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Mittwoch, 10. April 2013, 12:26

Groupbuild: "As Times goes by", Plastikschiffe verholzen und altern

Auf Schmidts Anregung eröffnen wir gemeinsam einen kleinen Group-Build-Baubericht zum Thema Plastik verholzen und altern.

Sowohl in seinem "Soleil Royal à la Parisienne"-Bericht wie in meinem "By the Deep 17"-Tread ist ein guter Teil dem Ausprobieren von Oberflächentechniken gewidmet, wenn auch mit sehr unterschiedlichen Zielen, so denke ich doch, diese Details hier in einem Orte zusammengefasst, erleichtert den Vergleich der verschiedenen vorgestellten Techniken und Resultate.

Plastik: Soleil Royal à la Parisienne
Sonstige: By the Deep 17

Und ich bin überzeugt, dass bestimmt der eine oder andere auch noch was dazu beitragen könnte :-)

Lieber Gruß, Daniel und Schmidt
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
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2

Mittwoch, 10. April 2013, 12:39

Um Plastikschiffe zu verholzen, habe ich bisher meistens eine Axt oder einen Hammer verwendet. :abhau: :abhau: :abhau:

LG
Sergio
In der Werft : Revenge 1577
Fertig : Avalon

3

Mittwoch, 10. April 2013, 12:49

Für mein kleines Seitenprojekt habe ich etwas zum Altern von Schiffen recherchiert.

Normalerweise stellen wir die Schiffe ja am liebsten in einem neuwertigen und frisch gestrichenen Zustand dar. Mutige Zeitgenossen wagen sich an fast wrackähnliche Erscheinungsformen. Ich denke aber, dass die Erscheinung eines normalen Schiffes irgendwo dazwischen lag.

Grund genug, mal wieder etwas genauer hinzuschauen. Ich habe hier drei Schiffe ausgesucht, die im Web gut dokumentiert sind.

Zuerst die Neptune in Genua (Google pictures: Neptune/ship/genova), heller Holzrumpf
https://www.flickriver.com/photos/jarmi7d/5044918333/
https://www.flickriver.com/photos/peer_gynt/7655543406/
https://www.wanderingoverland.com/?p=855
https://photo.remgo.com/galeone-neptune/
https://www.flickr.com/photos/peer_gynt/8033111211/
https://en.wikipedia.org/wiki/File:Genov…co-DSCF7741.JPG
https://en.wikipedia.org/wiki/File:Genov…co-DSCF7743.JPG
https://en.wikipedia.org/wiki/Neptune_(galleon)

Herrlich der Vergleich zwischen frisch gestrichen und vernachlässigt. Schön zu sehen wie in geschützten Bereichen wie unter den Rüstbrettern der Zustand besser ist und exponierteren Stellen wie unter dem Cathead die Oberfläche schlimmer ausschaut. War dies bei seegängigen Schiffen auch so deutlich oder ist dies ein Hafeneffekt? Aber auch die alten Schiffe lagen längere Zeiten in Häfen fest, waren im Winterschlaf oder in ordinairy.

Dann die Götheburg (Google: Gotheburg, ship), dunkler Holzrumpf
https://www.flickr.com/photos/maskofchina/311861497/
https://www.lemback.com/the-swedish-ship-gotheborg/
https://viktordonovan.blogspot.de/2011/0…gothenburg.html
https://www.lifeinnorway.net/wp-content/…/goteborg13.png
https://foto.arcor-online.net/palb/alben…63266666630.jpg

Ähnliche Effekte, durch die dunkle Farbe aber nicht so deutlich. Lustig die frischen Scheuerspuren an den Berghölzern.

Und die HMS Surprise (Google: surprise, rose, san diego), gestrichener Rumpf
https://www.panoramio.com/photo_explorer…sc&user=2074768
https://www.flickr.com/photos/arejay/165878016/
https://photos.lomara.org/index.php/camera/sandiego/100_0825
https://www.flickr.com/photos/seaveyfami…30447/lightbox/
https://palmer-sandiego.us/graphics/HMSSurpriseQtrbow800.jpg
... und meine Lieblinge:
https://xpda.com/junkmail/junk163/pict9071.jpg
https://xpda.com/junkmail/junk163/pict9072.jpg

Auch hier kann man über die Erscheinung gut auf das Aufnahmejahr des Bildes schließen ;-)
Der Unterschied zwischen frisch gestrichen und zerfleddert ist riesig.
Man erkennt ausgeblichene Farbe, Rostspuren, abgeplatzte Farbe, Ausbesserungen, Algen auf der Wasserlinie und so weiter ...

Und nicht zu vergessen: Schiffe wurden über einen längeren Zeitraum gebaut, in dem das Holz schon gealtert war. Also sollte auch auch auf "brandneuen" Schiffen keine frisches Holz großflächig zu sehen sein. Reperaturen sollten dementsprechend schon gut sichtbar sein, allerdings weniger das Plankenpatchwork, das so gerne für das Bemalen von Planken von Plastikschiffen verwendet wird.



Lieber Gruß, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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4

Mittwoch, 10. April 2013, 13:04

Für meine Farbversuche habe ich in guter schmidtscher Tradition einige Resingüsse hergestellt, um Effekte vergleiche zu können, ohne sie schon wieder überarbeitet zu haben.

Also Farbpröbchen gemacht, hier in mild-gedraked© also Drakes Plakavarianten in der abgeschwächten Form.



Sieht spektakulär aus, aber viel zu wüschd für meine Vorstellung :-)


Danach die ersten Lernfelder:

Hier geschippboyd (danke für den Tip!) mit Kasslerbraun und Feuerzeugbenzin rechts dicker und links dünner angemacht. Sehr schöner Einstieg, selbst nassinnass kann man die Unterkanten gut durch dickere Farbe betonen,



Und hier noch ein Lernfeld des Drakens - Oh heilige Ungeduld, war ich beim ersten Schritt wieder zu schnell mit Wischen. Hätte die Farbe viel besser antrocknen lassen sollen. Bei diesen Tests hatte ich sogar zwei Farbschichten drauf, erst eine deunkelgraue Soße für die Tiefen und dann noch eine Farbschicht (drei Varianten) drauf. Kommt schon besser als die ersten :-)



------------------

Danach die Teile weiter entschärft indem eeeeeeeerst nach Trooooooooooooooocknung und weiterem Wischen, zweimal Plaka in unterschiedlichen Heftigkeiten ...





... und einmal Feuerzeugöl auch in zwei Versionen, in der Erscheinung weniger verratzt.



Sieht schon wieder gaaaaaaaaaaanz anders aus.

------------------

Sieht aber noch zu sehr nach dreckigem Dielenboden aus. Eigentlich darf sich kein Schmutz in den Ecken und Kanten sammeln, wir sind ja auf sauberer See. Kohlenstaub war in der Regel auch keiner vorhanden (Die explizieten Dreckstellen kommen dann noch später)



Noch weiter entschärft in der Farbgebung hier die Rohlinge für einmal Biene Maya und einmal 1780. Die Öltechnik habe ich für mich in diesen Test eingestellt, mit der Plaka komme ich wunderbar zurecht und die stinkt nicht ganz so sehr ;-)

Aber mit den Öllasuren geht ja Schmidt höchst meisterlich um :-)

So lieber Gruß, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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Mittwoch, 10. April 2013, 15:22

Hübsch, hübsch;-)
Warte auf mehr!
lg
hms

6

Mittwoch, 10. April 2013, 17:31

Ich kann die Überschrift ja durchaus entziffern, aber ich möchte nur gerne noch mal auf Nummer sicher gehen: Ihr redet hier von PLASTIK? In Maßstäben von 1:klein bis 1:winzig, verstehe ich das richtig???

Wahnsinn ... Also wenn ich da ein wenig Wissen abstauben kann freue ich mich riesig. Ich bin sehr gespannt, was da alles zusammenkommt.

Viele Grüße vom Uli, der gerade seine erste Alterung eines LKW-Modells durchführt, und die Ladefläche nicht fabrikneu darstellen mag ;)
Aktuell im Bau:
Krupp Titan SWL 80 von Revell
1969 Ford Talladega von AMT/Ertl

Zuletzt erfolgreich fertiggestellt:
Citroen 2CV Charleston von Revell

7

Freitag, 12. April 2013, 23:37

So und weiter geht das Gesuppe :-)



Der Zwischenstand war immer noch wüscht, obwohl schon zweimal reduziert.
Das sind die Mitspieler: verschiedene Töne der Plakafarbe, ein breiter Pinsel und eine Süßigkeitenschale zum Mischen ...



... mit dem Pinsel Feuchtigkeit auftragen und mit Pfeifenreiniger, Q-Tip oder Papier wegwischen, dann wieder sehr verdünnte Plaka drüber, guuuuuut antrocknen lassen und notfalls wieder wechmachen.



