Hui, so viel Resonanz! Ihr macht mich ja ganz verlegen.
Also, erst einmal ein paar Antworten:
@ Leo: Aufbohren??!
Ja klar doch - nee, nee, das tue ich mir dann doch nicht an. Ich habe ja damals schon bei meiner (auf Eis gelegten) QE2 zuviel gekriegt mit der Bohrerei. Das mit dem Beleuchten wäre auch knifflig - bei den Bullaugen ist es ja recht trivial, aber wie macht man das mit den großen Panoramafenstern?
Mit einem Stift habe ich es letztendlich auch versucht, aber die Farbe hat sich leider sehr leicht vom Untergrund gelöst, und ich habe mir damit einiges wieder versaut. Zum Glück bin ich dann irgendwann auch mal auf den Trichter gekommen, dass man vieles mit einer nicht allzu scharfen Messerklinge wieder vom weißen Lack runterkratzen kann - aber wie die Seitenwände bis dahin phasenweise aussahen...
@ Nico: Also, so wie ICH baue (mit wochenlangen Pausen und Fortschritt im Schneckentempo) kann man sich mit so 'nem albernen Schüsselchen brutto vier Monate aufhalten. Normale Menschen, die einfach aus dem Kasten bauen, bringen sowas aber auch an zwei produktiven Wochenenden zum Abschluss. Ich muss mir ja immer irgendwelche Sachen aufhalsen, die mich nicht nur an die bisherigen Grenzen meiner Fähigkeiten, sondern auch gelegentlich über die Grenzen meiner Motivation hinausbringen.
@ Kai: Virtuosität? *hust* Nun ja... einigen wir uns auf "Schmiertuosität".
Mit einer Airbrush ginge sicherlich manches schneller, aber irgendwie mag ich die Pinselei. Das hat so etwas Beruhigendes. Manchmal, wenn ich hier in meiner Küche sitze, die Kopfhörer aufgesetzt habe und Musik höre, dann pinsele ich mich in einen richtigen
Flow - das würde mir echt fehlen. Wobei ich natürlich zugeben muss: bei so Kleingefudel wie dem Kahn hier ist man eigentlich ständig nur dabei Korrekturarbeiten zu verrichten.
Ach, wisst Ihr was? Ich schiebe gerade noch'n Update hinterher!
Ich zeige jetzt erst mal den Status nach bemalten Bullaugen - was drei Korrekturrunden erfordert und mir wirklich einige Flüche entlockt hat. Außerdem habe ich die Fensterbänder nun so gestaltet, dass ich die "Rahmen" mit Revell Nr. 78 bemalt habe - das schien mir ein ganz guter Kompromiss. So sind nämlich einerseits noch die einzelnen Fenster knapp erkennbar, aber andererseits entstehen in der Gesamtansicht dennoch diese charakteristischen eckigen Bänder.
Die Fenster am Bug... boah, war das hier ein Theater. Erst Farbe übergelaufen, dann abgerubbelt, dann kam der weiße Lack mit, dann entstanden hässliche "Abbruchkanten", und letztlich habe ich die Front wieder komplett entlackt und noch einmal ganz neu gestrichen. Pleiten, Pech und Pannen eben! Dann die Farbe drauf, und nach einigen Korrekturen hat es dann halbwegs geklappt.
Einigermaßen stolz bin ich auf die Brückenfenster. Die sehen nicht allzu unsauber aus! Was man hier kaum sieht: bei dieser "Untertassensektion" oben habe ich die Rahmen zwischen den einzelnen Fensterflächen ebenfalls mit Grau 78 angedeutet. Da sie hier allerdings nicht erhaben, sondern vertieft sind, habe ich die Farbe verdünnt hineinlaufen lassen.
Bei den Streben am Heck war's besonders lustig, da die Fenster hier auch noch in einer Vertiefung liegen und man nicht mit dem flachen Pinsel schräg drübergehen kann, sondern quasi mit der Pinselspitze trockenmalen muss. In der Mitte war ich hier mit dem ersten von zwei Durchgängen fertig, die beiden seitlichen Fensterwände sollten noch drankommen (Glanzlack ist auch noch keiner drüber):
Dann zeichnete sich die nächste Überlegung ab. Die Rettungsboote fehlten ja noch an den Seiten. Allerdings ist deren Unterbau doch etwas sehr klobig und massiv:
Was ich damit angestellt habe, folgt dann demnächst hier... auf dem Pleiten- Pech- und Pannenkanal! So viel kann ich schon mal spoilern: Der erste Versuch war - Ehrensache! - unterm Strich natürlich für die Tonne.