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  • »Senjorlossi« ist der Autor dieses Themas

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Realname: Stefan

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1

Donnerstag, 25. Juli 2013, 02:17

Heller Superbe 1:150 ... oder doch Redoutable?

Hallo Leutchen!

Nachdem ich mich nach der Anmeldung pflichtschuldigst vorgestellt habe :wink: , dachte ich, dass ich mal ein paar Worte zu meinem Projekt schreiben könnte:

Also:
Eigentlich müsste hier stehen "Revell Constitution, 1:96", denn diesen Bausatz hatte ich mir vor einiger Zeit in der Bucht besorgt, weil ich wieder Lust auf Modellbau bekommen hatte. Habe auch fleissig recherchiert, den Marquardt bestellt, massenweise Internet-Links zu Bauberichten gesammelt, Bemalungsvarianten überlegt, diverse Malproben mit Acryl und Öl gemacht, dieses Forum entdeckt usw. usw. usw....

Und dann fahre ich in den Urlaub und lese dort "Trafalgar: The Biography of a Battle" von Roy Adkins (übrigens ein klasse Buch, wenn man einigermaßen fit in Englisch ist). Ja, und was ist das Ende vom Lied? Den Kampf der Redoutable gegen die Victory und die Temeraire fand ich so faszinierend, dass mir dieses Schiff nicht mehr aus dem Kopf ging. Und da ich wusste, dass Heller mit der "Superbe" ein Schwesterschiff der Redoutable im Programm hat, kam es, wie es kommen musste: Dummerweise wusste ich, dass irgendwo hoch oben im Regal des Modellbau-Ladens, in dem ich gelegentlich herumstromere,noch eine Superbe herumlag. Die nach dem Urlaub dann auch irgendwie ihren Weg auf meinen Basteltisch gefunden hat. Jetzt wird es statt der Conny (oder vielleicht auch daneben) halt eine französische 74er! Auch gut.

Nach einem ersten Blick in den Bausatz würde ich sagen, dass dieser eigenlich von recht guter Qualität ist. Senkstellen oder Ähnliche Ärgernisse habe ich nicht gefunden. Allerdings gibt es doch ein paar Sachen, die ich gerne verbessern würde. Nach der ersten Begutachtung wären dies:

- die zu hoch gezogene Kupferplattung des Rumpfes. Wobei ich mir noch nicht wirklich schlüssig bin, was ich da machen soll. "Nur" die zu hoch gelegenen Platten entfernen, oder gleich den Verlauf der Platten neu (und richtiger) machen? Gar mit Kupferfolie arbeiten?

- die Rumpfwände aufdoppeln

- auch wenn sich der Formenbauer viel Mühe mit der Holzoptik der Rumpfwände gegeben hat: Die geht gar nicht! Also weg mit der XXXL-Maserung, und stattdessen lieber angedeutete Plankenstöße modellieren.

- Kanonen aufbohren und richtig takeln

- Leesegelspieren nachrüsten

- die Takelage möglichst vorbildgetreu gestalten

- diverse Details an Deck verbessern (z.B. die Grätings)


Der Bauplan ist übrigens - um es mit Loriot zu sagen - "sehr übersichtlich"... und als Takelplan nicht mal im Ansatz zu gebrauchen. ;(


Und genau da beginnen meine Probleme:
Gesicherte Infos über die Schiffe der Temeraire-Klasse sind im Netz fast nicht zu finden. Ich kenne den Belegungsplan des schwedischen (?) Modellbaukollegen hier aus dem Forum, aber einen vernünftigen Takelplan habe ich bisher noch nicht gefunden. Ebensowenig irgendwelche Angaben zur Verzierung oder Galionsfigur der Redoutable. Zwar ist das Schiff auf diversen Gemälden abgebildet, aber Details sind darauf kaum zu erkennen (und dann vermutlich auch nicht unbedingt historisch belegt). Immerhin scheinen alle Bilder dahingehend übereinzustimmen, dass die Galionsfigur eine menschliche Gestalt darstellt. Aber was genau? Die Bodouir-Bücher über die 74er-Klasse wären natürlich eine feine Sache, würden aber wohl mit über 400€ leider das Hobby-Budget "leicht" sprengen.