Mittlerweile noch weiter entschärft, nähern sich die beiden immer mehr an.



Dann die Speigatts betont, das Dunkle weniger als Schmutz, sondern als diesen dunklen Stockflecken, die bei regelmäßiger Drecksfäule entssteht. NAja, ein bisschen Schmutz war bei den Speigatten bestimmt dabei ;-)



Und hier die beiden Tests im Vergleich.



Grüßle, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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8

Freitag, 12. April 2013, 23:50

Hallo Daniel, ich bin von euerer "Versuchsreihe" hellauf begeistert und verfolge sie mit Spannung, denn ich habe auf Halde noch von Zvezda die "Black Swan" in 1/72 liegen, die ich zu einen norddeutschen handelssegler aus den 30/40ger Jahren des 18. Jahrh. umfixen will, sozusagen "Schwan von Wismar" oder "...Danzig" oder "...Greifswald", da kann ich von eueren Versuchen mit Sicherheit noch profotieren. Aber eine Frage hätte ich noch: Muss die Plakafarbe nicht noch irgendwie fixiert werden oder hält sie wie die Humbrol- oder Ölfarben?
der interessierte Hagen
Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt.
Naturgewordene Planken
sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt
und weitet unsere Gedanken!
Joachim Ringelnatz

9

Freitag, 12. April 2013, 23:53

Bisher überraschend griffstabil :-)

Die Finger sollten halt nicht zu schwitzig sein.

Ich glaube Drake macht noch immer Mattlack drüber, wenn ich mir das sparen könnte wäre das toll.

Gruß, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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10

Samstag, 13. April 2013, 16:13

Ich bin leider noch nicht so weit, meine SR-Schnitten zeigen zu können, sorry. Ich experimentiere noch mit Methoden, die Farbtrennkante zwischen gelbem Rumpf und schwarzem Barkholz zu optimieren.

Daniel, ich finde, das geht schon weit in die richtige Richtung. Sehr weit!
Einen Überzug mit Mattlack wrde ich auf jeden Fall vorsehen. Du müsstest einmal bei mir in der Werkstatt vorbeikommen, um sehen zu können, wie hauchhauchdünn der Überzug nur sein muss, um Schutz und einen einheitlichen Glattgrad zu gewährleisten.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

11

Samstag, 13. April 2013, 16:23

Die Plakafarbe hält überraschend gut, wenn sie erstmal abgebunden hat. Allerdings: Bei viel Fingerkontakt und speziell auf den erhabenen/exponierten Stellen wird sie blasser und manchmal entschwindet sie dort auch wieder ganz. Zur Sicherheit, aber auch vor allem wegen der homogenen Oberfläche versiegele ich sie tatsächlich zumindest am Rumpf (und nur dort!) mit mattem Acryllack. An den Aufbauten, Masten etc. ist mir das zu aufwändig und eigentlich meist auch nicht nötig. Wenn es glänzende Stellen z.B. von Klebstoff gibt, schmicnke ich die gezielt mit dem Pinsel und etwas matten Acryllack weg oder ich geh sogar nochmal vorsichtig mit Plakawasser drüber, das hilft oft schon, da es die Stelle leicht mattiert.

Schöne Studie! :ok:

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



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Samstag, 13. April 2013, 17:06

Jetzt habe ich vielleicht doch was zum Zeigen.

Hier zuerst das Verfahren zur Herstellung einer SR-Schnitte:



Ich habe dann zwei Abgüsse gemacht. Hier zunächst die Stationen des unbehandelten:





Das Gelb wirkt natürlich zu knallig und "modern". Klar, es ist ja auch erst die Grundierung für die anschließende Lasur mit Ölfarben.

Und hier die Schnitte, der die Maserung fast (!) vollständig heruntergeschliffen ist. Zusätzlich sind die Kanten der Barkhölzer deutlich abgerundet worden:







Der Makro zeigt, inwieweit der Rumpf bei Schnitte 2 jetzt glatt und abgerundet ist. Ich bin dabei mit dem Scaler deutlich zu unvorsichtig umgegangen bei dem Versuch, die Farbtrennkanten zwischen Gelb und Schwarz deutlicher und tiefer zu machen. Das Prinzip ist sicher sinnvoll, bei der Ausführung sollte ich allerdings eine Lupe aufziehen und vor allem ruhige Hände haben. (Die habe ich momentan nicht, weil ich heut Morgen die Terrasse gekärchert habe; und davon zittern mir immer noch die Hände.)

