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Beiträge: 199

Realname: Matthias/Matze

Wohnort: Berlin

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31

Mittwoch, 3. Juli 2013, 18:33

Nur um Klarheit zu schaffen:
Ich hab' ja nie gesagt, dass mir Rölers Off-Topic-Ausschweifungen nicht gefallen, mir ist nur aufgefallen, dass er sie häufig hervorruft. ;)
Ich mag des Rölers Ausschweifungen, also von mir aus immer weiter! :D


Zum Glück hab ich ja die Erkenntnis aus den Maghrebinischen Geschichte, fest verinnerlicht, dass Schafe so eine Art Blumenkohl sind. Daher halte ich Schweine für etwas andere Kartoffeln, Hühner für Bokkoli und Rindviecher für domestizierte Gänseblümchen.

Und was ist mit der Ziege?! :heul:


Gruß, Matze. :wink:

32

Mittwoch, 3. Juli 2013, 18:39

Zitat

Ich mag des Rölers Ausschweifungen, also von mir aus immer weiter!

so ganz ohne werd ich's auch nicht schaffen aber ich kann mich bemühen,
zumindest GANZ NAH am thema dranzubleiben!! :D

33

Mittwoch, 3. Juli 2013, 19:15

Auch wenn ich vermute, dass eher Ab- als Ausschweifungen gemeint sind, so bin ich auch den Letzteren in mannigfacher Art keineswegs abgeneigt.

Ziegen sind natürlich eine Unterart der gemeinen Karotte. Das sieht man ja schon an der Form und an der Gemeinheit. Da in den Büchern O´Brians mehrfach die Bordzie ... karotte erwähnt wird (wegen der Milch für den Kaffee) sind wir noch immer genau im Zentrum von was immer auch. Aber im Gegensatz zum Kleinvie ... gemüse mussten die größeren Tie ... Früchte ja ihr trauriges Dasein vorwiegend unter Deck verbringen, da wo die Matrosen schlafen.
Was mich an den uralten Witz erinnert: "Wir haben ein neues Haustier, eine Ziege." "Und wo haltet ihr die?" "Na im Schlafzimmer!" "Und der Gestank???" "Na da wird sie sich halt dran gewöhnen müssen."


Aber nun habt ihr mich auf ne Idee gebacht, so ne Ziege und ein Matrose beim Melken wär ja schon irgendwie nett.

autopeter

unregistriert

34

Mittwoch, 3. Juli 2013, 19:19

:abhau: :abhau: :abhau:
:wink:
Peter

35

Dienstag, 9. Juli 2013, 00:16

Außer zu Aufräum- und Putzarbeiten, sowie zu einigen Fehlerbeseitigungsversuchen bin ich diese Woche nun doch nicht gekommen. Dafür habe ich, auch wenn es schmerzhaft war, nachgedacht über dies und jenes.
Seit einiger Zeit steht ja das Problem der Karronaden im Raum, was auch der Grund für mein Aktivwerden hier war. In dem Bausatz waren zwei Rohre beigegeben, was für keinen der verschiedenen Ausrüstungszustände der "Surprise" genügend wäre. Zu
Anfang, als Aubrey sie übernimmt ist sie sogar ausschließlich mit den dicken Böllern bewaffnet, was er aber, als Artillerieenthusiast schnell ändert. An Kanonen werden die beiden langen Bronzeneuner, die sein persönliches Eigentum sind, und als Jagdkanonen dienen. Ansonsten sind die Stücke mit den schönen Namen wie "Belcher" oder "Willful Murder" wohl 12-Pfünder, wenn ich mich recht entsinne. Diese schweren Teile mitsamt ihrer komplizieren und platzfressenden Takelung standen wohl alle im Unterdeck. Sinnvollerweise wären dann oben die wesentlich leichteren Karronaden angebracht gewesen. Nur welche? 18- oder 32-Pfünder? Dem artistischen Bekannten, den ich schon erwähnt hab, verdanke ich nun wieder den schönen Hinweis auf eine Stelle "The
Letter of Marque" ("Triumph der Freibeuter"), in der Lucky Jack über mögliche Änderungen an der Bewaffnung sinniert, und erwägt wieder auf Karronaden umzurüsten, vor allem weil sie durch ungeübte Mannschaften leichter zu bedienen sind. Er erwähnt die "genuine smashers", also die 32-Pfünder, aber wirklich klar ist die Stelle nicht. Neben dem Problem mit der Beschaffung der Rohre, stellte sich dann auch das der richtigen Schlitten. Die beiden gegossenen Teile von Mamoli fand ich nicht wirklich befriedigend.



Wenn man im Internet nach Karronaden sucht, findet man sehr wenige ebensolche, dafür aber jede Menge Modelle von Karronaden, nicht wenige aus diesem Forum. Ein wenig mehr Originalbilder oder Info, außer der bei Mondfeld und Holz wär mir aber schon lieb gewesen. Nach längerem Suchen fiel mir dann doch auf, dass in dem schon oft zitierten Buch von Lavery und Hunt über die "Surprise" K. H. Marquardt wunderbar detaillierte Zeichnungen der möglichen Bewaffnung des Schiffes abgedruckt hat, genau bei den Planzeichnungen, die ich dauernd angeguckt habe. Ja wie blöd kann man denn eigentlich sein???
Grummelmumpfl.
Jedenfalls sind da wunderbar 18- und 32-Pfünder abgebildet, einschließlich ihrer sehr unterschiedlichen Schlitten und deren Takelung. Nach genauerem Vergleich habe ich mich für die 18-Pfundvariante entschieden. Erstens scheinen mir die 32er für ein Schiffchen wie die "Surprise" doch übertrieben. Die wären auch auf einer Art Plattform die auf dem Deck montiert ist mit einer Achse schwenkbar gelagert. Mit der ganzen Konstruktion käme ich aber höher als der obere Rand der Stückpforten ist. Die Schlitten der kleinen 18-Pfünder sind in der Bordwand verankert, was in mehreren Richtungen mächtig Platz spart (der Eindruck nach Marquardts Zeichnung, dass die Kleinen auch nur zwei Seitentakel benötigen, anstatt vier wie die Großen hatte auf meine Entscheidung natürlich üüüüüüberhaupt gar keinen Einfluss, ein Schuft wer sowas denkt, also wirklich!) Jedenfalls sollen es halt die 18er werden.
Ein erster Versuch einen Schlitten herzustellen, hat mir (damals jedenfalls) ganz gut gefallen.



Nach den mir zugänglichen Fotos sind die Schlitten auf den amerikanischen Schiffen (Conny und Niagara) komplett mit dicker roter Farbe angemalt. Einige Fotos von britischen Beispielen scheinen schwarze Schlitten zu zeigen. Auf den Gemälden
von Hunt sind die Schlitten entweder unbemalt, oder in der selben gelbbraunen Farbe wie die innere Bordwand. Unbehandeltes Holz oben auf Deck scheint mir unwahrscheinlich, daher habe ich mich für das Standardschwarz entschieden.
Und nochmal mit aufgelegtem Rohr.



Passen tut´s auch.



Und wieder bin ich in die Großproduktion eingestiegen



(sollte ich jemals auf die Idee kommen ein Linienschiff zu bauen, gebt mir den Gnadenschuß!) Aber da stehen sie in krummer Reih und Glied.



Wo ich die Rohre herbekommen sollte war mir schleierhaft. Meine ersten Gießversuche fielen auf eine Art aus, die mich bestätigte, dass ich mich mit dem Metallgießen sicher noch weiter beschäftigen werde, um das einigermaßen zu lernen. Aber da ich
meine "Surprise" eigentlich schon noch in diesem Jahrzehnt fertigstellen möchte, kann ich darauf wirklich nicht warten. Immerhin habe ich die beiden vorhandenen Rohre mit einem Auge für das Broktau versehen und mal auf Schlitten montiert.



Der Herr ganz rechts scheint ja völlig entsetzt. Wenn er nicht aufhört zu quengeln, dann bau ich ihn auch zum Latrinennutzer um.



Erst letzte Woche hat mir FatOrk eine Bezugsquelle verraten und heut kam nun Herr Milton mit Papier (PAPIER??? Ihr macht mich fertisch!), aber da war das eh alles schon zu spät. Ich habe einfach die überzähligen Langkanonenrohre abgesägt und dann
wieder eine Mündung reingebohrt. Dann mussten noch die Auflagezapfen entfernt werden, ein dreiviertel Messingring als Auge drangepappt, Farbe druff und noch ein Stück Draht als Höhenverstellung (ich hab das Gewinde nicht gedreht, ich
alter Schlamper). Soweit ist das jetzt, es fehlt noch ein wenig Bemalungskosmetik. (Rechts zum Vergleich das "echte" Karronadenrohr).