Also, falls hier jemand nähere Infos zu den 74ern allgemein, oder zur Superbe oder Redoutable im Besonderen hat, immer her damit! :)


So, das wär´s fürs Erste. Ach so, das hier wird ganz sicher ein Langzeit-Projekt (ich kenne mich...). Also besser nicht auf wöchentliche Updates spekulieren! ;)


Viele Grüße,
Stefan!
_______________
Viele Grüße,
Stefan.

autopeter

unregistriert

2

Donnerstag, 25. Juli 2013, 15:15

Hi Stefan, prima, da bin ich dabei und schaue dir gern über die Schulter. Leider kann ich dir zu deinem Schiff keine spezifischen Infos geben, aber hier im Forum gibt es ja echte Fachleute - die werden dir sicher helfen können.
Mach doch mal ein paar Fotos vom Bausatz und vom Kartonbild - das würde mich interessieren.
LG
Peter

3

Donnerstag, 25. Juli 2013, 16:15

Interessant!
Dein Grundwissen ist schon mal nicht schlecht!
Also ein paar Sachen dazu:
-Kennst du das NMM?
Wenn nicht, dann klicke hier:
https://www.collections.rmg.co.uk/
Da gibt es ganz viele Pläne von englischen Schiffen. Aber auch von französischen Prisen. Schiffe der Temeraire-Klasse wurden dauernd erobert. Es könnte für dich interessant sein.
Zb. die Donegal die 1798 erobert wurde. WIe du siehst hatten die damaligen franz. Neubauten schon geschlossene Gallerien. Vielleicht hatten aber renovierte franz. Schiffe auch schon welche.
https://collections.rmg.co.uk/collections/objects/80434.html
Da die Redoutable 1805 1 der wenigen franz. Schiffe die gut in Schuss waren war konnte es sein dass sie auch schon welche hatte.
Sonst kannst du da weiter Suchen. Wenn du captured french 74 in die Suchmaschine gibst gibt es da einiges.
Sonst immer Schiffsname + baujahr, da gibt es viel.

Sonst hast du tolle Sachen vor. Allerdings würde ich den Aufwand bei Schleifaufgaben nie unterschätzen.
Ausserdem: Hier gibt es Plastik mit wunderbarer Holzoptik:
Sonstige: By the Deep 17
Ich wüsste gerne wie du die Bordwände bemalst, da ich mal für was anderes als Streifenmuster wär.
In letzter Zeit bin ich ein grosser Verfechter von Schiffen mit holzbrauner Bordwand und schwarzer unterer Kanonenbatterie. Das war in Frankreich und England in den 1790ern sowieso das modernste.
Freue mich auf mehr!
Ich bin dabei!
lg
hms

4

Donnerstag, 25. Juli 2013, 21:21

Man könnte Hämmy auch einen Konvertiten nennen ;-)

NAchdem wir jahrelang seine Majamania ertragen hatten :-)


Schöne Pläne, folgende Hinweise:

- Kupferplatten: Folie ist immer toll, abschleifen und neu anordnen hängt weniger vom Wollen sondern deinem Können ab. Musst du dementsprechend gut überdenken wie viel die Verbesserung bringt :-)

- Entmasern? Immer gut. Neben den Grätings: Schau nach den Fenstern!

Hier ist ein Link zu Blue Ensigns wunderbarer Le Praetorian
https://modelshipworld.com/index.php?/to…after-boudriot/

Lieber GRuß, DAniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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5

Donnerstag, 25. Juli 2013, 23:46

Man könnte Hämmy auch einen Konvertiten nennen ;-)

Ich finde die franz. Maja die an den Barkhölzern angepasst ist nicht so schön...
Aber das ist Geschmackssache...
Sonst gefällt mir eigentlich alles...
Und das mit der Biene Maja war auch immer mehr ein Spass.
Ich habe schon im Thread Hamiltons Riesenflotte ein Riesendurcheinander an Farbschemen...
Also mach wie du meinst, aber für diese Epoche ist ein ganz schwarzes unteres Batteriedeck das Passendste.
lg
hms

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6

Freitag, 26. Juli 2013, 10:19

Moin Loide!

Erst einmal vielen Dank für das lebhafte Interesse an meinem Schiffchen. Bilder mache ich in den nächsten Tagen, versprochen!

Die Website des RNM kenne ich bereits, allerdings habe ich mich noch nicht durch alle Pläne geklickt. Der Plan der Donnegal ist auf jeden Fall interessant. Würde sich auch verdamt gut in einem Bilderrahmen an der Wand machen! Vor ein paar Jahren war ich übrigens schon mal dort. Die Sammlung von Modellen ist schlicht der Hammer!