Schmidt
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13

Samstag, 13. April 2013, 18:59

*Freude*

Die Trennlinie ist gut, einfach mit Ink volllaufen lassen und es sieht gut aus.

Lieber Gruß, Daniel
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14

Sonntag, 14. April 2013, 23:02

Sodele, viel geht gerade nicht, aber zumindest die Scharniere sind dran und ein neues Bild :-)



Guats Nächtle, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



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Sonntag, 14. April 2013, 23:07

Es wird, Daniel, es wird. ^^

Lässt Du die Scharniere noch rosten und etwas Rost die Bordwand herunter laufen?
Ist wäre dass dann schon 2 much?
Ab einem gewissen grad dürfte das doch für die Navy auch ein overkill an verwitterung sein, oder?

Gruß Mickey
Im Bau: Black Pearl
Im Bau: H.M.S. Triton

16

Montag, 15. April 2013, 11:09

Ich kann jetzt auch etwas zeigen.
Hier zunächst eine Nahaufnahme der unbearbeiteten SR-Rumpfschnitte:



Die Lasur mit Schmicke Lasurbraun bringt die "Maserung" sehr "schön" zur Geltung. Nun sind sich ja zumindest einige der hiesigen Herren (und Damen?) darin einig, dass SO kein Schiff des 17. oder 18. Jahrhunderts ausgesehen hat. Gut gemeint, Firma Heller, und es IST ja auch eine Attraktion, einen Plasterumpf dermaßen rustikal "hölzern" aussehen zu lassen. Aber es trifft kaum das Aussehen der Originale, geschweige denn das des Modells in Paris, das ich nachahmen möchte.

Hier jetzt die geschliffene Rumpfschnitte im lasierten Zustand:



Wie schon gesagt: Mit dem Scaler muss ich unbedingt vorsichtiger umgehen. Zudem merkt man der Lackierung an, dass mehrfach überlackiert und ausgebessert wurde. Und schließlich bringt die Makroaufnahme Dinge ans Licht, die sonst unsichtbar bleiben. Dennoch denke ich: Die Richtung stimmt. Die "Maserung" wird jetzt durch die Strichführung substituiert. Hier kann man natürlich noch mehr machen; mir ging es jetzt aber noch nicht um die Details.

Daniel, was Du zeigst, kann gefallen. Mir persönlich sind die "wärmeren" und "körperlicheren" Töne der Ölfarben angenehmer. Man kann mit der Öllasur, denke ich, auch besser "Struktur" machen; die Öllasur "läuft" besser und ist besser zu beeinflussen. Aber das ist natürlich letzten Ende immer Geschmackssache.

Ich habe jetzt eine SR-Schnitte mit einem just auf der Intermodellbau erworbenen neuen Scaler etwas sorgfältiger vorbereitet, dabei die "Maserung" der Barkhölzer etwas weniger reduziert. Das Ergebnis kommt demnächst.

Schmidt
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Montag, 15. April 2013, 18:22

dear ET,
ich habe in diesem Fred ja noch noch nicht viel gepostet aber schaue die ganze zeit gebannt zu!
and you know what.....I :love: what I see!
dafinismus heisst ja vor allem AUSPROBIEREN und neues wagen!
von daher ist das der dafinismus, den ich erwarte!
würde die teile mal gerne in natura sehen!
LG das schnitzel

18

Montag, 15. April 2013, 18:40

Mein liebes rotglühendes Bös-Zwillingchen,

die Teile sind noch transportabel, ein Stückchen Apfelkuchen könnte mich dann auch bewegen, sie während eines konspirativen Treffens aus der Tasche zu zeihen ...

Liebes Grüßle, Dein Et
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19

Montag, 15. April 2013, 18:43

Noch ein bisschen Hintergrundarbeit.

Helligkeit ist fotografisch immer schlecht festzuhalten. Tendenz ist bei meinen Versuchen aber schon, nicht zu dunkel zu werden, "paid with bright rosin" ist die häufig gemachte Farbangabe, zeitgenössische Bilder und Modelle zeigen einen hellen Anstrich. Wenn ich es richtig interpretiere, kann es sein, dass dies ein lasierender und kein voll deckender Farbanstrich war. Kolophonium wird auch für Geigenlacke erwähnt.

