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151

Samstag, 1. November 2014, 12:11

Und was sagt die anglikanische Kirche zu Wuhlingen am Bugspriet ? :)
Wieviele wären denn passend ?
und den ganzen Bugspriet entlang?

Interessanterweise sehe ich diese nur an Modellen ab 17. Jhd. beginnend.
Aber wenn es am Fock- und Grossmast Wuhlinge gab, warum sind diese nie am Bugspriet von Modellen aus dem
15./16. Jhd. zu sehen ?
Insbesondere in der ersten Hälfte des 16. Jhd. soll ein Bugspriet die Maße eines Fockmast aufgewiesen haben.

152

Samstag, 1. November 2014, 12:46

Wenn ich den Howard richtig interpretiere, dann wurde Wuhlinge nur bei zusammengesetzten Masten eingesetzt. Bugspriete waren wohl aus einem Stück, daher wurden keine Wuhlinge angebracht. Außerdem schreibt er, daß im 16. Jh. sich kein Hinweis darauf findet, daß der Bugspriet eine Zurring oder sonstiges stehendes Gut hat.
Die anglikanische Kirche vertritt zu Fragen des Riggs im allgemeinen und zu Bugsprieten im besonderen meines Wissens nach keine Meinung.
Viele Grüße,
Matthias

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153

Samstag, 1. November 2014, 12:55

Orazio Curti schreibt in seiner Enzyklopädie des Schiffsmodellbaus folgendes

Bugspriet: das untere Ende trug einen Zapfen zum Einfügen in die Spur, die senkrecht auf dem ersten Deck angebracht war und bis zum Oberdeck verlängert war (Abb. 141)



Das obere Ende trug einen Zapfen zum einführen des Eselshaupt, wenn der Bugspriet einen Klüverbaum trug (Abb. 281)



Der Bugspriet maß etwa ein drittel der Länge des Großmastes, sein Durchmesser betrug den des Großmastes.


Mondfeld
Tauwullinge und Eisenreifen um die Masten dienten dazu, die Kanteln der gebauten Masten zusammenzuhalten und das spittern einfacher Masten zu verhindern.
Wullingen gab es am Großmast seit dem Mittelalter, am Fockmast seit dem 15., Jahrhundert am Bugspriet seit dem 16,., am Besanmast seit dem 18,. Jahrhundert.


Soweit was diese beiden Herren meinen, hoffe geholfen zu haben.
Was hat der arme Horatio verbrochen dass ihr ihn, diesen Hänfling zur See schicken wollt? Suckling 1771

154

Samstag, 1. November 2014, 12:57

Für englische Schiffe würde ich mich im Zweifel eher an Howard als an Mondfeld oder Curti halten.
Viele Grüße,
Matthias

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155

Samstag, 1. November 2014, 13:00

Ich schrieb von den Herren nur ab, was da wirklich wahr von ist enthalte ich mich völligst, ich weiß es nämlich garnicht.
Was hat der arme Horatio verbrochen dass ihr ihn, diesen Hänfling zur See schicken wollt? Suckling 1771

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156

Samstag, 1. November 2014, 13:06

@oenologe
Von Howard habe ich jetzt noch nichts gehört oder gelesen. Gibt es da eine Empfehlung von Dir was man sich kaufen sollte?
Was hat der arme Horatio verbrochen dass ihr ihn, diesen Hänfling zur See schicken wollt? Suckling 1771

157

Samstag, 1. November 2014, 13:20

Man kann das ja nicht verallgemeinern. Die genannten Autoren decken in der Regel ja alle Perioden ab.

Von Howard kenne ich nur dieses

Frank Howard: Segel-Kriegsschiffe: 1400–1860. Bernard & Graefe, München 1989, ISBN 3-7637-5239-0.

158

Samstag, 1. November 2014, 13:32

Von Howard habe ich jetzt noch nichts gehört oder gelesen. Gibt es da eine Empfehlung von Dir
Ja:

Frank Howard: Segelkriegsschiffe 1400-1860. Darin werden die Jahrhunderte nacheinander behandelt, und jeweils die Änderungen zum vorhergehenden Jh. beschrieben. Die Kapitel sind gegliedert nach Schiffskörper, Masten und Rahen, stehendes Gut, laufendes etc.pp.
Natürlich wird dabei nicht jeder "Hasenfurz" abgehandelt, aber das Buch ist meiner Meinung nach sehr zu empfehlen.
Auch der Schreibstil ist für meinen Geschmack im Gegensatz zu Herrn v.M. wohltuend sachlich.
Viele Grüße,
Matthias

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159

Samstag, 1. November 2014, 14:25

Ich Danke Dir
Was hat der arme Horatio verbrochen dass ihr ihn, diesen Hänfling zur See schicken wollt? Suckling 1771

160

Samstag, 1. November 2014, 14:55

Hallo,
ich habe mir die beiden Bücher von Hoeckel noch einmal angeschaut.
In beiden finden sich Hinweise, dass Wuhlinge am Bugspriet in Ordnung gehen.
In "Risse von Schiffe des 16. und 17. Jahrunderts" findet man einige Abbildungen der Golden Hinde mit Wuhlingen
am Bugspriet.