Zur Farbgebung hatte ich mir grob folgendes überlegt:
- Unterwasserrumpf: Kupfer
- Überwasserrumpf: zwischen Wasserlinie und 1. Barkholz schwarz, Kanonendecks holzfarben, Schanzkleider blau / schwarz abgesetzt.
- Schanzkleider innen: rot
- Masten: holzfarben, Rahen schwarz

Also eine ziemlich "klassische" Farbgebung und mal was anderes als "Biene Maja"...


@Dafi: Das Modell aus dem Link ist natürlich der Wahnsinn. Auch wenn ich da sicher nicht mal ansatzweise mitkomme, als Inspiration für Details sicher sehr, sehr interessant.


So, Leutchens, ich muss mal zur Arbeit. Bis die Tage dann!

Stefan
_______________
Viele Grüße,
Stefan.

7

Freitag, 26. Juli 2013, 10:32

Hallo Stefan,

ein tolle Schiff hast du rausgesucht. Ich möchte dir dieses Buch doch empfehlen:

Boudriot, Jean: Le Vaisseau de 74 Canons

Bessere Information gibt es (glaube ich) nicht.

Gruß
Sascha.

PS. Es gibt auch auf Englisch. ...und aus 4 Bände findet man erste drei im Internet... ;)

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8

Sonntag, 4. August 2013, 00:22

N´Abend Leute!

Also ich muss ja gestehen, dass mich das gute Wetter sowohl vom Basteltisch als auch vom PC ferngehalten hat. Aber immerhin bin ich in den letzten Tagen mal dazu gekommen, ein paar Fotos vom Bausatz zu machen: Leider hat die Qualität der Bilder durch das nötige Komprimieren vor dem Hochladen ziemlich gelitten. Ich hoffe, man erkennt trotzdem genug.



Die Rumpfschalen habe ich erst einmal provisorisch zusammengesteckt, umd die Konstruktionswasserlinie anzeichnen zu können. Dabei hat sich herausgestellt, dass die beiden Teile doch recht stark verzogen sind und nicht unbedingt freiwillig direkt aufeinander liegen wollen. Mit entsprechender "Überzeugungsarbeit" durch die Klemme geht es aber doch ganz gut, und die Teile liegen am Schluss deckungsgleich aufeinander. Ansonsten hat ein zweiter Blick auf die Teile doch eine ganze Reihe von Auswurfmarken zum Vorschein gebracht. Hier wird also einiges zu spachteln sein...

Der Karton:



Teile...









_______________
Viele Grüße,
Stefan.

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9

Sonntag, 25. August 2013, 00:53

Moin Moin!

Nur damit ihr nicht denkt, dass sich hier gar nichts tut: Ich habe mal angefangen, die Rupfwände im Bereich der Stückpforten zu verdicken. Dazu habe ich mit Evergreen-Leisten im Bereich des Unterdecks 3 mm und im Bereich des Gundecks 2 mm hinzugefügt. Mit der Materialstärke des Rumpfes (ca. 2 mm) macht das maßstäblich 75 bzw. 50 cm Rumpfstärke. In dem Abschnitt der Innen-Bordwand, der später durch die Decksöffnung im Oberdeck gegebenenfalls einsehbar ist, habe ich die Lücken zwischen den Stückpforten mit Kunststoff aufgefüllt und verspachtelt. Das ist auf den Bildern aber noch nicht zu sehen.







Ansonsten habe ich die beiden Streifen im Vorschiff, in denen sich die Ankerklüsen befinden, eingesetzt. Ich habe mich gefragt, waum Heller diese Teile separat gemacht hat. Möglicherweise hätte es ansonsten Probleme mit Hinterschneidungen beim Abformen der Ankerklüsen gegeben.



Was die Kupferbeplattung angeht, habe ich mir überlegt, die zu hoch angeformten Plattenreihen zu entfernen und die obersten Reihen entlang der Konstruktionswasserlinie aus 0,25 mm Evergreen-Streifen neu aufzubringen. Mal sehen, ob das was wird...
_______________
Viele Grüße,
Stefan.

10

Sonntag, 25. August 2013, 11:26

Hi Senjorlossi,
beeindruckend was du hier zeigst, gefällt mir sehr!
Vor allem da mein selbiges Kit bald auch mal angefangen werden könnte... :thumbsup:
Daher würde mich interessieren ob es möglich ist, nach der Verdickung der Bordwand die Decks bei
zusammengesetztem Rumpf noch zu platzieren? Grübele da nämlich noch über die Reihenfolge nach?

