich echt platt, was da am Ende bei raus kommt! Ich hätte das nicht durch gestanden. Alle Achtung für das, was du aus dem Winzling heraus holst. Diese kleinen Maßstäbe sind mir unheimlich. Gut zu wissen das es alles auch kleiner und feiner geht - vor allem diese kleinen Farbstreifen um den Rumpf zu kurven... echt der Hammer! Bei deiner Virtuosität solltest du dir über ne Airbrush Gedanken machen...
LG
Kai

19

Sonntag, 1. Dezember 2013, 23:23

Hui, so viel Resonanz! Ihr macht mich ja ganz verlegen. :rot:

Also, erst einmal ein paar Antworten:

@ Leo: Aufbohren??! :cracy: Ja klar doch - nee, nee, das tue ich mir dann doch nicht an. Ich habe ja damals schon bei meiner (auf Eis gelegten) QE2 zuviel gekriegt mit der Bohrerei. Das mit dem Beleuchten wäre auch knifflig - bei den Bullaugen ist es ja recht trivial, aber wie macht man das mit den großen Panoramafenstern? :nixweis:

Mit einem Stift habe ich es letztendlich auch versucht, aber die Farbe hat sich leider sehr leicht vom Untergrund gelöst, und ich habe mir damit einiges wieder versaut. Zum Glück bin ich dann irgendwann auch mal auf den Trichter gekommen, dass man vieles mit einer nicht allzu scharfen Messerklinge wieder vom weißen Lack runterkratzen kann - aber wie die Seitenwände bis dahin phasenweise aussahen...

@ Nico: Also, so wie ICH baue (mit wochenlangen Pausen und Fortschritt im Schneckentempo) kann man sich mit so 'nem albernen Schüsselchen brutto vier Monate aufhalten. Normale Menschen, die einfach aus dem Kasten bauen, bringen sowas aber auch an zwei produktiven Wochenenden zum Abschluss. Ich muss mir ja immer irgendwelche Sachen aufhalsen, die mich nicht nur an die bisherigen Grenzen meiner Fähigkeiten, sondern auch gelegentlich über die Grenzen meiner Motivation hinausbringen. :roll:

@ Kai: Virtuosität? *hust* Nun ja... einigen wir uns auf "Schmiertuosität". :D Mit einer Airbrush ginge sicherlich manches schneller, aber irgendwie mag ich die Pinselei. Das hat so etwas Beruhigendes. Manchmal, wenn ich hier in meiner Küche sitze, die Kopfhörer aufgesetzt habe und Musik höre, dann pinsele ich mich in einen richtigen Flow - das würde mir echt fehlen. Wobei ich natürlich zugeben muss: bei so Kleingefudel wie dem Kahn hier ist man eigentlich ständig nur dabei Korrekturarbeiten zu verrichten.

Ach, wisst Ihr was? Ich schiebe gerade noch'n Update hinterher!

Ich zeige jetzt erst mal den Status nach bemalten Bullaugen - was drei Korrekturrunden erfordert und mir wirklich einige Flüche entlockt hat. Außerdem habe ich die Fensterbänder nun so gestaltet, dass ich die "Rahmen" mit Revell Nr. 78 bemalt habe - das schien mir ein ganz guter Kompromiss. So sind nämlich einerseits noch die einzelnen Fenster knapp erkennbar, aber andererseits entstehen in der Gesamtansicht dennoch diese charakteristischen eckigen Bänder.


Die Fenster am Bug... boah, war das hier ein Theater. Erst Farbe übergelaufen, dann abgerubbelt, dann kam der weiße Lack mit, dann entstanden hässliche "Abbruchkanten", und letztlich habe ich die Front wieder komplett entlackt und noch einmal ganz neu gestrichen. Pleiten, Pech und Pannen eben! Dann die Farbe drauf, und nach einigen Korrekturen hat es dann halbwegs geklappt.

Einigermaßen stolz bin ich auf die Brückenfenster. Die sehen nicht allzu unsauber aus! Was man hier kaum sieht: bei dieser "Untertassensektion" oben habe ich die Rahmen zwischen den einzelnen Fensterflächen ebenfalls mit Grau 78 angedeutet. Da sie hier allerdings nicht erhaben, sondern vertieft sind, habe ich die Farbe verdünnt hineinlaufen lassen.

Bei den Streben am Heck war's besonders lustig, da die Fenster hier auch noch in einer Vertiefung liegen und man nicht mit dem flachen Pinsel schräg drübergehen kann, sondern quasi mit der Pinselspitze trockenmalen muss. In der Mitte war ich hier mit dem ersten von zwei Durchgängen fertig, die beiden seitlichen Fensterwände sollten noch drankommen (Glanzlack ist auch noch keiner drüber):


Dann zeichnete sich die nächste Überlegung ab. Die Rettungsboote fehlten ja noch an den Seiten. Allerdings ist deren Unterbau doch etwas sehr klobig und massiv:

Was ich damit angestellt habe, folgt dann demnächst hier... auf dem Pleiten- Pech- und Pannenkanal! So viel kann ich schon mal spoilern: Der erste Versuch war - Ehrensache! - unterm Strich natürlich für die Tonne.

20

Montag, 2. Dezember 2013, 13:51

Hi Thomas!

Deine Fortschritte gefallen mir gut :ok: Respekt für die sicher nervenraubende Fensterbemalerei - Es hat sich gelohnt!

Weiter so, das wird ein schickes Modell!

Beste Grüße,

Alex

21

Montag, 2. Dezember 2013, 17:09

Hi Thomas!
Hut ab das hatte ich anfänglich nicht erwartet!!! Wenn ich an die erste aufgetragene Farbe denke...
Geduld und Spucke. Mein :respekt: ist dir sicher!
Gruß Olaf

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