Was krabbelt da auf meinem Schreibtisch? Ich seh überall schwarze Käfer!



Für die Takelung bin ich dann ich die Blockproduktion eingestiegen.



Von links nach rechts: so wie vom Stab heruntergesägt, kleingefeilt, gewachst und mit einem schwarzen Zwirn als Beschlag, um Haken einhängen zu können.



Auf diese Art bekomme ich die Dingers auf etwa 4 mm Größe, was m. M. noch ziemlich mächtig ist.



Tja und dann ...
Dann habe ich den Baubericht von Daniels Victory gefunden, den mir Roland wegen der Karronaden empfohlen hat. Dort durfte ich dann auch erfreut Sir Archibald kennenlernen ...

und bin erst mal schluchzend zusammengebrochen.
Unbemaltes Holz sieht eben doch viel schöner aus! Und man sieht diese Beschläge viel besser ... die ich eh nicht hinbekommen würde.
OOOOOOOOOOOOoooooommmmmm!
Nachdem ich michwieder gefasst habe, bin ich in mich gegangen und habe die Blockherstellung verbessert um die Teile wenigstens auf 3 mm zu bringen und sie trotzdem weniger murkselig zu machen und auch die Augbolzen für die Rückholtakel werden jetzt
selber und kleiner hergestellt



und das wird dann ein Weilchen dauern.

36

Dienstag, 9. Juli 2013, 00:30

Beachtlich!
Nur 2 Hinweise:
1) Kanonenrohre sind nicht grau, sondern schwarz!
2) Schwarze Lafetten gab es erst geschätzt ab 1820.
Damals waren die eher rot und zunehmend ocker.
3) Du hast völlig Recht, 32Pnd ist für eine Fregatte vielleicht zu gross;-)
lg
hms

37

Dienstag, 9. Juli 2013, 09:17

Ah, vielen Dank für die Hinweise. Dann bin ich mit meinen schwarzen Lafetten so etwa 10 bis 15 Jahre zu früh dran. Mal sehen, ob ich das noch ändern kann, ocker wär es dann wohl, wie es ja anscheinend auch auf den Gemälden ist.
Dass die Kanonenrohre in der Realität geschwärzt waren weiss ich. Aber dieser schwarze Glanzlack, den man auf Fotos von Victory und Co. sieht gefällt mir einfach nicht, das sieht mir irgendwie viel zu modern und nach gutkonserviertem Museumsschiff aus. Wenn die Dinger benutzt und heiß werden und dann wieder abkühlen (und Jack Aubrey ist ja ein Geschützdrillfanatiker) platzt Lack doch sicher schnell ab. Daher habe ich diese abgedunkelte Eisenfarbe gewählt, damit wenigstens noch ein bisschen der Metallcharakter rauskommt. Bei O´Brian gibt es auch irgendwo eine Stelle in der es um die langen Bronzeneuner geht: die seien,wie alles Metall auf Deck natürlich auch geschwärzt worden, aber die Polierwut der Seeleute hätte sie natürlich längst wieder metallisch erglänzen lassen. Irgendwie fühlt es sich so für mich richtiger an, aber noch ist nix entschieden. (Und diese Surprise ist ja der Fantasie von O´Brian entsprungen, beeinflusst von der Fantasie die sich Geoff Hunt davon gemacht hat und umgesetzt durch meine Fantasie ... in Deckung! Gleich werd ich philosophisch!)

38

Dienstag, 9. Juli 2013, 09:32

schwarz wäre da schon die richtigere farbe :)
guck dir mal die USS Constitution an, die schießen da auch noch häufig mit ein paar der Geschütze und die sind dennoch schwarz.
oder als Vergleich nimm irgend einen Revolver aus dem wilden Westen, schwarzer Lauf, 100 mal geschossen, schwarzer Lauf.
(oder die alte P1 der Bundeswehr - schwarz)
die halten schon die Farben

in Grau wirken die Geschütze was unecht zur Zeit, die Lafetten wären in Ocker dann ein schöner Kontrast.

aber wie du schon sagtest: es muss dir gefallen und mal von der Farbwahl ab, ist das echt ein schönes Schiff und tolle Geschütze :ok: :ok:
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

autopeter

unregistriert

39

Dienstag, 9. Juli 2013, 15:41

...da kommt der Uwe daher und macht endlich einmal die Kanonenrohre anthrazit, was meiner Meinung nach viel realistischer wirkt, und schon gibt es Kritik das die Dinger schwarz gehören.
Uwe, bitte so lassen!