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11

Sonntag, 25. August 2013, 12:32

Hallo David!
Mit den Decks sprichst du ein Problem an, über das ich mir auch schon Gedanken gemacht habe. Tatsächlich dürfte es selbst ohne die Aufdoppelung schon aufgrund der stark nach innen gezogenen Bordwände schwierig sein, die Decks einzufügen. Ich vermute, dass das mit der Verdickung gar nicht mehr vernünftig geht, Deshalb werde ich wohl das Unterdeck in einem Schritt mit dem Zusammenbau der Rumpfhälften einbauen. Für das Gundeck werde ich vielleicht ein paar Querstreben einsetzten müssen und das Deck selber längs teilen.

Aber erst mal schaue ich, wie viel Dehnung die Rumpfhälften in verklebtem Zustand zulassen.
_______________
Viele Grüße,
Stefan.

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12

Dienstag, 27. August 2013, 03:21

So liebe Leute,

ich habe heute einmal angefangen, Plankenstöße in der Bordwand einzuritzen. Dazu benutze ich 2x2 mm Streifen, die ich an den Berghölzern anlege. Danach gehe ich mit einer Anreiß-Nadel an den Streifen entlang. Das klappt nicht immer perfekt, weil die Nadel manchmal durch die Oberflächenstruktur seitlich abgelenkt wird, aber ich finde, es sieht trotzdem deutlich besser aus als vorher. Durch die zusätzlichen Linien wird auch die grobe Holzmaserung bereits etwas aufgebrochen. Zusätzlich werde ich sie aber wohl auch noch etwas zurückschleifen.







Die Backbord-Seite habe ich jetzt zu etwa 2/3 fertig, danach kommt die Steuerbord-Seite an die Reihe. :)

PS: Sorry für die schlechte Bildqualität, sind alles nur schnelle Handy-Fotos.
_______________
Viele Grüße,
Stefan.

13

Dienstag, 27. August 2013, 08:23

Wunderbare Technik mit den Leisten und saubere Fugen :-)

Wird toll!

DAniel
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14

Dienstag, 27. August 2013, 10:17

Ein großer und wichtiger Schritt, um diese eigentlich so sorgfältig konstruierten Modelle weiter aufzuwerten. Ich bin sehr gespannt, wie das später mit Bemalung aussehen wird.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

15

Dienstag, 27. August 2013, 10:40

ich muss mich da anschließen!
die Technik mit den Leisten und dem Einschnitzen der Fugen ist interessant :ok:
gespannt auf mehr!!
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

16

Dienstag, 27. August 2013, 23:27

Und wenn du so weiterarbeiten willst, dann meine dicke Empfehlung: Mach die Maserung komplett raus!

Lieber Gruß, Daniel
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17

Sonntag, 1. September 2013, 22:36

Hallo liebe Leute!

Hier mal wieder ein kurzes Update in Sachen Rumpfgestaltung:

Vorab: Ich habe mich jetzt mal bei Photobucket angemeldet, damit ich weniger Gehuddel mit der Anpassung der Bildergröße habe. Mal sehen, ob das klappt...

Inzwischen sind beide Rumpfhälften im Bereich des Überwasserschiffs mit besagten Plankenstößen versehen. Zusätzlich zu den größeren Flächen habe ich auch noch an den Kanten zu den Berghölzern entsprechende Linien gezogen, damit die ganze Sache auch dort nicht so "aus einem Stück" aussieht. Auf der zweiten Seite ging es übrigens deutlich schneller (und auch sauberer) von der Hand, man kommt halt in Übung... :)



Hier mal im Detail:




Hier das verwendete Material: Skalpell, Nadelfeile und verschiedene Folterwerkzeuge aus dem Zahnarztbedarf... Mit der rauen Seite vom Spülschwamm lassen sich die Rillen ganz gut von den abgehobelten Plastikspänen reinigen.


Als nächstes will ich die über die KWL hinausragenden Kupferplatten entfernen. Dazu habe ich schon mal die Wasserlinie an den Rumpf angezeichnet. Im ersten Durchgang allerdings etwas zu niedrig, daher die zweite Linie weiter oben. Was ich noch überlege ist, ob ich nur die überhalb der KWL liegenden Platten entferne und den unteren Teil unverändert lasse, oder die obersten zwei Reihen Kupferplatten aus Sheet neu mache und parallel zur Wasserlinie verlaufen lasse. Historisch korrekt dürfte letzteres sein.


