Hallo,
ich finde die auf RC umgebauten Revell-Modelle sind hier etwas unterrepräsentiert, deshalb versuche ich mal einen Baubericht.
Wie immer wird zunächst ermittelt wie hoch die Zuladung sein kann:
der
Rumpf selbst wiegt 220g, bleiben also noch knapp 100g für die RC-Komponenten, Farbe, Kleber und Ballast. Eigentlich machbar.
Es ist ja nicht mein erster Revell-Bausatz, den ich zum fahren bringe. In meiner Flotte gibt es bereits die "Arkona" und die "Lucky XI", die
nächsten Projekte werden die "Smit Frankreijk", "Queen Mary 2", "Waker" und die "South Goodwin" als Anhänger für die "Lucky" sein.
Und das soll die Antriebs- u. Steuertechnik werden:
Das sind im einzelnen: Motor 2x Mabuchi FF-030PK, wiegen zusammen 18g, Servo ES-07, 5g, Regler Micro Speed 4 /Graupner 12g, Empfänger ACT
Micro-6, 12g. Strom kommt aus 4 Zellen NiMH, 300mAh. 2S LiPo nehme ich mit Absicht nicht. Dazu kommt noch die ganze Verkabelung. Ich werde
einiges an Kabeln kürzen, das verringert auch noch mal Gewicht.
Macht zusammen 86g, bleiben noch 14g für Farbe, Ballast, Welle mit Stevenrohr. Die baue ich aus Kohlefaserröhrchen, werden also leicht
sein.
Von der Idee einer sich öffnenden Bugrampe hab ich mich erstmal verabschiedet, die Tragfähigkeitsreserven sind schon alle
aufgebraucht

. Gut, mit einem anderen Empfänger und einem Microregler von Microantriebe könnte man nochmal ein paar Gramm einsparen. Ich wollte
aber vorhandene Teile verwenden.
Die beiden Motoren ziehen an 4 Zellen NiMH unter Last zusamen max. 450mA. Da sollten die kleinen Akkus eigentlich reichen... man fährt ja schließlich
nicht immer volle Kraft...
Hab in der Zwischenzeit mal den Antrieb getestet. Motor, Welle und Prop zusammen mit einem Akku auf eine kleine Styroporplatte gepappt und das
ganze in der Badewanne ausprobiert. Mit dem original Baukasten-Prop ergibt sich schon ein ausreichender Vortrieb. Stromaufnahme des Motors
liegt dabei bei 110 mA. Werde als Regler doch nicht den Graupner micro Speed4 einsetzen sondern eine modifizierte Servoelektronik.
Die Propeller hab ich mit der Feile bearbeitet um sie zu "profilieren", ohne das sind sie einfach nur Quirle. Meine selbstgebaute Welle funktioniert auch prima. Carbonröhrchen, als
Lager passende Messingröhrchenabschnitte an den Enden eingeklebt. Die Welle ist ein passender Messingstab 1mm. M1 Gewinde draufgeschnitten,
etwas Sekundenkleber dran, den Prop aufgeschraubt, bischen Fett an die richtigen Stellen - fertig.
Die Abteilung F&E in meiner Werft hatte den Auftrag ein passendes QSR zu entwickeln. Ein kleines Extra sollte schon noch dran... wenn schon die Bugklappe nicht funktioniert...
und das sind die einzelnen Teile:
Als Material kamen "modellbaufreie Werkstoffe" zum Einsatz: Kugelschreiber mit Werbeaufdrucken. Als Kuli nicht zu gebrauchen, aber
für meine Zwecke im Modellbau perfekt...
Motor: Motraxx N10VA vom Blauen Klaus.
Ein Bild zeigt den Größenvergleich mit dem kleinsten QSR von Raboesch (das sollte eigentlich in meine QM2, werde aber selber eins bauen, wird
leichter).
und so sieht das ganze zusammengebaut aus:
und eingebaut:
Aufgrund der Einbaulage wird immer das Problem bestehen, die Luftblase rauszukriegen. Aber meistens klappt es und die Blase verschwindet. Bei
so kleiner Technik macht sich schon manchmal die Oberflächenspannung des Wassers störend bemerkbar... Ein Problem, das die 1:50-Bauer sicher
nicht kennen...
Ob die Abdichtung des Motorlagers mit einer "Fettkammer" gegen Eindringen von Wasser langfristig funktioniert wird sich erst im
praktischen Betrieb zeigen. Durch ein 0,8mm-Loch in der oberen Abdeckplatte kann ich aber noch Fett nachfüllen.
Die "Reglerfrage" wurde neu entschieden. Aus Kostengründen kommen weder der MicroSpeed4 noch meine zwei ER100 von Sol-Expert zum Einsatz - die brauche ich für den
kleinen Schlepper. Zwei Standartservos RS-2 von Modelcraft mußten dafür herhalten.
Um die Servoelektrik als "Motorregler" nutzen zu können bedarf es einer kleinen Schaltungsänderung, ist sicher schon bekannt, das Thema kommt hier regelmäßig wieder...
Also auch noch mal von mir, was zu tun ist:
Das zu leichtgängige originale Poti gegen einen solideren 5k-Ohm Trimmer austauschen. Hab ich direkt auf die Platine gelötet. Ohne Schaltungsänderung ist der Neutral- oder Tot- oder
wie-auch-immer-Punkt sehr schmal. So soll es ja auch sein beim Servo, bei kleinsten Impulsänderungen soll das Servo anlaufen. Können wir aber beim Motorregler nicht gebrauchen. Wenn wir über den Sender "Stop" befehlen soll der Motor auch wirklich still stehen. Dazu muß die Zeitkonstante eines RC-Gliedes geändert werden. Am einfachsten geht das durch parallelschalten eines 2. Kondensators. Der betreffende Kondensator ist im Bild mit einem Pfeil bezeichnet. Werte von 1,5 bis 4,7 nF funktionieren. Je größer der Wert, umso größer das Totband. Ich habe einfach einen SMD-Kondensator "huckepack" auf den originalen gelötet.
[img]https://www.rc-modellbau-schiffe.de/wbb2/attachment.php?attachmentid=90008[/img]
Dann den "Regler" getestet: einen Speed 250 mit Bremseinrichtung 10 min in Teillast laufen lassen, an 4 Zellen NiMH. Der Motor war heftig warm, aber die Transistoren vom Regler kalt. Also alles im grünen Bereich. Daten der Transistoren hab ich noch nirgens gefunden, denke aber daß man dem Regler locker 500mA Strom zumuten kann. Meine beiden Motorern kommen zusammen auf 200 - 220mA. Passt...
Hier ist der Versuchsaufbau für den Antrieb:
Nachdem der Test nun bestanden war, ging es an den Einbau der Wellen und Motoren:
Grüße aus EF
Jürgen
irgendwie funktioniert der Link zum Foto der Servoelektronik nicht richtig, in der Vorschau kommt das Bild zwar, aber wenn der Beitrag eingestellt ist, fehlt das Bild
Hier nochmal als Anhang: