Die Badger 100 ist meine 'Weapon of Choice'. Ich hab meine GXF noch zu DM-Zeiten für einen Fünfer bei Ebay geschossen, hab einige Düsen und Nadeln verschlissen, einigen sonstigen Unfug mit ihr gemacht, aber verrichtet zuverlässig ihren Dienst. Eigentlich eine recht gute Allround-Airbrush.
Das Wichtigste ist ja schon angedeutet worden, bei einer Airbrush arbeitet man sehr dünnen Farbschichten und baut die Farbe erst nach und nach auf. Gerade bei glänzenden und den wenig deckenden Farben unbedingt dem Drang widerstehen, in einem Durchgang eine deckende Farbschicht hinzaubern zu wollen. Aber im Gegensatz zu einer anderen Aussage hier schieß auch ich Klarlack durch die feine Düse. Auch wenn ich zugeben muß, daß ich mir dabei auch schon mal damit die Finger verbrannt hab...
Tamiya-Farben lassen sich mit Isopropanol verdünnen, aber gerade die matten Töne neigen bei der Mischung dann dazu, ein sehr stumpfes, kreideartig-weißliches Finish zu bekommen, und die Düse verstopft sehr schnell. Destilliertes Wasser und Sidolin sollte es tun. Ich persönlich benutze inzwischen für alle Acrylfarben, die ich hier habe, den Airbrushverdünner von Vallejo. Kleine Mengen Farben und Verdünnung kann man recht problemlos direkt im Farbbecher der Airbrush zusammenwerfen, macht man eine längere Session, bei der man sehr viel Farbe braucht, ist es besser, nicht den Becher bis oben hin vollzumachen, sondern außerhalb der Airbrush anzumischen und dann in die Airbrush zu geben. Anderst hat man sonst das Problem, daß sich gerne mal die Farbe nach unten absetzt, zu Beginn das ganze nur schwer rauskommt und die Airbrush zu spratzeln beginnt, und am Ende kommt nur noch leicht verfärbter Verdünner raus. Beides nicht gut fürs Finish. Zu der Erkenntnis kam ich im Übrigen nach einem Beinahe-Fiasko mit: Klarlack!
Das Stichwort lautet vor allem 'üben, üben üben'. Irgendein Schrottmodell hat man bestimmt, daran kann man erst mal in aller Ruhe mit Farben, Verdünnern, Drücken, Abständen usw rumexperimentieren, bevor man sein erstes richtiges Modell mit versaut. Das Schrottmodell ist auch sehr praktisch als Test-Muli, um zu gucken, ob die Farbmischung und Einstellung auch so passt, wie man sich das wünscht, bevors ans eigentliche Modell geht. Ich benutze seit über 15 Jahren eine Airbrush, lerne aber regelmäßig immer noch was dazu.
Hat man den Bogen erst mal raus, fragt man sich, warum man sich nicht schon lange vorher eine Airbrush angeschafft hat.