Nur die Lafetten solltest du vieleicht ocker streichen.

:wink:
Peter

40

Dienstag, 9. Juli 2013, 16:56

waren die so?
bitte dann um verzeihung!
hatte das foto gesehen das die grau waren, vom rohr her, und schloss wohl falsch, stimmt das obere große foto ist eindeutig anders, war am handy zu schnell im tippen
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

41

Dienstag, 9. Juli 2013, 17:16

...da kommt der Uwe daher und macht endlich einmal die Kanonenrohre anthrazit, was meiner Meinung nach viel realistischer wirkt, und schon gibt es Kritik das die Dinger schwarz gehören.
Uwe, bitte so lassen!

Nein, die waren ganz bestimmt schwarz.
Ausnahme waren Bronze-Rohre. Die wurden aber seit der Mitte des 18. Jahrhunderts nicht mehr verwendet und nach und nach ausgewechselt.
Selbst auf der COnstitution wo die viel benutzt werden. Aber auch auf der Surprise in San Diego die doch sehr heruntergekommen ist.
https://myphotoscout.files.wordpress.com…s.jpg%3Fw%3D450
Die waren sicher schwarz.
Die Victory, das englische gepflegte Admiralschiff hat schwarze Kanonen.
Die Constitution, das amerikanische Action-Schiff mit ihren vielen Schiessübungen hat auch welche.
Und die Surprise, das etwas heruntergekommene Museumsschiff.
Nee, da glaube ich wirklich dass die Kanonen schwarz waren.
Bei den grossen Modellbauern von heute und früher und bei den Gemälden gibt es keine grauen Kanonen.
Ich glaube, diese Quellen sind schon glaubwürdig, gerade bei der Menge...
lg
hms

42

Dienstag, 9. Juli 2013, 19:12

Die Farben waren eigentlich alle damals anders als heute,
meistens nicht so "knallig" und sicherlich wohl auch nicht so haltbar.
Allerdings ist Ruß (Kohlenstoff) das einzige, was beim zermahlen schwarz wird.
Alles andere wird heller.
Da aber schon damals Ruß benutzt wurde, war das auch da schon ganz schön schwarz...
Was aber nicht den Umstand beleuchtet, dass es nicht Farbe, sondern Rostschutz war,
was die Mannschaften da auf die Kanonen aufpolierten.
Genauer: Öl mit Ruß.
Das Ganze hatte wohl die verschiedensten Namen und Zusammensetzungen,
aber es dürfte sich immer um diese beiden Hauptbestandteile gehandelt haben.
Da dieses Mittel nicht wie Farbe aufgetragen wurde, sondern eher als "Ölung" diente,
also recht sparsam aufgetragen wurde (ok, das ist damals nicht das selbe wie heute gewesen ;) )
Und somit etwas durchscheinend blieb, erhielt sich wohl erst mal der metallische Charakter.
Das Anthrazit ist also tatsächlich wohl näher dran, als klassisches Schwarz.
Dazu kommt noch eine leichte Verfärbung an heißen Bereichen, wie bei Eisen üblich.
Da kommt es aber dann auf die genauen Beimengungen im Guß an.
Fazit:
Es ist auf jeden Fall mindestens genau so stimmig in Anthrazit, wie in Schwarz!
Es sollte halt weder zu hell, noch zu dunkel ausfallen, wenn es historisch korrekt sein soll.

Dafür also den Daumen hoch! :ok:


lg,
Frank
Modellbau ist Kunst - und manchmal Sport - und darf niemals als Arbeit gesehen werden!