In "Modellbau von Schiffen des 16. und 17. Jahrhunderts" lautet es auf Seite 46

"Am Bugspriet dagegen brachte man ebenfalls Wulinge an , ...... "

Erster Wuhling ca. 3m vom Bugsprietende.

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161

Samstag, 1. November 2014, 16:29

Dann mal dran mit den Dingern.
Was hat der arme Horatio verbrochen dass ihr ihn, diesen Hänfling zur See schicken wollt? Suckling 1771

162

Samstag, 1. November 2014, 16:42

Tja, das ist in der Tat nicht so ohne weiteres zu klären, schätze ich. Sicher gab es Wuhlinge auch am Bugspriet, genauso wie Eisenbänder und spiralförmige "Armierungen". Allerdings habe ich an den Hoeckelrissen der Revenge keine gesehen, den der Hind kann ich grad nicht ausfindig machen (Saustall hier!! ) Aber ich denke, das kam erst später mehr und mehr hinzu. Die Spriets des 16. Jahrhunderts waren im Grunde Pfahlmasten, wie auch der Besan- oder Bonaventuramast, an dem sich ja auch oft keine Wuhlinge befinden, bis ersterer dann zum Kreuzmast wurde. An dem Appledorenachbau der Golden Hinde finden sich z.B. auch keinerlei Wuhlings an Spriet und Besanmast, ebenso, wie an der MayflowerII, die allerdings ein paar Jahre später zu datieren ist . Ich denke, auch hier kam das mehr und mehr mit der Einführung des Sprietmastes in Gebrauch... :nixweis:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



163

Samstag, 1. November 2014, 16:54

Allerdings habe ich an den Hoeckelrissen der Revenge keine gesehen,


Bei den Rissen findest du sie auch nicht. Nur bei den Abbildungen im Buch.
Ich tendiere eher zu Wulingen. Der Bugspriet war von der Länge und Durchmesser nicht gerade klein.
Zumindest grösser als Besan- oder Bonaventuramast.

164

Samstag, 1. November 2014, 16:59

Jo, dann mach das so, falsch ist wohl nicht. Allerdings würde ich den Bereich zwischen Backstag und vorderster Blindeposition frei lassen, da die Blinde vermutlich eine Rackschlinge gehabt haben könnte, die nicht so ohne weiteres über die Wuhlinge gefiert oder vorgeholt worden sein dürfte, wären dort welche. Bei einem lösbaren Rack hingegen wäre das nicht ganz so problematisch aber immer noch hinderlich, schätze ich...

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

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165

Samstag, 1. November 2014, 17:01

Ja, denke werde nur ca. die halbe Länge mit Wulingen belegen.
Irgenwie kam mir der Bugspriet trotz seiner Grösse so nackt vor :)

166

Sonntag, 2. November 2014, 09:36

Hallo,
drei Wulinge am Bugspriet reicht sicher aus. Mehr wäre zuviel.
Nun wirkt der Bugspriet auch nicht mehr so nackt. Immerhin sind die Engländer für ihre puritanische Einstellung bekannt :abhau: .





Der nackte Rumpf ließ mir auch keine Ruhe. Ich versuche mich mal an der Nachbildung von Nagelköpfen auf den Barkhölzern.
Dazu nehme ich wie bei den Mastbacken wieder Vallejo Plastic Putty und trage es mit einer Nadelspitze einzeln auf.


167

Sonntag, 2. November 2014, 09:39

Toll!

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

168

Sonntag, 2. November 2014, 14:42

Hallo,

die erste Seite habe ich geschafft. Ich habe auch die Planken mit Nagelköpfen versehen.






Auch habe ich die Produktion von Blöcken aufgenommen. Links seht ihr einen gekauften Block in der Größe 2,5 mm .
Ich fertige die Blöcke aus 1x2mm Polystyrolleisten und bohre sie mit einem 0,5mm Bohrer auf.
Sehen zwar sehr eckig aus. Das wird aber dann später das Blocktau kaschieren.


169

Sonntag, 2. November 2014, 19:58

Die Nägel sehen prima aus und werten die an sich schlichte Rumpfaußenhaut sehr auf! Das war eine gute Idee :respekt: . Wie hast Du die angebracht- mit einer Nadel? Kannst Du nochmal kurz erklären? Dankeschön! :five:
Und nur zum Dranlangdenken, kein Gemecker: Im Prinzip hätte die senkrechten Nagelungen den innenliegenden Spantenverläufen folgen müssen. Diese haättest Du Dir von den Geschützpforten ableiten können, die senkrechten Rahmenteile sind ja im Grunde die Spantenseiten. Aber egal, es sieht trotzdem sehr gelungen aus. :ok:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



170

Freitag, 7. November 2014, 21:54

Hallo,

nach einer arbeitsreichen Woche konnte ich nun die benötigten Photos machen.
Als Masse für die Nagelköpfe verwende ich Vallejo Plastic Putty. Lässt sich bei Bedarf sehr gut mit Wasser verdünnen. Härtet sehr schnell aus. Deswegen verwende ich immer nur eine geringe Menge.



