Hallo Lukas,
Bleche jeder Art lassen sich leicht in einer Richtung biegen - möchte man jedoch eine Biegung in mehrere Richtungen, so muss man das Blech verformen.
Klassisch geschieht dies, z. B. im Karosseriebau, über Pressen, die unter höchstem Druck Bleche zwischen einem Positiv- und einem negativwerkzeug umformen, oftmals in mehreren Schritten.
Dünne Modellbaubleche, ganz hervorragend dünnes Aluminium wie bei Teelichtbechern, kann man wie folgt optisch sehr fein verformen:
Bau Dir ein Positivwerkzeug aus stabilem Material (beispielsweise mit Buche-Leisten oder Leiterplatten (Glasfaser-/Epoxydharz-Misch), welches exakt die gewünschte Oberfläche aufweist (alle Radien, alle Nuten etc.). Im optimalen Fall ist dieses Positivwerkzeug um die Dicke des Blechmaterials kleiner.
Dann legst Du das zu verformende Blech auf und beginnst langsam mit mittelweichen Druckwerkzeugen allmählich das Blech um die gegebene Form zu biegen und in vorhandene Furchen hineinzudrückeen. Gut geeignet zum Drücken sind Zahnstocher, Schaschlikspieße und Pinselenden, mitunter auch stumpfe Bleistifte.
Hier ist viel Gefühl erforderlich, damit Du jeweils den Mittelweg zwischen Verformen und Vermeidung von Kratzern / Rissen hinbekommst.
Leg einfach mal ein Teelichtbecher auf ein Geldstück und beginne mit einem Zahnstocher auf der Oberfläche zu reiben - dann siehst Du, wie sich langsam die Geldstück-Gravur abzeichnet. Ist gar nicht schwer.
Der Metallbauer nennt so etwas übrigens "Blech treiben".
Gruß und viel Erfolg,
Johannes