Im Bau: The 24-Gun Frigate Pandora 1:128 - RC
Im Bau: Schlepper Goliath - RC

autopeter

unregistriert

43

Dienstag, 9. Juli 2013, 20:03

Frank, DANKE!
LG
Peter

44

Dienstag, 9. Juli 2013, 20:43

wenn man ruß öl und rost nimmt als mischung, käme ein schwarz glänzend oder leicht bräumlich schwarz heraus oder halt ein metallisch glanz schwarz, wobei rost sicherlich drauf war, denn salzwasser und metall = rost :)
so kann man also munter rätseln was man haben will und eigentlich hat jeder recht.
hergeleitet aus einem dafi bericht im segelschiffforum
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

45

Dienstag, 9. Juli 2013, 21:41

Anthriziert hin oder her.
Muss also nicht ganz schwarz sein, aber hier ist es mir eindeutig zu hell.
Ich finde dass es sehr weit von schwarz entfernt ist und da Russ mit in der Farbe war müsste es dann eher ein metallisch-mattschwarz als in helldunkelgrau sein.
Wenn es Richtung grau tendierte denke ich dass es daran lag dass die Farbe nicht ganz denkte und dann muss es aber trotzdem dunkler sein, hier sieht's aus als hätte man die Farbe vergessen;-)
Hier ist es doch sehr hell.
lg
hms

46

Dienstag, 9. Juli 2013, 21:44

Ah, so hab ich mir das vorgestellt, eine richtig schöne Diskussion :smilie:
Der Hinweis auf die damals verwendeten Materialien und ihre Unterschiede zu heutigen Industriefarben ist natürlich sehr wichtig. Die moderne Präsentation schafft manchmal falsche Erwartungshaltungen. Die meisten Leute denken ja auch klassische Statuen seien in edlem Marmorweiß rumgestanden, in Wirklichkeit waren die Dinger quietschbunt bemalt, was das heutige Auge kaum erträgt. Nur ein Beispiel, ich sage nicht, dass das bei unseren Kanönchen genauso sein muss.
Inzwischen habe ich mich nochmal umgeschaut und kann zur allgemeinen Verwirrung noch Weiteres beitragen. Bei den Museumsschiffen finde ich alles von hochglanz (Plastik-) schwarz (Victory) über schwarz mit Metalleffekt bei der Niagara zu einem sehr dunklen aber auch metallisch glänzenden Anthrazit bei der Conny. Möglicherweise liegt der Unterschied bei den beiden letzteren nur an der verschiedenen Beleuchtung der Fotos, aber ein Metallcharakter ist immer erkennbar. Meine Karronaderohre wirken übrigens bei normaler Beleuchtung wesentlich dunkler als auf den hier vorgestellten Blitzlichtfotos. Auf einigen zeitgenössischen Drucken sind Karronaden auf dem Oberdeck sogar zeimlich hellgrau dargestellt. Natürlich fragt man sich, ob der Künstler da das darstellt was tatsählich war, oder das was das Publikum erwartet. Aber immerhin zeitnahe Dokumente.
Ich habe ein wenig rumprobiert auch mit den Lafettenschlitten. Wenn ich die gelb mach, dann wird aus meiner schönen Käfersammlung ein Wespennest! Neeeeee ... selbst mit einem wesentlich dezenteren Ockerton als dem bei mir verwendeten, das gefällt mir gar nicht. Realistischerweise wird man auch bei der notwendigen Bemalung der dem Wetter zugänglichen Holzteile auf vorhandene, leicht erreichbare Sachen zurückgegriffen haben, vor allem auf langen Einsätzen fern der Heimat. Öl/Fett und Ruß macht Sinn. Daher finde ich das Bordwandschwarz immer noch eine gute Wahl. Gestehen wir Jno. Aubrey Esq. eben zu, dass er fünf oder zehn Jahre seiner Zeit voraus war. Mit den Rohren werd ich noch ein wenig herum probieren und sie vermutlich noch etwas abdunkeln. (Warum eigentlich nicht mit Öl und Ruß über meiner Metallfarbe? Hey! Das wird versucht!) Schaun wir mal ob ich noch ein wenig rumkokeln kann, wenn die Herzallerliebste endlich schläft :D

autopeter

unregistriert

47

Dienstag, 9. Juli 2013, 21:53

Habe hier mal einen Link, den mir Milton in meinen BB reingestellt hat:
https://www.warshipmodels.com/~users/Jose…/Picture298.jpg
Sind die Kanonen hier wirklich schwarz?
Ich will das Thema nicht überreizen, aber ich glaube das wir alle was davon haben.
LG
Peter