Und Dafi:
Mit der Maserung muss ich mal schauen. Auf jeden Fall wird sie noch reduziert. Ob ganz weg oder nicht muss ich noch überlegen. Ein bisschen Struktur in der Oberfläche finde ich nicht schlecht, auch wenn ich weiß, dass im Original praktisch keine Maserung erkennbar gewesen sein dürfte (siehe Victory-Fotos). Aber ich weiß nicht, ob das im Modell dann nicht doch zu steril aussieht.
_______________
Viele Grüße,
Stefan.

18

Sonntag, 1. September 2013, 23:40

Sehr schick! Und so sauber!
Vielen dank übrigens für den Tipp mit dem Schwamm, die Krümel hätten mich beinahe um den Verstand gebracht!
Wie hast du die KWL eingezeichnet, einfach per Hand?

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19

Montag, 2. September 2013, 22:48

Hi David (und alle anderen Interessierten)!

Die KWL habe ich zunächst den Plänen von Boudriot entnommen. Das ist die untere Linie. Die kam mir aber irgendwie am Modell etwas zu niedrig vor (bzw. der Freibord zur unteren Reihe der Stückpforten zu groß). Deshalb habe ich die zweite Linie etwas höher angelegt, so dass sie mittschiffs mit der Oberkante der zweiten Plattenreihe zusammenfällt. So sieht es in meinen Augen realistischer aus.

Dann das Modell waagerecht auf dem Ständer ausgerichtet und mit Senjorlossis hochtechnischer Wasserlinien-Anzeichen-Vorrichtung auf den Rumpf gezeichnet:




Danach habe ich die Wasserlinie mit Kreppband abgeklebt. So kann man erstens sehen, ob die Wasserlinie gerade ist und richtig liegt, und zweitens schützt das Band die Platten beim Schleifen.





An die Oberkante der obersten Plattenreihe kommt dann noch eine 0,25 mm-Leiste für einen sauberen, geraden Abschluss. Ich habe mich übrigens dazu entschieden, den Verlauf der Platten so zu lassen, wie er ist. Also die oberen Reihen nicht neu aufzubringen.
_______________
Viele Grüße,
Stefan.

20

Montag, 2. September 2013, 23:43

Schick :-)

Dan
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21

Samstag, 7. September 2013, 07:32

:ok:
Schmidt
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22

Samstag, 7. September 2013, 08:27

Moin Moin!

Vielen Dank für das positive Feedback! Tut immer gut. :)


Was gibt´s neues?
Inzwischen habe ich auf beiden Rumpfhälften die überstehenden Kupferplatten entfernt. Dabei habe ich mich entschlossen, in diesem Bereich gleich auch noch eine Plankenstruktur zu gravieren. Sonst hätte sich ein zu großer Unterschied zur oberen Rumpfhälfte ergeben.

Als Lineal dienen wiederum 2-mm Sheetstreifen. Diesmal allerdings nur 0,25 mm stark, sonst bekommt man sie nicht um die Rundungen an Bug und Heck. Auch bin ich dazu übergegangen, die Streifen mit Klebeband in Position zu halten. Das ist einfacher und dazu noch genauer als mit den Klammern. Hier verrutscht nichts, und man kann die Streifen schön parallel ausrichten. Hier mal der erste Streifen am Bug:


Die nachfolgenden Streifen werden an den ersten angelegt und fixiert:


Das Endergebnis:
(auf der Steuerbordseite wartet noch eine kleine Spachtelstelle)


So sieht´s am Heck aus:


_______________
Viele Grüße,
Stefan.

23

Samstag, 7. September 2013, 16:58

Du bringst dieses schöne Heller Modell zu sich selbst!
Schmidt
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24

Mittwoch, 11. September 2013, 00:10

Sooo,

beide Rumpfhälften sind soweit bearbeitet. An den Oberkanten der Kupferplatten habe ich eine 0,25 mm Leiste als Abschluss angefügt. Die Holzstruktur ist deutlich reduziert.






Bevor der Rumpf verklebt wird, habe ich noch ein paar Punkte auf der To-Do-Liste stehen:

- Schanzkleid am Oderdeck von innen planken
- Ösen für die Broktaue am Oberdeck und oberen Batteriedek anbringen (auf dem unteren Batteriedeck spare ich mir das)
- Jungfern und Rüsten, Püttingseisen anbringen
- Scheibgatts für die Fock-Brassen (?) in den achteren Schanzkleidern nachrüsten.
- diverse Ösen am Außenrumpf anbringen
- ein paar Details im Unterdeck bauen.