Statt mit einer Nadel trage ich nun lieber die Nagelköpfe mit eine Sonde auf. Die Sonde ist länger und lässt einen unverkrampfter und damit genauer das Plastic Putty auftragen.





Geht mal etwas schief, so kann man dieses leicht mit einem feuchten Pinsel entfernen, ohne das irgendwelche Rückstände zu sehen sind.



Ist aber eine ganz schöne Geduldsarbeit.



Da das Putty unverdünnt wirklich sehr schnell trocknet, kann man sofort mit dem Bemalen beginnen.
Dazu mische ich Vallejo Schwarz mit etwas Vallejo Metal Medium. Die Farbe wird mit der Spitze eines 2/0-Pinsel aufgetragen.





HIer das Ergebnis.






@Chris.

Ich hatte mich bzgl. Spantenverlauf an dem Unterwasserschiff orientiert. Dort sind Nagelköpfe zu sehen. Diese Reihen habe ich zur Reling hin verlängert.


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171

Samstag, 8. November 2014, 01:43

Das mit dem Putty ist genial. Hast Du eine Bezugsquelle?
Was hat der arme Horatio verbrochen dass ihr ihn, diesen Hänfling zur See schicken wollt? Suckling 1771

172

Samstag, 8. November 2014, 08:11

Hallo,
das bekommst du fast bei jedem Modellbaushop oder anderen Internet-Händlern.
Vallejo ist ja eine recht bekannte Marke.

Plastic Putty

Plastic Putty

173

Samstag, 15. November 2014, 10:24

Hallo,

die Embleme an der Galerie gefallen mir nicht. Weg damit . Werden mit Giessharz neu gemacht.



Ich habe deswegen die Rose und Lilie aus Milliput neu gestaltet, um diese dann in Silikon abgegeossen.



Ich habe die beiden Modelle leicht in BlueTac eingedrückt, so daß die Silikonmasse die Modelle nicht unterläuft. Und ich konnte mal wieder mit Lego spielen. :abhau:











Hier das Ergebnis. Schon leicht mit Ölfarbe "gealtert". Als nächstes muss ich nun die Embleme von der Galerie abschleifen.


174

Sonntag, 16. November 2014, 17:55

Hallo,

so neu mit Öfarbe bemalt und Embleme aufgeklebt sowie Fugen eingeritzt. Jetzt lass ich den Rumpf aber in Ruhe und widme mich wieder den Masten.




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Realname: Stefan

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175

Montag, 17. November 2014, 21:34

Immer wieder faszinierend, was Du in diesem Maßstab aus dem Boot rausholst. Und ich dachte immer, ich bin verrückt :P
Macht´s besser,
Stef

Auf Lager:
Tamiya Baja King TL-01B
Junkers-Ju 88 A-4 1:48
Sopwith Camel 1:72

176

Samstag, 22. November 2014, 12:53

Hallo,

so endlich, endlich geht es mit dem Masten weiter. Die ersten selbstgemachten Blöcke (1,5 mm) und gekauften Holzblöcke (2,5 mm) sind angebracht.


177

Donnerstag, 27. November 2014, 19:43

ich bin noch bei dem Anbringen der Blöcke an den Masten.
Dabei werde ich aus meinem Plan nicht ganz schlau.
Werden Nockgordings beim Besan- und Bonaventursegel auf Steuer- und Backbordseite angebracht ?
Nach Mondfeld werden sie ja bei Rahsegel vor und hinter dem Segel angebracht.
Wie sieht es aber bei den Lateinersegel aus ?

178

Donnerstag, 27. November 2014, 19:51

Hallo, klasse Idee mit der Nietimitation aus Plastic Putty.
Habe ich gleich gespeichert für meine TITANIC-Schornsteine!

Wirklich geile Lösung, wenn ich`s denn zu gegebener Zeit auch so hin bekomme.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

179

Donnerstag, 27. November 2014, 19:52

Wirklich beeindruckende Arbeit! :ok:


[Ich glaube, dieses Zweikomponenten-Giesharz hatte ich auch mal. Da war leider Weichmacher drin, nicht zu gebrauchen und recht bald wurden beide Massen von alleine bockelhart und mussten entsorgt werden. Schade ums Geld.]
Ich habe stets mehrere Modelle im Bau, oft gibt es längere Pausen. Aktuell im Bau, bzw. in den letzten Monaten immer mal etwas dran gemacht: die hier gezeigten Modelle im Thread "Querbeet". --- Ansonsten viel Gartenarbeit beim Erstellen eines neuen Gartens auf einem komplett runtergekommenen Geröll- und Müll-Grundstückes. usw ........ :wink:

180

Donnerstag, 27. November 2014, 20:52

Nabend! :wink:
Wenn Du die Sprutgordings meinst- ebenso beidseitig wie bei den Untersegeln.

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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