Die Quellen nennen für den Anstrich "Rosin" and "Turpenitine", also Kolophonium und Terpentin. Wenn ich es recht verstehe, wird aber beides aus dem gleichen Grundstoff, dem Kiefernharz o.ä. gewonnen. Heißt dies, dass noch ein Füll-/Farbstoff dazukam? Nach den Bildern zu urteilen, könnte da noch ein Aufheller drin gewesen sein ?!?

https://de.wikipedia.org/wiki/Terpentin
https://de.wikipedia.org/wiki/Kolophonium

Hier zeitgenössische Modelle, interessant der Bereich zwischen Barkholz und Zierstreifen.
https://collections.rmg.co.uk/mediaLib/6…68380/large.jpg
https://collections.rmg.co.uk/mediaLib/5…41666/large.jpg

Einige zeitgenössische Bilder
https://collections.rmg.co.uk/mediaLib/4…84826/large.jpg
https://collectionsonline.nmsi.ac.uk/det…65421&t=objects
https://collectionsonline.nmsi.ac.uk/det…65431&t=objects

Hirer einige weitere Bilder, die Blue Ensign liebenswürdiger Weise für mich im MSW rausgesucht hat
https://www.bbc.co.uk/arts/yourpaintings…e-stocks-173292
https://www.bbc.co.uk/arts/yourpaintings…val-snow-173093
https://www.bbc.co.uk/arts/yourpaintings…t-breeze-173091
https://www.lanefineart.com/component/vi…ges.tpl/70.html
https://www.bbc.co.uk/arts/yourpaintings…calm-sea-173289

Gruß, Daniel
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20

Montag, 15. April 2013, 19:08

röschörsche vom feinsten!
the bad Z

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Montag, 15. April 2013, 19:29

@ Schmidt

Beim zweiten Teststück sieht man wieder, wie wichtig Struktur in der Oberfläche für diese Technik ist. Grobes Schleifpapier ist hier wahrscheinlich schlecht anzuwenden, wegen der vielen Stufen im Rumpf.

Andersrum darf man nicht vergessen, dass wir hier Makrofotografien am Bildschirm betrachten. Wichtig ist, wie es im Original aussieht, da muss die Erscheinung stimmig sein.

Lieber Gruß, ich freue mich schon auf die nächsten Tests, Daniel
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Montag, 15. April 2013, 22:14

Servus Daniel, :wink:

verfolge gespannt, was Du uns da so zeigst bzw. wirst. Ichk denke, dass man aber nicht unbedingt mit Ölfarbe arbeiten muss, um eine ähnlichen Effekt heraus zu arbeiten.... mit eine Mischung aus Grundieren, Brushen und Washing kann man auch einige Effekt und gediegene Farbtöne mittels Email bzw. Aqua Color erzielen. Aber was Du hier vorführst ist schon allererste Sahne!!!!

:respekt: :respekt: :respekt: :respekt: :respekt: :respekt: :respekt: :respekt: :respekt:


Grüße,
Yogibär
:ahoi:
... "Is mir egal - was schwimmt und nicht Quack macht: Versenken!!!" ...

23

Dienstag, 16. April 2013, 10:22

Nur als kleine Erinnerung: Daniel macht nicht in Öl. Schmidt (moi) tut es.
Es wäre sehr schön, wenn Ihr in den Kommentaren dazwischen unterscheidet, damit der jeweilige Exprimentator die Kritik erkennt, die ihm gilt.
Danke!
Ölschmidt
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24

Dienstag, 16. April 2013, 10:41

Mea culpa maxima! :pfeif:

Das Lob mitsamt Bewunderung steht weiterhin, und gilt natürlich für Euch beide.



Grüße,

Yogibär

:ahoi:
... "Is mir egal - was schwimmt und nicht Quack macht: Versenken!!!" ...

25

Dienstag, 16. April 2013, 12:05

Hallo Schmidt,

vielleicht habe ich da auch zu beigetragen. In Post 4 sind auch einige Versuche mit Öl und Feuerzeugbenzin à la Shipboy zu finden. Diese hatte ich aber danach zur Seite gelegt, da ich mit der Plaka mit meiner stufenweisen Arbeitsweise besser zurechtkam.