48

Dienstag, 9. Juli 2013, 22:28

hat die surprise überhaupt echte geschütze? das ist ja mehr ein nachbau und irgendwie wirken die auf dem foto immer etwas merkwürdig :)
aber die farbe ist mehr rostig siffig grau braun schwarz :)

nebenbei findet man hier
https://www.segelschiffsmodellbau.com/
das rezept mit dem man früher die geschütze anmalte (anmeldung erforderlich)

und diese infos hier sind echt mal klasse, immerhin bin ich nur deshalb überhaupt auf die idee gekommen danach zu forschen :ok:
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

49

Mittwoch, 10. Juli 2013, 11:06

Ich habe meine Meinung zur Geschützfarbe gesagt.
Ich kann auch immer weiter darauf beharren, aber das bringt nichts.
Möglicherweise haben die Grauvertreter ja Recht, obwohl auf den alten Gemälden die Kanonen immer schwarz sind. Da diese aber fast immer Prestigemalerei (d.h. ohne Alterungsspuren usw) waren bringen die uns auch nicht weiter.
Wenn nicht gleich einer eine Zeitmaschine baut können wir uns noch ewig streiten.

Mein Vorschlag wär dass du die Lafetten ocker streichst und dann guckst ob du graue Rohre auf ocker Lafetten schön findest, sonst machst du die auch schwarz.
lg
hms

50

Mittwoch, 10. Juli 2013, 11:27

Um mal was zu meiner Farbgebung zu zeigen, stell ich mal ein Bild meiner Pandora ein.

Da sind die Kanonen auch nicht wirklich schwarz.
Weder die Farbe der Kanonen, noch die Bordwand ist schwarz sondern etwas heller.
Auch das Gelb ist extra in einem etwas helleren Ton gemischt,
so dass es eher dem damaligen ocker entsprechen dürfte.
Ich finde, so sieht es viel realistischer aus, als mit kräftigen Farben, oder?



Und mal ehrlich...
Sieht man, wenn man da hinschaut wirklich den großen Unterschied?
Auf einem Gemälde würde man das als Schwarz bezeichnen, oder?
Und genau deshalb ist etwas heller die realistischere Farbe.
Schwarz wirkt unecht und etwas nach Spielzeug, finde ich.

lg,
Frank
Modellbau ist Kunst - und manchmal Sport - und darf niemals als Arbeit gesehen werden!

Im Bau: The 24-Gun Frigate Pandora 1:128 - RC
Im Bau: Schlepper Goliath - RC

51

Mittwoch, 10. Juli 2013, 11:49

So, die Herren:
Streiten will sich doch keiner. Meinungsaustausch ist das Stichwort und der klappt doch wunderbar.
Ich habe gstern nacht, wie angedroht noch ein wenig rumgekokelt, Ruß produziert und anderes ausprobiert. Hier mal ein paar Ergebnisse, die ich heute morgen auch mal in Naturlicht und ohne Blitz fotografiert habe.
Von rechts nach links, sorry von steuer- nach backbord: Ruß und Ölauftrag über der ursprünglichen Bemalung (handelsübliches Sonnenblumenöl, das gute Olivenöl behalt ich für andere Zwecke), Tempera über der ursprünglichen Bemalung, Tempera mit Öl gemischt über der ursprünglichen Bemalung und ganz links nochmal unverändert meine bisherige Farbe.

Tempera fällt aus, das wird zu matt. Mit Öl isses etwas besser aber auch kein Brüller. Öl und Ruß gefällt mir, wel das Metall dann durchschimmert, aber es wird etwas krümelig.
Ich hab dann nochmal angemischt und kam zu folgendem Ergebnis:

Ich bitte das geschätzte Publikum um seine fachkundige Meinung.
Da ich die Dinger sowieso wieder auseinandernehmen werde, wegen der kleineren Ringe und um die Rohre zu säubern etc. ist sowieso wieder alles möglich.

52

Mittwoch, 10. Juli 2013, 11:51

Schwarz wirkt unecht und etwas nach Spielzeug, finde ich.
Oder nach Museumsschiff:-)
Aber Russ ist schwarz.
Ich kann mir vorstellen dass frisch bemalte Kanonen schwarz waren und dann etwas verblichen, und das unregelmässig.
Allerdings müsste da dann auch Rost usw sein...
lg
hms

53

Mittwoch, 10. Juli 2013, 11:55

Sieht man, wenn man da hinschaut wirklich den großen Unterschied?