Die Arbeit hört einfach nicht auf! ;)
_______________
Viele Grüße,
Stefan.

25

Mittwoch, 11. September 2013, 07:52

Zitat

Die Arbeit hört einfach nicht auf!

ich freu mich schon auf die ergebnisse! :sabber:
wie immer allerfeinst geworden!!!
LG der roland

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26

Freitag, 20. September 2013, 00:50

N´abend Männers!

Viel hat sich auf meiner kleinen Franzmann-Werft nicht getan in den letzten Tagen, weil ich nicht so viel Zeit zum basteln hatte. Aber ganz untätig war ich nun auch wieder nicht, daher wenistens ein kurzes Lebenszeichen:

Die Schanzkleider am Achterschiff wurden aufgedoppelt. Die Löcher für die Befestigung der Nagelbänke auf der Innenseite wurden entsprechend durchgebohrt und werden noch von außen verspachtelt. Die Nagelbänke wurden jeweils um eine Stückpforte nach hinten versetzt, damit ganz vorne Platz für die Scheibgatts ist.


Außerdem habe ich von außen schon mal die Stellen markiert, wo später noch löcher für Augbolzen hin müssen.


Überhaupt nicht zufrieden bin ich mit den Vierer-Scheibgatts, die durch das Schanzkleid führen. Ich habe versucht, diese mit Bohrungen und einer von beiden Seiten aufgesetzten 0,25 mm Sheet-Platte nachzubilden. Leider sind mir diese Teile für meinen Geschmack viel zu unregelmäßig geworden. Generell müsste das ganze Teil deutlich schmaler sein, aber ich denke, hier stoße ich an die Grenze dessen, was ich ohne Ätzteile noch machen kann.
So sieht es zur Zeit aus:


Tja, nicht wirklich schön, oder? Jetzt überlege ich gerade, wie ich diese Sache noch retten kann. Entweder ich hoffe, dass die durchgeführten Taue die Unregelmäßigkeiten später gnädig verdecken, oder schmeiße die Teile wieder raus und überlege mir eine andere Lösung. Vielleicht lässt sich auch ein kompletter Block einfacher durchbohren als die dünnen Sheet-Streifen?

Mann, ich bekomme ja immer mehr Lust, mir einen eigenen Ätzteil-Satz zu erstellen. Da könnte man neben diesen Teilen auch gleich die Geländer der Heck-Galerie, Haken und Ösen, Kanonenbeschläge usw. machen...
_______________
Viele Grüße,
Stefan.

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27

Freitag, 20. September 2013, 00:55

Ach so, noch was:
Kennt jemand zufällig eine Bezugsquelle für Jungfern mit 2,5 mm Durchmesser? Ich habe bisher nur einen polnischen Hersteller von Papiermodell-Bögen gefunden. Die haben Jungfern in dieser Größe im Angebot, aber anscheinend aus laser-geschnittenen Pappe zum selber zusammenbauen. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob diese Sache auch wirklich haltbar ist.
_______________
Viele Grüße,
Stefan.

28

Freitag, 20. September 2013, 07:52

feinste plasteworks!!! I love it!!!
LG der roland
PS plaste rulez

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29

Freitag, 20. September 2013, 09:43

bei ebay kannst du in Shops nach Spiralbohrern bis runter auf 0,2 mm Durchmesser suchen. Es gibt welche in 10er Packs für 3 - 4 EUR. Da solltest du dir eine Auswahl zwiscehn 0,2 und 0,8 mm zulegen. Die Polystyrol Platte kannst du dann entasprechend dünn anbohren, oder auch mit einem Laubsägeblatt eienn Schlitz sägen. Anschließend eine Scheibe, beispielsweise mit der Lochzange ausgestanzt einsetzen. Das schaut ziemlich relaistisch aus. So bin ich vorgegangen.
Die 2 mm Jungfern aus dem Krick Sortiment sind real 2,5 mm im Durchmesser.
Extrem gute Blöcke etc. gibt es bei Chuck in den USA Syren Beschaffung aus den USA kann aber teuer werden, eine Sammelbestellung mit Gelichgesinnten bitet sich da an.
Oder bei JB


:wink:
Holger

30

Freitag, 20. September 2013, 10:47

Wird herrlich :-)

Wenn du takelst brauchst du eigentlich keine Scheiben drin, da eh verdeckt. Lochzange ist schätze ich zu groß, ich nehme Evergreenstangen oder noch besser auf Durchmesser gezogenen Gussast und schneide Scheibchen runter.

Grüßle, Daniel
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