Lieber Gruß, Daniel
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26

Dienstag, 16. April 2013, 12:41

Vielleicht solltest Du noch einmal eine halbe Stunde für Öllasur mit anderer Verdünnung verwenden. Ich kenne mich mit dem Feuerzeugbenzin nicht aus, halte es aber für sehr dünnflüssig. Schmincke Rapid Medium ist ölig und lässt starke Strukturierung der Oberfläche zu. Gegen Ende der Woche kann ich vielleicht meinen dritten Versuch zeigen.
Ein Wort zu den Triefnasen aus Speigatten. So richtig kann ich an die nicht glauben. Wenn da dauernd Salzwasser drüber wischt? "Realistisch" finde ich hingegen das Verschwinden ALLER Farbe durch Salzwasser, insbesondere am Bug. Da ist freilich ein Meister gefragt!
Schmidt
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27

Dienstag, 16. April 2013, 17:30

Ich denke bei den schwarzen Marken erst in zweiter Linie an Schmutz, eher an den ekeligen schwarzen Schimmel, der sich auch gernee in Duschen einschleicht.

Die Schiffe waren ja nicht die ganze Zeit komplett nass, Hafen, Flaute, Schönwettersegeln. Was aus den Gatts kam war bestimmt nicht immer reines Seewasser. Und wenn der kleine schwarze Dreck erst Mal in der Fuge und Holz sitzt, dann bekommt man den ehrfahrugsgemäß schlecht weg. Normalerweise ist dies ja keine tiefgehende Fäule sondern nur an der Oberfläche.

Interessanter Weise sind auf dem berühmten Gemälde von Monamie Swaine der Vic im Zustand von 1765 (bzw. später, sie lag ja erst Mal rum) auf den Seiten Streifen zu sehen, die ziemlich genau den Abständen der Speigatts entsprechen. Auch dieses Bild war für mich eine Referenz für das Farbspiel, künstlerische Freiheit hin oder her. Wenn man die Bilder der Neptune weiter oben anschaut, kommt dies aber in die richtige Richtung. Hier ein Scans des Gemäldes, etwas dunkler gemacht, um die Streifen besser sehen zu können.



Nochmals zurück zur Neptune in #3: Man sieht schön die Unterschiede zwischen Link 1 frisch gestrichen, Link 2 schon mehr verblichen, in 3 schon recht übel und in 5 schön wüscht. Irgendwann kommt dann der Punkt, wo das Holz dann komplett blass und uniform wird oder wie bei der Neptun wo sich das schwarze Zeuchs sogar an den Flanken des Rumpfes breit macht.

Hier noch einige andere Bilder mit verschiedensten Hölzern und Lacken. Immer das gleiche Prinzip: An geschützten Stellen ist die Farbe noch besser erhalten, in ungeschützten das Holz schon verblichen, alle Nägeln, Kanten und Rinnsalspuren zeichnen sich ab.









Hier hatte das Holz mal einen Schutz erhalten, der in den geschützten Bereichen noch erkennbar ist








Nach langer Zeit sieht man dann kaum noch Unterschiede.




Und hier etwas alte Farbe mit Rost ...








Grüßle, Daniel

PS: Öllasur probiere ich gerne weiter aus - ich hab ja noch ein Teil extra dafür rumliegen :-)
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28

Dienstag, 16. April 2013, 17:41

....so speaks the shadowman!
beeindruckend auch dein einsatz! schimmel in der dusche züchten, das ist gelebter dafinismus!
aber so ist das eben, wenn man nicht ALLES gibt, sind die modelle alle nichts!
doof, das ich täglich bade!!!!!
LG der bademeister

29

Sonntag, 21. April 2013, 11:58

Also weiter im Text ...

Die Ankerscheuer angesetzt ...



... und geschaut, dass die andere Hälfte der Doppelbaustelle nicht vergessen wird. Also grundiert, verbienemajat und dank Schmidts Versuchen mich dran erinnert, dass da Struktur sein sollte. Also mittels des Streifens eines Beschriftungsgerätes als Schablone und Führung die Planken nachgraviert ...



... und in dem unteren etwas braunschwarze Brühe reinlaufen lassen. Oben die saubere Version zum Vergleich.



Dann neue Eisenklammern gegossen ...



... und etwas nachgesifft.



Hier dann etwas Rost noch zu den Eisenteilen und einige Lackabplatzer, wie man sie heute auch am Schiff in P. findet.



Etwas heftig? Das geht noch anders. Nach Monaten Blockadedienst sah das bestimmt noch besser aus.

Und hier sowieso mein Lieblingsüberaschungsbild: https://xpda.com/junkmail/junk163/pict9072.jpg

Liebes Grüßle, Daniel
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30

Sonntag, 21. April 2013, 13:04

Wunderschön!
lg
hms

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