Nein.
Von rechts nach links, sorry von steuer- nach backbord: Ruß und Ölauftrag über der ursprünglichen Bemalung (handelsübliches Sonnenblumenöl, das gute Olivenöl behalt ich für andere Zwecke), Tempera über der ursprünglichen Bemalung, Tempera mit Öl gemischt über der ursprünglichen Bemalung und ganz links nochmal unverändert meine bisherige Farbe.

Mein Favorit: 1. und 3 von rechts...äh Steuerbord.
lg
hms

54

Mittwoch, 10. Juli 2013, 21:46

Zitat

Schwarz wirkt unecht und etwas nach Spielzeug, finde ich.


da kann ich mich ganz und gar nicht anschließen. nicht jeder der ein schiff schwarz malt sieht es als spielzeug oder läßt es gern so beizeichnen ;)
schwarz bleicht aus an modellen, und wird mit der zeit heller und abgeschabter. verwende immer schwarz, und das passte immer, und möchte bemerken das teerschwarz eine übliche farbe damals war...
---
das reicht dann aber auch dazu

deine geschütze sehen klasse aus,
das letzte dunklere gefällt mir!
und :respekt: dafür das du dieses experiment gemacht hast! darauf war ich echt gespannt, und man sieht ja auch die guten ergebnisse!
zum ersten bild
(von rechts: 1 und 3) :)
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

55

Mittwoch, 10. Juli 2013, 23:12

und möchte bemerken das teerschwarz eine übliche farbe damals war...

Ja, ganz gerne bei der Bemalung von Holzwänden benutzt, aber Teer war damals nicht schwarz!
Auch das stehende Gut war geteert und es war trotzdem längst nicht schwarz.
Es gab nur Russ. Und das wurde gerne mit in den Teer reingemischt um es dunkler zu machen.
lg
hms

56

Donnerstag, 11. Juli 2013, 09:33

und wieder was gelernt :)
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

57

Donnerstag, 11. Juli 2013, 10:44

Schau Mal bei Dr. Dafis Victory and Beyond rein. Der macht geteerte Taue und die sind weeeeit von schwarz entfernt.
Teer war damals einfach noch nicht so dunkel wie heute. Es gab nur eine Farbe die richtig schwarz war, und das war Russ.
lg
hms

58

Donnerstag, 11. Juli 2013, 11:17

nicht jeder der ein schiff schwarz malt sieht es als spielzeug oder läßt es gern so beizeichnen

Gemeint waren hier im Kontext die Kanonen.
Vor allem die immer wieder gesehenen glänzend tiefschwarzen Teile,
die ja mit Sicherheit von der Optik dann nicht zu Teerschwarz bemalten Schiffen passen.

Wie Hamilton es ja auch schon schrieb, Teerschwarz ist viel heller als das Schwarz, das wir heute kennen.
Vor allem als Rostschutz mit Eisenoxyd (Rost) ist es dann doch eher matt und sicher nicht glänzend.
Das verleiht den Kanonen dann schon ein ganz anderes Aussehen.

Vielleicht sollte man sich auch klarmachen, das der Begriff "Teer" heute meist aus dem Straßenbau bekannt ist,
früher aber mehr so etwas wie "Rohöl" war.
Dann wird die Färbung von "Teer" mit Ruß zu einem dunkler färbenden Dicköl verständlich.


lg,
Frank
Modellbau ist Kunst - und manchmal Sport - und darf niemals als Arbeit gesehen werden!

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59

Donnerstag, 11. Juli 2013, 11:36

deine kanonen sind aber auch lack-schwarz
RC: The 24-Gun Frigate Pandora 1:128 - Ein nach Plänen aus Holz gebautes, segelfähiges RC-Schiff
und dann mit mattlack überlackiert nachdem wir alle meckerten :) (oder es war dein plan zu beginn an, ok, :D )
dadurch entsteht dann dieser leicht hellere effekt
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

60

Donnerstag, 11. Juli 2013, 11:51

(oder es war dein plan zu beginn an, ok, :D )

War von Beginn an so geplant.
Wenn ich mich recht erinnere, kam der Glanzlack nur zum glätten der Oberfläche zum Einsatz.

lg Mickey
Im Bau: Black Pearl
Im Bau: H.M.S. Triton

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