Hallo miteinander,
ich möchte Euch hier einen Baubericht vom neuen Revell Modell liefern. Der Bausatz wurde mir freundlicherweise von der Firma Revell in Bünde zum Bauen zur Verfügung gestellt, bei der ich mich auf diesem Wege herzlich bedanken möchte.
Für mich ist es die Baunummer 25, was Modell-U-Boote angeht, aber das erste in diesem Maßstab. Der größte Teil der Vorgänger ist im Maßstab 1:350 und ein paar im Maßstab 1:144 gebaut. Neu war für mich die Vierteilung des Rumpfes, die mich dann auch einige Zeit des Überdenkens gekostet hat. Mehrere Trockenpassproben gingen dem voraus. Die Frage war: Folge ich dem Bauplan und verklebe zunächst die beiden vorderen Teile, also vordere Oberschale mit vorderer Unterschale, um dann mit den beiden hinteren Rumpfteilen genau so zu verfahren und dann den gesamten Rumpf in der Mitte zusammen zu kleben oder mache ich es anders? Ich machte es anders, weil es günstiger erschien, zwei etwa 50cm lange Teile fluchtend auszurichten, als zwei nur 7cm lange, das ist nämlich der Halbmesser des Rumpfquerschnittes. Da die Bauteilränder nicht absolut eckig, sondern leicht abgerundet waren, musste die entstehende Verbindungsfuge mit etwas Spachtelmasse verfüllt werden. Der Erfolg gab mir recht, denn ich hielt nach der Verbindung zwei Rumpfhalbschalen, ohne Versatz an den Klebenstellen und die sich auch exakt zusammen fügen ließen, in Händen.
Exkurs: Verbindungen zwischen Polystyrol und Polystyrol mache ich übrigens grundsätzlich mit Ethylacetat. Man hat den Vorteil, dass man die zu verbindenden Teile genau ausrichten und fixieren kann. Danach gibt man mit einem feinen Pinsel das Ethylacetat an die Nahtstelle, was sich wegen seiner Dünnflüssigkeit durch die Kapillarwirkung zwischen die Bauteile zieht. Da Ethylacetat sehr flüchtig ist, erhält man bereits nach kurzer Zeit eine haltbare Verbindung. Stärker belastete Verbindungen lasse ich aber immer über Nacht 'ablüften' und kann sicher sein, dass sich da dann nichts mehr bewegt.
Bei den diversen Passproben hatte ich gemerkt, dass sich der Rumpf in der Mitte leicht ein ganzes Stück weit zusammendrücken ließ. Für Abhilfe sorgten zwei Spanten, die ich mit einem Kreisschneider aud einer 3mm Kunststoffplatte schnitt und vor dem Zusammenbau in den Rumpf einfügte.
Den Modellständer habe ich nicht so wie im Baukasten vorgesehen gebaut - die Stützen erschienen mir zu weit auseinander und störten so den eleganten Gesamteindruck des Modells. Ein nicht ganz so leichtes Holzbrettchen aus meinem Fundus mit Zierfräsungen an den Kanten, kam mir dabei ganz gelegen. Zusammen mit den kegeligen Stützen aus dem Bausatz und zwei Spax-Schrauben entsprechender Länge sollte daraus ein prima Modellständer werden, der ganz gut aussieht, sehr kippsicher ist und das Modell eher als ein im Wasser 'schwebendes' U-Boot aussehen läßt.
Dazu mussten zwei neue Löcher für die Spax-Schrauben in das bereits verklebte Rumpfunterteil gebohrt werden. Innen klebte ich dann zur Verstärkung noch zwei Spantsegmente aus 12mm Sperrholz ein, in denen die Schrauben später Halt fanden. Die Löcher für den im Bausatz vorgesehenen Modellständer wurden verfüllt und bündig geschliffen.
Da ich bei den Trockenpassproben festgestellt hatte, dass der Propeller mit seinem recht kurz geratenen Schaft doch ziemlich der Schwerkraft folgte, hatte ich mir zunächst gedacht, den Propeller am Rumpf fest zu kleben. Weil aber Ausstellungsbesucher, egal aus welcher Altersgruppe oder sozialen Schicht, nie ihre Finger bei sich behalten können, habe ich ihn dann doch drehbar gemacht, denn wenn probiert wird und das Ding dreht sich, dann ist gut, dreht er aber nicht, wird er drehbar gemacht und wenn er vorher fest war, so ist er dann ab und ich sauer.
Bereits broncierter Propeller
Also, besser 'ich nicht sauer' und überlegt wie man denn das Ding leicht drehbar und nicht der Schwerkraft folgend montieren kann. Zunächst einmal habe ich die zu kurz geratene Proppellerwelle verlängert. Dazu habe ich den Innenvierkant im Propeller auf sein Eckmaß aufgebohrt. Das ging mit 4,5mm ganz gut. Danach habe ich mich nach Material für eine Verlängerung der Propellerwelle umgeschaut. Der Rest einer Potentiometerwelle passte, haargenau 6mm. Im Bohrerfutter einer Bohrmaschine eingespannt, konnte sie dann an der einen Seite auf einen Absatz von 4,5mm und auf der anderen Seite von 4mm Durchmesser 'abgedreht' werden. Den 4,5mm Absatz klebte ich dann mit CA-Kleber in das zuvor in den Propeller gebohrte Loch.
Nun musste ich mir noch eine leichtgängige, aber fluchtend geführte Lagerung dafür bauen. Aus einem Stück Kunststoffrohr und zwei Kugellagern aus meinem Bastelfundus war das schnell gemacht. Ein Kugellager ist ein Bundkugellager mit 6mm Innendurchmesser, das andere ist ein Kugellager ohne Bund mit einem Innendurchmesser von 4mm, in das der 4mm Absatz der verlängerten Propellerwelle passt. Die Propellerwelle sitzt ausreichend stramm in den Lagern, kann aber ohne Weiteres wieder gezogen werden.
Die beiden Rumpfhälften mussten jetzt nur noch an den Durchmesser der Lagerhülse angepasst werden. Das geschah erst einmal grob mit der Dremel und einem Zylinderfräser, dann wurde mit einer Rundfeile und Schleifpapier auf einem Runddorn die genaue Passung ausgearbeitet.
Zu guter Letzt habe ich dann die Lagerhülse fluchtend mit der Rumpflängsachse in der oberen Rumpfhalbschale mit CA-Kleber und Microballons eingeklebt.
So, jetzt ist erst einmal Wochenende, demnächst geht's weiter...